fmb-1840-10-25-01
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Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse. – Dieser Brief war wahrscheinlich von Heinrich Conrad Schleinitz Lea Mendelssohn Bartholdy zur Weitergabe an die Adressatin überreicht worden. Vgl. Brief fmb-1840-10-27-02 (Brief Nr. 2842) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 27. Oktober 1840, Z. 40 f.: »Hat er Ceciles Brief an Dich, und meinen an Fanny, und das Paketchen richtig ab gegeben«.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Den ersten freien Morgen, den ich seit meiner Englischen Reise habe, muß ich dazu benutzen Dir für Deinen prächtigen, gar zu liebenswürdigen Brief zu danken, der mich hier bei meiner Rückkehr empfing. Ich hatte eigentlich ein bischen Furcht als ich ihn zuerst liegen sah und aufbrach, es möchte irgend was Böses (ich meine was Ernsthaftes) darin stehen – ich weiß selbst nicht warum – aber gleich bei den ersten Zeilen verstand ich das Ding besser, und las weiter und weiter mit der größten Wonne. Was das für ein Plaisir ist, so einen Brief zu empfangen! der so nach Lust und Leben und allem Guten schmeckt. Denn das einzige Molltönchen drin, daß
Statt dessen hab ich mich gestern Abend über das 25jährige Stiftungfest der
Leipzig d. 24 October 1840. ist den 25ten geworden. Liebste Fanny Den ersten freien Morgen, den ich seit meiner Englischen Reise habe, muß ich dazu benutzen Dir für Deinen prächtigen, gar zu liebenswürdigen Brief zu danken, der mich hier bei meiner Rückkehr empfing. Ich hatte eigentlich ein bischen Furcht als ich ihn zuerst liegen sah und aufbrach, es möchte irgend was Böses (ich meine was Ernsthaftes) darin stehen – ich weiß selbst nicht warum – aber gleich bei den ersten Zeilen verstand ich das Ding besser, und las weiter und weiter mit der größten Wonne. Was das für ein Plaisir ist, so einen Brief zu empfangen! der so nach Lust und Leben und allem Guten schmeckt. Denn das einzige Molltönchen drin, daß Euchs in Berlin nach Rom nicht recht behagen wollte, nehme ich nur als ein sehr durchgehendes an; wo soll’s einem auch nach einem jahrelangen Aufenthalt in Italien gefallen? Da ist alles so glänzend, und gerade unser Deutsches, schönes Hausleben hat mit allem Deutschen und Schönen was ich recht liebe, das gemein, daß es gar nicht glänzend und brillant ist, sondern sich mit seiner Stille und Ruhe desto sichrer einzuschmeicheln weiß. Ist mirs doch immer nach jeder Abwesenheit so gegangen, wenn die Freude der ersten Tage des Wiedersehens vorüber war, daß ich die Abwechselung, die Aufregung der Reisetage vermißte, daß mirs ganz einförmig zu Hause vorkam, daß ich eine Menge Fehlendes bemerkte, während auf der Reise nur alle Vorzüge und alles Gute. Habe ich doch in diesen Tagen ein ähnliches Gefühl sehr oft gehabt: bei der Leipziger Liedertafel, bei den unzähligen Anforderungen und Überlaufungen &c. &c. – Aber das Gefühl hält nicht an und ist gewiß nur falsch; all das Gute, was man auf Reisen liebt, ist einem hier schon ein gewohntes Eigenthum geworden, und nun möchte man noch mehr haben; könnte man sich nur die frische, genügsame, hohe Stimmung durchs ganze Leben erhalten, mit der man von der Reise in den ersten Tagen ankommt, und alles so vergnügt betrachtet, mit der man auf der Reise sich über alles hinwegsetzt; bliebe man nur in seinem Innern so recht reisefroh, während man in der Heimath ruhig fortlebt; überhaupt wäre man nur so recht vollkommen! Statt dessen hab ich mich gestern Abend über das 25jährige Stiftungfest der Liedertafel erbos’t, als ob ich ein ganz kleiner Junge wär. Es wurde so falsch gesungen, und noch falscher gesprochen, und wenn’s recht langweilig war, so war’s im Namen des „Deutschen Vaterlandes, “ oder in der „alten Deutschen Weise. “ Und als ich von England wiederkam nahm ich mir so bestimmt vor, ich wollte mich an nichts kehren, gar nicht Parthei nehmen obwohl die ganze Stadt gespalten war zwischen unsern zwei Concertsängerinnen, von denen die eine wunderschön ist und gar nicht gut singen kann, und die andre eine brave Sängerinn ist aber verteufelt häßlich. David hält es mit der letztern, und studirt ihr allerliebste Cadenzen ein; Schleinitz mit der erstern. Das wird er aber gar nicht Wort haben wollen, wenn Du ihn morgen in Berlin siehst; denn dahin reis’t er heut in Nachdrucksangelegenheiten, und hat versprochen Mutter und Euch sogleich aufzusuchen. Er bringt an Mutter einen Brief von Cécile, und an Dich und Beckchen ein Geschenk von Miss Joanna Alexander, zwei schottische Nadelbüchsen mit queen needles oder wie die Dinger jetzt heißen. Zugleich so frische und herzliche Grüße, wie ein Mensch nur bringen kann. Von uns sowohl, als von den Englischen Freunden. Ich war nur so kurz in London, nur 8 Tage, und ebenso lang in Birmingham; mir ist die Sache nur so wie ein turbulenter Traum vorübergegangen – aber ungemein wohlthätig waren nur die vielen, ganz unveränderten Freunde; und wenn ich sie auch nur auf kurze Zeit sehn konnte; der Blick in eine so befreundete Existenz, von der man Jahre lang nichts hört, und die doch verkettet mit der unsern bleibt, und bleiben wird, giebt ein gar zu angenehmes Gefühl. Bei Klingemann und den Moscheles’ verstand sichs wohl von selbst, aber auch bei Alexanders, wo ich im allerelegantesten rococo Visitenzimmer unter den allerfaschionabelsten neuen Sachen doch Vaters Portrait von Hensel am alten Lieblingsplatz auf seinem eignen Tischchen stehend wiederfand, und bei Horsley’s und bei so vielen andern war mirs sehr wohlthuend, sehr heimisch. Und wenn ich überlege, wie entsetzlich bange mir vor der ganzen Reise war, wie wir zusammen hier auf und abgingen und uns darüber besprachen und im Grund uns alle beide davor ängstigten, wie sie nun so glücklich vorüber und ich wieder so glücklich bei den Meinigen, so sollte ich eigentlich den ganzen Tag weiter nichts thun, als mich freuen und dankbar sein. Und statt dessen ärgre ich mich über die Liedertafel, und Du über die Kunstausstellung! Zwar hört man wirklich Wunderdinge von der letztern und deren Abscheulichkeit; ich bin neugierig auf Deinen ausführlicheren Bericht, der im nächsten Stücke nachfolgen sollte, und den Du mir noch schuldig bist. Auf Iphigenia ist Chorley auch gar nicht gut zu sprechen; aber desto mehr entzückt von Dir, und Deiner Musik und Deinem Spiel und allem. Cécile hat dem Moscheles „warum sind denn“ und „sie wankt dahin“ vorgesungen, worüber der vor Freude eine ganz große Schnute machte (Du kennst ihn so) und sich gleich Abschriften für seine Frau bestellte; von unsrer großen soirée schreib ich an Mutter. Du hast mich mal gefragt ob Krieg oder Frieden würde? Wie komm ich zu solcher Kannegießerreputation? Nicht, als ob ich sie nicht verdiente, (denn ich behaupte durch dick und dünn, wir behielten Frieden, mit dem meisten Kriegsungemach verknüppert) aber wenn ein Politikus vom Metier in der Familie ist, wie Paul, so muß der gefragt werden. Er mag sagen was er wolle, es giebt keinen Krieg. Wenn ich aber an die gestrige Liedertafel denke, so möcht’ ich doch, es gäbe welchen. Für Deckers hab ich bei Erard unter 6 Instrumenten das beste ausgesucht und meinen Namen auf den Resonanzboden geschrieben; da ich als Musiker 25 Guinéen Rabatt bekomme, so kostet es Decker statt 127 Guinéen die er sonst bezahlen müßte nur 102. Es ist und bleibt aber doch theuer genug – oder vielmehr zu theuer. Ich habe Erard Auftrag gegeben sogleich deshalb an Decker zu schreiben, und wegen Versendung, Adresse &c. um seine Bestimmungen zu fragen. Ich hoffe es ist pünctlich geschehen; Du bist wohl so gut, Dich gelegentlich danach zu erkundigen. Schön war das Instrument, und auch die Spielart, von allen die bequemste – aber wie gesagt. Schuncks sind noch nicht wieder da; die beiden Mädchen waren auf einen Vormittag in Birmingham, da war alles lustig und guter Dinge, und es war davon die Rede, daß wir die Rückreise zusammen machen sollten; seitdem ist aber leider der Onkel wieder recht krank geworden in Manchester, und so wissen wir noch immer nicht, wann wir sie bestimmt erwarten dürfen. Julie Schunck-Jeanrenaud ist dagegen sehr munter und frisch von ihrer Reise zurückgekehrt, und Carl und Mariechen gedeihen, Gott sei Dank, nach dem allerbesten Wunsch; Carl ist ein liebenswürdiger sanfter Kerl, und das Mädchen ist wie ein Pfaffe so dick und rund, und hat dabei den Teufel im Leibe. Cécile grüßt Dich und Hensel und Sebastian aufs beste; wir danken Dir nochmals, daß Du uns bei Mutters Unfall so pünctlich und gut Nachricht gegeben hast, und ich bitte Dich, schreib mir bald und viel wieder, Du liebes Schwesterlein! Dein Felix
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Von uns sowohl, als von den Englischen Freunden. Ich war nur so kurz in <placeName xml:id="placeName_eebbdca2-66f3-4360-8bee-def154913772">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, nur 8 Tage, und ebenso lang in <placeName xml:id="placeName_5f2eb8f6-3891-42a5-af5c-5828cb9874b6">Birmingham<settlement key="STM0100323" style="hidden" type="locality">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>; mir ist die Sache nur so wie ein turbulenter Traum vorübergegangen – aber ungemein wohlthätig waren nur die vielen, ganz unveränderten Freunde; und wenn ich sie auch nur auf kurze Zeit sehn konnte; der Blick in eine so befreundete Existenz, von der man Jahre lang nichts hört, und die doch verkettet mit der unsern bleibt, und bleiben wird, giebt ein gar zu angenehmes Gefühl. Bei <persName xml:id="persName_613c026d-2f0f-476e-beaa-b2f90ecaaadf">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_db7440e3-f223-4320-9bbd-ebc079eed8b0">Moscheles’<name key="PSN0113434" style="hidden">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName> verstand sichs wohl von selbst, aber auch bei <persName xml:id="persName_b8a2d989-5ce7-438f-95af-9ae898c87c7d">Alexanders<name key="PSN0109429" style="hidden">Alexander, Margaret Stewart (1791-1861)</name></persName><persName xml:id="persName_2f6ba607-ed88-4692-8b5a-6a5af9ab801f"> <name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name> </persName>, wo ich im allerelegantesten rococo Visitenzimmer unter den allerfaschionabelsten neuen Sachen doch <title xml:id="title_7059511d-8858-46ba-a50b-5b4b7a2b05e7">Vaters Portrait von Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109155" style="hidden" type="art">Abraham Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1834, Replik)</name></title> am alten Lieblingsplatz auf seinem eignen Tischchen stehend wiederfand, und bei <persName xml:id="persName_5b850156-6a6f-436e-ae0f-ac64ef24a028">Horsley’s<name key="PSN0112100" style="hidden">Horsley, Familie von → William H.</name></persName> und bei so vielen andern war mirs sehr wohlthuend, sehr heimisch. Und wenn ich überlege, wie entsetzlich bange mir vor der ganzen Reise war, wie wir zusammen hier auf und abgingen und uns darüber besprachen und im Grund uns alle beide davor ängstigten, wie sie nun so glücklich vorüber und ich wieder so glücklich bei den <persName xml:id="persName_1c3765d8-d120-4502-b309-0e7496635c33">Meinigen<name key="PSN0113242" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, so sollte ich eigentlich den ganzen Tag weiter nichts thun, als mich freuen und dankbar sein. Und statt dessen ärgre ich mich über die <placeName xml:id="placeName_eb04f41c-dcfd-45ab-86ce-8491820739e0">Liedertafel<name key="NST0100747" style="hidden" subtype="" type="institution">Ältere Liedertafel</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und Du über die Kunstausstellung! Zwar hört man wirklich Wunderdinge von der letztern und deren Abscheulichkeit; ich bin neugierig auf Deinen ausführlicheren Bericht, der im nächsten Stücke nachfolgen sollte, und den Du mir noch schuldig bist. Auf <title xml:id="title_f1bbc40c-88b1-4b39-9b8e-fe5a3bd79e9d">Iphigenia<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name></title> ist <persName xml:id="persName_a5264b4f-540c-4911-9457-e4842eb16f51">Chorley<name key="PSN0110376" style="hidden">Chorley, Henry Fothergill (1808-1872)</name></persName> auch gar nicht gut zu sprechen; aber desto mehr entzückt von Dir, und Deiner Musik und Deinem Spiel und allem. <persName xml:id="persName_fe5cec83-2c95-4c86-8e4e-ca96383d6be9">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> hat dem <persName xml:id="persName_2ec7b0ac-80d8-4f4b-b7a6-096335923b64">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> <title xml:id="title_9791ba01-5d4a-4e7d-bb40-3c5b56c481ba">„warum sind denn“<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111471" style="hidden" type="music">»Warum sind denn die Rosen so blaß?« für eine Singstimme und Klavier op. 1/3 (HU 312) (26. Januar 1837)</name></title> und <title xml:id="title_de9ff7fd-6dd6-42db-8c1f-df51f0781ce1">„sie wankt dahin“<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111447" style="hidden" type="music">»Die Schiffende« (»Sie wankt dahin«) für eine Singstimme und Klavier HU 199 (27. März 1827)</name></title> vorgesungen, worüber der vor Freude eine ganz große Schnute machte (Du kennst <persName xml:id="persName_c7bb0e28-03d1-439f-a338-ba682d821522">ihn<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> so) und sich gleich Abschriften für seine <persName xml:id="persName_0d4c5273-2c38-4951-b961-49ffd1400a7c">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> bestellte; von unsrer großen soirée schreib ich an <persName xml:id="persName_8627fdd4-11c8-4334-ac2b-aa1b72a12a72">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>. Du hast mich mal gefragt ob Krieg oder Frieden würde? Wie komm ich zu solcher Kannegießerreputation? Nicht, als ob ich sie nicht verdiente, (denn ich behaupte durch dick und dünn, wir behielten Frieden, mit dem meisten Kriegsungemach verknüppert) aber wenn ein Politikus vom Metier in der Familie ist, wie <persName xml:id="persName_25469cab-4bc4-476c-8f27-ecd3cf75c921">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, so muß der gefragt werden. Er mag sagen was er wolle, es giebt keinen Krieg. Wenn ich aber an die gestrige <placeName xml:id="placeName_288a80ec-fef9-4d36-95fc-6ee4ad309906">Liedertafel<name key="NST0100747" style="hidden" subtype="" type="institution">Ältere Liedertafel</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> denke, so möcht’ ich doch, es gäbe welchen. Für <persName xml:id="persName_509b3ebb-d308-42a8-b46a-d44fa7f850c1">Deckers<name key="PSN0110584" style="hidden">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name><name key="PSN0110583" style="hidden">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> hab ich bei <persName xml:id="persName_cd9a439c-ad38-403a-beee-f87263de9c54">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName> unter 6 Instrumenten das beste ausgesucht und meinen Namen auf den Resonanzboden geschrieben; da ich als Musiker 25 Guinéen Rabatt bekomme, so kostet es Decker statt 127 Guinéen die er sonst bezahlen müßte nur 102. Es ist und bleibt aber doch theuer genug – oder vielmehr zu theuer. Ich habe <persName xml:id="persName_84f6cd00-f3f8-4b0d-98e6-26771e9f7454">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName> Auftrag gegeben sogleich deshalb an <persName xml:id="persName_e05bab5f-0c05-4351-af85-3a2328194597">Decker<name key="PSN0110584" style="hidden">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name></persName> zu schreiben, und wegen Versendung, Adresse &c. um seine Bestimmungen zu fragen. Ich hoffe es ist pünctlich geschehen; Du bist wohl so gut, Dich gelegentlich danach zu erkundigen. Schön war das Instrument, und auch die Spielart, von allen die bequemste – aber wie gesagt.</p> <p><persName xml:id="persName_bd8e825c-7d17-431e-9dae-00f56f0c01d0">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> sind noch nicht wieder da; <persName xml:id="persName_19de11c9-8a98-4773-8b4a-b8e766bab9ff">die beiden Mädchen<name key="PSN0114770" style="hidden" type="person">Schunck, Julie (1819-1899)</name><name key="PSN0114762" style="hidden" type="person">Schunck, Cornelie (1821-1910)</name></persName> waren auf einen Vormittag in Birmingham, da war alles lustig und guter Dinge, und es war davon die Rede, daß wir die Rückreise zusammen machen sollten; seitdem ist aber leider der <persName xml:id="persName_d35d4513-bd35-49b8-bcca-892c60b9bc6a">Onkel<name key="PSN0114765" style="hidden">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName> wieder recht krank geworden in Manchester, und so wissen wir noch immer nicht, wann wir sie bestimmt erwarten dürfen. <persName xml:id="persName_4030682c-4669-4519-b199-c24a11d4cddb">Julie Schunck-Jeanrenaud<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> ist dagegen sehr munter und frisch von ihrer Reise zurückgekehrt, und <persName xml:id="persName_8251960d-90ca-4ad0-9287-983fd7904fb2">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> und <persName xml:id="persName_6892404f-d902-4f79-84ba-f2b6ba36bd8d">Mariechen<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> gedeihen, Gott sei Dank, nach dem allerbesten Wunsch; <persName xml:id="persName_1b0ecf0f-765e-4628-9160-c086208f71e4">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> ist ein liebenswürdiger sanfter Kerl, und das <persName xml:id="persName_b4874530-e6bb-4a67-a522-73061949b2b7">Mädchen<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> ist wie ein Pfaffe so dick und rund, und hat dabei den Teufel im Leibe. <persName xml:id="persName_5e6e3feb-78df-404e-a8ab-a74bbfabca0b">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> grüßt Dich und <persName xml:id="persName_f6d8daf1-55e0-41e7-9f5b-9eda3a043e05">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_793ebc2e-08f7-4367-a338-d51586cef565">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> aufs beste; wir danken Dir nochmals, daß Du uns bei <persName xml:id="persName_686383cc-e785-4895-aab7-1da3e3a6fb95">Mutters<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> Unfall so pünctlich und gut Nachricht gegeben hast, <seg type="closer" xml:id="seg_042e331f-1cf7-47a1-9eb0-7b97d11c7133">und ich bitte Dich, schreib mir bald und viel wieder, Du liebes Schwesterlein!</seg></p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix</signed> </div> </body> </text></TEI>