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fmb-1840-07-22-02

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Cécile Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin<lb></lb>Leipzig, 22. Juli 1840 Im Namen meines kleinen Carls, danke ich Dir vielmals für die wunderschöne Wampe, die Felix mitgebracht. Du kannst Dir das Entzücken nicht vorstellen, beim Auspacken beim ersten Anbrennen, es war ein Geschrei und Jauchzen in Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2773

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IV/442. Autograph Cécile Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 22. Juli 1840 Im Namen meines kleinen Carls, danke ich Dir vielmals für die wunderschöne Wampe, die Felix mitgebracht. Du kannst Dir das Entzücken nicht vorstellen, beim Auspacken beim ersten Anbrennen, es war ein Geschrei und Jauchzen in

4 beschr. S., Adresse von Cécile Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy, Cécile Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. Juli 1840 Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) BerlinDeutschland deutsch
Madame Mme Rebecca Dirichlet Berlin Leipziger Straße No III freiHandschrift Adresse: Cécile Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Leipzig den 22ten July Liebes Beckchen.

Im Namen meines kleinen CarlsMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897), danke ich Dir vielmals für die wunderschöne Wampe, die Felix mitgebracht. Du kannst Dir das Entzücken nicht vorstellen, beim Auspacken beim ersten Anbrennen, es war ein Geschrei und Jauchzen in der Stube daß man sein eignes Wort nicht verstand. Ein paar Tage hat erMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) sie immer mit sich herumgeschleppt, natürlich ohne das Glas, zu allem mußte sie leuchten, wenn er spielte wenn er aß, wenn er schlief sogar, stand die söne sibse Wampe daneben. Sie ist aber auch gar zu niedlich, und ich habe sie ihmMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) nun an einen hohen Ort gestellt, wo er sie nicht herunter langen kann, aus Angst, erMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) möge sie gar zu schnell ruiniren. –

Felix hat mich auch gar zu schön beschenkt, es ist wirklich Schade, daß er Euch die Sachen nicht gezeigt hat, um Probe von seinem guten Geschmack abzulegen, und Schade auch daß nur Leipzig, das unelegante, sie zu sehen bekömmt. Noch größere Freude hat er mir aber, durch die Erzählungen von Euch allen gemacht, besonders von Dir liebes Beckchen hat er mir nicht genug sagen können wie wohl er Dich gefunden, wie ganz verändert seit dem letzten Aufenthalt in Berlin. Gott gebe, daß es so bleiben möge. –

Nun habe ich noch eine Bitte an Dich, liebe Rebecca, Kannst Du mir nicht ein Rezept für Schothensuppe verschaffen. Ich habe darin schon all mein bischen Wissenschaft ohne Erfolg angewandt. Immer ist es nicht diejenige Suppe, die Deines VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Lieblingessen, und nun auch Felix Ideal ist. – Einmal habe ich Schothen in Fleischbrühe kochen lassen, mit einem Ei abgezogen. Da war das Ei zuviel. Ein andermal wurde das Ei weggelassen. Da war sie nicht süß genug. Das dritte mal hatte ich eine Masse Schothen mit Zucker gekocht, sie aber vor Tisch durch ein Haarsieb treiben lassen. Da war das wieder der große Fehler, daß man nicht wisse was es sei, un[d] die hübschen runden Dinger zerquetscht wären. Kurz meine Weisheit ist zu Ende. Hilf mir aus der Noth ehe die Schothen vorbei sind. –

Und nun, leb’wohl, meine liebe Rebecka, ich will nur schließen denn mir wird der Kopf ganz wirr von dem Lärm den die Kinder hier verführen. Es ist ein Regentag und sie können nicht aus der Stube. Da giebt es denn nichts Tolles was CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) nicht unternähme, und seine derben Liebkosungen entlocken MariechenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) ein Zetergeschrei. – Küße Wal[ter]Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) von mir und CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) und behalte mich lieb.

Deine Céci[le]
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Ich hänge mich an, weil Cécile mir eben erzählt, daß sie mich verläumdet hat. Sie behauptet ich hätte nicht gesagt, daß Du mir beim Aussuchen ordentlich geholfen, und ich behaupte ich hätte es gesagt. Darüber zanken wir uns nun. Im Ganzen leben wir aber doch etwas glücklich mit einander. Lebwohl bleib gut Deinem Felix.

            Leipzig den 22ten July Liebes Beckchen.
Im Namen meines kleinen Carls, danke ich Dir vielmals für die wunderschöne Wampe, die Felix mitgebracht. Du kannst Dir das Entzücken nicht vorstellen, beim Auspacken beim ersten Anbrennen, es war ein Geschrei und Jauchzen in der Stube daß man sein eignes Wort nicht verstand. Ein paar Tage hat er sie immer mit sich herumgeschleppt, natürlich ohne das Glas, zu allem mußte sie leuchten, wenn er spielte wenn er aß, wenn er schlief sogar, stand die söne sibse Wampe daneben. Sie ist aber auch gar zu niedlich, und ich habe sie ihm nun an einen hohen Ort gestellt, wo er sie nicht herunter langen kann, aus Angst, er möge sie gar zu schnell ruiniren. –
Felix hat mich auch gar zu schön beschenkt, es ist wirklich Schade, daß er Euch die Sachen nicht gezeigt hat, um Probe von seinem guten Geschmack abzulegen, und Schade auch daß nur Leipzig, das unelegante, sie zu sehen bekömmt. Noch größere Freude hat er mir aber, durch die Erzählungen von Euch allen gemacht, besonders von Dir liebes Beckchen hat er mir nicht genug sagen können wie wohl er Dich gefunden, wie ganz verändert seit dem letzten Aufenthalt in Berlin. Gott gebe, daß es so bleiben möge. –
Nun habe ich noch eine Bitte an Dich, liebe Rebecca, Kannst Du mir nicht ein Rezept für Schothensuppe verschaffen. Ich habe darin schon all mein bischen Wissenschaft ohne Erfolg angewandt. Immer ist es nicht diejenige Suppe, die Deines Vaters Lieblingessen, und nun auch Felix Ideal ist. – Einmal habe ich Schothen in Fleischbrühe kochen lassen, mit einem Ei abgezogen. Da war das Ei zuviel. Ein andermal wurde das Ei weggelassen. Da war sie nicht süß genug. Das dritte mal hatte ich eine Masse Schothen mit Zucker gekocht, sie aber vor Tisch durch ein Haarsieb treiben lassen. Da war das wieder der große Fehler, daß man nicht wisse was es sei, und die hübschen runden Dinger zerquetscht wären. Kurz meine Weisheit ist zu Ende. Hilf mir aus der Noth ehe die Schothen vorbei sind. –
Und nun, leb’wohl, meine liebe Rebecka, ich will nur schließen denn mir wird der Kopf ganz wirr von dem Lärm den die Kinder hier verführen. Es ist ein Regentag und sie können nicht aus der Stube. Da giebt es denn nichts Tolles was Carl nicht unternähme, und seine derben Liebkosungen entlocken Mariechen ein Zetergeschrei. – Küße Walter von mir und Carl und behalte mich lieb.
Deine Cécile
Ich hänge mich an, weil Cécile mir eben erzählt, daß sie mich verläumdet hat. Sie behauptet ich hätte nicht gesagt, daß Du mir beim Aussuchen ordentlich geholfen, und ich behaupte ich hätte es gesagt. Darüber zanken wir uns nun. Im Ganzen leben wir aber doch etwas glücklich mit einander. Lebwohl bleib gut Deinem Felix.          
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