fmb-1840-07-02-02
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Leipzig, 2. Juli 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ihre lieben freundlichen Zeilen hätte ich sogleich umgehend erwiedert, und Ihnen dafür gedankt, wenn ich nur gewußt hätte, wie ich Ihre Frage wegen unsres Kommens beantworten sollte. Noch heut weiß ich dies nicht, und nur um meinen Dank für all Ihre Freundlichkeit zu sagen, schreibe ich heut endlich; meine Antwort kann ich immer noch nicht geben. Seit einiger Zeit fühle ich mich nämlich von dem fortwährenden Musikdirigiren und -Aufführen so ermüdet und abgespannt, daß mir der Arzt ernstlich mehrere Monate Ruhe anräth, bevor im October wieder unsre unruhige Saison beginnt. Daß ich ihm nicht ohne die größte Nothwendigkeit folgen werde, versteht sich, und so hoffe ich einen Tag bestimmt nach England zu gehn, den andern fürchte ich wieder, es werde mir nicht möglich sein. Heut muß ich nun auf ein
Leipzig 2 July 1840 Liebe Mme. Moscheles Ihre lieben freundlichen Zeilen hätte ich sogleich umgehend erwiedert, und Ihnen dafür gedankt, wenn ich nur gewußt hätte, wie ich Ihre Frage wegen unsres Kommens beantworten sollte. Noch heut weiß ich dies nicht, und nur um meinen Dank für all Ihre Freundlichkeit zu sagen, schreibe ich heut endlich; meine Antwort kann ich immer noch nicht geben. Seit einiger Zeit fühle ich mich nämlich von dem fortwährenden Musikdirigiren und -Aufführen so ermüdet und abgespannt, daß mir der Arzt ernstlich mehrere Monate Ruhe anräth, bevor im October wieder unsre unruhige Saison beginnt. Daß ich ihm nicht ohne die größte Nothwendigkeit folgen werde, versteht sich, und so hoffe ich einen Tag bestimmt nach England zu gehn, den andern fürchte ich wieder, es werde mir nicht möglich sein. Heut muß ich nun auf ein Musikfest nach Meklemburg abreisen, das ich schon längst angenommen, und von dem Erfolg den das auf meine Gesundheit hat, wird es nun abhängen, ob ich komme ob nicht. Strengt michs nicht mehr an, als gewöhnlich, und fühle ich mich nachher im Stande die bedeutende Fatigue eines Engl. Musikfestes gut auszuhalten, so soll mich nichts zurückhalten, und ich komme bestimmt. Das Wann schreibe ich Ihnen dann sogleich, wenn ich nur erst über das Ob im Klaren bin. Ich bitte Sie von alle dem zu Niemand Fremden zu sprechen, weil in England alles gleich so entsetzlich öffentlich wird, und in die Zeitungen geräth; doch Klingemann und Chorley sagen Sie es wohl mit meinem herzlichsten Gruß; sie werden in meiner Ungewißheit über einen so wichtigen Punct die beste Entschuldigung finden, daß ich ihnen so lange, und auf so liebe Briefe nicht geantwortet. Verzeihen Sie deshalb auch diese ungenügenden Zeilen; ich muß erst wissen ob ich nicht aufs mündliche Plaudern Aussicht behalte, ehe mir das schriftliche wieder gelingt. Ein Briefchen an Moscheles durch Hrn. v. Lvoff, worin ich Ihnen dies alles vorläufig sagte und abbat, ist doch richtig angekommen? Und nun leben Sie wohl mit allen den lieben Ihrigen, und den besten herzlichsten Gruß den ich habe sagen Sie an Moscheles. Stets ihr ergebner Felix Mendelssohn Bartholdy.
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Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-07-02" xml:id="date_bc4d26f8-b026-4f55-aeae-d96b010ddd9a">2. 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