fmb-1840-04-08-03

            Leipzig 8ter April 40 Hochgeehrte Herren
Noch bin ich nicht von Leipzig fort, und schon fängt unsre Correspondenz an.
1) Hiebei die Revision der Lieder .
2) Die Czernyschen Lieder (für welche, sowie für die Schubertsche Symphonie ich vielmals und ergebenst danke) erfolgen hiebei zurück, weil ich einige gar zu arge Fehler darin bemerkt habe, die ich Sie herzlich bitte in den vorräthigen Exemplaren corrigiren, und wenn jemals neue abgezogen werden sollten, in den Platten ändern zu lassen. Die Harmonieen, die darin stehn, können Ihnen selbst gar nicht gefallen.
3) Wie steht es mit den Rietzischen Liedern? Soll ich Ihnen das Manuscript davon zu den neulich besprochnen Bedingungen zuschicken, oder ist es Ihnen nicht genehm für den Augenblick?
4) Ich habe mir die Freiheit genommen, in dem Mahnbrief den ich an Liszt nach Paris um meine verlornen Kleidungsstücke schrieb, demselben zu sagen, er solle sie mit dem nächsten Reisenden herschicken, und an Sie mit meiner Adresse abgeben lassen. Wenn also während meiner Abwesenheit etwas westen- oder halsbindenartiges bei Ihnen ankommt, so bitte ich Sie mir es aufzuheben bis ich zurückkehre, und jedenfalls die Belästigung zu verzeihen, die ich Ihnen verursache.
5) Auch die Partitur der Cantate von Grund erfolgt hiebei. Doch bitte ich Sie dieselbe ihm nicht wiederzuschicken bis er selbst oder ich in seinem Auftrage Ihnen deshalb schreibe.
6) Ich habe 2 dicke Notenbücher, welche dem Organisten Reichardt in Altenburg gehören. Geht vielleicht irgend eine Sendung in den nächsten Wochen dahin ab, wo die Bücher mitwandern könnten?
7) Wann werden die Flügel fertig, von denen Sie mir neulich sagten; die eine Mischung der Engl. und der gewöhnlichen werden, und 260 rt. circa kosten sollen?
Verzeihen Sie alle Fragen und Belästigungen. Auf frohes Wiedersehen. Stets Ihr hochachtungsvoll ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.
P. S. In der Partitur der 4stimm. Lieder habe ich noch einige recht bedeutende Fehler gefunden, die ich übersehen hatte, besonders die pag. 4 und 5. Sämmtliche bitte ich recht genau verbessern zu lassen. Wenn die Lieder und das Trio fertig sind, bitte ich Sie mir einige Exemplare davon nach Berlin gelegentlich zu schicken.
Ut supra.          

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Revision); heutiger Standort nicht bekannt.</bibl> <bibl type="notatedMusic">Druckexemplare von Carl Czernys Achtzehn Liedern ohne Worte nach Felix Mendelssohn-Bartholdy’s Gesängen [op. 19, 34 und 47] für das Pianoforte allein, 3 Hefte, Leipzig: Breitkopf &amp; Härtel, 1840.</bibl> <bibl type="notatedMusic">Manuskript von Friedrich Wilhelm Grunds Kantate »Die Befreiung Deutschlands«; heutiger Standort nicht bekannt.</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-04-08" xml:id="date_a05195d5-80ae-49c9-abff-e98cf68446ba">8. 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Soll ich Ihnen das Manuscript davon zu den neulich besprochnen Bedingungen zuschicken, oder ist es Ihnen nicht genehm für den Augenblick?</p> <p>4) Ich habe mir die Freiheit genommen, in dem Mahnbrief den ich an <persName xml:id="persName_e661c6f2-f792-42cc-97c9-daf6ce068993">Liszt<name key="PSN0112894" style="hidden">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName> nach Paris um meine verlornen Kleidungsstücke schrieb, demselben zu sagen, er solle sie mit dem nächsten Reisenden herschicken, und an Sie mit meiner Adresse abgeben lassen. Wenn also während meiner Abwesenheit etwas westen- oder halsbindenartiges bei Ihnen ankommt, so bitte ich Sie mir es aufzuheben bis ich zurückkehre, und jedenfalls die Belästigung zu verzeihen, die ich Ihnen verursache.</p> <p>5) Auch die Partitur der <title xml:id="title_a2805709-8b40-410f-a293-74209f9c544e">Cantate von Grund<name key="PSN0111595" style="hidden" type="author">Grund, Friedrich Wilhelm (1791-1874)</name><name key="CRT0108921" style="hidden" type="music">Die Befreiung Deutschlands</name></title> erfolgt hiebei. Doch bitte ich Sie dieselbe ihm nicht wiederzuschicken bis er selbst oder ich in seinem Auftrage Ihnen deshalb schreibe.</p> <p>6) Ich habe 2 dicke Notenbücher, welche dem Organisten <persName xml:id="persName_d2f6a88f-9eb8-46af-ad40-d1de854a744f">Reichardt<name key="PSN0114107" style="hidden">Reichardt, Carl August (1802-1859)</name></persName> in Altenburg gehören. 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