fmb-1840-03-14-01
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Leipzig, 14. März 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S., Adresse von Cécile Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy, Cécile Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
eMendelssohn Bartholdy
Berlin
oIII.
Unsre herzlichsten Glückwünsche zum morgenden Tage möge Dir dieser Brief bringen, die Wünsche für Dein Wohl, Dein Glück, alles was wir uns Gutes und Liebes erdenken können. Nähme ich mir nicht so bestimmt vor, Dich bald und mit ten hin zu Dir denken, und uns hinwünschen werden; gewiß werdet Ihr ihn recht froh verbringen, und auch unsrer dabei eingedenk sein! Wir kriegen dann hoffentlich genaue Beschreibungen von dem ganzen Verlauf des Festtages, und können uns alles später lebhaft vorstellen; aber ein schwaches Surrogat bleibt es doch immer. Wären wir selbst dabei! So nimm denn mit unsern schriftlichen Wünschen vorlieb, und wie von ganzem Herzen sie kommen, wie sie gemeint sind, das weißt Du ja.
Bei uns ist alles wohl; seit meinem letzten Briefe hat sich nichts irgend Erhebliches hier zugetragen, außer daß
tenApril; sein Aufenthalt hier kostet mich mehr Zeit als ob ich selbst ein Orator. componirt hätte, und das ist mir oft nicht ganz recht. Da man indeß doch auch seiner guten Freunde willen in der Welt ist, so ists mir auch oft wieder ganz recht. O wie werden wir Morgen Abend nach Berlin hinhorchen!
Ich vereinige meine Wünsc[he] mit Felix, und klage auch, daß [ich] an dem frohen Tage nicht bei Dir sein kann. Möge es Dir so wohl und froh ergehen, wie wir es wünschen und vom Himmel erbitten, und mögest Du uns wie bisher Deine Liebe in reichem Maaße schenken. Hoffentlich hast Du gute Nachrichten von
Leipzig d. 14 März 1840. Liebe Mutter Unsre herzlichsten Glückwünsche zum morgenden Tage möge Dir dieser Brief bringen, die Wünsche für Dein Wohl, Dein Glück, alles was wir uns Gutes und Liebes erdenken können. Nähme ich mir nicht so bestimmt vor, Dich bald und mit Frau und Kind wiederzusehen, so hätte ich schwerlich der Lust widerstanden zu Morgen nach Berlin zu reisen, um Dir selbst meinen Wunsch zu sagen, und damit Deine 4 Kinder an dem Tage nicht gar zu sehr in der Welt zerstreut gewesen wären. Ich dachte mehreremal ernsthaft daran; aber da mein Aufenthalt doch nur höchstens von 3–4 Tagen hätte sein können, und mich später dann vielleicht an einem längern gehindert haben würde, so war der Plan nicht ausführbar, den ich mir schon hübsch ausgemalt hatte. Du weißt, wie sehr wir am ganzen 15ten hin zu Dir denken, und uns hinwünschen werden; gewiß werdet Ihr ihn recht froh verbringen, und auch unsrer dabei eingedenk sein! Wir kriegen dann hoffentlich genaue Beschreibungen von dem ganzen Verlauf des Festtages, und können uns alles später lebhaft vorstellen; aber ein schwaches Surrogat bleibt es doch immer. Wären wir selbst dabei! So nimm denn mit unsern schriftlichen Wünschen vorlieb, und wie von ganzem Herzen sie kommen, wie sie gemeint sind, das weißt Du ja. Bei uns ist alles wohl; seit meinem letzten Briefe hat sich nichts irgend Erhebliches hier zugetragen, außer daß David ein sehr vortheilhaftes Engagement für 8 Monate als Concertmeister in Drury Lane in London angetragen bekommen hat, und es wahrscheinlich annimmt, so daß er den nächsten Winter nicht in Leipzig zubringen wird, obwohl ich hoffe, daß er uns hier für künftig erhalten bleibt. Hillers Oratorium ist den 2ten April; sein Aufenthalt hier kostet mich mehr Zeit als ob ich selbst ein Orator. componirt hätte, und das ist mir oft nicht ganz recht. Da man indeß doch auch seiner guten Freunde willen in der Welt ist, so ists mir auch oft wieder ganz recht. O wie werden wir Morgen Abend nach Berlin hinhorchen! Cécile schreibt noch selbst. Carl spricht französisch, und wünscht Glück der Bonnmama in Behim. Bleib mir gut, liebste Mutter, Dein Felix. Liebe Mutter! Ich vereinige meine Wünsche mit Felix, und klage auch, daß ich an dem frohen Tage nicht bei Dir sein kann. Möge es Dir so wohl und froh ergehen, wie wir es wünschen und vom Himmel erbitten, und mögest Du uns wie bisher Deine Liebe in reichem Maaße schenken. Hoffentlich hast Du gute Nachrichten von Fanny, die Dir ein baldiges Wiedersehen versprechend, für die morgende Trennung einigen Trost geben. Wie sehr freue auch ich mich auf das Frühjahr, das uns zu Dir führen soll, und auf die frohen Tage denen ich da entgegensehe. Felix will mir zwar immer noch nicht sagen wann wir von hier weggehen, doch hoffe ich es wird bald sein. Grüße alle die Deinigen und gedenke unsrer Deine Cécile MB
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-03-14" xml:id="date_0950212e-01f7-49d7-a451-d2b6a52a9385">14. 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