fmb-1840-02-10-02
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Leipzig, 10. Februar 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Erfurt.
franco.
Ich danke Ihnen vielmal für die Übersendung Ihrer
abis zum ff, und der ganze darauf folgende fugirte Satz. Da Sie meine unbefangene Meinung verlangten, so verzeihen Sie mir wohl meine Offenheit; es ist des Lobenswerthen so viel in Ihrem Werk, daß ich mich allein daran hätte halten können; aber es ist mir immer, als müßte man um wirklich aufrichtig zu sein, nichts von dem verschweigen, was man sich selbst sagt, und für ein Urtheil gebe ich meine Bemerkungen nicht aus, nur für einen persönlichen Eindruck
Es ist leider unmöglich, Ihre
Hochgeehrter Herr Ich danke Ihnen vielmal für die Übersendung Ihrer Symphonie, die ich mit Vergnügen kennen gelernt habe. Ein ernstes Streben, natürliche fließende Schreibart, und vollkommne Kenntniß und Beherrschung der Mittel, sowohl in Hinsicht der Instrumentirung, als des Satzes, sprechen überall aus Ihrer Arbeit. Sollte ich etwas daran aussetzen so wäre es daß ich die Gedanken, ja auch zuweilen die Modulation meistentheils etwas größer angelegt, etwas freier bewegt wünschte; als Beispiel des letzteren möchte ich den Anfang des 2ten Theils im ersten Stück anführen, wo nach meiner Meinung auf das fmoll im 17ten Tact, nicht wieder g dur, das man als Dominante kennt, im 25ten Tact folgen sollte, sondern das as dur im 48sten Tact auf eine natürlichere, und doch freiere, neuere Weise eintreten könnte. Auch die Rückkehr ins Thema pag. 21 nach dem fmoll könnte wohl natürlicher sein. Auch die fugirte Stelle im Andante pag. 41 scheint mir hieher zu gehören. Auch die Rückkehr aus dem trio ins Scherzo pag. 66, und die Modulationen pag. 76 und 77a bis zum ff, und der ganze darauf folgende fugirte Satz. Da Sie meine unbefangene Meinung verlangten, so verzeihen Sie mir wohl meine Offenheit; es ist des Lobenswerthen so viel in Ihrem Werk, daß ich mich allein daran hätte halten können; aber es ist mir immer, als müßte man um wirklich aufrichtig zu sein, nichts von dem verschweigen, was man sich selbst sagt, und für ein Urtheil gebe ich meine Bemerkungen nicht aus, nur für einen persönlichen Eindruck Es ist leider unmöglich, Ihre Symphonie noch auf das Programm unsrer Concerte zu bringen, da wir nur noch 4 übrig haben, für die das Repertoir längst bestimmt ist und in denen schon mehrere neue Compositionen angesetzt sind; daß ich ohne diesen Umstand Ihnen mit Vergnügen gefällig gewesen und der Direction Ihr Werk zur Aufführung gern empfohlen haben würde, bedarf kaum meiner Versicherung. Indem die Partitur durch die Musikhandlung von F. Kistner zurück erfolgt und ich Ihnen für das Zutrauen danke, das Sie mir freundlichst bewiesen haben, bin ich mit vollkommner Hochachtung ergebenst Felix Mendelssohn Bartholdy. Leipzig d. 10ten Febr. 1840.
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