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fmb-1840-02-04-03

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.<lb></lb>Leipzig, 4. Februar 1840 Haben Sie den schönsten Dank für das freundliche Geschenk, das Sie mir zum Geburtstag gearbeitet, und wodurch Sie mir eine große Freude gemacht haben. Die zierlichen Buchstaben und Blumen, und die ganze nette Art der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2622

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 19, fol. 8-9. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Leipzig, 4. Februar 1840 Haben Sie den schönsten Dank für das freundliche Geschenk, das Sie mir zum Geburtstag gearbeitet, und wodurch Sie mir eine große Freude gemacht haben. Die zierlichen Buchstaben und Blumen, und die ganze nette Art der

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. Februar 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Frankfurt a. M.Deutschland deutsch
An Mme. Mme. Jeanrenaud-Souchay Wohlgeboren in Frankfurt a/m
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig den 4ten Februar 1840 Liebe Mama

Haben Sie den schönsten Dank für das freundliche Geschenk, das Sie mir zum Geburtstag gearbeitet, und wodurch Sie mir eine große Freude gemacht haben. Die zierlichen Buchstaben und Blumen, und die ganze nette Art der Arbeit sind wunderhübsch, und obwohl die Pantoffeln selbst mich nicht nach Frankfurt tragen sollen (sie möchten sonst nicht im besten Zustande dort ankommen) so hoffe ich doch, Ihrem Spruche zu folgen, und sie Ihnen über kurz oder lang dort einmal zu präsentiren, wo ich dann mündlich meinen Dank wiederholen kann. Das Angenehme bei solchen gewiß mühsamen Arbeiten muß sein, daß man an den Empfänger dabei denken und sich seine Freude darüber vergegenwärtigen kann; und da Sie mir schreiben daß Sie es in diesem Falle gethan, so freut mich Ihre liebe Gabe doppelt. Bleiben Sie mir und uns allen freundlich und gut, wie bisher. Es war ein vergnügter Geburtstag, den mir CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) bereitet hatte, und vom Vorabend an, den ich auf der LiedertafelJüngere LiedertafelLeipzigDeutschland zubrachte gingen Lustbarkeiten und tausend Possen an. Es kamen die maskirten 3 Könige und sangen eigens componirte tolle Lieder, und brachten mir unter andern ein so enormes Dintenfaß von Pappe, daß es CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) zur Hutschachtel brauchen will; auch eine verhältnißmäßige Feder und Rastral und dgl. fehlte nicht. Des andern Morgens stand nun Ihr Geschenk und ein hübscher Kupferstich von MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), nebst einer niedlichen Zeichnung von CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) (einem Etui zu meiner vielgeliebten Reisecarte) auf dem Tisch; dann brachte mir HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) das Gegenstück zur Robertschen Ernte<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110531" style="hidden" type="art">L’arrivée des moissonneurs dans les marais pontins</name>, die madonna dell’Arco<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110533" style="hidden" type="art">La fête de la Madone de l’arc, près de Naples</name>, ganz ebenso eingerahmt, worüber ich mich außerordentlich freute, und sie gleich über dem wohlbekannten Spiegel in der blauen Stube aufhängen ließ. Mittags waren alle SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.Schunck, Julius (1809-1889)Schunck, Julie Sophie (1816-1875) aus ReichelsReichels GartenLeipzigDeutschland und Gerhards GartenGerhards GartenLeipzigDeutschland bei uns, und als ich Abends zur JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) kam, die uns eingeladen hatte, ging der Hauptspas los: eine Comödie in 2 Acten, im Frankfurter Dialect, gespielt von CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875), HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) und DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), und so vortrefflich gespielt, daß wir alle uns vor Lachen ausschütten wollten. Sie haben gewiß schon davon gehört, und daß Herr Hampelmann die Hauptfigur war, der seine Tochter nach Leipzig zu mir in die Lehre bringen muß, wo ich mir von ihr vorspielen lasse, und sie nach Frankfurt zurückschicke, weil sie noch nicht weit genug sei, und mit dem Bedeuten, sie möge einstweilen dort beim Hiller Unterricht nehmen. Der spielte den Hampelmann, CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) die Frau, JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) die Tochter, und DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) mich zum Erschrecken natürlich; CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) hatte ihn gemalt, frisirt, mit Kleidern und allem möglichen versorgt, und wie sie selbst aussah, mit grau gepuderten Haaren, und dem jungen rothen Gesicht dazu, und mit der Haube und Schürze von der HanneHanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-), und einem so platten Frankfurter Dialect wie ich ihr niemals zugetraut hätte, und wie die JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) sehr hübsch mir (dem DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)) ein Stück vorspielte, und der sich darauf hinsetzte und eine gräuliche Katzenmusik mit den ernsthaftesten Geberden zum Besten gab, wobei CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) immer ausrief: delecat! und HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) gegen den Tact mit dem Regenschirm Tact schlug – das alles hätten Sie sehen müssen, und würden gelacht und sich gefreut haben wie wir. – CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) die vorgestern einen Brief von Ihnen erhielt, sagt mir, daß alles wohl sei; ich hoffe, daß es dabei bleibt, und bitte Sie, daß ganze Haus vielmal zu grüßen. Auch bei uns geht es wohl, und die KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) gedeihen zusehends und machen uns sehr glücklich. Leben Sie wohl, liebe Mama, behalten Sie uns lieb und haben Sie nochmals den besten Dank Ihres ergebnen

Felix Mendelssohn Bartholdy.
            Leipzig den 4ten Februar 1840 Liebe Mama
Haben Sie den schönsten Dank für das freundliche Geschenk, das Sie mir zum Geburtstag gearbeitet, und wodurch Sie mir eine große Freude gemacht haben. Die zierlichen Buchstaben und Blumen, und die ganze nette Art der Arbeit sind wunderhübsch, und obwohl die Pantoffeln selbst mich nicht nach Frankfurt tragen sollen (sie möchten sonst nicht im besten Zustande dort ankommen) so hoffe ich doch, Ihrem Spruche zu folgen, und sie Ihnen über kurz oder lang dort einmal zu präsentiren, wo ich dann mündlich meinen Dank wiederholen kann. Das Angenehme bei solchen gewiß mühsamen Arbeiten muß sein, daß man an den Empfänger dabei denken und sich seine Freude darüber vergegenwärtigen kann; und da Sie mir schreiben daß Sie es in diesem Falle gethan, so freut mich Ihre liebe Gabe doppelt. Bleiben Sie mir und uns allen freundlich und gut, wie bisher. Es war ein vergnügter Geburtstag, den mir Cécile bereitet hatte, und vom Vorabend an, den ich auf der Liedertafel zubrachte gingen Lustbarkeiten und tausend Possen an. Es kamen die maskirten 3 Könige und sangen eigens componirte tolle Lieder, und brachten mir unter andern ein so enormes Dintenfaß von Pappe, daß es Cécile zur Hutschachtel brauchen will; auch eine verhältnißmäßige Feder und Rastral und dgl. fehlte nicht. Des andern Morgens stand nun Ihr Geschenk und ein hübscher Kupferstich von Mutter, nebst einer niedlichen Zeichnung von Cécile (einem Etui zu meiner vielgeliebten Reisecarte) auf dem Tisch; dann brachte mir Hiller das Gegenstück zur Robertschen Ernte, die madonna dell’Arco, ganz ebenso eingerahmt, worüber ich mich außerordentlich freute, und sie gleich über dem wohlbekannten Spiegel in der blauen Stube aufhängen ließ. Mittags waren alle Schuncks aus Reichels und Gerhards Garten bei uns, und als ich Abends zur Julie kam, die uns eingeladen hatte, ging der Hauptspas los: eine Comödie in 2 Acten, im Frankfurter Dialect, gespielt von Cécile, Julie, Hiller und David, und so vortrefflich gespielt, daß wir alle uns vor Lachen ausschütten wollten. Sie haben gewiß schon davon gehört, und daß Herr Hampelmann die Hauptfigur war, der seine Tochter nach Leipzig zu mir in die Lehre bringen muß, wo ich mir von ihr vorspielen lasse, und sie nach Frankfurt zurückschicke, weil sie noch nicht weit genug sei, und mit dem Bedeuten, sie möge einstweilen dort beim Hiller Unterricht nehmen. Der spielte den Hampelmann, Cécile die Frau, Julie die Tochter, und David mich zum Erschrecken natürlich; Cécile hatte ihn gemalt, frisirt, mit Kleidern und allem möglichen versorgt, und wie sie selbst aussah, mit grau gepuderten Haaren, und dem jungen rothen Gesicht dazu, und mit der Haube und Schürze von der Hanne, und einem so platten Frankfurter Dialect wie ich ihr niemals zugetraut hätte, und wie die Julie sehr hübsch mir (dem David) ein Stück vorspielte, und der sich darauf hinsetzte und eine gräuliche Katzenmusik mit den ernsthaftesten Geberden zum Besten gab, wobei Cécile immer ausrief: delecat! und Hiller gegen den Tact mit dem Regenschirm Tact schlug – das alles hätten Sie sehen müssen, und würden gelacht und sich gefreut haben wie wir. – Cécile die vorgestern einen Brief von Ihnen erhielt, sagt mir, daß alles wohl sei; ich hoffe, daß es dabei bleibt, und bitte Sie, daß ganze Haus vielmal zu grüßen. Auch bei uns geht es wohl, und die Kinder gedeihen zusehends und machen uns sehr glücklich. Leben Sie wohl, liebe Mama, behalten Sie uns lieb und haben Sie nochmals den besten Dank Ihres ergebnen
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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Mittags waren alle <persName xml:id="persName_82f7b212-f529-4379-9960-3ccc9bd84dbb">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name><name key="PSN0114772" style="hidden">Schunck, Julius (1809-1889)</name><name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_66ff15e3-7be5-4f16-af08-d01bde8967b0">Reichels<name key="NST0100310" style="hidden" subtype="" type="institution">Reichels Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_6d27968e-f2f2-4325-a111-68ee0201b936">Gerhards Garten<name key="SGH0103715" style="hidden" subtype="" type="Sight">Gerhards Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bei uns, und als ich Abends zur <persName xml:id="persName_e81ffceb-a2d9-46cf-9103-e7ca3e7e9e5c">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> kam, die uns eingeladen hatte, ging der Hauptspas los: eine Comödie in 2 Acten, im Frankfurter Dialect, gespielt von <persName xml:id="persName_05ed3325-a0b6-49e7-be8d-d421741cdac4">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, <persName xml:id="persName_51274ca1-de74-45de-8f28-d31a6e6aec9a">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName>, <persName xml:id="persName_f1cf852f-6b60-414b-ab57-c838fba8efa6">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b6a797d6-ea83-4fad-bd6f-7474a3ca21e8">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, und so vortrefflich gespielt, daß wir alle uns vor Lachen ausschütten wollten. Sie haben gewiß schon davon gehört, und daß Herr Hampelmann die Hauptfigur war, der seine Tochter nach Leipzig zu mir in die Lehre bringen muß, wo ich mir von ihr vorspielen lasse, und sie nach Frankfurt zurückschicke, weil sie noch nicht weit genug sei, und mit dem Bedeuten, sie möge einstweilen dort beim Hiller Unterricht nehmen. Der spielte den Hampelmann, <persName xml:id="persName_e3a642c2-6656-404f-ba29-e76147d40417">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> die Frau, <persName xml:id="persName_f5646e59-bf82-47ab-8186-9a77c22c1806">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> die Tochter, und <persName xml:id="persName_17361b0f-764a-4183-b46f-3aaea129fb71">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> <hi rend="underline">mich</hi> zum Erschrecken natürlich; <persName xml:id="persName_17af3683-171d-47a3-a004-34a3199beb55">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> hatte ihn gemalt, frisirt, mit Kleidern und allem möglichen versorgt, und wie sie selbst aussah, mit grau gepuderten Haaren, und dem jungen rothen Gesicht dazu, und mit der Haube und Schürze von der <persName xml:id="persName_40dd4344-0d25-4f56-bdc7-4b6e0daa00d1">Hanne<name key="PSN0111695" style="hidden">Hanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-)</name></persName>, und einem so platten Frankfurter Dialect wie ich ihr niemals zugetraut hätte, und wie die <persName xml:id="persName_97e5b561-6dce-4412-b7a9-f6a5d50269fa">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> sehr hübsch mir (dem <persName xml:id="persName_5e634a42-479e-45ac-a5dd-56485593a204">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>) ein Stück vorspielte, und der sich darauf hinsetzte und eine gräuliche Katzenmusik mit den ernsthaftesten Geberden zum Besten gab, wobei <persName xml:id="persName_38c16f09-7d27-4aa2-9dbe-e5941bd62231">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> immer ausrief: delecat! und <persName xml:id="persName_baf30696-938c-413b-8613-166c495f3c79">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> gegen den Tact mit dem Regenschirm Tact schlug – das alles hätten Sie sehen müssen, und würden gelacht und sich gefreut haben wie wir. – <persName xml:id="persName_81085823-73e1-47d9-a7ea-eccf707aa9f4">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> die vorgestern einen Brief von Ihnen erhielt, sagt mir, daß alles wohl sei; ich hoffe, daß es dabei bleibt, und bitte Sie, daß ganze Haus vielmal zu grüßen. Auch bei uns geht es wohl, und die <persName xml:id="persName_0111b35f-b8d0-4dcc-8b27-a897b75982fe">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> gedeihen zusehends und machen uns sehr glücklich. <seg type="closer" xml:id="seg_d6041e3c-edd8-4681-8717-0f7b601c85c2">Leben Sie wohl, liebe Mama, behalten Sie uns lieb und haben Sie nochmals den besten Dank Ihres ergebnen</seg></p> <signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed> </div> </body> </text></TEI>