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fmb-1840-02-04-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Leipzig, 4. Februar 1840 Liebe Mutter Wieder einmal habe ich Dir für schöne Geschenke zu danken, für den zierlichen Geburtstagtisch den mir Cécile gestern früh aufbaute und dessen Hauptzierde der Raphaelsche Kupferstich und die schöne Weste waren. Gestern Abend Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2620

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IV/430. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 4. Februar 1840 Liebe Mutter Wieder einmal habe ich Dir für schöne Geschenke zu danken, für den zierlichen Geburtstagtisch den mir Cécile gestern früh aufbaute und dessen Hauptzierde der Raphaelsche Kupferstich und die schöne Weste waren. Gestern Abend

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. Februar 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) BerlinDeutschland deutsch
An Mme. Mme. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig den 4ten Februar 1840

Liebe Mutter Wieder einmal habe ich Dir für schöne Geschenke zu danken, für den zierlichen Geburtstagtisch den mir CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) gestern früh aufbaute und dessen Hauptzierde der Raphaelsche Kupferstich<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110406" style="hidden" type="art">Urania</name> und die schöne Weste waren. Gestern Abend habe ich mit der letzteren schon Staat gemacht, und da ich die sammtne erst in zwei Abonnement-ConcertenGewandhausLeipzigDeutschland getragen habe, so werden die Leipziger in große Verwunderung gerathen, wenn sie wieder eine neue erblicken; sie führen darüber Buch, und sind so etwas nicht an mir gewohnt. Hab tausend Dank, daß Du mich so elegant machst, und meine Zimmer dazu; auch die Urania<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110406" style="hidden" type="art">Urania</name> paradirt schon über der Vision des Ezechiel<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110409" style="hidden" type="art">Die Vision des Ezechiel</name>, wo sonst der Forstersche Raphael hing, im blauen Zimmer. Hab auch für Deinen lieben Brief tausend Dank, den ich gestern beim Essen empfing; da waren sämmtliche SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. von drüben und von Gerhard’s GartenGerhards GartenLeipzigDeutschland und HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) bei uns, und CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) hatte einen Fasanen in die Küche geschenkt, und Tante SchunkSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) eine gewaltige Eistorte. Ich muß weit ausholen, wenn ich Dir meinen gestrigen sehr vergnügten Geburtstag ganz beschreiben will. Vorgestern Abend war die jüngere LiedertafelJüngere LiedertafelLeipzigDeutschland, wo HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) und ich jetzt obligate Gäste und Componisten sind; und wie es gegen 12 ging, wurde ich ein wenig nachdenklich, über das Jahr das zu Ende lief, und ich glaubte es dächte kein Mensch an meinen Geburtstag, und wie es 12 schlug steht einer der Herren auf und hält eine lange hübsche Rede in Versen, und wie er die letzten Verse spricht, so stehen alle auf und singen es lebe Felix Mend. Barth., und das wiederholt sich und wird complicirt und entsteht ein sehr lustiges, schön gesungnes Lied auf diese und andre Worte daraus, was dazu componirt und sorgfältig einstudirt worden war. Wie das aus war kamen in Masken die heiligen 3 Könige, und voran ein kleiner Kerl als Stern angezogen, die sangen erst Zelters Lied<name key="PSN0115916" style="hidden" type="author">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name><name key="CRT0111325" style="hidden" type="music">Die heiligen drei König’ mit ihrem Stern</name> indem sie die ganze Tafel entlang zogen, dann fingen auch sie in Versen zu sprechen an, brachten mir Kränze und ein sehr groteskes Dintenfaß von halber Mannshöhe, mit einer proportionirten Strausfeder und dito Rastral und dito Lyra, und zogen dann unter tausend Possen wieder mit Zelters Liede<name key="PSN0115916" style="hidden" type="author">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name><name key="CRT0111325" style="hidden" type="music">Die heiligen drei König’ mit ihrem Stern</name> ab. Das dauerte so bis gegen halb 2; gestern früh auf dem Geburtstagtischchen standen nun Deine lieben Geschenke, und ein Paar Pantoffeln mit gestickten Sprüchen von Mme. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871), und ein allerliebstes Etui für meine Postcarte, die ich, wie Du weißt, außerordentlich verehre, und für die mir CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) also ein eignes Pappetui mit niedlichen Arabesken und Buchstaben und Neckereien gemalt hat. Dann brachte HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) mir den herrlichen Kupferstich der Madonna dell’Arco<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110533" style="hidden" type="art">La fête de la Madone de l’arc, près de Naples</name>, ganz wie unsre Ernte<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110531" style="hidden" type="art">L’arrivée des moissonneurs dans les marais pontins</name> eingerahmt; das war kein Spas, oder vielmehr erst recht ein Spas, denn ich freute mich unbändig, und es wurde gleich aufgehängt, der Thür gegenüber, gerade über dem Spiegel. Dann kamen die schönsten Blumensträuße, anonyme und onyme, und von Mme. SchleinitzSchleinitz, Juliane Constanze (1807-1852) ein großer Kuchen mit Camelien, und von Mme. ClarusClarus, Juliane Friederike Auguste (1787-1852) ein großer Hyazinthentopf und sogar CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) und die kleine MarieMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) brachten Blumensträußchen herbei. Mittags kam nun Dein Brief und erfreute uns, und Abends waren wir zur JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) eingeladen. Dort, als ich hinkam, war ein Theaterchen gebaut, und CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und ihre SchwesterSchunck, Julie Sophie (1816-1875) und HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) und DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) führten ein kleines Stück in 2 Acten im Frankfurter Dialect so allerliebst, so durchweg lustig und gelungen auf, daß ich nur den einen Wunsch hatte, Du möchtest mit dabei sein, denn mitten in meinem Lachen und Amüsiren dachte ich immer, wie sehr Du lachen und Dich amüsiren würdest. HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) hatte es gedichtet, und alle die Andern dran mitgearbeitet, und Witze und Verbesserungen zugesetzt; HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) machte den Hampelmann, der Dir als Frankfurter stehende Figur wohl bekannt sein wird, CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) seine Frau mit weiß gepuderten Haaren die graue vorstellten, und schon das war ein Plaisir ihr rothes Gesicht mit lauter grauen Locken, und einem Kleid und einer Schürze von der HanneHanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-) zu sehen; JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) war ihre Tochter, und während die im ersten Acte ihre Eltern persuadirte mit ihr nach Leipzig zu reisen, um dor[t] Lectionen bei mir zu bekommen, so spielte der 2te Act hier in meiner Stube, und DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) machte mich in Allem, nicht blos im Anzug und Betragen, sondern auch im Gesicht und Haaren so frappant täuschend nach, daß es wirklich zum Kranklachen war. Die JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) mußte ihm vorspielen, wobei er ganz abscheuliche Gesichter schnitt und sehr höfliche Worte sagte, und dann mußte er ihnen wieder etwas vorspielen, wobei er eine seiner gewöhnlichen Fantasieen mit dem tiefsten Ernste vortrug, und der HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) schlug mit dem Regenschirm dazu verkehrten Tact und die JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) sagte „das is gettlich“ und die CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) „ja wers auch so von Kindsbeine a ag’fange hätt!“ &c. &c. &c. Ich wollte Dir durchaus das Manuscript schicken, aber es ist so durch einander geschmiert, daß wirklich kein Mensch daraus klug werden kann, und so fürchte ich es wird nicht thunlich sein. Kann ich’s irgend leserlich machen und abschreiben lassen, so erhältst Du es doch noch. – Grüße die WoringensWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)Woringen, Angelika von (1813-1895) aufs Herzlichste von mir, und sag ihnen, sie möchten dem Ferdinand viel Glückwünsche von CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und mir zum TöchterchenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) schicken, und uns in sein Gedächtniß mit den besten Grüßen rufen. Daß sie Dir so lieb sind, und ihr Umgang Dir solche Freude bereitet, ist auch uns eine große; die neuen 4stimmigen Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dn7uqule-2xvc-9z37-2kgt-qvnue9obqik9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name> nach denen Du Appetit hast, werden in einigen Wochen in Deinen Händen sein, laß sie Dir dann nur recht oft vorsingen, liebste Mutter; sie sind noch lustiger als die vorigen. Für die Übersendung von KaufmannsKaufmann, Johann Philipp (1802-1846) Text bitte ich Dich ihm vielmal in meinem Namen zu danken; und ihm zu sagen, wie sehr mirs Leid thut, daß sich mein Brief, worin ich Dir schrieb, daß ich die Arbeit entworfen habe, mit seiner Sendung kreuzen mußte; da indeß bei dem Feste400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840LeipzigDeutschland sehr viel Musik gebraucht wird, unter andern eine Cantate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n4jskwit-xbjw-giuy-h3dz-nmehrjjaq4l5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100173" style="hidden">Festgesang (»Gutenberg-Kantate«) für Männerchor und zwei Blech-Blasorchester, [Mai 1840]<idno type="MWV">D 4</idno><idno type="op"></idno></name> auf dem Markt unter freiem Himmel gesungen werden soll, so will ich die Gedichte dem hiesigen Comité400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840LeipzigDeutschland mittheilen, die sie, wenn ihre Wahl nicht auch schon getroffen ist, was ich nicht weiß, gewiß mit vieler Freude aufnehmen und benutzen würden. – Über HolteisHoltei, Karl Eduard von (1798-1880) Antwort bitte ich Dich recht sehr mir bald zu berichten; ich kann ihm, da er mir auf 2 so dringende Briefe gar nicht antwortete, nicht wohl wieder schreiben, sonst thäte ichs dennoch. ChorleysChorley, Henry Fothergill (1808-1872) Athenaeum kommt mit der ersten Gelegenheit, und auf Fanny’sHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Briefe freu ich mich sehr. Wo bleibt denn Herr SchlesingerSchlesinger, Heinrich August (1810-1879) damit? Nun wünsche ich noch Glück zur projectirten Soirée zu den 50 Personen, und Dir so viel Vergnügen dabei, als sie haben werden, dann ists schon genug, denn fehlen kanns in der Leipziger Straße no. 3Leipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschland einmal nicht.

Lebewohl liebe Mutter, grüße BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und bleib gut

Deinem Felix.
            Leipzig den 4ten Februar 1840 Liebe Mutter Wieder einmal habe ich Dir für schöne Geschenke zu danken, für den zierlichen Geburtstagtisch den mir Cécile gestern früh aufbaute und dessen Hauptzierde der Raphaelsche Kupferstich und die schöne Weste waren. Gestern Abend habe ich mit der letzteren schon Staat gemacht, und da ich die sammtne erst in zwei Abonnement-Concerten getragen habe, so werden die Leipziger in große Verwunderung gerathen, wenn sie wieder eine neue erblicken; sie führen darüber Buch, und sind so etwas nicht an mir gewohnt. Hab tausend Dank, daß Du mich so elegant machst, und meine Zimmer dazu; auch die Urania paradirt schon über der Vision des Ezechiel, wo sonst der Forstersche Raphael hing, im blauen Zimmer. Hab auch für Deinen lieben Brief tausend Dank, den ich gestern beim Essen empfing; da waren sämmtliche Schunks von drüben und von Gerhard’s Garten und Hiller bei uns, und Cécile hatte einen Fasanen in die Küche geschenkt, und Tante Schunk eine gewaltige Eistorte. Ich muß weit ausholen, wenn ich Dir meinen gestrigen sehr vergnügten Geburtstag ganz beschreiben will. Vorgestern Abend war die jüngere Liedertafel, wo Hiller und ich jetzt obligate Gäste und Componisten sind; und wie es gegen 12 ging, wurde ich ein wenig nachdenklich, über das Jahr das zu Ende lief, und ich glaubte es dächte kein Mensch an meinen Geburtstag, und wie es 12 schlug steht einer der Herren auf und hält eine lange hübsche Rede in Versen, und wie er die letzten Verse spricht, so stehen alle auf und singen es lebe Felix Mend. Barth., und das wiederholt sich und wird complicirt und entsteht ein sehr lustiges, schön gesungnes Lied auf diese und andre Worte daraus, was dazu componirt und sorgfältig einstudirt worden war. Wie das aus war kamen in Masken die heiligen 3 Könige, und voran ein kleiner Kerl als Stern angezogen, die sangen erst Zelters Lied indem sie die ganze Tafel entlang zogen, dann fingen auch sie in Versen zu sprechen an, brachten mir Kränze und ein sehr groteskes Dintenfaß von halber Mannshöhe, mit einer proportionirten Strausfeder und dito Rastral und dito Lyra, und zogen dann unter tausend Possen wieder mit Zelters Liede ab. Das dauerte so bis gegen halb 2; gestern früh auf dem Geburtstagtischchen standen nun Deine lieben Geschenke, und ein Paar Pantoffeln mit gestickten Sprüchen von Mme. Jeanrenaud, und ein allerliebstes Etui für meine Postcarte, die ich, wie Du weißt, außerordentlich verehre, und für die mir Cécile also ein eignes Pappetui mit niedlichen Arabesken und Buchstaben und Neckereien gemalt hat. Dann brachte Hiller mir den herrlichen Kupferstich der Madonna dell’Arco, ganz wie unsre Ernte eingerahmt; das war kein Spas, oder vielmehr erst recht ein Spas, denn ich freute mich unbändig, und es wurde gleich aufgehängt, der Thür gegenüber, gerade über dem Spiegel. Dann kamen die schönsten Blumensträuße, anonyme und onyme, und von Mme. Schleinitz ein großer Kuchen mit Camelien, und von Mme. Clarus ein großer Hyazinthentopf und sogar Carl und die kleine Marie brachten Blumensträußchen herbei. Mittags kam nun Dein Brief und erfreute uns, und Abends waren wir zur Julie eingeladen. Dort, als ich hinkam, war ein Theaterchen gebaut, und Cécile und ihre Schwester und Hiller und David führten ein kleines Stück in 2 Acten im Frankfurter Dialect so allerliebst, so durchweg lustig und gelungen auf, daß ich nur den einen Wunsch hatte, Du möchtest mit dabei sein, denn mitten in meinem Lachen und Amüsiren dachte ich immer, wie sehr Du lachen und Dich amüsiren würdest. Hiller hatte es gedichtet, und alle die Andern dran mitgearbeitet, und Witze und Verbesserungen zugesetzt; Hiller machte den Hampelmann, der Dir als Frankfurter stehende Figur wohl bekannt sein wird, Cécile seine Frau mit weiß gepuderten Haaren die graue vorstellten, und schon das war ein Plaisir ihr rothes Gesicht mit lauter grauen Locken, und einem Kleid und einer Schürze von der Hanne zu sehen; Julie war ihre Tochter, und während die im ersten Acte ihre Eltern persuadirte mit ihr nach Leipzig zu reisen, um dort Lectionen bei mir zu bekommen, so spielte der 2te Act hier in meiner Stube, und David machte mich in Allem, nicht blos im Anzug und Betragen, sondern auch im Gesicht und Haaren so frappant täuschend nach, daß es wirklich zum Kranklachen war. Die Julie mußte ihm vorspielen, wobei er ganz abscheuliche Gesichter schnitt und sehr höfliche Worte sagte, und dann mußte er ihnen wieder etwas vorspielen, wobei er eine seiner gewöhnlichen Fantasieen mit dem tiefsten Ernste vortrug, und der Hiller schlug mit dem Regenschirm dazu verkehrten Tact und die Julie sagte „das is gettlich“ und die Cécile „ja wers auch so von Kindsbeine a ag’fange hätt!“ &c. &c. &c. Ich wollte Dir durchaus das Manuscript schicken, aber es ist so durch einander geschmiert, daß wirklich kein Mensch daraus klug werden kann, und so fürchte ich es wird nicht thunlich sein. Kann ich’s irgend leserlich machen und abschreiben lassen, so erhältst Du es doch noch. – Grüße die Woringens aufs Herzlichste von mir, und sag ihnen, sie möchten dem Ferdinand viel Glückwünsche von Cécile und mir zum Töchterchen schicken, und uns in sein Gedächtniß mit den besten Grüßen rufen. Daß sie Dir so lieb sind, und ihr Umgang Dir solche Freude bereitet, ist auch uns eine große; die neuen 4stimmigen Lieder nach denen Du Appetit hast, werden in einigen Wochen in Deinen Händen sein, laß sie Dir dann nur recht oft vorsingen, liebste Mutter; sie sind noch lustiger als die vorigen. Für die Übersendung von Kaufmanns Text bitte ich Dich ihm vielmal in meinem Namen zu danken; und ihm zu sagen, wie sehr mirs Leid thut, daß sich mein Brief, worin ich Dir schrieb, daß ich die Arbeit entworfen habe, mit seiner Sendung kreuzen mußte; da indeß bei dem Feste sehr viel Musik gebraucht wird, unter andern eine Cantate auf dem Markt unter freiem Himmel gesungen werden soll, so will ich die Gedichte dem hiesigen Comité mittheilen, die sie, wenn ihre Wahl nicht auch schon getroffen ist, was ich nicht weiß, gewiß mit vieler Freude aufnehmen und benutzen würden. – Über Holteis Antwort bitte ich Dich recht sehr mir bald zu berichten; ich kann ihm, da er mir auf 2 so dringende Briefe gar nicht antwortete, nicht wohl wieder schreiben, sonst thäte ichs dennoch. Chorleys Athenaeum kommt mit der ersten Gelegenheit, und auf Fanny’s Briefe freu ich mich sehr. Wo bleibt denn Herr Schlesinger damit? Nun wünsche ich noch Glück zur projectirten Soirée zu den 50 Personen, und Dir so viel Vergnügen dabei, als sie haben werden, dann ists schon genug, denn fehlen kanns in der Leipziger Straße no. 3 einmal nicht.
Lebewohl liebe Mutter, grüße Beckchen und Paul und bleib gut
Deinem
Felix.          
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S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-02-04" xml:id="date_eda2ecc0-fe5b-4a47-88b9-8616ea278c20">4. Februar 1840</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_00510542-9f3b-4b94-a671-26fb448d45fc">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_5ee3f0da-1ee9-4eeb-b9d6-e1c2fcb3482f"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_a2e1bf4a-1e7d-4eb6-bf9e-a27ce431a265">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_74c14b3d-d184-47aa-8b14-dcbe5968a436"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_52482b6b-b7ca-41df-9d24-74c9205e7a13"> <head> <address> <addrLine>An Mme.</addrLine> <addrLine>Mme. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Berlin</hi></addrLine> <addrLine>Leipziger Straße no. 3</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_df06a454-b4dd-4624-8b98-828cfbe31abd"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Leipzig den <date cert="high" when="1840-02-04" xml:id="date_98bf3fcb-17b1-4d0e-9250-38aeb282564d">4<hi rend="superscript">ten</hi> Februar 1840</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Liebe Mutter</seg> Wieder einmal habe ich Dir für schöne Geschenke zu danken, für den zierlichen Geburtstagtisch den mir <persName xml:id="persName_873eb9b9-6b2a-40ec-b39e-5295072ae2ff">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> gestern früh aufbaute und dessen Hauptzierde der Raphaelsche <title xml:id="title_767dd083-843b-4c75-9c21-f68ead2e1aee">Kupferstich<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110406" style="hidden" type="art">Urania</name></title> und die schöne Weste waren. Gestern Abend habe ich mit der letzteren schon Staat gemacht, und da ich die sammtne erst in zwei <placeName xml:id="placeName_fa5928ad-1137-4a7d-a278-3d044a1a7e1b">Abonnement-Concerten<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> getragen habe, so werden die Leipziger in große Verwunderung gerathen, wenn sie wieder eine neue erblicken; sie führen darüber Buch, und sind so etwas nicht an mir gewohnt. Hab tausend Dank, daß Du mich so elegant machst, und meine Zimmer dazu; auch die <title xml:id="title_dc31c085-9d5f-4395-8105-28e255d0ceb6">Urania<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110406" style="hidden" type="art">Urania</name></title> paradirt schon über der <title xml:id="title_c7b2eb5e-7b12-4d58-a9e0-f37bd42c6bcd">Vision des Ezechiel<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110409" style="hidden" type="art">Die Vision des Ezechiel</name></title>, wo sonst der Forstersche Raphael hing, im blauen Zimmer. Hab auch für Deinen lieben Brief tausend Dank, den ich gestern beim Essen empfing; da waren sämmtliche <persName xml:id="persName_1ddfdc29-50c3-47da-a177-47597e7fdd57">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> von drüben und von <placeName xml:id="placeName_5fc94166-0949-4907-a389-ea84f25f3292">Gerhard’s Garten<name key="SGH0103715" style="hidden" subtype="" type="Sight">Gerhards Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <persName xml:id="persName_a209c60c-ad79-4afc-b2f3-e68a8b01e407">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> bei uns, und <persName xml:id="persName_bd504d7e-75f7-4c88-a577-fa11cd457bc2">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> hatte einen Fasanen in die Küche geschenkt, und Tante <persName xml:id="persName_a4b6f5be-e9bf-4ad2-b321-bdc431c4f9e4">Schunk<name key="PSN0114769" style="hidden">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> eine gewaltige Eistorte. Ich muß weit ausholen, wenn ich Dir meinen gestrigen sehr vergnügten Geburtstag ganz beschreiben will. Vorgestern Abend war die <placeName xml:id="placeName_fd10de20-f70a-4199-94c9-2f7afb7c09ad">jüngere Liedertafel<name key="NST0100498" style="hidden" subtype="" type="institution">Jüngere Liedertafel</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wo <persName xml:id="persName_b9d3ea2c-006b-4772-8469-2acd0513285d">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> und ich jetzt obligate Gäste und Componisten sind; und wie es gegen 12 ging, wurde ich ein wenig nachdenklich, über das Jahr das zu Ende lief, und ich glaubte es dächte kein Mensch an meinen Geburtstag, und wie es 12 schlug steht einer der Herren auf und hält eine lange hübsche Rede in Versen, und wie er die letzten Verse spricht, so stehen alle auf und singen es lebe Felix Mend. Barth., und das wiederholt sich und wird complicirt und entsteht ein sehr lustiges, schön gesungnes Lied auf diese und andre Worte daraus, was dazu componirt und sorgfältig einstudirt worden war. Wie das aus war kamen in Masken die heiligen 3 Könige, und voran ein kleiner Kerl als Stern angezogen, die sangen erst <title xml:id="title_9062eb5a-f3ab-4425-b56d-5aef6be99945">Zelters Lied<name key="PSN0115916" style="hidden" type="author">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name><name key="CRT0111325" style="hidden" type="music">Die heiligen drei König’ mit ihrem Stern</name></title> indem sie die ganze Tafel entlang zogen, dann fingen auch sie in Versen zu sprechen an, brachten mir Kränze und ein sehr groteskes Dintenfaß von halber Mannshöhe, mit einer proportionirten Strausfeder und dito Rastral und dito Lyra, und zogen dann unter tausend Possen wieder mit <title xml:id="title_8f98449c-0e68-4da4-861a-cec2e8500e2d">Zelters Liede<name key="PSN0115916" style="hidden" type="author">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name><name key="CRT0111325" style="hidden" type="music">Die heiligen drei König’ mit ihrem Stern</name></title> ab. Das dauerte so bis gegen halb 2; gestern früh auf dem Geburtstagtischchen standen nun Deine lieben Geschenke, und ein Paar Pantoffeln mit gestickten Sprüchen von Mme. <persName xml:id="persName_a2f95034-0c0a-47f2-826b-0d9782cb845a">Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName>, und ein allerliebstes Etui für meine Postcarte, die ich, wie Du weißt, außerordentlich verehre, und für die mir <persName xml:id="persName_3b181167-fb5e-4ceb-8e11-c934bfa4082d">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> also ein eignes Pappetui mit niedlichen Arabesken und Buchstaben und Neckereien gemalt hat. Dann brachte <persName xml:id="persName_7c3dc3e6-df29-44be-9759-63a626defecd">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> mir den herrlichen Kupferstich der <title xml:id="title_04d582b2-79f9-4adc-ae3d-f8c18409f70e">Madonna dell’Arco<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110533" style="hidden" type="art">La fête de la Madone de l’arc, près de Naples</name></title>, ganz wie <title xml:id="title_6f33a654-f795-48f4-9f19-cb51b02f33eb">unsre Ernte<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110531" style="hidden" type="art">L’arrivée des moissonneurs dans les marais pontins</name></title> eingerahmt; das war kein Spas, oder vielmehr erst recht ein Spas, denn ich freute mich unbändig, und es wurde gleich aufgehängt, der Thür gegenüber, gerade über dem Spiegel. Dann kamen die schönsten Blumensträuße, anonyme und onyme, und von Mme. <persName xml:id="persName_9f747889-3a48-41af-90a7-c0f9344fdbb8">Schleinitz<name key="PSN0114568" style="hidden">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName> ein großer Kuchen mit Camelien, und von Mme. <persName xml:id="persName_c24f0b54-ffae-45ef-a267-f5a068ba9126">Clarus<name key="PSN0110407" style="hidden">Clarus, Juliane Friederike Auguste (1787-1852)</name></persName> ein großer Hyazinthentopf und sogar <persName xml:id="persName_4bf05bd5-1729-4364-b03a-8b0ac14cbfa5">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> und die kleine <persName xml:id="persName_869b6860-c047-4396-809c-adc537e2df61">Marie<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> brachten Blumensträußchen herbei. Mittags kam nun Dein Brief und erfreute uns, und Abends waren wir zur <persName xml:id="persName_8c132eea-3055-4edb-8120-8ddc1cf145cf">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> eingeladen. Dort, als ich hinkam, war ein Theaterchen gebaut, und <persName xml:id="persName_71ef946d-b702-4dc1-a803-65cda701ff26">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und ihre <persName xml:id="persName_b54c47fb-63d4-4724-b863-350b2a2d6d20">Schwester<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> und <persName xml:id="persName_eb6e0601-acde-4d35-bd43-0e559ae13cc6">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fa3475cb-fde2-4f25-95e7-fdbd12572180">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> führten ein kleines Stück in 2 Acten im Frankfurter Dialect so allerliebst, so durchweg lustig und gelungen auf, daß ich nur den einen Wunsch hatte, Du möchtest mit dabei sein, denn mitten in meinem Lachen und Amüsiren dachte ich immer, wie sehr Du lachen und Dich amüsiren würdest. <persName xml:id="persName_9f272245-e31d-4446-9f41-89ba0c86cf3c">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> hatte es gedichtet, und alle die Andern dran mitgearbeitet, und Witze und Verbesserungen zugesetzt; <persName xml:id="persName_a40c3a2c-1c3b-4e83-b0a1-7c4efae17a35">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> machte den Hampelmann, der Dir als Frankfurter stehende Figur wohl bekannt sein wird, <persName xml:id="persName_e5208f92-e063-4107-bd4e-9d25ed21c35b">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> seine Frau mit weiß gepuderten Haaren die graue vorstellten, und schon das war ein Plaisir ihr rothes Gesicht mit lauter grauen Locken, und einem Kleid und einer Schürze von der <persName xml:id="persName_015df356-da50-4377-90a7-8c9f86e60cb1">Hanne<name key="PSN0111695" style="hidden">Hanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-)</name></persName> zu sehen; <persName xml:id="persName_5a77d550-8969-4bcc-95be-3b84742106b3">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> war ihre Tochter, und während die im ersten Acte ihre Eltern persuadirte mit ihr nach Leipzig zu reisen, um dor[t] Lectionen bei mir zu bekommen, so spielte der 2<hi rend="superscript">te</hi> Act hier in meiner Stube, und <persName xml:id="persName_63443fb2-e249-408f-b168-2730d9d969b3">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> machte mich in Allem, nicht blos im Anzug und Betragen, sondern auch im Gesicht und Haaren so frappant täuschend nach, daß es wirklich zum Kranklachen war. Die <persName xml:id="persName_55744f53-2280-4461-88f3-198298117935">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> mußte ihm vorspielen, wobei er ganz abscheuliche Gesichter schnitt und sehr höfliche Worte sagte, und dann mußte er ihnen wieder etwas vorspielen, wobei er eine seiner gewöhnlichen Fantasieen mit dem tiefsten Ernste vortrug, und der <persName xml:id="persName_2a18145b-babd-4111-ab37-0310eb77190e">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> schlug mit dem Regenschirm dazu verkehrten Tact und die <persName xml:id="persName_4d8fa592-e9e8-44d1-9332-2e9514f740e6">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> sagte „das is gettlich“ und die <persName xml:id="persName_65aa4dd1-d580-49d5-8337-4d89291fc2ec">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> „ja wers auch so von Kindsbeine a ag’fange hätt!“ &amp;c. &amp;c. &amp;c. Ich wollte Dir durchaus das Manuscript schicken, aber es ist so durch einander geschmiert, daß wirklich kein Mensch daraus klug werden kann, und so fürchte ich es wird nicht thunlich sein. Kann ich’s irgend leserlich machen und abschreiben lassen, so erhältst Du es doch noch. – Grüße die <persName xml:id="persName_9303331b-9397-49d1-9f09-7430b50c7b5b">Woringens<name key="PSN0115877" style="hidden">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name><name key="PSN0115879" style="hidden">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name><name key="PSN0115875" style="hidden">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name></persName> aufs Herzlichste von mir, und sag ihnen, sie möchten dem Ferdinand viel Glückwünsche von <persName xml:id="persName_8554ad68-9753-45d1-b50d-db6cc82b70da">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und mir zum <persName xml:id="persName_631bfdfe-86c8-4f0a-bf06-13e7b4655b06">Töchterchen<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> schicken, und uns in sein Gedächtniß mit den besten Grüßen rufen. Daß sie Dir so lieb sind, und ihr Umgang Dir solche Freude bereitet, ist auch uns eine große; die neuen <title xml:id="title_e884b60f-40b9-4402-8c55-b98087bf879e">4stimmigen Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dn7uqule-2xvc-9z37-2kgt-qvnue9obqik9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title> nach denen Du Appetit hast, werden in einigen Wochen in Deinen Händen sein, laß sie Dir dann nur recht oft vorsingen, liebste Mutter; sie sind noch lustiger als die vorigen. Für die Übersendung von <persName xml:id="persName_96c42a2f-3fc9-40b5-8434-97661ce35bb9">Kaufmanns<name key="PSN0112331" style="hidden">Kaufmann, Johann Philipp (1802-1846)</name></persName> Text bitte ich Dich ihm vielmal in meinem Namen zu danken; und ihm zu sagen, wie sehr mirs Leid thut, daß sich mein Brief, worin ich Dir schrieb, daß ich die Arbeit entworfen habe, mit seiner Sendung kreuzen mußte; da indeß bei dem <placeName xml:id="placeName_693d802e-052f-48f5-880c-45ad9fbd9365">Feste<name key="NST0103712" style="hidden" subtype="" type="institution">400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sehr viel Musik gebraucht wird, unter andern eine <title xml:id="title_92a4d411-c9af-453b-80c6-95253f97725d">Cantate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n4jskwit-xbjw-giuy-h3dz-nmehrjjaq4l5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100173" style="hidden">Festgesang (»Gutenberg-Kantate«) für Männerchor und zwei Blech-Blasorchester, [Mai 1840]<idno type="MWV">D 4</idno><idno type="op"></idno></name></title> auf dem Markt unter freiem Himmel gesungen werden soll, so will ich die Gedichte dem hiesigen <placeName xml:id="placeName_5894de99-1024-46d9-a68d-1f4d21eb8aea">Comité<name key="NST0103713" style="hidden" subtype="" type="institution">400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mittheilen, die sie, wenn ihre Wahl nicht auch schon getroffen ist, was ich nicht weiß, gewiß mit vieler Freude aufnehmen und benutzen würden. – Über <persName xml:id="persName_79b4699d-410c-4959-afd3-dd0897eef3e8">Holteis<name key="PSN0112072" style="hidden">Holtei, Karl Eduard von (1798-1880)</name></persName> Antwort bitte ich Dich recht sehr mir bald zu berichten; ich kann ihm, da er mir auf 2 so dringende Briefe gar nicht antwortete, nicht wohl wieder schreiben, sonst thäte ichs dennoch. <persName xml:id="persName_0121f611-c1a0-4ead-aae9-eb1b030816d1">Chorleys<name key="PSN0110376" style="hidden">Chorley, Henry Fothergill (1808-1872)</name></persName> Athenaeum kommt mit der ersten Gelegenheit, und auf <persName xml:id="persName_22d11083-cd27-4bcb-869a-8ebced411372">Fanny’s<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Briefe freu ich mich sehr. Wo bleibt denn Herr <persName xml:id="persName_7cf6fe73-1d05-409f-898d-17e295718745">Schlesinger<name key="PSN0114580" style="hidden">Schlesinger, Heinrich August (1810-1879)</name></persName> damit? Nun wünsche ich noch Glück zur projectirten Soirée zu den 50 Personen, und Dir so viel Vergnügen dabei, als sie haben werden, dann ists schon genug, denn fehlen kanns in der <placeName xml:id="placeName_e3270758-957f-4561-be0c-5710faef258f">Leipziger Straße no. 3<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> einmal nicht. </p> <p><seg type="closer" xml:id="seg_1bca41ff-d667-4bf6-abe4-4733ae0e072a">Lebewohl liebe Mutter,</seg> grüße <persName xml:id="persName_f9b6a581-6c78-404f-a3af-1340bdd83332">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_09f0bac7-c981-4f91-ad0a-4a5137c765f6">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> <seg type="closer" xml:id="seg_cf5e2416-ddca-490a-845e-bd7df38cf823">und bleib gut</seg></p> <signed rend="right">Deinem</signed> <signed rend="right">Felix.</signed> </div> </body> </text></TEI>