]> Brief: fmb-1839-12-13-01

fmb-1839-12-13-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln<lb></lb>Leipzig, 13. Dezember 1839 Lieber Herr Präsident Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von Fleischer das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2543

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA Saint Paul, MN US-SPAsc Saint Paul, MN, The Schubert Club Museum, Gilman Ordway Manuscript Collection - C 1986.9. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln; Leipzig, 13. Dezember 1839 Lieber Herr Präsident Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von Fleischer das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Wolff, Briefe an seine rheinischen Freunde, S. 137. Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,89/1,18.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

13. Dezember 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) KölnDeutschland deutsch
Herrn Herrn Präsidenten Verkenius Wohlgeboren in Cöln
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig d. 13 Dec. 1839.

Lieber Herr Präsident Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von FleischerFriedrich Fleischer, Buchhandlung in Leipzig das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben Sie meinen besten, herzlichen Dank für all Ihre Güte, und verzeihen Sie nur, daß er so spät erscheint. Manches hinderte mich am Schreiben; namentlich die Entbindung meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von einem TöchterchenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897), wo denn zur Taufe meine FamilieMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) aus Berlin herkam, und wo durch die Unruhe der ersten und die Freude der folgenden Wochen die Zeit schnell verging, ohne daß ich zu meinen Arbeiten kommen konnte. Jetzt wo alles wieder im alten, erwünschten Gange ist, kann ich mich Ihrer Sendungen erst recht erfreuen, und dafür danken, und meine bösen Briefschulden abtragen. An die Messe denke ich oft, aber leider ohne daran zu schreiben; im Winter wird es wenig mit meinem Componiren, hoffentlich finde ich gegen das Frühjahr mehr Muße dazu, und kann Ihnen beim Wiedersehen schon eins oder das andre davon vorspielen. Sie sind wohl so gütig mich bald einmal wissen zu lassen wie viel ich Ihnen für die Bücher schuldig bin.

Das Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cznfhlee-gxe6-pvhz-qnmm-fgqpc1cpoddv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name> kommt, wie Sie vermutheten im nächsten Jahre heraus, und ich verschiebe bis dahin, es Ihnen zu schicken. Ich hoffe es wird Ihnen gefallen, da ichs für meine beste Arbeit in der Art halte, und mir vornehme nächstens wieder etwas für Piano mit Begleitung zu schreiben, um Fortschritte darin zu machen.

Die HärtelschenBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig Flügel habe ich nun Gelegenheit gehabt, sehr genau zu prüfen, und kann sie Ihnen mit gutem Gewissen aufs vollständigste empfehlen. Sie sind von höchst vortrefflichem Ton, von gutem sichern Anschlag, und haben sich bei mehrfachem Transport, und bei sehr starkem heftigen Angreifen durchaus nicht verstimmt und verändert was mir für die Solidität zu bürgen scheint. Da ich in der neusten Zeit mit einem StreicherischenStreicher, Johann Baptist (1796-1871) Flügel die traurigste Erfahrung gemacht, und trotz meiner dringenden Empfehlung von dort ein unbrauchbares Instrument bekommen habe, welches ich wieder zurückschicken muß, so kann ich kaum andre deutsche Flügel mit diesen in Vergleich stellen, und glaube daß auch die besten Wiener, obwohl leichter und angenehmer in Ton und Spielart an Fülle, Kraft und Sicherheit des Tons und Anschlags diesen nachstehen. Die ersten 4 sind, wie ich gestern auf meine Erkundigung hörte, verkauft, doch werden bis zum Februar neue fertig, und wenn es Ihre Meinung bleibt, Ihrer Frau TochterVerkenius, Sibylla (?-1872 (?)) ein solches Instrument zu schenken, so könnte ich dem Verfertiger besondre Aufmerksamkeit empfehlen, oder unter den fertigen mir von ihm das Bestgearbeitete angeben lassen.

Von Aachen habe ich eine sehr freundliche Anfrage wegen des nächsten Musikfestes22. Niederrheinisches Musikfest (1840)AachenDeutschland erhalten, fürchte aber, nicht zur Direction dahin kommen zu können, so gern ichs thäte. Es muß sich in diesen Tagen entscheiden, ob mirs möglich ist, oder nicht. Glauben Sie, daß dort ein gutes Musikfest zu Stande zu bringen ist? In jedem Falle hätte ich hierauf gern eine Antwort von Ihnen – aber freilich nur ganz confidentielle. Ich habe von den ungünstigen Verhältnissen dort so mancherlei gehört, und möchte wissen, was daran wahr ist, ich mag es nun für diesmal annehmen können oder nicht.

KufferathKufferath, Hubert Ferdinand (1818-1896) macht mir viel Freude. Er scheint recht fleißig zu sein, und hat wirklich eine sehr bedeutende Fertigkeit; er hat sich 3-4 Etuden<name key="PSN0112574" style="hidden" type="author">Kufferath, Hubert Ferdinand (1818-1896)</name><name key="CRT0109605" style="hidden" type="music">Études de concert op. 2</name> kürzlich componirt mit denen er in jedem Concert Aufsehn machen würde, denn er spielt sie trotz der entsetzlichsten Schwierigkeiten mit Ruhe, Sicherheit und sehr vielem Geschmack. Allerdings ist seine Hand noch ein wenig schwer, und der Vortrag der einfachen Sachen wird ihm nicht so leicht, als der von Passagen und Schwierigkeiten, indessen hat er sich auch darin schon gebessert, und ist jedenfalls ein sehr ausgezeichneter Clavierspieler, der es weit bringen kann. Er hat hier viel Freunde und gefällt allgemein.

Von meinen Wiener Erlebnissen haben Sie wohl gehört. Ich erzähle Ihnen mündlich einmal davon, und es wird Sie verwundern, was das für curiose Leute sein müssen. Ich hatte mir andre Ideen von ihnen gemacht.

Hoffentlich geht es Ihnen und den lieben Ihrigen so wohl und munter wie ich von Herzen wünsche. Empfehlen Sie mich Ihnen aufs Angelegentlichste, auch meine FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) fügt ihre Grüße zu den meinigen und mit dem Wunsche recht bald einmal wieder von Ihnen zu hören bin ich Ihr stets ergebner

Felix Mendelssohn Bartholdy.
            Leipzig d. 13 Dec. 1839. Lieber Herr Präsident Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von Fleischer das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben Sie meinen besten, herzlichen Dank für all Ihre Güte, und verzeihen Sie nur, daß er so spät erscheint. Manches hinderte mich am Schreiben; namentlich die Entbindung meiner Frau von einem Töchterchen, wo denn zur Taufe meine Familie aus Berlin herkam, und wo durch die Unruhe der ersten und die Freude der folgenden Wochen die Zeit schnell verging, ohne daß ich zu meinen Arbeiten kommen konnte. Jetzt wo alles wieder im alten, erwünschten Gange ist, kann ich mich Ihrer Sendungen erst recht erfreuen, und dafür danken, und meine bösen Briefschulden abtragen. An die Messe denke ich oft, aber leider ohne daran zu schreiben; im Winter wird es wenig mit meinem Componiren, hoffentlich finde ich gegen das Frühjahr mehr Muße dazu, und kann Ihnen beim Wiedersehen schon eins oder das andre davon vorspielen. Sie sind wohl so gütig mich bald einmal wissen zu lassen wie viel ich Ihnen für die Bücher schuldig bin.
Das Trio kommt, wie Sie vermutheten im nächsten Jahre heraus, und ich verschiebe bis dahin, es Ihnen zu schicken. Ich hoffe es wird Ihnen gefallen, da ichs für meine beste Arbeit in der Art halte, und mir vornehme nächstens wieder etwas für Piano mit Begleitung zu schreiben, um Fortschritte darin zu machen.
Die Härtelschen Flügel habe ich nun Gelegenheit gehabt, sehr genau zu prüfen, und kann sie Ihnen mit gutem Gewissen aufs vollständigste empfehlen. Sie sind von höchst vortrefflichem Ton, von gutem sichern Anschlag, und haben sich bei mehrfachem Transport, und bei sehr starkem heftigen Angreifen durchaus nicht verstimmt und verändert was mir für die Solidität zu bürgen scheint. Da ich in der neusten Zeit mit einem Streicherischen Flügel die traurigste Erfahrung gemacht, und trotz meiner dringenden Empfehlung von dort ein unbrauchbares Instrument bekommen habe, welches ich wieder zurückschicken muß, so kann ich kaum andre deutsche Flügel mit diesen in Vergleich stellen, und glaube daß auch die besten Wiener, obwohl leichter und angenehmer in Ton und Spielart an Fülle, Kraft und Sicherheit des Tons und Anschlags diesen nachstehen. Die ersten 4 sind, wie ich gestern auf meine Erkundigung hörte, verkauft, doch werden bis zum Februar neue fertig, und wenn es Ihre Meinung bleibt, Ihrer Frau Tochter ein solches Instrument zu schenken, so könnte ich dem Verfertiger besondre Aufmerksamkeit empfehlen, oder unter den fertigen mir von ihm das Bestgearbeitete angeben lassen.
Von Aachen habe ich eine sehr freundliche Anfrage wegen des nächsten Musikfestes erhalten, fürchte aber, nicht zur Direction dahin kommen zu können, so gern ichs thäte. Es muß sich in diesen Tagen entscheiden, ob mirs möglich ist, oder nicht. Glauben Sie, daß dort ein gutes Musikfest zu Stande zu bringen ist? In jedem Falle hätte ich hierauf gern eine Antwort von Ihnen – aber freilich nur ganz confidentielle. Ich habe von den ungünstigen Verhältnissen dort so mancherlei gehört, und möchte wissen, was daran wahr ist, ich mag es nun für diesmal annehmen können oder nicht.
Kufferath macht mir viel Freude. Er scheint recht fleißig zu sein, und hat wirklich eine sehr bedeutende Fertigkeit; er hat sich 3-4 Etuden kürzlich componirt mit denen er in jedem Concert Aufsehn machen würde, denn er spielt sie trotz der entsetzlichsten Schwierigkeiten mit Ruhe, Sicherheit und sehr vielem Geschmack. Allerdings ist seine Hand noch ein wenig schwer, und der Vortrag der einfachen Sachen wird ihm nicht so leicht, als der von Passagen und Schwierigkeiten, indessen hat er sich auch darin schon gebessert, und ist jedenfalls ein sehr ausgezeichneter Clavierspieler, der es weit bringen kann. Er hat hier viel Freunde und gefällt allgemein.
Von meinen Wiener Erlebnissen haben Sie wohl gehört. Ich erzähle Ihnen mündlich einmal davon, und es wird Sie verwundern, was das für curiose Leute sein müssen. Ich hatte mir andre Ideen von ihnen gemacht.
Hoffentlich geht es Ihnen und den lieben Ihrigen so wohl und munter wie ich von Herzen wünsche. Empfehlen Sie mich Ihnen aufs Angelegentlichste, auch meine Frau fügt ihre Grüße zu den meinigen und mit dem Wunsche recht bald einmal wieder von Ihnen zu hören bin ich Ihr stets ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1839-12-13-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1839-12-13-01" xml:id="title_62c45e08-712c-4b00-aeb3-af4ee71dd987">Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln<lb></lb>Leipzig, 13. Dezember 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_00000000-0000-0000-0000-000000000000">Lieber Herr Präsident Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von Fleischer das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_8671252b-afa3-42cd-a9ac-4ff3b0f85223">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">noch nicht eingetragen</title> <title key="unknown" type="successor">noch nicht eingetragen</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 7, 2543 </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_184b1210-e2e9-423a-9d2f-dca3c9ec5b9e"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>Saint Paul, MN</settlement> <institution key="RISM">US-SPAsc</institution> <repository>Saint Paul, MN, The Schubert Club Museum, Gilman Ordway Manuscript Collection</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">C 1986.9.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1839-12-13-01" type="letter" xml:id="title_d55f4190-5076-4dc4-9435-071faa64ca3d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln; Leipzig, 13. Dezember 1839</title> <incipit>Lieber Herr Präsident Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von Fleischer das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Wolff, Briefe an seine rheinischen Freunde, S. 137.</bibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,89/1,18.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-12-13" xml:id="date_46d8f146-64b7-462c-99ca-1c5fd1d6795e">13. Dezember 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_d8e6e692-9aca-4f72-a144-07964da58aae">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_59a69258-227c-4eb9-a219-f927b9f8944c"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0115488" resp="receiver" xml:id="persName_238f3324-65c6-4533-97ef-adbb937a3e91">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5bda27cc-6865-4b92-9374-c1752c87f5e9"> <settlement key="STM0100107">Köln</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_0508b96c-601a-42d7-b100-e9eb5e717181"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Präsidenten Verkenius</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Cöln</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_55c4a786-ee3a-4f83-9c06-fc5f661fc374"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1839-12-13" xml:id="date_dd745404-a381-4163-97ed-c4616ff29f72">13 Dec. 1839</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Herr Präsident</seg> Vor einigen Wochen empfing ich durch Ihre gütige Verwendung von <persName xml:id="persName_7455e6d1-22e6-441e-b7bd-072d97492613">Fleischer<name key="PSN0111075" style="hidden">Friedrich Fleischer, Buchhandlung in Leipzig</name></persName> das Werk über Choralgesang, das mir allerdings so guten, vollständigen Aufschluß als ich nur wünschen konnte, über meine Fragen giebt. Haben Sie meinen besten, herzlichen Dank für all Ihre Güte, und verzeihen Sie nur, daß er so spät erscheint. Manches hinderte mich am Schreiben; namentlich die Entbindung meiner <persName xml:id="persName_606683ba-8d20-4eb0-8b84-19244aeeccac">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von einem <persName xml:id="persName_0862abab-b338-47b8-b306-845a15b42a8b">Töchterchen<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName>, wo denn zur Taufe meine <persName xml:id="persName_f6ae7ce0-f4ea-4e7c-86f9-611bb3d56788">Familie<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> aus Berlin herkam, und wo durch die Unruhe der ersten und die Freude der folgenden Wochen die Zeit schnell verging, ohne daß ich zu meinen Arbeiten kommen konnte. Jetzt wo alles wieder im alten, erwünschten Gange ist, kann ich mich Ihrer Sendungen erst recht erfreuen, und dafür danken, und meine bösen Briefschulden abtragen. An die Messe denke ich oft, aber leider ohne daran zu schreiben; im Winter wird es wenig mit meinem Componiren, hoffentlich finde ich gegen das Frühjahr mehr Muße dazu, und kann Ihnen beim Wiedersehen schon eins oder das andre davon vorspielen. Sie sind wohl so gütig mich bald einmal wissen zu lassen wie viel ich Ihnen für die Bücher schuldig bin.</p> <p>Das <title xml:id="title_be73f8fc-c1ff-4301-bcf5-12be6b1d9c87">Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cznfhlee-gxe6-pvhz-qnmm-fgqpc1cpoddv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name></title> kommt, wie Sie vermutheten im nächsten Jahre heraus, und ich verschiebe bis dahin, es Ihnen zu schicken. Ich hoffe es wird Ihnen gefallen, da ichs für meine beste Arbeit in der Art halte, und mir vornehme nächstens wieder etwas für Piano mit Begleitung zu schreiben, um Fortschritte darin zu machen.</p> <p>Die <persName xml:id="persName_ad3dad28-d44b-4d41-a615-de868580e436">Härtelschen<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> Flügel habe ich nun Gelegenheit gehabt, sehr genau zu prüfen, und kann sie Ihnen mit gutem Gewissen aufs vollständigste empfehlen. Sie sind von höchst vortrefflichem Ton, von gutem sichern Anschlag, und haben sich bei mehrfachem Transport, und bei sehr starkem heftigen Angreifen durchaus nicht verstimmt und verändert was mir für die Solidität zu bürgen scheint. Da ich in der neusten Zeit mit einem <persName xml:id="persName_75c0c822-7fe8-4f38-8453-c711c29d31ff">Streicherischen<name key="PSN0115180" style="hidden">Streicher, Johann Baptist (1796-1871)</name></persName> Flügel die traurigste Erfahrung gemacht, und trotz meiner dringenden Empfehlung von dort ein unbrauchbares Instrument bekommen habe, welches ich wieder zurückschicken muß, so kann ich kaum andre deutsche Flügel mit diesen in Vergleich stellen, und glaube daß auch die besten Wiener, obwohl leichter und angenehmer in Ton und Spielart an Fülle, Kraft und Sicherheit des Tons und Anschlags diesen nachstehen. Die ersten 4 sind, wie ich gestern auf meine Erkundigung hörte, verkauft, doch werden bis zum Februar neue fertig, und wenn es Ihre Meinung bleibt, Ihrer Frau <persName xml:id="persName_0f4fac2c-12bf-4673-be47-5b2b0afb5470">Tochter<name key="PSN0115489" style="hidden">Verkenius, Sibylla (?-1872 (?))</name></persName> ein solches Instrument zu schenken, so könnte ich dem Verfertiger besondre Aufmerksamkeit empfehlen, oder unter den fertigen mir von ihm das Bestgearbeitete angeben lassen.</p> <p>Von Aachen habe ich eine sehr freundliche Anfrage wegen des nächsten <placeName xml:id="placeName_413f401b-1752-4940-83af-bb920cb60fe1">Musikfestes<name key="NST0100566" style="hidden" subtype="" type="institution">22. Niederrheinisches Musikfest (1840)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erhalten, fürchte aber, nicht zur Direction dahin kommen zu können, so gern ichs thäte. Es muß sich in diesen Tagen entscheiden, ob mirs möglich ist, oder nicht. Glauben Sie, daß dort ein gutes Musikfest zu Stande zu bringen ist? In jedem Falle hätte ich hierauf gern eine Antwort von Ihnen – aber freilich nur ganz confidentielle. Ich habe von den ungünstigen Verhältnissen dort so mancherlei gehört, und möchte wissen, was daran wahr ist, ich mag es nun für diesmal annehmen können oder nicht.</p> <p><persName xml:id="persName_51bf575b-ebc2-4cf6-a87a-2990743c4748">Kufferath<name key="PSN0112574" style="hidden">Kufferath, Hubert Ferdinand (1818-1896)</name></persName> macht mir viel Freude. Er scheint recht fleißig zu sein, und hat wirklich eine sehr bedeutende Fertigkeit; er hat <title xml:id="title_acd37fc8-2785-445f-9094-337107bd0690">sich 3-4 Etuden<name key="PSN0112574" style="hidden" type="author">Kufferath, Hubert Ferdinand (1818-1896)</name><name key="CRT0109605" style="hidden" type="music">Études de concert op. 2</name></title> kürzlich componirt mit denen er in jedem Concert Aufsehn machen würde, denn er spielt sie trotz der entsetzlichsten Schwierigkeiten mit Ruhe, Sicherheit und sehr vielem Geschmack. Allerdings ist seine Hand noch ein wenig schwer, und der Vortrag der einfachen Sachen wird ihm nicht so leicht, als der von Passagen und Schwierigkeiten, indessen hat er sich auch darin schon gebessert, und ist jedenfalls ein sehr ausgezeichneter Clavierspieler, der es weit bringen kann. Er hat hier viel Freunde und gefällt allgemein.</p> <p>Von meinen Wiener Erlebnissen haben Sie wohl gehört. Ich erzähle Ihnen mündlich einmal davon, und es wird Sie verwundern, was das für curiose Leute sein müssen. Ich hatte mir andre Ideen von ihnen gemacht.</p> <p>Hoffentlich geht es Ihnen und den lieben Ihrigen so wohl und munter wie ich von Herzen wünsche. Empfehlen Sie mich Ihnen aufs Angelegentlichste, auch meine <persName xml:id="persName_e2cc4b6f-f982-4e2d-bc0e-a590df27455c">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> fügt ihre Grüße zu den meinigen <seg type="closer" xml:id="seg_ce20982d-90c4-4396-bf41-898892c114a5">und mit dem Wunsche recht bald einmal wieder von Ihnen zu hören bin ich Ihr stets ergebner</seg></p> <signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed> </div> </body> </text></TEI>