fmb-1839-11-24-02
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Leipzig, vor dem und am 24. November 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
Keine Angaben. Datierung: Die Datierung ergibt sich aus Z. 103 f. »Jetzt schreibe ich schon beinahe 8 Tage an diesem Briefe, alle Tage ein Stück, und bin doch noch lange nicht fertig.«
Zwei Schreiber unbekannt
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Für Deine lieben zwei Briefe (vor einer halben Stunde erhielt ich den zweiten) sollst Du schönstens bedankt sein, ich wollte Du wüßtest oder ich könnts Dir sagen, welche große Freude Du mir dadurch gemacht hast. Dumm genug ist’s, daß wir nicht wieder zusammen gekommen sind, aber klug genug, daß wir durch dick und dünn, und über alle Philistereien hinüber, wieder ordentlich correspondiren und vom Herzen herunter schwatzen, was drauf sitzt. Daß mein
Ich mache Dir zur Pflicht, dies alles keinem Wiener, auch nicht einmal Deinen Freunden zu zeigen; daß Du meinen vorigen Brief hast circuliren lassen, ist mir dagegen sehr lieb. Danke denen, die sich für eine gute Aufführung interessirt haben, in meinem Namen vielmal und herzlich, besonders dem Prof.
o161 angeführten. Ueberhaupt scheint mir dieser Dein Catalog sehr gut und sehr vollständig; Auch gegen die Ordnung finde ich nichts einzuwenden. Die sämtlichen kleinen Choralvorspiele von denen ich Dir neulich schrieb, sind thematisch darin aufgeführt, daher ich Dir die Themas nicht schicke sondern nur die Nummern Deines Catalogs, in der Ordnung wie sie erstlich in meiner Abschrift auf einander folgen.
o46, 99 137, 29. 150. 44. 154, 39, 208, 89, 76 34, 106, 30. 31. 32. 58, 87, 56, 126, 51, 165, 53, 112, 82, 57, 95, 97,. – Und hierüber stehn nun wieder von Bachs Hand folgende Nummern gesetzt: (d. h. also über N
o1 des Manuscriptes, welches N
o46 Deines Catalogs, und N
o17 meiner Abschrift ist, steht N
o14.) 13, 15. 19, 16 20, 18, 21, 23, 24, 28, 25, 29) die beyden folgenden Verse haben auch keine besondre Nummer von Bachs Hand, sondern es steht Vers 2. und Vers 3 darüber; daher fallen N
o31. und 32 Deines Catalogs auch hier aus, und die folgende Nummer bezieht sich auf N
o58 Deines Catalogs (26, 27, 30, 31, 35, 37, 38, 32, 33, 34 36, 22, – da Du gewiß eine Abschrift Deines Catalogs hast, so kennst Du sowohl die Thema’s als die Ordnung meiner kl. Choralvorspiele. Vielleicht ist durch die Numerierung von Bachs Hand einmal herauszubringen, wo die übrigen 19 (oder 22 wie Du sagst) im Manuscript stecken, das möcht ich für mein Leben gern wissen, und sie mir dazu schaffen. Die Nummer 30, 31. 32 sollten eigentlich auch in Deinem Catalog nur eine Nummer haben; da es ein fortlaufendes Stück ist, (immer steht segue subito im Manuscr. dabei.) und dabey könnte bemerkt seyn: „mit 3 Versen;“ ebenso, oder noch mehr ist es bey N
o151. 152 und 153 Deines Catalogs der Fall, wo nicht einmal ein Absatz im Musikstück ist, sondern die 3 Verse unmittelbar auf einander folgen
müssen, und durch Figuren mit einander verbunden sind. Meine Autographe habe ich im Catalog, den ich heute an
o291 (der Clavierübung 2
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o391 die 3 Fugen über B.A.C.H. halte ich nicht für ächte Sebastians; N
o375 solltest Du streichen, es ist ein
Lieber Hauser und alter Kerl und guter Freund Für Deine lieben zwei Briefe (vor einer halben Stunde erhielt ich den zweiten) sollst Du schönstens bedankt sein, ich wollte Du wüßtest oder ich könnts Dir sagen, welche große Freude Du mir dadurch gemacht hast. Dumm genug ist’s, daß wir nicht wieder zusammen gekommen sind, aber klug genug, daß wir durch dick und dünn, und über alle Philistereien hinüber, wieder ordentlich correspondiren und vom Herzen herunter schwatzen, was drauf sitzt. Daß mein Paulus trotz allem vorhergegangnen freundlich aufgenommen ist, wie Du mir schreibst, muß mir natürlich lieb sein, aber ich wollte wahrhaftig was drum geben, wenn mich der Musikverein von vorn herein in Ruhe gelassen hätte, denn sein Benehmen misfällt mir eben einmal gar zu sehr. Bankrutt oder nicht, soll ein Verein keine Klatschereianstalt sein, und pünktlich antworten, und einem Privatmann gegenüber eine andere Haltung einnehmen, als der mir gegenüber. Gestern erhalte ich einen 4 Seiten langen Brief von ihnen, und hatte im ersten Augenblicke vor, ihnen noch einmal und nachdrücklichst und kurz auf alle vielen Worte zu antworten, aber mein Bruder Paul ist hier, und ist klüger als ich, und sagt: laß es gut sein, und da laß ichs gut seyn. „Sie seien an der Indiscretion nicht schuld; denn der Ausschuß bestehe aus 13 Mitgliedern, und da ich an den geschrieben hätte, so wär es nicht möglich gewesen, die Sache geheim zu halten“ und „mein ehrenhafter Ruf sei dennoch vom Verein immer noch anerkannt. “ Potz Blitz! Das paßt gar nicht dahin! Die Frage ist eher, was ich für einen Ruf anerkenne – und kurz ich bin ganz fuchswild gewesen. Nun ists aber vorbei; ich lasse sie zufrieden und sie mich hoffentlich auch und damit gut. Und das Beste ist, daß ich anfange was andres im Kopfe zu haben, als den Paulus, was hoffentlich besser werden soll – da helfen mir alle Aufführungen von 1000 Personen und alle Medaillen nichts dazu – um die ist mirs auch mein Lebtag nicht zu thun gewesen – gewiß ich belächle das alles nicht, wie Du sagst, und setze es nicht so sehr hintan, und weiß wohl was es auf sich hat, an Mozart und Haydn und Beethovens Platze zu stehn; aber wenn man die Ehre nicht verdient, was nützt sie da? und so kommts auf nichts anders an, als aufs Vorwärtsgehen. So lange sie meine Sachen gut behandeln, bin ich froh, und wenn sie meine Person auch einmal schlecht behandeln, so denk ich für mich: hol sie der Teufel, und bin am Ende auch froh. Ich mache Dir zur Pflicht, dies alles keinem Wiener, auch nicht einmal Deinen Freunden zu zeigen; daß Du meinen vorigen Brief hast circuliren lassen, ist mir dagegen sehr lieb. Danke denen, die sich für eine gute Aufführung interessirt haben, in meinem Namen vielmal und herzlich, besonders dem Prof. Fischhof, von dem Du mir schreibst, und alles übrige verschweige. Doch fällt mir eins ein, was Du allenfalls nicht für Dich zu behalten brauchst; sie schrieben mir in ihren vorigen Briefen einigemal, und jetzt erwähnt es die Pereira in ihrem heutigen, und so habe ich es öfterer hören müssen, daß die deutschen Musikfeste sich nicht mit den englischen vergleichen ließen, daß da ein anderer Maßstab nöthig sey: „Hierauf erwiedere ich Dir, daß das Dutzend deutscher Musikfeste über die Hälfte voll ist, das ich dirigirt habe, daß ich also wohl weiß, wie es dort zugeht, und daß ich in allen kleineren und größeren Orten keine Ahndung von dem gehabt habe, was ich jetzt in Wien zu meinem Bedauern erlebte. Ich könnte Dir darüber sogar amüsante Details geben, aber genug von einer so langweiligen Sache, oder schon zuviel davon. Nun flüchten wir in den Sebastian, die 11 Variationen die Du haben willst werden für Dich abgeschrieben und an Diabelli durch Kistner geschickt; es sind die in Deinem Catalog No 161 angeführten. Ueberhaupt scheint mir dieser Dein Catalog sehr gut und sehr vollständig; Auch gegen die Ordnung finde ich nichts einzuwenden. Die sämtlichen kleinen Choralvorspiele von denen ich Dir neulich schrieb, sind thematisch darin aufgeführt, daher ich Dir die Themas nicht schicke sondern nur die Nummern Deines Catalogs, in der Ordnung wie sie erstlich in meiner Abschrift auf einander folgen. No 140, 73, 75, 131 155, 66, 48, 183, 41, 188, 206, 100, 132, 101, 99, 86, 46, 137, 76, 150, 154, 39, 89, 29, 44, 208, 34, 106, 30, 31, 32, 56, 58, 87, 126, 82, 51, 165, 53, 57. 95 97, 196, 204, 21, 8, 16, BWV 627 Vers 1-3, (die 3 Nummern 30, 31, 32, stehen bey mir unter einer Nummer, bezeichnet Vers 1. 2. 3. daher ich nur 45 Choralvorspiele habe, statt daß hier 47 Nummern stehn) die 26 Choralvorspiele nun, die ich in Manuscript von Guhr habe, und die sämtlich unter den obigen Nummern enthalten sind, stehen wieder in einer andern Ordnung als in meiner Abschrift, und über jedem Stücke des Manuscriptes ist von Bachs Hand, aber mit anderer Dinte eine Nummer beigefügt, die weder mit der Ordnung meiner Abschrift, noch mit der Folge des Manuscripts stimmt. Das Bachsche Manuscript nemlich enthält folgende Nummern Deines Catalogs (in der Ordnung, wie sie im Manuscript nach einander geschrieben sind:) No 46, 99 137, 29. 150. 44. 154, 39, 208, 89, 76 34, 106, 30. 31. 32. 58, 87, 56, 126, 51, 165, 53, 112, 82, 57, 95, 97, . – Und hierüber stehn nun wieder von Bachs Hand folgende Nummern gesetzt: (d. h. also über No 1 des Manuscriptes, welches No 46 Deines Catalogs, und No 17 meiner Abschrift ist, steht No 14. ) 13, 15. 19, 16 20, 18, 21, 23, 24, 28, 25, 29) die beyden folgenden Verse haben auch keine besondre Nummer von Bachs Hand, sondern es steht Vers 2. und Vers 3 darüber; daher fallen No 31. und 32 Deines Catalogs auch hier aus, und die folgende Nummer bezieht sich auf No 58 Deines Catalogs (26, 27, 30, 31, 35, 37, 38, 32, 33, 34 36, 22, – da Du gewiß eine Abschrift Deines Catalogs hast, so kennst Du sowohl die Thema’s als die Ordnung meiner kl. Choralvorspiele. Vielleicht ist durch die Numerierung von Bachs Hand einmal herauszubringen, wo die übrigen 19 (oder 22 wie Du sagst) im Manuscript stecken, das möcht ich für mein Leben gern wissen, und sie mir dazu schaffen. Die Nummer 30, 31. 32 sollten eigentlich auch in Deinem Catalog nur eine Nummer haben; da es ein fortlaufendes Stück ist, (immer steht segue subito im Manuscr. dabei. ) und dabey könnte bemerkt seyn: „mit 3 Versen; “ ebenso, oder noch mehr ist es bey No 151. 152 und 153 Deines Catalogs der Fall, wo nicht einmal ein Absatz im Musikstück ist, sondern die 3 Verse unmittelbar auf einander folgen müssen, und durch Figuren mit einander verbunden sind. Meine Autographe habe ich im Catalog, den ich heute an Peters zurückschickte, angemerkt, und freue mich auf die verheißene Fortsetzung den Vocalsachen-Catalog etc. etc. Noch habe bey No 291 (der Clavierübung 2t Theil) bemerkt, daß er (diesen Sommer oder noch früher, ich weiß nicht gewiß) bey André in Offenbach erschienen ist, was Du nicht angegeben hattest. No 391 die 3 Fugen über B. A. C. H. halte ich nicht für ächte Sebastians; No 375 solltest Du streichen, es ist ein ClavierConcert von Ph. E. Bach, eins seiner besten und bekanntesten. Auch No 374 und 376 sehen mir nichts weniger als Sebastianisch in den Themas aus; doch kenne ich die Autoren nicht. Die Cantate „halt im Gedächtniß“ werde ich Dir copiren lassen, sobald die ii Variationen fertig sind; ich kann den ganzen Band jetzt gerade nicht gut entbehren, da ich zu den englischen Musikfesten des nächsten Jahres etwas von Seb. empfehlen soll, und eine der dreyen vielleicht passen möchte. Das: „Waldvöglein“ kenn ich nicht einmal dem Namen nach; du hast mirs gewiß und wahrhaftig nicht gegeben, und ich habs auch gewiß und wahrhaftig nicht. Die Cantate: „Christe Du Lamm hab ich eben so wenig, eben so wenig je nennen hören oder besessen. Findest Du sie später, so möchte ich sie wohl einmal kennen lernen, weil ich als Knabe mich an demselben Choral einmal versucht habe. Jetzt schreibe ich schon beinahe 8 Tage an diesem Briefe, alle Tage ein Stück, und bin doch noch lange nicht fertig. – Und nun wirst Du Dich wohl nicht mehr beklagen daß ich meine Briefe nicht vollschreibe. Machs ebenso und leb wohl. Meine Frau grüßt Dich, sie und die Kinder sind gottlob kerngesund. Meine Mutter und Paul mit seiner Frau waren zur Taufe hier; letztere sind erst gestern fortgereist. Grüße alle die Deinigen vielmal und herzlich. Bleib mir gut. Immer Dein Felix MB. Leipzig den 24 Nov. 1839.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-11-24" xml:id="date_336f5ca7-1602-45dd-8ab0-1a72cea8b6b8">vor dem und am 24. 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April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>, was hoffentlich besser werden soll – da helfen mir alle Aufführungen von 1000 Personen und alle Medaillen nichts dazu – um die ist mirs auch mein Lebtag nicht zu thun gewesen – gewiß ich belächle das alles nicht, wie Du sagst, und setze es nicht so sehr hintan, und weiß wohl was es auf sich hat, an <persName xml:id="persName_e951657d-5ae7-47a8-a9f6-b6f3893b27c8">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> und <persName xml:id="persName_555e4ea8-ad7a-41eb-8a8c-ccf148adf1e1">Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2532dbed-ef25-4fea-acc3-8998e5c0fdbb">Beethovens<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> Platze zu stehn; aber wenn man die Ehre nicht verdient, was nützt sie da? und so kommts auf nichts anders an, als aufs Vorwärtsgehen. So lange sie meine Sachen gut behandeln, bin ich froh, und wenn sie meine Person auch einmal schlecht behandeln, so denk ich für mich: hol sie der Teufel, und bin am Ende auch froh.</p> <p>Ich mache Dir zur Pflicht, dies alles <hi rend="underline">keinem</hi> Wiener, auch nicht einmal Deinen Freunden zu zeigen; daß Du meinen vorigen Brief hast circuliren lassen, ist mir dagegen sehr lieb. Danke denen, die sich für eine gute Aufführung interessirt haben, in meinem Namen vielmal und herzlich, besonders dem Prof. <persName xml:id="persName_a7b6fca7-803d-4ca1-9b43-e2285587e202">Fischhof<name key="PSN0111071" style="hidden">Fischhof, Joseph (1804-1857)</name></persName>, von dem Du mir schreibst, und alles übrige verschweige. Doch fällt mir eins ein, was Du allenfalls nicht für Dich zu behalten brauchst; sie schrieben mir in ihren vorigen Briefen einigemal, und jetzt erwähnt es die <persName xml:id="persName_c5da1bf4-8044-4ba2-b729-afb99b557eab">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName> in ihrem heutigen, und so habe ich es öfterer hören müssen, daß die deutschen Musikfeste sich nicht mit den englischen vergleichen ließen, daß da ein anderer Maßstab nöthig sey: „Hierauf erwiedere ich Dir, daß das Dutzend deutscher Musikfeste über die Hälfte voll ist, das ich dirigirt habe, daß ich also wohl weiß, wie es dort zugeht, und daß ich in allen kleineren und größeren Orten keine Ahndung von dem gehabt habe, was ich jetzt in Wien zu meinem Bedauern erlebte. Ich könnte Dir darüber sogar amüsante Details geben, aber genug von einer so langweiligen Sache, oder schon zuviel davon. Nun flüchten wir in den <persName xml:id="persName_771e9a75-d472-4513-99e2-3cef55269f66">Sebastian<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName>, die <title xml:id="title_e262351f-cd53-4e29-96ec-3a46efb1878d">11 Variationen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107728" style="hidden" type="music">Partite diverse sopra: Sei gegrüßet, Jesu gütig BWV 768</name></title> die Du haben willst werden für Dich abgeschrieben und an <persName xml:id="persName_c5a9dfd0-61a2-4dff-aba0-d141068a57a1">Diabelli<name key="PSN0110641" style="hidden">Anton Diabelli & Co., Musikverlag in Wien</name></persName> durch <persName xml:id="persName_75444a4c-9499-4067-b2cf-92d52a4afbe7">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> geschickt; es sind die in Deinem Catalog N<hi rend="superscript">o</hi> 161 angeführten. Ueberhaupt scheint mir dieser Dein Catalog sehr gut und sehr vollständig; Auch gegen die Ordnung finde ich nichts einzuwenden. Die sämtlichen kleinen Choralvorspiele von denen ich Dir neulich schrieb, sind thematisch darin aufgeführt, daher ich Dir die Themas nicht schicke sondern nur die Nummern Deines Catalogs, in der Ordnung wie sie erstlich in meiner Abschrift auf einander folgen. <title xml:id="title_547cefae-3848-4fcb-8321-34343cd6fdd4">No 140, 73, 75, 131 155, 66, 48, 183, 41, 188, 206, 100, 132, 101, 99, 86, 46, 137, 76, 150, 154, 39, 89, 29, 44, 208, 34, 106, 30, 31, 32, 56, 58, 87, 126, 82, 51, 165, 53, 57. 95 97, 196, 204, 21, 8, 16<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107808" style="hidden" type="music">Nun komm, der Heiden Heiland BWV 599</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107809" style="hidden" type="music">Gott, durch deine Güte oder Gottes Sohn ist kommen BWV 600</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107810" style="hidden" type="music">Herr Christ, der ein’ge Gottes Sohn BWV 601</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107811" style="hidden" type="music">Lob sei dem allmächtigen Gott BWV 602</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107832" style="hidden" type="music">O Mensch, bewein dein Sünde groß BWV 622</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107813" style="hidden" type="music">Gelobet seist du, Jesu Christ BWV 604</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107814" style="hidden" type="music">Der Tag, der ist so freudenreich BWV 605</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107815" style="hidden" type="music">Vom Himmel hoch, da komm ich her BWV 606</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107816" style="hidden" type="music">Vom Himmel kam der Engel Schar BWV 607</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107817" style="hidden" type="music">In dulci jubilo BWV 608</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107818" style="hidden" type="music">Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich BWV 609</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107819" style="hidden" type="music">Jesu, meine Freude BWV 610</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107820" style="hidden" type="music">Christum wir sollen loben schon BWV 611</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107821" style="hidden" type="music">Wir Christenleut BWV 612</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107822" style="hidden" type="music">Helft mir Gotts Güte preisen BWV 613</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107823" style="hidden" type="music">Das alte Jahr vergangen ist BWV 614</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107824" style="hidden" type="music">In dir ist Freude BWV 615</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107825" style="hidden" type="music">Mit Fried und Freud ich fahr dahin BWV 616</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107826" style="hidden" type="music">Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf BWV 617</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107827" style="hidden" type="music">O Lamm Gottes, unschuldig BWV 618</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107828" style="hidden" type="music">Christe, du Lamm Gottes BWV 619</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107829" style="hidden" type="music">Christus, der uns selig macht BWV 620</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107831" style="hidden" type="music">Da Jesus an dem Kreuze stund BWV 621</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107832" style="hidden" type="music">O Mensch, bewein dein Sünde groß BWV 622</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107833" style="hidden" type="music">Wir danken dir, Herr Jesu Christ BWV 623</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107834" style="hidden" type="music">Hilf Gott, dass mir’s gelinge BWV 624</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107835" style="hidden" type="music">Christ lag in Todes Banden BWV 625</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107836" style="hidden" type="music">Jesus Christus, unser Heiland BWV 626</name></title>, <title xml:id="title_5f5682d9-ad6b-4f69-b94f-20200f043ae3">BWV 627 Vers 1-3</title>, (die 3 Nummern 30, 31, 32, stehen bey mir unter einer Nummer, bezeichnet Vers 1. 2. 3. daher ich nur 45 Choralvorspiele habe, statt daß hier 47 Nummern stehn) die 26 Choralvorspiele nun, die ich in Manuscript von <persName xml:id="persName_fcc0554c-cf32-415b-bfb8-13aa8febc549">Guhr<name key="PSN0111614" style="hidden">Guhr, Karl Wilhelm Ferdinand (1787-1848)</name></persName> habe, und die sämtlich unter den obigen Nummern enthalten sind, stehen wieder in einer andern Ordnung als in meiner Abschrift, und über jedem Stücke des Manuscriptes ist von Bachs Hand, aber mit anderer Dinte eine Nummer beigefügt, die weder mit der Ordnung meiner Abschrift, noch mit der Folge des Manuscripts stimmt. Das Bachsche Manuscript nemlich enthält folgende Nummern Deines Catalogs (in der Ordnung, wie sie im Manuscript nach einander geschrieben sind:) N<hi rend="superscript">o</hi> 46, 99 137, 29. 150. 44. 154, 39, 208, 89, 76 34, 106, 30. 31. 32. 58, 87, 56, 126, 51, 165, 53, 112, 82, 57, 95, 97,. – Und hierüber stehn nun wieder von Bachs Hand folgende Nummern gesetzt: (d. h. also über N<hi rend="superscript">o</hi> 1 des Manuscriptes, welches N<hi rend="superscript">o</hi> 46 Deines Catalogs, und N<hi rend="superscript">o</hi> 17 meiner Abschrift ist, steht N<hi rend="superscript">o</hi> 14.) 13, 15. 19, 16 20, 18, 21, 23, 24, 28, 25, 29) die beyden folgenden Verse haben auch keine besondre Nummer von Bachs Hand, sondern es steht Vers 2. und Vers 3 darüber; daher fallen N<hi rend="superscript">o</hi> 31. und 32 Deines Catalogs auch hier aus, und die folgende Nummer bezieht sich auf N<hi rend="superscript">o</hi> 58 Deines Catalogs (26, 27, 30, 31, 35, 37, 38, 32, 33, 34 36, 22, – da Du gewiß eine Abschrift Deines Catalogs hast, so kennst Du sowohl die Thema’s als die Ordnung meiner kl. Choralvorspiele. Vielleicht ist durch die Numerierung von Bachs Hand einmal herauszubringen, wo die übrigen 19 (oder 22 wie Du sagst) im Manuscript stecken, das möcht ich für mein Leben gern wissen, und sie mir dazu schaffen. Die Nummer 30, 31. 32 sollten eigentlich auch in Deinem Catalog nur eine Nummer haben; da es ein fortlaufendes Stück ist, (immer steht segue subito im Manuscr. dabei.) und dabey könnte bemerkt seyn: „mit 3 Versen;“ ebenso, oder noch mehr ist es bey N<hi rend="superscript">o</hi> 151. 152 und 153 Deines Catalogs der Fall, wo nicht einmal ein Absatz im Musikstück ist, sondern die 3 Verse unmittelbar auf einander folgen <hi rend="underline">müssen</hi>, und durch Figuren mit einander verbunden sind. Meine Autographe habe ich im Catalog, den ich heute an <persName xml:id="persName_18f521ed-c3ce-4537-a1dd-9371551df06d">Peters<name key="PSN0113831" style="hidden">C. F. Peters, Musikverlag in Leipzig</name></persName> zurückschickte, angemerkt, und freue mich auf die verheißene Fortsetzung den Vocalsachen-Catalog etc. etc. Noch habe bey N<hi rend="superscript">o</hi> 291 (der Clavierübung 2<hi rend="superscript">t</hi> <title xml:id="title_346ab3d9-e213-4498-bbee-543fef81ea4d">Theil<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107768" style="hidden" type="music">Italienisches Konzert F-Dur, BWV 971</name></title>) bemerkt, daß er (diesen Sommer oder noch früher, ich weiß nicht gewiß) bey André in Offenbach erschienen ist, was Du nicht angegeben hattest. N<hi rend="superscript">o</hi> 391 die 3 Fugen über B.A.C.H. halte ich nicht für ächte Sebastians; N<hi rend="superscript">o</hi> 375 solltest Du streichen, es ist ein <title xml:id="title_9ed951e1-229f-4d3c-8c87-fa85a882f7bf">ClavierConcert von Ph. E. Bach<name key="PSN0109609" style="hidden" type="author">Bach, Carl Philipp Emanuel (1714-1788)</name><name key="CRT0107687" style="hidden" type="music">Cembalokonzert d-Moll, Wq 24</name><name key="PSN0109609" style="hidden" type="author">Bach, Carl Philipp Emanuel (1714-1788)</name><name key="CRT0107688" style="hidden" type="music">Cembalokonzert d-Moll, Wq 25</name></title>, eins seiner besten und bekanntesten. <title xml:id="title_75c90826-ddb7-479c-9c6f-9bab19b747d6">Auch No 374<name key="PSN0109609" style="hidden" type="author">Bach, Carl Philipp Emanuel (1714-1788)</name><name key="CRT0107686" style="hidden" type="music">Cembalokonzert a-Moll, Wq 1</name></title> und <title xml:id="title_ebbabbc1-94a3-4550-a0d4-a32bc473b904">376<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0112106" style="hidden" type="music">Cembalokonzert B-Dur</name></title> sehen mir nichts weniger als Sebastianisch in den Themas aus; doch kenne ich die Autoren nicht. <title xml:id="title_fa7eb187-aea8-4007-a17c-133bd1ba7a43">Die Cantate „halt im Gedächtniß“<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107756" style="hidden" type="music">Halt im Gedächtnis Jesum Christ BWV 67</name></title> werde ich Dir copiren lassen, sobald die ii Variationen fertig sind; ich kann den ganzen Band jetzt gerade nicht gut entbehren, da ich zu den <placeName xml:id="placeName_43c90881-db7f-47bb-a84e-ad78b17b4f75">englischen Musikfesten<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="locality">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> des nächsten Jahres etwas von <persName xml:id="persName_0921faba-c7bf-41ed-966a-5890bca214c0">Seb.<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> empfehlen soll, und eine der dreyen vielleicht passen möchte. Das: <title xml:id="title_63440f48-bd36-4e25-bf3f-fd5ca53d0e80">„Waldvöglein“<name key="PSN0112638" style="hidden" type="author">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name><name key="CRT0109627" style="hidden" type="music">Waldvögelein »Das Vöglein hat ein schönes Los« mit obligatem Waldhorn op. 28/1</name></title> kenn ich nicht einmal dem Namen nach; du hast mirs gewiß und wahrhaftig nicht gegeben, und ich habs auch gewiß und wahrhaftig nicht. <title xml:id="title_34b50b1b-b8c6-4c91-98b0-0e15816888e0">Die Cantate: „Christe Du Lamm<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107740" style="hidden" type="music">Du wahrer Gott und Davids Sohn BWV 23</name></title> hab ich eben so wenig, eben so wenig je nennen hören oder besessen. Findest Du sie später, so möchte ich sie wohl einmal kennen lernen, weil ich als Knabe mich an demselben Choral einmal versucht habe. Jetzt schreibe ich schon beinahe 8 Tage an diesem Briefe, alle Tage ein Stück, und bin doch noch lange nicht fertig. – Und nun wirst Du Dich wohl nicht mehr beklagen daß ich meine Briefe nicht vollschreibe. Machs ebenso und leb wohl. Meine <persName xml:id="persName_b9c7661c-e3dd-4cbf-8627-5e9bcf5f50ae">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> grüßt Dich, sie und die <persName xml:id="persName_0c6eaa45-2d18-43b1-9bd4-e2974472ad71">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> sind gottlob kerngesund. Meine <persName xml:id="persName_07c49552-968d-4879-9993-6e917e2d332e">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_c4cfa20b-1eb9-4d93-bdcf-b5947d7663be">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> mit seiner <persName xml:id="persName_f1e84e2b-d239-4cac-8d1e-eae410ab19fa">Frau<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> waren zur Taufe hier; letztere sind erst gestern fortgereist. <seg type="closer" xml:id="seg_fa264c7b-0941-4789-bdb8-926981a5be41">Grüße alle die Deinigen vielmal und herzlich. Bleib mir gut. Immer Dein</seg></p> <signed rend="right">Felix MB.</signed> <dateline rend="left">Leipzig den <date cert="high" when="1839-11-24" xml:id="date_b39b42e6-f5cf-4bac-b240-2d3514f5eac8">24 Nov. 1839</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>