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fmb-1839-11-23-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Albertine Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Leipzig, 23. November 1839 Gestern nachdem Ihr lange fort waret (Ihr wäret schon in Potsdam gewesen, wenn ich mitgereis’t wäre) kam der inliegende Brief für Dich an. Du weißt nun schon was darin steht; doch wollte ich ihn nicht Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2517

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung N. Mus. ep. 436. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Albertine Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 23. November 1839 Gestern nachdem Ihr lange fort waret (Ihr wäret schon in Potsdam gewesen, wenn ich mitgereis’t wäre) kam der inliegende Brief für Dich an. Du weißt nun schon was darin steht; doch wollte ich ihn nicht

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief von Unbekannt an Albertine Mendelssohn Bartholdy, vor dem oder am 23. November 1839 (nicht bekannt).

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. November 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) BerlinDeutschland deutsch
Herrn Herrn Mendelssohn& Co. für Frau Albertine Mendelssohn Bartholdy in Berlin. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig 23 Nov. 39 Liebe Albertine

Gestern nachdem Ihr lange fort waret (Ihr wäret schon in Potsdam gewesen, wenn ich mitgereis’t wäre) kam der inliegende Brief für Dich an. Du weißt nun schon was darin steht; doch wollte ich ihn nicht eröffnen, da er so genau an Dich adressirt ist. Der Riß im Couvert sieht zwar verdächtig genug aus; aber den hat CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) gemacht, als er mir ihn brachte, und sagte: Da, Papai, Bief! Hoffentlich habt Ihr Alles wohl angetroffen, und seid selbst glücklich und schnell angekommen, und hoffentlich erfahren wir es bald von Euch.

Die Feiertage aus denen die ganzen vergangnen Wochen bestanden, sind nun bei uns vorüber; wir denken ihrer stündlich und werden die Freude, die Ihr uns gemacht habt, niemals vergessen. Gestern verfolgten wir Euch von Station zu Station mit den Gedanken; aber was hilft’s? Man weiß doch von einander nichts mehr, wenn man getrennt ist, als freilich die Hauptsachen – aber die Nebensachen sind gerade eben so verzweifelt amüsant. Ich machte noch rechten Bußtag und ging nach dem Frühstück in die Kirche, und dann componirte ich das Rückertsche Lied „Ersatz für Unbestand“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_shne5dgk-vbeg-dk2u-knil-06nteq6nmqys"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100218" style="hidden">Ersatz für Unbestand »Lieblich mundet der Becher Wein« für vier Männerstimmen (Solostimmen und Chor), 22. November 1839<idno type="MWV">G 25</idno><idno type="op"></idno></name> das PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) so wohlgefallen hatte, und dachte viel an ihn dabei. Es paßte auf den gestrigen Tag und die ganze Situation sehr vollkommen, und ist auch gewiß mein bestes 4stimmiges Lied geworden. Während der Arbeit kam ein Brief von Kistner, der PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) zur Liedertafel einlud. Nachmittags schrieb ich die Stimmen aus, VerhulstVerhulst, Johannes Josephus Hermanus (1816-1891) kam dazu und mußte helfen, später auch SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881); es sah in der blauen Stube wie beim Theatercopisten aus, ein Bogen trocknete und der andre wurde geschrieben. Abends war dann die LiedertafelÄltere LiedertafelLeipzigDeutschland; PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) wäre unter den Tisch gefallen – zuweilen klangs gar nicht, als sängen Menschen – namentlich im Kückenschen Liede<name key="PSN0112570" style="hidden" type="author">Kücken, Friedrich Wilhelm (1810-1882)</name><name key="CRT0109603" style="hidden" type="music">Im Walde op. 22/2</name>, wo es im 2ten Baß heißt „und treue Liebe wacht“ – wenn sie dabei nicht gewacht hat, so schläft sie fest genug – auch hielt ClaussClauss, Gustav Moritz (1796-1871) eine Rede – und DörrienDörrien, Heinrich (1786-1858) auch eine – mein neues Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1kpqnjcr-yzrb-p3zp-uxza-3tgsffmdzakt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100218" style="hidden">Ersatz für Unbestand »Lieblich mundet der Becher Wein« für vier Männerstimmen (Solostimmen und Chor), 22. November 1839<idno type="MWV">G 25</idno><idno type="op"></idno></name> sangen sie 4mal – tranken Würzburger – die Million ist für die Eisenbahn gezeichnet, sagte Herr PreusserPreusser (Preußer), Gustav Ludwig (1796-1860) als wir zu Tisch gingen, ich wußte aber weniger von alle dem, als vorgestern bei Stadtrath SalomonSalomon, Rudolf Julius (1779-1851) – trank auch weniger – ging Abends halb 12 vor dem hotel de BavièreHôtel de BavièreLeipzigDeutschland vorbei und schrie nicht hinauf – ein Buchdruckerstock war der ganze Tag. – Aber so genau könnt Ihr mirs nicht von gestern erzählen, und ich Euch nicht von heute, und da sitzt’s eben.

Lebt wohl und bleibt mir gut. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) versäumt wieder, und ich schreibe wieder in meiner Stube, und gestern habe ich sie um 9 zu Bett geschickt, das ist ihr gut bekommen, und sie und CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) und die KleineMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) sind wohl, und haben Euch sehr lieb und grüßen Euch schön.

Habt nochmal unsern Dank, den wir Euch von ganzem Herzen für alle Freude sagen! Vergeßt uns nicht! Stets Dein Felix MB.
            Leipzig 23 Nov. 39 Liebe Albertine
Gestern nachdem Ihr lange fort waret (Ihr wäret schon in Potsdam gewesen, wenn ich mitgereis’t wäre) kam der inliegende Brief für Dich an. Du weißt nun schon was darin steht; doch wollte ich ihn nicht eröffnen, da er so genau an Dich adressirt ist. Der Riß im Couvert sieht zwar verdächtig genug aus; aber den hat Carl gemacht, als er mir ihn brachte, und sagte: Da, Papai, Bief! Hoffentlich habt Ihr Alles wohl angetroffen, und seid selbst glücklich und schnell angekommen, und hoffentlich erfahren wir es bald von Euch.
Die Feiertage aus denen die ganzen vergangnen Wochen bestanden, sind nun bei uns vorüber; wir denken ihrer stündlich und werden die Freude, die Ihr uns gemacht habt, niemals vergessen. Gestern verfolgten wir Euch von Station zu Station mit den Gedanken; aber was hilft’s? Man weiß doch von einander nichts mehr, wenn man getrennt ist, als freilich die Hauptsachen – aber die Nebensachen sind gerade eben so verzweifelt amüsant. Ich machte noch rechten Bußtag und ging nach dem Frühstück in die Kirche, und dann componirte ich das Rückertsche Lied „Ersatz für Unbestand“ das Paul so wohlgefallen hatte, und dachte viel an ihn dabei. Es paßte auf den gestrigen Tag und die ganze Situation sehr vollkommen, und ist auch gewiß mein bestes 4stimmiges Lied geworden. Während der Arbeit kam ein Brief von Kistner, der Paul zur Liedertafel einlud. Nachmittags schrieb ich die Stimmen aus, Verhulst kam dazu und mußte helfen, später auch Schleinitz; es sah in der blauen Stube wie beim Theatercopisten aus, ein Bogen trocknete und der andre wurde geschrieben. Abends war dann die Liedertafel; Paul wäre unter den Tisch gefallen – zuweilen klangs gar nicht, als sängen Menschen – namentlich im Kückenschen Liede, wo es im 2ten Baß heißt „und treue Liebe wacht“ – wenn sie dabei nicht gewacht hat, so schläft sie fest genug – auch hielt Clauss eine Rede – und Dörrien auch eine – mein neues Lied sangen sie 4mal – tranken Würzburger – die Million ist für die Eisenbahn gezeichnet, sagte Herr Preusser als wir zu Tisch gingen, ich wußte aber weniger von alle dem, als vorgestern bei Stadtrath Salomon – trank auch weniger – ging Abends halb 12 vor dem hotel de Bavière vorbei und schrie nicht hinauf – ein Buchdruckerstock war der ganze Tag. – Aber so genau könnt Ihr mirs nicht von gestern erzählen, und ich Euch nicht von heute, und da sitzt’s eben.
Lebt wohl und bleibt mir gut. Cécile versäumt wieder, und ich schreibe wieder in meiner Stube, und gestern habe ich sie um 9 zu Bett geschickt, das ist ihr gut bekommen, und sie und Carl und die Kleine sind wohl, und haben Euch sehr lieb und grüßen Euch schön.
Habt nochmal unsern Dank, den wir Euch von ganzem Herzen für alle Freude sagen! Vergeßt uns nicht! Stets Dein Felix MB.          
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Nachmittags schrieb ich die Stimmen aus, <persName xml:id="persName_45660bee-9e0c-4fc5-ba86-558c9952039b">Verhulst<name key="PSN0115483" style="hidden">Verhulst, Johannes Josephus Hermanus (1816-1891)</name></persName> kam dazu und mußte helfen, später auch <persName xml:id="persName_ef5c4a2b-5713-45f0-9d41-be08bd3d260a">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName>; es sah in der blauen Stube wie beim Theatercopisten aus, ein Bogen trocknete und der andre wurde geschrieben. Abends war dann die <placeName xml:id="placeName_ab1559e8-4d28-4cf8-9ee4-9626773d9b91">Liedertafel<name key="NST0100747" style="hidden" subtype="" type="institution">Ältere Liedertafel</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>; <persName xml:id="persName_1efd8b3c-6f55-43c3-b53c-27a4d6be714a">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> wäre unter den Tisch gefallen – zuweilen klangs gar nicht, als sängen Menschen – namentlich im <title xml:id="title_c1f629c5-b805-4c26-9b27-d0c69d36069f">Kückenschen Liede<name key="PSN0112570" style="hidden" type="author">Kücken, Friedrich Wilhelm (1810-1882)</name><name key="CRT0109603" style="hidden" type="music">Im Walde op. 22/2</name></title>, wo es im 2<hi rend="superscript">ten</hi> Baß heißt „und treue Liebe wacht“ – wenn sie dabei nicht gewacht hat, so schläft sie fest genug – auch hielt <persName xml:id="persName_e16a7994-108e-4aa7-9be4-15b440945cec">Clauss<name key="PSN0110414" style="hidden">Clauss, Gustav Moritz (1796-1871)</name></persName> eine Rede – und <persName xml:id="persName_2e114d1e-e958-4a26-80b8-6842568352ff">Dörrien<name key="PSN0110715" style="hidden">Dörrien, Heinrich (1786-1858)</name></persName> auch eine – <title xml:id="title_018c7d0f-1783-4963-b155-629d694eb7cd">mein neues Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1kpqnjcr-yzrb-p3zp-uxza-3tgsffmdzakt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100218" style="hidden">Ersatz für Unbestand »Lieblich mundet der Becher Wein« für vier Männerstimmen (Solostimmen und Chor), 22. November 1839<idno type="MWV">G 25</idno><idno type="op"></idno></name></title> sangen sie 4mal – tranken Würzburger – die Million ist für die Eisenbahn gezeichnet, sagte Herr <persName xml:id="persName_955c8ad0-eef7-4590-a53e-4abfad3da33c">Preusser<name key="PSN0114004" style="hidden">Preusser (Preußer), Gustav Ludwig (1796-1860)</name></persName> als wir zu Tisch gingen, ich wußte aber weniger von alle dem, als vorgestern bei Stadtrath <persName xml:id="persName_f4645825-adbe-442d-bdfe-2ad122dd8916">Salomon<name key="PSN0114440" style="hidden">Salomon, Rudolf Julius (1779-1851)</name></persName> – trank auch weniger – ging Abends halb 12 vor dem <placeName xml:id="placeName_3d669e70-e19e-4580-95a1-3f947b4f37ed">hotel de Bavière<name key="NST0100515" style="hidden" subtype="" type="institution">Hôtel de Bavière</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vorbei und schrie nicht hinauf – ein Buchdruckerstock war der ganze Tag. – Aber so genau könnt Ihr mirs nicht von gestern erzählen, und ich Euch nicht von heute, und da sitzt’s eben.</p> <p>Lebt wohl und bleibt mir gut. <persName xml:id="persName_ee24357f-2ed7-4ab0-940a-4f33e94274f2">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> versäumt wieder, und ich schreibe wieder in meiner Stube, und gestern habe ich sie um 9 zu Bett geschickt, das ist ihr gut bekommen, und sie und <persName xml:id="persName_2be6827d-4507-4f30-b474-4ca96aa008a1">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> und die <persName xml:id="persName_4e4ea68a-fd7e-4633-a522-6d60aef2da00">Kleine<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> sind wohl, und haben Euch sehr lieb und grüßen Euch schön.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_5d6b19ba-3f63-4f4b-be28-59a118b211ba">Habt nochmal unsern Dank, den wir Euch von ganzem Herzen für alle Freude sagen! Vergeßt uns nicht!</closer> <closer rend="left" xml:id="closer_09d44610-44f3-47b0-8e9d-f4399587fa48">Stets Dein</closer> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> </body> </text></TEI>