fmb-1839-10-18-01
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Leipzig, 18. Oktober 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Bei uns geht alles, Gott sei Dank, vortrefflich; sten dieses; wenn Du und
Durch den jungen ten Sept., und erst 2
Leipzig d. 18 Oct. 39. Liebe Mutter Bei uns geht alles, Gott sei Dank, vortrefflich; Mutter und Töchterchen sind wohl und vergnügt, und nehmen mit jedem Tage an Gesundheit, Appetit, und Embonpoint zu. Cécile darf schon den größten Theil des Tages, von 10 Uhr bis 6 auf bleiben, ißt mit uns, „räumt“ fleißig in ihren Kleinkinderzeugspindenkasten, stillt die Kleine aufs Beste, und die ihrerseits sieht wirklich einem Menschen schon viel ähnlicher als einem Fröschchen, welches also die Wartweiber ein schönes Kind nennen. Nun war ich auch eben beim Pastor und habe mit ihm wegen der Taufe Rücksprache genommen; das ist also ein ordentlicher Gevatterbrief, liebste Mutter. Am liebsten hätten wir sie Montag über 8 Tage, den 28sten dieses; wenn Du und Pauls bis dahin hier sein könntet. Ich wollte es länger verschieben, aber Mme. Jeanrenaud muß gegen Anfang des nächsten Monats nach Frkft zurück, und möchte, wie natürlich, gern bei der Taufe zugegen sein. Nun ist nur die Frage, ob Ihr gegen Ende der nächsten Woche hier sein könnt, oder wollt. Statt Montag könnte ich dann auch Dinstag oder Mittwoch sagen, wenn es Euch lieber wäre. Nun bitte, antworte mir hierauf recht bald, sobald als möglich, damit wir uns auf den Tag freuen können, wo wir Dich wiedersehen. Und richte Dich auf ein unendlich langes Hierbleiben ein. Beckchen könnte wohl nicht mitkommen? Ich fürchte fast daß Dirichlets kürzliche Rückkehr und Gebundenheit dort, und überhaupt der ganze Tauftrouble sie in solcher Zeit nicht gerade dafür stimmt. Aber kann sie nicht mit Euch reisen, so suche ihr doch zuzureden, daß sie bald einmal zu uns kommt. Ich wünsche es gar zu sehr. Und nun schreibe mir bald und sage mir, wann wir uns auf Dich freuen dürfen, und auf die ganze liebe Reisegesellschaft. An Paul gieb den inliegenden Gevatterbrief. Durch den jungen Schunck der heut zurückreis’t schicke ich Fannys höchst angenehmen Brief aus Mailand Dir wieder, und danke bestens für das Vergnügen, das Du mir dadurch gemacht hast, sowie auch Cécilen, der ich ihn gestern vorgelesen. Hab auch nochmals sehr, sehr vielen Dank für die herrlichen Geschenke, die Du ihr gegeben; sie übertrafen natürlich alles andre, was ihr auf der Bettdecke und kleinen Tischchen daneben bescheert wurde, und machen noch fast täglich den Gegenstand der Bewunderung von Cécile und ihrer Mutter aus. Gratulire unter der Hand, (wenn die Sache noch incognito ist) Marien von uns zu ihrer Verlobung; sie möge so glücklich werden, wie wirs ihr herzlich wünschen, und wie sie auch gewiß verdient, denn sie ist ein liebes, braves und verständiges Mädchen gewesen, seit ich sie gekannt habe. Leider muß ich Dir in diesem sonst so frohen Brief die traurige Nachricht geben, daß David sein jüngstes Kind gestern verloren hat, den Knaben, der dies Frühjahr, während seiner Engl. Reise geboren wurde. Das Kind war schon monatelang sehr elend, und seit 14 Tage fast rettungslos erklärt. Dennoch kannst Du Dir den bittern Schmerz und Schreck der Eltern denken. Ich bin alle Zeit, die ich mich von zu Haus entfernen kann, dort bei ihnen, da sie lieber nicht ganz allein sind, und sich über ihre Trauer aussprechen mögen. Das wird für diesen Winter in unserm kleinen Kreis die vergnügte Stimmung trüben. Ich habs Cécile noch nicht gesagt, und weiß auch nicht, ob Du es Beckchen mittheilen sollst, die von Devrients Verlust wieder aufs neue aufgeregt und erschüttert worden ist. Hast Du einen Moment Zeit, um David zu schreiben, so wirst Du ihm die größte Freude machen, da ein Brief von Dir ihn immer für lange Zeit beglückt hat. – Chorley ist gestern abgereis’t, und hat auch uns sehr wohlgefallen. Meine Fremdennummer steigt jetzt auf 64, seit dem 10ten Sept., und erst 2 Concerte sind ins Land. Und nun lebwohl für heut, liebste Mutter, antworte mir bald, und nach Wunsch, und auf Wiedersehn. Dein Felix.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-10-18" xml:id="date_4a152bd9-538a-4e05-834c-1b3fab959194">18. 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Ich habs <persName xml:id="persName_6182391e-6742-40fd-8fb2-eecb2675370d">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> noch nicht gesagt, und weiß auch nicht, ob Du es <persName xml:id="persName_1ae68535-d139-459f-9724-d70f0c73d8ce">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> mittheilen sollst, die von <persName xml:id="persName_32c5bfa8-abf5-43bc-8fee-b0f732282baf">Devrients<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name><name key="PSN0110639" style="hidden">Devrient, Marie Therese (1803-1882)</name></persName> Verlust wieder aufs neue aufgeregt und erschüttert worden ist. 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