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fmb-1839-10-14-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin<lb></lb>Leipzig, 14. Oktober 1839 Auf Dirichlets Ankunft habe ich seit Deinem letzten Briefe recht mit Sehnsucht gewartet, und freue mich daß Deine Sorgen vorüber sind und daß Du ihn wohlbehalten und vergnügt wieder bei Dir hast. Ich bin im Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2467

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IV/420. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 14. Oktober 1839 Auf Dirichlets Ankunft habe ich seit Deinem letzten Briefe recht mit Sehnsucht gewartet, und freue mich daß Deine Sorgen vorüber sind und daß Du ihn wohlbehalten und vergnügt wieder bei Dir hast. Ich bin im

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

14. Oktober 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) BerlinDeutschland deutsch
An Mme. Mme. R. Lejeune Dirichlet. Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig d. 14 Oct. 1839. Mein liebes Beckchen

Auf DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Ankunft habe ich seit Deinem letzten Briefe recht mit Sehnsucht gewartet, und freue mich daß Deine Sorgen vorüber sind und daß Du ihn wohlbehalten und vergnügt wieder bei Dir hast. Ich bin im Zweifel, wenn ich Dir schreiben soll, weil ich nicht weiß, wie ich Dir schreiben soll; eben weil ich tausend Dinge zu sagen habe, die sich brieflich nicht so ausnehmen, wie sie gemeint sind, die zur entgegengesetzten Stunde ankommen für die sie gedacht sind – darum hätte ich Dich schon lange so gern bei uns gesehen, darum glaube ich es hätte uns beiden gleich wohlgethan. Mit Trostworten und -reden, mit allen möglichen Worten und Reden, ist es bei einer Stimmung, wie die Deinige nicht gethan; ansehn muß man einander dabei, und den rechten Augenblick unter mehreren Wochen einmal abpassen; und doch, wenn Du sagst Du bedürfest viel, um Dich aufrecht zu halten – so liegen mir so tausenderlei Dinge auf dem Herzen, die ich Dir darauf zu entgegnen habe, so möchte ich diese Stimmung in Dir mit so tausend Gründen bekämpfen, so möchte ich Dich eben an den einen schweren Verlust den Du erlitten, aber dann an Deinen herrlichen, lieben SohnDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887), an Deinen MannDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859), Deine SchwiegermutterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868), Deine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), uns alle, und vor allen an Dich selbst erinnern – das kann ich eben schriftlich nicht so, wie ich es fühle und mündlich könnte; drum wird es mir schwer Dir recht zu schreiben, drum that es mir doppelt und dreifach leid, als Du nicht zu uns kamst. Es giebt auch keinen Grund der eine Stimmung so gut bekämpfen kann, wie ein ruhiges Zusammenleben, wie eine andre, bessere Stimmung; ich hoffte Du würdest sie hier bei uns finden, aber auch daß sie Dir jetzt schon, bei der Rückkehr Deines MannesDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) mit ihm zurückgekehrt ist. Dann liegt auch gewiß an Deiner Gesundheit viel, und wie der Körper den Geist, trotz alles andern, nach seiner Pfeife tanzen läßt, das hab ich an mir selbst gar zu oft Gelegenheit zu beobachten – aber auch deshalb hätte ich gemocht, Du hättest mal mit unserm ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) gesprochen; er ist eben doch einer der ersten, weiß was Menschen wissen können, und hat dabei ein so weiches, herzliches Gefühl und ist ein so warmer treuer Freund für mich, daß Du nirgends bessern Rath finden würdest. Du siehst, wo hinaus alles das geht. Du sollst eben herkommen und mit WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) ein Weilchen bei uns sein. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) hat es zur Taufe versprochen, PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) ebenfalls, fünfe gehn bequem in einen Wagen – mehr sage ich nicht. Und geht es zu der Zeit nicht, ist Dir die abermalige Trennung von DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) zu nahe, so laß es zu einer andern Zeit sein, aber gieb mir die Hoffnung für Deine Stimmung, für Deine Erheiterung etwas Bleibenderes, Besseres thun zu können, als Worte und Briefe und Zureden gewähren, gönne mir einen Theil von dem, was Dich betrübt, wie von dem was Dich erfreut; so ists ja immer gewesen. Und schreibe mir bald und oft wieder, bis ich Dich sehe!

Eben kommt CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ins Zimmer marschirt, und eine Tasse Brühe hinter ihr her. Es geht ihr und der KleinenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) Gott sei Dank, vollkommen wohl; sie stillt mit mehr Leichtigkeit und fühlt sich überhaupt gesünder, als das erstemal; es versteht sich, daß wir es trotz dessen an der größten Vorsicht nicht fehlen lassen. Vorgestern ist sie zum erstenmal aufgestanden, und darf heut schon 3-4 Stunden außer dem Bett sein. Gott erhalte es so, und Euch alle wohl und unsrer eingedenk. Sag MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) das frohe Bulletin, morgen oder übermorgen schreib ich ihr und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874). Lebwohl, liebe Schwester. Mit herzlichen Grüßen an D.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) und W.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) Dein

F.
            Leipzig d. 14 Oct. 1839. Mein liebes Beckchen
Auf Dirichlets Ankunft habe ich seit Deinem letzten Briefe recht mit Sehnsucht gewartet, und freue mich daß Deine Sorgen vorüber sind und daß Du ihn wohlbehalten und vergnügt wieder bei Dir hast. Ich bin im Zweifel, wenn ich Dir schreiben soll, weil ich nicht weiß, wie ich Dir schreiben soll; eben weil ich tausend Dinge zu sagen habe, die sich brieflich nicht so ausnehmen, wie sie gemeint sind, die zur entgegengesetzten Stunde ankommen für die sie gedacht sind – darum hätte ich Dich schon lange so gern bei uns gesehen, darum glaube ich es hätte uns beiden gleich wohlgethan. Mit Trostworten und -reden, mit allen möglichen Worten und Reden, ist es bei einer Stimmung, wie die Deinige nicht gethan; ansehn muß man einander dabei, und den rechten Augenblick unter mehreren Wochen einmal abpassen; und doch, wenn Du sagst Du bedürfest viel, um Dich aufrecht zu halten – so liegen mir so tausenderlei Dinge auf dem Herzen, die ich Dir darauf zu entgegnen habe, so möchte ich diese Stimmung in Dir mit so tausend Gründen bekämpfen, so möchte ich Dich eben an den einen schweren Verlust den Du erlitten, aber dann an Deinen herrlichen, lieben Sohn, an Deinen Mann, Deine Schwiegermutter, Deine Mutter, uns alle, und vor allen an Dich selbst erinnern – das kann ich eben schriftlich nicht so, wie ich es fühle und mündlich könnte; drum wird es mir schwer Dir recht zu schreiben, drum that es mir doppelt und dreifach leid, als Du nicht zu uns kamst. Es giebt auch keinen Grund der eine Stimmung so gut bekämpfen kann, wie ein ruhiges Zusammenleben, wie eine andre, bessere Stimmung; ich hoffte Du würdest sie hier bei uns finden, aber auch daß sie Dir jetzt schon, bei der Rückkehr Deines Mannes mit ihm zurückgekehrt ist. Dann liegt auch gewiß an Deiner Gesundheit viel, und wie der Körper den Geist, trotz alles andern, nach seiner Pfeife tanzen läßt, das hab ich an mir selbst gar zu oft Gelegenheit zu beobachten – aber auch deshalb hätte ich gemocht, Du hättest mal mit unserm Clarus gesprochen; er ist eben doch einer der ersten, weiß was Menschen wissen können, und hat dabei ein so weiches, herzliches Gefühl und ist ein so warmer treuer Freund für mich, daß Du nirgends bessern Rath finden würdest. Du siehst, wo hinaus alles das geht. Du sollst eben herkommen und mit Walter ein Weilchen bei uns sein. Mutter hat es zur Taufe versprochen, Paul und Albertine ebenfalls, fünfe gehn bequem in einen Wagen – mehr sage ich nicht. Und geht es zu der Zeit nicht, ist Dir die abermalige Trennung von Dirichlet zu nahe, so laß es zu einer andern Zeit sein, aber gieb mir die Hoffnung für Deine Stimmung, für Deine Erheiterung etwas Bleibenderes, Besseres thun zu können, als Worte und Briefe und Zureden gewähren, gönne mir einen Theil von dem, was Dich betrübt, wie von dem was Dich erfreut; so ists ja immer gewesen. Und schreibe mir bald und oft wieder, bis ich Dich sehe!
Eben kommt Cécile ins Zimmer marschirt, und eine Tasse Brühe hinter ihr her. Es geht ihr und der Kleinen Gott sei Dank, vollkommen wohl; sie stillt mit mehr Leichtigkeit und fühlt sich überhaupt gesünder, als das erstemal; es versteht sich, daß wir es trotz dessen an der größten Vorsicht nicht fehlen lassen. Vorgestern ist sie zum erstenmal aufgestanden, und darf heut schon 3-4 Stunden außer dem Bett sein. Gott erhalte es so, und Euch alle wohl und unsrer eingedenk. Sag Mutter das frohe Bulletin, morgen oder übermorgen schreib ich ihr und Paul. Lebwohl, liebe Schwester. Mit herzlichen Grüßen an D. und W. Dein
F.          
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Mit Trostworten und -reden, mit allen möglichen Worten und Reden, ist es bei einer Stimmung, wie die Deinige nicht gethan; ansehn muß man einander dabei, und den rechten Augenblick unter mehreren Wochen einmal abpassen; und doch, wenn Du sagst Du bedürfest viel, um Dich aufrecht zu halten – so liegen mir so tausenderlei Dinge auf dem Herzen, die ich Dir darauf zu entgegnen habe, so möchte ich diese Stimmung in Dir mit so tausend Gründen bekämpfen, so möchte ich Dich eben an den einen schweren Verlust den Du erlitten, aber dann an Deinen herrlichen, lieben <persName xml:id="persName_683a661c-3b65-478b-9651-1bc381ec3ca5">Sohn<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, an <persName xml:id="persName_17ab21ed-4f1a-4c68-bab1-c53e6567af6b">Deinen Mann<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, Deine <persName xml:id="persName_78b3fbab-4166-4941-a891-a176114f4b7e">Schwiegermutter<name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName>, Deine <persName xml:id="persName_9f418d2f-c12a-45e9-935e-4bc27ec989a9">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, uns alle, und vor allen an Dich selbst erinnern – das kann ich eben schriftlich nicht so, wie ich es fühle und mündlich könnte; drum wird es mir schwer Dir recht zu schreiben, drum that es mir doppelt und dreifach leid, als Du nicht zu uns kamst. 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