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fmb-1839-10-10-04

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien<lb></lb>Leipzig, 10. Oktober 1839 Es hat mir gar große Freude gemacht, liebe Cousine, wieder einmal meinen Namen von Deiner Hand geschrieben zu sehen und einen so freundlichen, liebenswürdigen Brief von Dir zu empfangen. Wie macht man es nur, um Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2463

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung N. Mus. ep. 105. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien; Leipzig, 10. Oktober 1839 Es hat mir gar große Freude gemacht, liebe Cousine, wieder einmal meinen Namen von Deiner Hand geschrieben zu sehen und einen so freundlichen, liebenswürdigen Brief von Dir zu empfangen. Wie macht man es nur, um

4 beschr. S.; Adresse. – Dieses Schreiben lag Brief fmb-1839-10-10-02 (Brief Nr. 2461) Felix Mendelssohn Bartholdy an Raphael Georg Kiesewetter in Wien, Leipzig, 10. Oktober 1839, bei. Siehe ebenda, Z. 17 f.: »Inliegendes Schreiben ersuche ich Sie der Baroninn Pereira gefälligst zu übergeben«.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Autographes Konzept, GB-Ob, M.D.M. d. 36/68.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Oktober 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) WienÖsterreich deutsch
À Mme. Mme. la baronne Henriette Pereira Hohenmarkt no. 541.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig 10 Oct. 1839.

Es hat mir gar große Freude gemacht, liebe Cousine, wieder einmal meinen Namen von Deiner Hand geschrieben zu sehen und einen so freundlichen, liebenswürdigen Brief von Dir zu empfangen. Wie macht man es nur, um eine Einladung, wie die Deinige, auszuschlagen? Und doch muß ich das thun, Du würdest sonst vielleicht denken, ich sei ein andrer Mensch geworden, als der den Du in dem schönen Herbst, im lustigen Baden gekannt hast, und der doch noch ganz derselbe ist. Ich weiß aber, wie ich mir helfe: annehmen thu ich sie doch, und erbitte mir nur ein oder zwei Jahre Zeit um mich einzustellen; ich habe schon längst den Plan mit meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) einmal nach Italien zu reisen, und wenn er zur Ausführung kommt; so sprechen wir vorher auf eine Woche oder ein Paar in Wien ein – dann sieh zu, wie Du uns wieder los wirst. Dann komme ich auch wieder zum dolce far niente wie damals, nicht als Stockmusiker, gedrängt und gehetzt von Proben, Geschäften und Rückreisegedanken, wie ich diesmal gewesen wäre. Freilich thut mir jeder Aufschub eines solchen Vergnügens von Herzen leid, indeß ist mirs eben unmöglich meine beabsichtigte Reise nach Wien in diesem Jahre zu machen, und somit Deiner Einladung zu folgen. Als ich vor 14 Tagen aus den öffentlichen Blättern die Verlegenheit des VereinsGesellschaft der MusikfreundeWienÖsterreich, von der mir Dein gestriger Brief spricht, erfahren mußte, als darüber gedruckt hin und wieder correspondirt wurde, während ich ohne Nachricht blieb, als ich endlich erfuhr, daß eine Geschäftssache, in der doch wenigstens während der Dauer der Correspondenz strenge Discretion beobachtet werden sollte, nicht allein in Wien sondern auch in Berlin und hier im Publikum besprochen wurde, ehe ich ein Wort darüber gehört hatte – da war ich entschlossen für diesmal auf die Reise nach Wien zu verzichten, soviel Freude ich mir auch früher davon versprochen hatte, weil ich dies Benehmen nicht billigen konnte, und, ich gestehe es Dir, von dort nicht erwartet hätte. – Nun kam noch vor einigen Tagen die Entbindung meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) dazu, die Gottlob höchst glücklich und erwünscht vorüber ist; jetzt aber wäre meine Abwesenheit von Leipzig wegen mehrerer damit zusammenhängender Familienverhältnisse höchst unangenehm, so daß ich alle Gedanken an Reisen völlig aufgegeben habe. Ich kann nun Deine liebe Einladung, wie gesagt nur in unbestimmter Zeit annehmen; dann kommst Du freilich um den Dank des Musikvereins dabei, aber der meinige soll dafür doppelt herzlich sein.

Meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und dem neuen TöchterchenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) geht es so wohl und munter, wie nur irgend zu wünschen war. Wir hofften Dich in diesem Herbst in Nord-Deutschland zu sehn, und von allen Seiten wurde mir die angenehme Nachricht gebracht, aber auch sie ist leider zu Wasser geworden. Mögen wir uns bald und unverändert wiederfinden; Du weißt, wie sehr ich das wünsche, wie sehr es mich erfreuen würde. Tausend herzliche Grüße an FloraPereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882), und AdolphPereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846) und alle die Deinigen und denke zuweilen, wie ich stets Deiner, an Deinen

Felix Mendelssohn Bartholdy.
            Leipzig 10 Oct. 1839. Es hat mir gar große Freude gemacht, liebe Cousine, wieder einmal meinen Namen von Deiner Hand geschrieben zu sehen und einen so freundlichen, liebenswürdigen Brief von Dir zu empfangen. Wie macht man es nur, um eine Einladung, wie die Deinige, auszuschlagen? Und doch muß ich das thun, Du würdest sonst vielleicht denken, ich sei ein andrer Mensch geworden, als der den Du in dem schönen Herbst, im lustigen Baden gekannt hast, und der doch noch ganz derselbe ist. Ich weiß aber, wie ich mir helfe: annehmen thu ich sie doch, und erbitte mir nur ein oder zwei Jahre Zeit um mich einzustellen; ich habe schon längst den Plan mit meiner Frau einmal nach Italien zu reisen, und wenn er zur Ausführung kommt; so sprechen wir vorher auf eine Woche oder ein Paar in Wien ein – dann sieh zu, wie Du uns wieder los wirst. Dann komme ich auch wieder zum dolce far niente wie damals, nicht als Stockmusiker, gedrängt und gehetzt von Proben, Geschäften und Rückreisegedanken, wie ich diesmal gewesen wäre. Freilich thut mir jeder Aufschub eines solchen Vergnügens von Herzen leid, indeß ist mirs eben unmöglich meine beabsichtigte Reise nach Wien in diesem Jahre zu machen, und somit Deiner Einladung zu folgen. Als ich vor 14 Tagen aus den öffentlichen Blättern die Verlegenheit des Vereins, von der mir Dein gestriger Brief spricht, erfahren mußte, als darüber gedruckt hin und wieder correspondirt wurde, während ich ohne Nachricht blieb, als ich endlich erfuhr, daß eine Geschäftssache, in der doch wenigstens während der Dauer der Correspondenz strenge Discretion beobachtet werden sollte, nicht allein in Wien sondern auch in Berlin und hier im Publikum besprochen wurde, ehe ich ein Wort darüber gehört hatte – da war ich entschlossen für diesmal auf die Reise nach Wien zu verzichten, soviel Freude ich mir auch früher davon versprochen hatte, weil ich dies Benehmen nicht billigen konnte, und, ich gestehe es Dir, von dort nicht erwartet hätte. – Nun kam noch vor einigen Tagen die Entbindung meiner Frau dazu, die Gottlob höchst glücklich und erwünscht vorüber ist; jetzt aber wäre meine Abwesenheit von Leipzig wegen mehrerer damit zusammenhängender Familienverhältnisse höchst unangenehm, so daß ich alle Gedanken an Reisen völlig aufgegeben habe. Ich kann nun Deine liebe Einladung, wie gesagt nur in unbestimmter Zeit annehmen; dann kommst Du freilich um den Dank des Musikvereins dabei, aber der meinige soll dafür doppelt herzlich sein.
Meiner Frau und dem neuen Töchterchen geht es so wohl und munter, wie nur irgend zu wünschen war. Wir hofften Dich in diesem Herbst in Nord-Deutschland zu sehn, und von allen Seiten wurde mir die angenehme Nachricht gebracht, aber auch sie ist leider zu Wasser geworden. Mögen wir uns bald und unverändert wiederfinden; Du weißt, wie sehr ich das wünsche, wie sehr es mich erfreuen würde. Tausend herzliche Grüße an Flora, und Adolph und alle die Deinigen und denke zuweilen, wie ich stets Deiner, an Deinen
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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