fmb-1839-09-16-02

            Leipzig 16 Sept. 1839. Hochgeehrter Herr
Indem ich jetzt nach und nach wieder zu meinem früheren ruhigen Lebensgang zurückkehre und in meinem Gedächtnisse die vielbewegten Tage der vorigen Woche und meines Aufenthalts in Braunschweig zurechtlege: so kann ich nicht umhin Ihnen nochmals schriftlich zu danken für alles Gute, alle Freundlichkeit die Sie mir in jener Zeit in Ihrem Hause erwiesen haben, und für die herzliche zuvorkommende Art mit welcher Sie mich ganz vergessen machen konnten, daß ich in der Fremde, daß ich nicht bei einem längst gekannten Freunde war. Es geht mir mit dem Schreiben von dem was ich so recht herzlich meine fast wie mit dem Sprechen – es will mir nicht so wie ichs fühle aus der Feder, so wenig wie aus dem Munde – und doch dachte ich eben weil ich Ihnen mündlich kaum ein Wort des Dankes sagen konnte, ich würde es schriftlich recht gut können. Das Beste ist daß es Ihnen nicht um die Danksagung zu thun ist, daß Sie selbst wohl wissen wie lebhaft und dauernd Sie mich verpflichtet haben und daß die Freude die Sie Anderen … Und dann – vor allen Dingen – vergessen Sie Ihr Versprechen nicht uns auch einmal in Leipzig einen Gegenbesuch zu machen, und bringen Sie, wo möglich, ganz Braunschweig mit.
Unsere musikalische Saison fängt nun nach Gerade an, einige Virtuosen lassen sich schon sehen und bald auch hören, man verspricht uns eine sehr gute Concertsängerinn aus Brüssel, und ich hoffe Sie würden einen Ausflug hieher nicht zu bereuen haben, wenn wir es Ihnen auch nicht in dem Maaße schön bieten könnten, wie Sie uns bei sich … Herrn und Frau Hollandt geht es hoffentlich so wohl, wie ich von Herzen wünsche ….          

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November 2008, Nr. 594 (Teildruck mit Faksimile der ersten Seite, Tafel 25).</bibl> <msDesc> <msIdentifier> <country>-</country> <settlement>-</settlement> <institution key="RISM">-</institution> <repository>-</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">-</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <title key="fmb-1839-09-16-02" type="letter" xml:id="title_fc287198-526b-48ad-92a5-4bd9804dadec">Felix Mendelssohn Bartholdy an Dietrich Wilhelm Krause in Braunschweig; Leipzig, 16. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-09-16" xml:id="date_9df274f4-302e-4fa1-bc5a-ded6a85bc063">16. 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Es geht mir mit dem Schreiben von dem was ich so recht herzlich meine fast wie mit dem Sprechen – es will mir nicht so wie ichs fühle aus der Feder, so wenig wie aus dem Munde – und doch dachte ich eben weil ich Ihnen mündlich kaum ein Wort des Dankes sagen konnte, ich würde es schriftlich recht gut können. Das Beste ist daß es Ihnen nicht um die Danksagung zu thun ist, daß Sie selbst wohl wissen wie lebhaft und dauernd Sie mich verpflichtet haben und daß die Freude die Sie Anderen […] Und dann – vor allen Dingen – vergessen Sie Ihr Versprechen nicht uns auch einmal in Leipzig einen Gegenbesuch zu machen, und bringen Sie, wo möglich, ganz Braunschweig mit.</p><p>Unsere musikalische Saison fängt nun nach Gerade an, einige Virtuosen lassen sich schon sehen und bald auch hören, man verspricht uns eine sehr gute Concertsängerinn aus Brüssel, und ich hoffe Sie würden einen Ausflug hieher nicht zu bereuen haben, wenn wir es Ihnen auch nicht in dem Maaße schön bieten könnten, wie Sie uns bei sich […] <persName xml:id="persName_e33a1e4a-d9d7-408b-8bd3-d994805ded2b">Herrn und Frau Hollandt<name key="PSN0112065" style="hidden">Hollandt, Hermann Heinrich Friedrich Georg Philipp (1810-1890)</name><name key="PSN0112064" style="hidden">Hollandt, Johanne Helene (1816-1866)</name></persName> geht es hoffentlich so wohl, wie ich von Herzen wünsche […].</p></div></body> </text></TEI>