fmb-1839-09-12-02
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 12. September 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse.#
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Du hast uns abermals durch
Und da steht Dein letzter, lieber Brief recht obenan dabei; das ist auch kein kleines Geschenk solch lieben Brief zu bekommen, und das Versprechen der Gevatterschaft dazu. Nun gebe der Himmel daß alles was noch dazwischenliegt glücklich und leicht überstanden werde, daß meine er angekommen ist, so sieh nach Deinen 5 Sinnen, und nach meinen. 1 2mehr als er verlangte) mitkommen lassen, und daß Benni vor Zeugen erklärte, wenn es seinem Bruder zu viel sei, so wolle er den Überschuß haben. In etwa 4 Wochen denke ich das Faß zu erhalten; Du sagst ihm das alles wohl statt Avisbriefes.
Leipzig d. 12 Sept. 1839. Lieber Bruder Du hast uns abermals durch Hensels ein so liebes und interessantes Geschenk, die Nachahmung des Rembrandtischen Bildes geschickt, und ich danke Dir von ganzem Herzen dafür. Längst schon hätte ich das thun sollen, Du weißt aber daß ich nur wenig Tage mit Fanny und Hensel zusammen sein konnte, daß meine Reise nach Braunschweig unser Wiedersehen abkürzte, und dort habe ich im strengsten Sinne des Wortes nicht eine freie Minute gehabt und eine der arbeitsamsten, vollgepropftesten Wochen meines Lebens zugebracht. Ich weiß eben so wenig, wie Braunschweig aussieht, wie ichs vorher wußte, denn ich habe durchaus nichts dort gesehn, und keinen Weg gemacht als den in die 2 Probesäle und in die Kirche, und bin noch so ermüdet, daß ich mich bereits zwei Tagelang ausgeruht habe, und gewiß noch 8 dazu brauche ehe ich das Schreien in den Proben, das Schwitzen in den Aufführungen und die Verlegenheit bei den Ehrenbezeigungen und Reden ganz aus den Gliedern habe. Doch muß ich Dir heut sagen, daß ich Dir danke für das schöne Geschenk, für Dein Andenken, für alles Liebe und Gute das Du uns erzeigst. Und da steht Dein letzter, lieber Brief recht obenan dabei; das ist auch kein kleines Geschenk solch lieben Brief zu bekommen, und das Versprechen der Gevatterschaft dazu. Nun gebe der Himmel daß alles was noch dazwischenliegt glücklich und leicht überstanden werde, daß meine Cécile und ich Euch in 6 Wochen mit frohem Muthe an die Erfüllung Eures Versprechens mahnen können. Nicht Freßpathen, ordentliche Pathen (die aber auch fressen müssen) müßt Ihr seid; kein Kirchengesetz verbietet’s und unser Hausgesetz befiehlt’s; und wenn bis dahin mein neuer Markebrunner 34er angekommen ist, so sieh nach Deinen 5 Sinnen, und nach meinen. Mutter giebt ja auch Hoffnung zu der glücklichen Zeit (wäre sie erst da) hieher zu kommen, und Céciles Mutter auch – da sind die Gevattern ja beinah ganz zusammen. Ich möchte nur ich wäre mit meiner Wiener Reise erst ganz in Ordnung; zu einer unbequemern Zeit hätte sie gar nicht kommen können, als zu Ende dieses Octobers, und ohne eine tüchtige Entschädigung bringe ich das Opfer nicht, mich von Frau und Kind und Haus und Ruhe zu trennen. Schon diesmal war es fatal genug, daß ich Fannys Aufenthalt zur Hälfte versäumen mußte – in Cönnern erlebte ich die Satisfaction einen neuen Postmeister zu finden, der alte ist seit einem halben Jahre fort; das machte mir Plaisir, denn ich hatte mich schon mit einigem Grimm im Voraus gerüstet, der sich in Verwunderung auflös’te als ich die sehr höflichen Leute und die schnelle ordentliche Postbedienung fand, bis ich den Zusammenhang erfuhr, und Dir nun noch als Reisender meinen Dank zu sagen habe für die gute Station – die beste auf dem ganzen Wege jetzt. Wilhelm Horn sah ich in Halberstadt auf der Hin und Herreise, seine Frau aber nicht, da sie kürzlich in Wochen gekommen; er scheint sehr munter und gesund, schimpft aber gewaltig auf seinen Aufenthalt am schwarzen Meere voll Tristien. Aus Braunschweig soll ich Alexander von Herrn Klugkist (dem Bremer) vielmal grüßen, Du thust es wohl an meiner Statt und sagst ihm zugleich, daß Onkel Joseph und Benni meinen Markebrunner mitgekostet und sich so in ihn verliebt hätten, daß sie einstimmig behaupteten ich solle für Alexander 1 2 Ohm (also 20-30 Flaschen mehr als er verlangte) mitkommen lassen, und daß Benni vor Zeugen erklärte, wenn es seinem Bruder zu viel sei, so wolle er den Überschuß haben. In etwa 4 Wochen denke ich das Faß zu erhalten; Du sagst ihm das alles wohl statt Avisbriefes. Lebwohl für heut, mein lieber Bruder, grüß Albertine, seid beide von Cécile herzlich gegrüßt und bleibe gut Deinem F.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1839-09-12-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt><title key="fmb-1839-09-12-02" xml:id="title_7a106de1-3985-4b69-8749-972d4bd5570e">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Leipzig, 12. September 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_00000000-0000-0000-0000-000000000000">Du hast uns abermals durch Hensels ein so liebes und interessantes Geschenk, die Nachahmung des Rembrandtischen Bildes geschickt, und ich danke Dir von ganzem Herzen dafür. Längst schon hätte ich das thun sollen, Du weißt</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_ee4d3623-a900-4fc1-b7b5-17a004ccada3">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">noch nicht eingetragen</title> <title key="unknown" type="successor">noch nicht eingetragen</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 6, 2419</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_9a4fb691-f311-4c35-9af9-8bbbb7c668a5"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. Va/29 (436).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1839-09-12-02" type="letter" xml:id="title_a14b495b-00a4-4580-8bec-0bd9646c473a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 12. September 1839</title> <incipit>Du hast uns abermals durch Hensels ein so liebes und interessantes Geschenk, die Nachahmung des Rembrandtischen Bildes geschickt, und ich danke Dir von ganzem Herzen dafür. Längst schon hätte ich das thun sollen, Du weißt</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse.#</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-09-12" xml:id="date_63eafb55-359e-49b8-b85d-9dd53f2b295b">12. September 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_fd7b24fd-1476-4e21-aca7-44f45677f982">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_f9fa4cc7-9ea2-441c-b801-129e183cae3b"><settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"><persName key="PSN0113263" resp="receiver" xml:id="persName_e483913a-4ddd-44d9-84d4-25a820ff453f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_91eb5a1f-f68c-4124-9a82-b18a44284018"><settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country></placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_0c0406f5-020a-42f7-94b1-91c42b4eebe0"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Paul Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_4469f247-e26b-4956-9374-56a17a5f8c1c"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1839-09-12" xml:id="date_a23a6629-e3d0-4d48-90aa-12f38dca9b08">12 Sept. 1839</date>.</dateline><salute rend="left">Lieber Bruder</salute><p style="paragraph_without_indent">Du hast uns abermals durch <persName xml:id="persName_e7223fe5-ecb7-4332-8ff6-7b6de028c48b">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> ein so liebes und interessantes Geschenk, die Nachahmung des <persName xml:id="persName_f700d3d2-6ad8-4da1-a7e4-21459dbf7e6e">Rembrandtischen<name key="PSN0114137" style="hidden">Rembrandt van Rijn, Harmensz(oon) (1606-1669)</name></persName> Bildes geschickt, und ich danke Dir von ganzem Herzen dafür. Längst schon hätte ich das thun sollen, Du weißt aber daß ich nur wenig Tage mit <persName xml:id="persName_846a28a9-30e3-47e0-84dc-d132095d4bc4">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_5eb8f831-ff22-40dc-9efd-7cbddb813ace">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> zusammen sein konnte, daß meine Reise nach Braunschweig unser Wiedersehen abkürzte, und dort habe ich im strengsten Sinne des Wortes nicht eine freie Minute gehabt und eine der arbeitsamsten, vollgepropftesten Wochen meines Lebens zugebracht. Ich weiß eben so wenig, wie Braunschweig aussieht, wie ichs vorher wußte, denn ich habe durchaus nichts dort gesehn, und keinen Weg gemacht als den in die 2 Probesäle und in die Kirche, und bin noch so ermüdet, daß ich mich bereits zwei Tagelang ausgeruht habe, und gewiß noch 8 dazu brauche ehe ich das Schreien in den Proben, das Schwitzen in den Aufführungen und die Verlegenheit bei den Ehrenbezeigungen und Reden ganz aus den Gliedern habe. Doch muß ich Dir heut sagen, daß ich Dir danke für das schöne Geschenk, für Dein Andenken, für alles Liebe und Gute das Du uns erzeigst.</p><p>Und da steht Dein letzter, lieber Brief recht obenan dabei; das ist auch kein kleines Geschenk solch lieben Brief zu bekommen, und das Versprechen der Gevatterschaft dazu. Nun gebe der Himmel daß alles was noch dazwischenliegt glücklich und leicht überstanden werde, daß meine <persName xml:id="persName_d0904fb2-0618-4cc4-8dc9-f9273063c17d">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und ich Euch in 6 Wochen mit frohem Muthe an die Erfüllung Eures Versprechens mahnen können. Nicht Freßpathen, ordentliche Pathen (die aber auch fressen müssen) müßt Ihr seid; kein Kirchengesetz verbietet’s und unser Hausgesetz befiehlt’s; und wenn bis dahin mein neuer Markebrunner 34<hi rend="superscript">er</hi> angekommen ist, so sieh nach Deinen 5 Sinnen, und nach meinen. <persName xml:id="persName_f6c2ac33-becb-4867-b118-9aecbdc9a36c">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> giebt ja auch Hoffnung zu der glücklichen Zeit (wäre sie erst da) hieher zu kommen, und <persName xml:id="persName_524efc50-06eb-4825-932a-1b231ef0be48">Céciles Mutter<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> auch – da sind die Gevattern ja beinah ganz zusammen. Ich möchte nur ich wäre mit meiner Wiener Reise erst ganz in Ordnung; zu einer unbequemern Zeit hätte sie gar nicht kommen können, als zu Ende dieses Octobers, und ohne eine tüchtige Entschädigung bringe ich das Opfer nicht, mich von <persName xml:id="persName_10af5c7e-1874-4862-8513-43921905635a">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und Kind und Haus und Ruhe zu trennen. Schon diesmal war es fatal genug, daß ich <persName xml:id="persName_56f5e3c0-0555-485e-8531-118133af690e">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Aufenthalt zur Hälfte versäumen mußte – in Cönnern erlebte ich die Satisfaction einen neuen Postmeister zu finden, der alte ist seit einem halben Jahre fort; das machte mir Plaisir, denn ich hatte mich schon mit einigem Grimm im Voraus gerüstet, der sich in Verwunderung auflös’te als ich die sehr höflichen Leute und die schnelle ordentliche Postbedienung fand, bis ich den Zusammenhang erfuhr, und Dir nun noch als Reisender meinen Dank zu sagen habe für die gute Station – die beste auf dem ganzen Wege jetzt. <persName xml:id="persName_236979d6-8faf-450d-9e36-a54e7804d9e2">Wilhelm Horn<name key="PSN0112093" style="hidden">Horn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871)</name></persName> sah ich in Halberstadt auf der Hin und Herreise, <persName xml:id="persName_7b3c9097-34a8-4054-a066-b8696fc48fbd">seine Frau<name key="PSN0112092" style="hidden">Horn, Therese (1808-1891)</name></persName> aber nicht, da sie kürzlich in Wochen gekommen; er scheint sehr munter und gesund, schimpft aber gewaltig auf seinen Aufenthalt am schwarzen Meere voll Tristien. Aus Braunschweig soll ich <persName xml:id="persName_4a5053ba-025d-4be7-a891-034670076d12">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> von <persName xml:id="persName_a9f52cc9-f288-4068-9084-5b41ea66068e">Herrn Klugkist<name key="PSN0112445" style="hidden">Klugkist, Daniel Julius (1808-1879)</name></persName> (dem Bremer) vielmal grüßen, Du thust es wohl an meiner Statt und sagst ihm zugleich, daß <persName xml:id="persName_ae2fdf69-b571-4d6c-bd14-0805e81cf7b7">Onkel Joseph<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f9fec7ad-5f19-4dd5-b6bf-9bde5e611d35">Benni<name key="PSN0113222" style="hidden">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name></persName> meinen Markebrunner mitgekostet und sich so in ihn verliebt hätten, daß sie einstimmig behaupteten ich solle für Alexander <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi></formula> Ohm (also 20-30 Flaschen <hi rend="underline">mehr</hi> als er verlangte) mitkommen lassen, und daß Benni vor Zeugen erklärte, wenn es seinem Bruder zu viel sei, so wolle er den Überschuß haben. In etwa 4 Wochen denke ich das Faß zu erhalten; Du sagst ihm das alles wohl statt Avisbriefes.</p><p><seg type="closer" xml:id="seg_acf63db4-1919-459b-8e16-7db8c47ab28b">Lebwohl für heut, mein lieber Bruder</seg>, grüß <persName xml:id="persName_136883e8-3c7a-40b1-9aca-a5e2fc17770d">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <seg type="closer" xml:id="seg_b41bdf8a-947e-4428-a832-f1bdf7cb8392">seid beide von Cécile herzlich gegrüßt und bleibe gut</seg></p><signed rend="right">Deinem</signed><signed rend="right">F.</signed></div></body> </text></TEI>