fmb-1839-08-16-04
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Frankfurt a. M., 16. August 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; S. 1 auf dem Briefkopf Aktenvermerk von Kiesewetters Hand: »103. la / 839« und »praes. 23. Aug 839«.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Wien.
a
m
Das so eben empfangne geehrte Schreiben des leitenden Ausschusses der
Für das was Sie mir hinsichtlich eines Concertes zum Besten des Pensionsfonds der Tonkünstler-Wittwen und Waisen schreiben bin ich Ihnen bestens verbunden, und werde mit Freuden zu diesem edeln Zwecke mein Concert bestimmen. Auch daß es 4-6 Tage nach der großen Aufführung sein kann, ist mir sehr angenehm, und möchte ich Sie bitten auf einen solchen Tag gleich für mich Beschlag zu legen, wenn es dessen bedarf, wobei ich jedoch bemerke, daß mir der 14te Nov. lieber als der 17te dazu sein würde. Darf ich Sie auch bitten mich wissen zu lassen, an wen ich mich wegen der Mitwirkung des Orchesters und der Solosänger zu wenden hätte, und ob das mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist?
Ich habe nun noch eine Frage, die ich Ihnen, verehrter Herr Hofrath, geradezu thue weil ich, wie ich schon früher Ihnen sagte, mich an niemand in Wien in dieser Angelegenheit zu wenden und Ihnen die Belästigung zu ersparen weiß. Verzeihen Sie mir darum. Es ist eine solche Reise und namentlich gerade in dieser Zeit für mich mit mannichfachen Kosten verbunden, und ich möchte fragen ob die Gesellschaft, welche das Musikfest veranstaltet, mir dieselben erstatten kann? Ich würde zu einer andern Zeit eine Reise mit weniger Schwierigkeit machen, als gerade dann, wo die Entfernung vom Hause und die damit verknüpfte Versäumniß mir manchen Nachtheil bringt. Haben Sie zu diesen Musikfesten schon früher andre Musiker von fern her kommen lassen, und in dieser Hinsicht eine Bestimmung getroffen, so bitte ich mir dieselbe mitzutheilen, und will mich gern danach richten. In jedem Fall entschuldigen Sie, daß ich von dieser Sache zu sprechen anfange, und sagen Sie mir Ihre Antwort so offen, wie ich meine Frage gethan habe, und deuten Sie mirs nicht übel, daß ichs gethan.
Frankfurt a m d. 16 August 1839Hochgeehrter Herr Hofrath Das so eben empfangne geehrte Schreiben des leitenden Ausschusses der Gesellschaft der Musikfreunde erfreut mich um so mehr, da es mir die kaiserliche Bewilligung und somit die bestimmte Aussicht auf den hohen Genuß eröffnet, den mir die Aufführung meines Paulus von so vorzüglichen Kräften gewähren wird. In Hinsicht der Wahl des Tages für Hauptproben und Aufführungen möchte ich jedoch fragen, ob es nicht möglich wäre, es so einzurichten, daß meine Gegenwart erst mit Anfang November dort nothwendig wäre, – also ob das ganze um etwas verschoben werden könnte, da ich allerdings den beiden kleineren Proben (jetzt auf den 29 und 31 Oct. bestimmt) in jedem Falle beizuwohnen wünsche. Ich habe meine Bitte um Urlaub für den Monat November gestellt, und müßte um diese Proben mitzumachen, welches mir nach Ihren Worten unerläßlich scheint, schon bald nach Mitte October abreisen, welches einen bedeutenden Unterschied in unsern dortigen Aufführungen machen würde. Ließe sich das Ganze daher um eine Woche später stellen, so wäre mir es allerdings lieber; ist es aber mit zu vielen Schwierigkeiten verknüpft, so hoffe ich dennoch auch den zweiten Urlaub von der Direction unsrer Concerte erhalten zu können. Für das was Sie mir hinsichtlich eines Concertes zum Besten des Pensionsfonds der Tonkünstler-Wittwen und Waisen schreiben bin ich Ihnen bestens verbunden, und werde mit Freuden zu diesem edeln Zwecke mein Concert bestimmen. Auch daß es 4-6 Tage nach der großen Aufführung sein kann, ist mir sehr angenehm, und möchte ich Sie bitten auf einen solchen Tag gleich für mich Beschlag zu legen, wenn es dessen bedarf, wobei ich jedoch bemerke, daß mir der 14te Nov. lieber als der 17te dazu sein würde. Darf ich Sie auch bitten mich wissen zu lassen, an wen ich mich wegen der Mitwirkung des Orchesters und der Solosänger zu wenden hätte, und ob das mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist? Ich habe nun noch eine Frage, die ich Ihnen, verehrter Herr Hofrath, geradezu thue weil ich, wie ich schon früher Ihnen sagte, mich an niemand in Wien in dieser Angelegenheit zu wenden und Ihnen die Belästigung zu ersparen weiß. Verzeihen Sie mir darum. Es ist eine solche Reise und namentlich gerade in dieser Zeit für mich mit mannichfachen Kosten verbunden, und ich möchte fragen ob die Gesellschaft, welche das Musikfest veranstaltet, mir dieselben erstatten kann? Ich würde zu einer andern Zeit eine Reise mit weniger Schwierigkeit machen, als gerade dann, wo die Entfernung vom Hause und die damit verknüpfte Versäumniß mir manchen Nachtheil bringt. Haben Sie zu diesen Musikfesten schon früher andre Musiker von fern her kommen lassen, und in dieser Hinsicht eine Bestimmung getroffen, so bitte ich mir dieselbe mitzutheilen, und will mich gern danach richten. In jedem Fall entschuldigen Sie, daß ich von dieser Sache zu sprechen anfange, und sagen Sie mir Ihre Antwort so offen, wie ich meine Frage gethan habe, und deuten Sie mirs nicht übel, daß ichs gethan. Meine Rückreise hat sich verspätet, weshalb ich Ihr geehrtes Schreiben hieher nachgeschickt bekommen habe; morgen trete ich sie jedoch an und hoffe in Leipzig recht bald einer Antwort entgegensehn zu dürfen. Mit vollkommenster Hochachtungergebenst Felix Mendelssohn Bartholdy.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-08-16" xml:id="date_4d6e6225-7a64-4c4a-b0d4-5caaae5ad508">16. 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Ich würde zu einer andern Zeit eine Reise mit weniger Schwierigkeit machen, als gerade dann, wo die Entfernung vom Hause und die damit verknüpfte Versäumniß mir manchen Nachtheil bringt. Haben Sie zu diesen Musikfesten schon früher andre Musiker von fern her kommen lassen, und in dieser Hinsicht eine Bestimmung getroffen, so bitte ich mir dieselbe mitzutheilen, und will mich gern danach richten. In jedem Fall entschuldigen Sie, daß ich von dieser Sache zu sprechen anfange, und sagen Sie mir Ihre Antwort so offen, wie ich meine Frage gethan habe, und deuten Sie mirs nicht übel, daß ichs gethan.</p><closer rend="left" xml:id="closer_a1ca2955-836a-4b61-90e6-fbcd7441322b">Meine Rückreise hat sich verspätet, weshalb ich Ihr geehrtes Schreiben hieher nachgeschickt bekommen habe; morgen trete ich sie jedoch an und hoffe in Leipzig recht bald einer Antwort entgegensehn zu dürfen.</closer><closer rend="left" xml:id="closer_938712c9-1372-4da0-a6c3-f0b875bcbe5d">Mit vollkommenster Hochachtung</closer><signed rend="right">ergebenst</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed></div></body> </text></TEI>