fmb-1839-08-16-03
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Frankfurt a. M., 16. August 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Hiller.
Mailand.
poste restante.
a
m
Bei der Rückkehr von Horchheim hieher finde ich Dein Briefchen aus Basel und
teTheil dem ersten in jeder Beziehung, und wo ich hinsehe finde ich herrliche Züge, die Dir ganz allein gehören; vor allem liebe ich den a dur Chor, mit dem Solo und der Wiederholung – das bloße Tempo und der erste kräftige Anfang ist neu und vortrefflich: man erwartet da etwas ganz anderes, viel weniger Schönes. Und so der erste Chor, und der Kriegermarsch in cdur, und der Eintritt des Chors im Recitativ, und der aus fmoll und alles zusammen. Nur vom Dichter scheint mir wieder einiges verfehlt; aber soll ich denn wieder etwas auszusetzen haben, wo mich so vieles überrascht und über Erwartung freut? Ich thue gewiß nicht wieder den Mund auf, und namentlich nicht, bis ich Deine Antwort habe, was hoffentlich recht recht bald ist, und bis ich weiß, ob Du mir auch nicht bös über mein allzugroßes Mundaufthun bist. Schreib mir bald, lieber Ferdinand, und heut hab Dank, Dank, Dank für alles Schönes und Gute.
Ist denn ein Brief von Dir an mich verloren gegangen? Du schreibst Du würdest vielleicht in Bern von mir hören, und ich hatte keine Ahnung von Deiner Schweizerreise und war ganz perplex über das Datum Basel. Wie schändlich ist es, daß wir so nah zusammen waren, beide am Rhein, und nun wieder so weit auseinander sind. Und doch ists Recht, daß Du wieder nach Italien bist, und Dich in Deinem Wollen und Treiben nicht durch Misere irre machen lässest. Ich möchte nur, Du schriebest gleich wieder eine Oper, und noch eine – dadurch würde doch erst Dein eigentlicher Zweck „Dich recht in dem Fache auszuschreiben“ erfüllt, – und daß sie durch alle den Wust von Dummheit und Hochmuth bei Publikum und Musikern am Ende durchdringen müßten, daß ist mir sonnenklar; Ich wollte Du thätest es. – Morgen gehe ich nun nach Leipzig zurück, dort hoffe ich bald von Dir zu hören.
Frankfurt a m d. 16 August 1839 Mein lieber Freund Bei der Rückkehr von Horchheim hieher finde ich Dein Briefchen aus Basel und Deinen zweiten Theil, und wie ich von Eil und Reisevorbereitungen gedrängt, den Blick hineinwerfe, so frappiren mich so viele und so große Schönheiten, daß ich nicht unterlassen kann Dir es, wenn auch mit wenig Worten, heut zu sagen, und Dir für die Freude und den Genuß zu danken, die Du mir dadurch gemacht hast. Weit überlegen scheint mir dieser 2te Theil dem ersten in jeder Beziehung, und wo ich hinsehe finde ich herrliche Züge, die Dir ganz allein gehören; vor allem liebe ich den a dur Chor, mit dem Solo und der Wiederholung – das bloße Tempo und der erste kräftige Anfang ist neu und vortrefflich: man erwartet da etwas ganz anderes, viel weniger Schönes. Und so der erste Chor, und der Kriegermarsch in cdur, und der Eintritt des Chors im Recitativ, und der aus fmoll und alles zusammen. Nur vom Dichter scheint mir wieder einiges verfehlt; aber soll ich denn wieder etwas auszusetzen haben, wo mich so vieles überrascht und über Erwartung freut? Ich thue gewiß nicht wieder den Mund auf, und namentlich nicht, bis ich Deine Antwort habe, was hoffentlich recht recht bald ist, und bis ich weiß, ob Du mir auch nicht bös über mein allzugroßes Mundaufthun bist. Schreib mir bald, lieber Ferdinand, und heut hab Dank, Dank, Dank für alles Schönes und Gute. Ist denn ein Brief von Dir an mich verloren gegangen? Du schreibst Du würdest vielleicht in Bern von mir hören, und ich hatte keine Ahnung von Deiner Schweizerreise und war ganz perplex über das Datum Basel. Wie schändlich ist es, daß wir so nah zusammen waren, beide am Rhein, und nun wieder so weit auseinander sind. Und doch ists Recht, daß Du wieder nach Italien bist, und Dich in Deinem Wollen und Treiben nicht durch Misere irre machen lässest. Ich möchte nur, Du schriebest gleich wieder eine Oper, und noch eine – dadurch würde doch erst Dein eigentlicher Zweck „Dich recht in dem Fache auszuschreiben“ erfüllt, – und daß sie durch alle den Wust von Dummheit und Hochmuth bei Publikum und Musikern am Ende durchdringen müßten, daß ist mir sonnenklar; Ich wollte Du thätest es. – Morgen gehe ich nun nach Leipzig zurück, dort hoffe ich bald von Dir zu hören. Frau und Kind sind wohl und grüßen Dich und Deine Mutter, wie ich es herzlich thue. Jetzt muß ich fort, und Deine Briefform nachahmen. Das gefällt mir auch, daß unter der Zerstörung von Jerusalem der Rigikulm um Mitternacht steht; aber das cdur ist doch noch besser, und der adur Eintritt das Allerschönste und so Ferdinand! Hab Dank mein lieber Freund Immer Dein Felix.
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Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-08-16" xml:id="date_31c5a372-0bb6-4846-b27b-805cd241e10f">16. August 1839</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_076892ed-b7df-47df-8072-342150346ba5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_deabd573-4e9e-4d35-919c-090f0b0caf74"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. 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Schreib mir bald, lieber Ferdinand, und heut hab Dank, Dank, Dank für alles Schönes und Gute.</p> <p>Ist denn ein Brief von Dir an mich verloren gegangen? Du schreibst Du würdest vielleicht in Bern von mir hören, und ich hatte keine Ahnung von Deiner Schweizerreise und war ganz perplex über das Datum Basel. Wie schändlich ist es, daß wir so nah zusammen waren, beide am Rhein, und nun wieder so weit auseinander sind. Und doch ists Recht, daß Du wieder nach Italien bist, und Dich in Deinem Wollen und Treiben nicht durch Misere irre machen lässest. Ich möchte nur, Du schriebest gleich wieder eine Oper, und noch eine – dadurch würde doch erst Dein eigentlicher Zweck „Dich recht in dem Fache auszuschreiben“ erfüllt, – und daß sie durch alle den Wust von Dummheit und Hochmuth bei Publikum und Musikern am Ende durchdringen müßten, daß ist mir sonnenklar; Ich wollte Du thätest es. – Morgen gehe ich nun nach Leipzig zurück, dort hoffe ich bald von Dir zu hören. <persName xml:id="persName_5331a207-0b1e-4866-9e5f-8cafe9d997aa">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und <persName xml:id="persName_40198441-7f2b-40b9-8a00-9c31e9ee3978">Kind<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> sind wohl und grüßen Dich und <persName xml:id="persName_a51e9d7a-77a4-46f3-ba6a-ce79e9000ad6">Deine Mutter<name key="PSN0112008" style="hidden">Hiller, Regine (1783-1839)</name></persName>, wie ich es herzlich thue. 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