fmb-1839-07-13-01
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Frankfurt a. M., 13. Juli 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Griepenkerl
Braunschweig
Die Anordnung des ten nach den 2 Tagen des Musikfestes scheint mirs Bedenken zu haben – ich faßte die Idee als nur von einer einzelnen Aufführung
tenSolosachen vorkommen, könnte ich vielleicht irgend etwas spielen, und das machte das eigne Concert wieder unnöthiger. Dann aber müßte ich wünschen daß
tenTag bin ich aus den Gründen, weshalb ich am 2
tenTag überhaupt nicht gern etwas von mir aufführte, und die ich in meinem vorigen Briefe Ihnen mittheilte. Das einzelne
Sie schreiben von vielem Besuch aus Hannover. Kommt da der
In wenig Tagen reise ich nach Coblenz, wo mich Ihre Briefe per adr. ten bis 10ten August denke ich wieder hier zu sein (mit der gewöhnl. Adresse,
Frankfurt d. 13 Juli 1839. Hochgeehrter Herr Die Anordnung des Festes und die Wahl der Tage gefallen mir sehr gut, und ich werde mich so einzurichten suchen, daß ich den letzten August in Braunschweig eintreffe. Nur mit meinem Concert am 10ten nach den 2 Tagen des Musikfestes scheint mirs Bedenken zu haben – ich faßte die Idee als nur von einer einzelnen Aufführung meines Paulus die Rede war – sollte ich die ganze Sache nicht lieber aufgeben? Es wird das Publikum wenig interessiren können, nach einem 2tägigen Feste und statt einer halb gelungenen Unternehmung der Art, ist gar keine mir viel lieber. Sagen Sie mir darüber Ihre offene, recht offene Meinung. Zudem, wenn am 2ten Solosachen vorkommen, könnte ich vielleicht irgend etwas spielen, und das machte das eigne Concert wieder unnöthiger. Dann aber müßte ich wünschen daß Hr. K. M. Methfessel den ganzen zweiten Abend dirigirte, da ich nicht an demselben Abend dirigiren und spielen kann. Wäre das nicht überhaupt besser, und würde ers nicht lieber sehn, wenn gleich getheilt wäre? Sollte ich spielen, so müßte ichs wie gesagt zu einer conditio sine qua non machen, und blieb es bei meinem Concert so wär es mir auch wohl lieb, und eine große Erleichterung. Die Stimmen der Solosänger die Sie nennen, klingen schon gut, wenn man nur die Namen zusammen lies’t. Was bedeuten Ihre Kreuze beim Namen des Kapellmeisters? Ist er nicht gut, oder was heißt es? Gegen eine Symphonie von mir für den 2ten Tag bin ich aus den Gründen, weshalb ich am 2ten Tag überhaupt nicht gern etwas von mir aufführte, und die ich in meinem vorigen Briefe Ihnen mittheilte. Das einzelne Halleluja von Händel gefällt mir nicht; ich gestehe es offen; auch die Meeresstille von Beethoven scheint mir etwas kurz für eine Musikfestsaufführung. Wollen Sie etwas vom ersteren so möchte ich Ihnen einen Psalm vorschlagen, der noch so gut wie unbekannt in Deutschland ist „Zadock the Priest“ und den wir mit deutscher Übersetzung in Leipzig besitzen. Und soll denn Mozart ganz im Programm fehlen? Denn eine Symph. von Beethoven nehme ich für feststehend an. Die Hauptfrage ist nun freilich ob Sie Solostücke haben wollen, und wie viel ungefähr. Einzelne Arien sollen doch nicht vorkommen? Was denken Sie vom Davidde penitente von Mozart? Was zu einem der schönen einzelnen Chöre von Haydn? Oder gar Seb. Bach? Es ist eine schöne Cantate von 7 kurzen Nummern von ihm in Cöln mit allen Stimmen. Oder die Cdur Messe von Beethoven oder ein großes Stück aus der großen d dur? Was ich von meinen Sachen zu meinem Concerte brauchen sollte, würde ich selbst mitbringen. Sie schreiben von vielem Besuch aus Hannover. Kommt da der König etwa auch? Da würden die Posaunen nicht klingen. In wenig Tagen reise ich nach Coblenz, wo mich Ihre Briefe per adr. J. Mendelssohn bis Ende d. M. treffen. Vom 1ten bis 10ten August denke ich wieder hier zu sein (mit der gewöhnl. Adresse, C. C. Souchay) und von da an, in Leipzig. Leben Sie wohl und froh stets. Ihr ganz ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.
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