]> Brief: fmb-1839-06-02-01

fmb-1839-06-02-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Frankfurt a. M., 2. Juni 1839 Nach langer Pause kann ich heut einmal wieder beginnen; es liegen 3 Wochen dazwischen, in welchen Ihr Euern besten Hausfreund und alle Welt einen braven lebendigen, und nicht zu ersetzenden Mann verloren hat. Wie wir Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2359

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVc/17 (425). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Frankfurt a. M., 2. Juni 1839 Nach langer Pause kann ich heut einmal wieder beginnen; es liegen 3 Wochen dazwischen, in welchen Ihr Euern besten Hausfreund und alle Welt einen braven lebendigen, und nicht zu ersetzenden Mann verloren hat. Wie wir

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

2. Juni 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M. Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Frankfurt d. 2 Juni 39Liebe Mutter

Nach langer Pause kann ich heut einmal wieder beginnen; es liegen 3 Wochen dazwischen, in welchen Ihr Euern besten HausfreundGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) und alle Welt einen braven lebendigen, und nicht zu ersetzenden Mann verloren hat. Wie wir diese Trauernachricht erfuhren hat wohl CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von Düsseldorf aus berichtet, auf dem Dampfboot, erst durch die Zeitungen, dann nach und nach durch Reisende, endlich durch Bonner Studenten; aber erst nach mehreren Tagen hörte ich zu meinem Schrecken daß es bei BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) geschehen sei. Sie bedurfte so sehr der Erholung und nun der neue Angriff auf ihre Gesundheit! Gott sei Dank nur, daß Eure lieben Briefe uns seitdem oft von ihrem Wohlsein unterrichten; aber recht aus Herzensgrunde bitte ich Dich dahin zu wirken, liebe Mutter, daß sie möglichst bald ins Seebad reis’t, und möglichst lange dort verweile – 6 Wochen wenigstens. An Arbeiten, Büchern, und Briefen zu schreiben wird es ihr nicht fehlen; überhaupt braucht ja kein Mensch jemals Langeweile zu haben, der so wie BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ist, und die Seeluft, aber nur ihr längerer Gebrauch muß ihr gut thun. Der kürzere könnte sie eher angreifen, als stärken. Bitte laß sie recht lange bleiben – auf jeden Fall aber hingehen; sie wird schon von selbst bleiben, wenn sie die wohlthätige Wirkung spürt.

Uns allen geht es wohl; CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ist munter und froh bei den ihrigen, der KleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) gedeiht, ich schreibe Noten. Cécile hat Dir die frohe Nachricht mitgetheilt, die wir erst seit wenig Wochen bestimmt wissen; die andern Leute haben leicht immer das erste Wort; ists nicht wahr, so haben sie sich geirrt, aber eine Neuigkeit war’s doch immer, und zuweilen trifft sie auch ein. Gar zu glücklich bin ich, daß Cécile diesmal so sehr viel wohler ist, als das erstemal, und nur selten und wenig zu leiden hat; sie ist so lieb und kindlich, und solch ein Engel, wie immer. Wie hat sie mich wieder gepflegt, während meiner fatalen Unpäßlichkeit hier; als ich Dir schrieb ging es mir besser, am folgenden Tage aber fing der Schmerz auf der andern Seite an, und wurde unerträglicher als das erstemal; ich mußte endlich da keine Zeit mehr zu verlieren war, mit verbundnem Kopf, und meistentheils in der Cajüte nach Düsseldorf fahren; dort hielt das Übel immer noch an, und war den Tag vor der ersten Probe, die ich zu halten hatte, wie weggeblasen, und kam nicht wieder. Wie dankt man Gott nur genug für solch ein Glück? Wär die Besserung 8 Tage später gekommen, so hätte ich an kein Dirigiren denken können. Daß es gut beim Musikfest21. Niederrheinisches Musikfest (1839)DüsseldorfDeutschland gegangen ist, hast Du schon gehört; es war das gelungenste Fest das man sich denken kann, und die Menschen außer sich. Mir privatim war die größte Freude dabei daß RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) eine so unsägliche daran hatte; ich glaube er ist sein Lebenlang nicht vergnügter gewesen, als in den Tagen. Alle waren vergnügt; und die FassmannFaßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872) und die NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) haben sich nicht einmal gekratzt, welches die heiterste Stimmung verbürgt. Letztere ist mit VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) zu reden ein infames Schätzchen; erstere ist – doch halt, das will ich lieber mündlich sagen, sonst kommt es doch in die Staatszeitung. Das Oxforder Musikfest, wegen dessen ich fast täglich Anfragen bekam, ist auch eine von jenen versuchweisen Nachrichten an der aber nicht das kleinste Sterbenswörtchen wahr ist. Es ist in Oxford kein Musikfest gewesen und hat niemals eins da sein sollen; meine Directorschaft und die 2000 Mitwirkende und das Programm purzeln nach. Aber in WienGesellschaft der MusikfreundeWienÖsterreich ist wirklich Musikfest im November, und wahrscheinlich steht schon irgendwo gedruckt ich hätte versprochen hinzukommen, da ich gestern die Aufforderung bekam, und noch zweifelhaft bin ob ich gehn soll oder nicht. Sobald ich etwas darüber bestimmt habe erfährst Du es, wie natürlich. Nach BraunschweigMusikfest (1839)BraunschweigDeutschland werde ich Ende August wahrscheinlich zu einem dito Fest reisen; ich könnte zugleich ein Hausirgeschäft anlegen, so komme ich herum. 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Am Dinstag ist JuliensJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) Hochzeit; ich spiele Orgel dazu; Abends reisen sie nach England ab; gegen Ende dieses Monats geht Mme. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) mit Mme. SouchaySouchay, Helene Elisabeth (1774-1851) nach Gastein; wie lange wir noch hier bleiben wissen wir selbst nicht. Ich mag diese Gegend so gern leiden, wie wenig andre in der Welt; da drüben ist ein Wald, wenn man in dem des Abends spazieren geht, unter den prachtvollen Buchen, in den unzähligen Kräutern und Blumen und Brombeer und Erdbeerblüten, da geht einem das Herz auf. Tante SchlegelSchlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839) grüßt vielmal, und hat mir ganz besonders aufgetragen die Nachricht, daß ich hier ein Concert gäbe, die sie nach Berlin geschrieben feierlich zu widerrufen; ich thue es hiemit, und weiß von nichts als obbesagtem halben. VeitVeit, Philipp (1793-1877) ist wohl und hat zwei vortreffliche Portraits gemalt; SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) war todtkran[k,] hat während meines ganzen Düsseldorfer Aufenthalts kaum das Bett verlassen dürfen, und seine Genesung ging nur sehr langsam von Statten, so daß er noch kaum außer Gefahr zu nennen war. KyllmannKyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878) trug tausend Grüße an Euch alle auf und ist noch immer der alte, freundliche; ebenso VerkeniusVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) den ich unbeschreiblich lieb habe. – Nun noch meine und CécilesMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Grüße an Euch alle; Hacken – Papai! sagt der KleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897), das heißt gute Nacht bei ihm. Lebwohl, liebe Mutter; bleib uns gut

Dein Felix
            Frankfurt d. 2 Juni 39Liebe Mutter
Nach langer Pause kann ich heut einmal wieder beginnen; es liegen 3 Wochen dazwischen, in welchen Ihr Euern besten Hausfreund und alle Welt einen braven lebendigen, und nicht zu ersetzenden Mann verloren hat. Wie wir diese Trauernachricht erfuhren hat wohl Cécile von Düsseldorf aus berichtet, auf dem Dampfboot, erst durch die Zeitungen, dann nach und nach durch Reisende, endlich durch Bonner Studenten; aber erst nach mehreren Tagen hörte ich zu meinem Schrecken daß es bei Beckchen geschehen sei. Sie bedurfte so sehr der Erholung und nun der neue Angriff auf ihre Gesundheit! Gott sei Dank nur, daß Eure lieben Briefe uns seitdem oft von ihrem Wohlsein unterrichten; aber recht aus Herzensgrunde bitte ich Dich dahin zu wirken, liebe Mutter, daß sie möglichst bald ins Seebad reis’t, und möglichst lange dort verweile – 6 Wochen wenigstens. An Arbeiten, Büchern, und Briefen zu schreiben wird es ihr nicht fehlen; überhaupt braucht ja kein Mensch jemals Langeweile zu haben, der so wie Beckchen ist, und die Seeluft, aber nur ihr längerer Gebrauch muß ihr gut thun. Der kürzere könnte sie eher angreifen, als stärken. Bitte laß sie recht lange bleiben – auf jeden Fall aber hingehen; sie wird schon von selbst bleiben, wenn sie die wohlthätige Wirkung spürt.
Uns allen geht es wohl; Cécile ist munter und froh bei den ihrigen, der Kleine gedeiht, ich schreibe Noten. Cécile hat Dir die frohe Nachricht mitgetheilt, die wir erst seit wenig Wochen bestimmt wissen; die andern Leute haben leicht immer das erste Wort; ists nicht wahr, so haben sie sich geirrt, aber eine Neuigkeit war’s doch immer, und zuweilen trifft sie auch ein. Gar zu glücklich bin ich, daß Cécile diesmal so sehr viel wohler ist, als das erstemal, und nur selten und wenig zu leiden hat; sie ist so lieb und kindlich, und solch ein Engel, wie immer. Wie hat sie mich wieder gepflegt, während meiner fatalen Unpäßlichkeit hier; als ich Dir schrieb ging es mir besser, am folgenden Tage aber fing der Schmerz auf der andern Seite an, und wurde unerträglicher als das erstemal; ich mußte endlich da keine Zeit mehr zu verlieren war, mit verbundnem Kopf, und meistentheils in der Cajüte nach Düsseldorf fahren; dort hielt das Übel immer noch an, und war den Tag vor der ersten Probe, die ich zu halten hatte, wie weggeblasen, und kam nicht wieder. Wie dankt man Gott nur genug für solch ein Glück? Wär die Besserung 8 Tage später gekommen, so hätte ich an kein Dirigiren denken können. Daß es gut beim Musikfest gegangen ist, hast Du schon gehört; es war das gelungenste Fest das man sich denken kann, und die Menschen außer sich. Mir privatim war die größte Freude dabei daß Rietz eine so unsägliche daran hatte; ich glaube er ist sein Lebenlang nicht vergnügter gewesen, als in den Tagen. Alle waren vergnügt; und die Fassmann und die Novello haben sich nicht einmal gekratzt, welches die heiterste Stimmung verbürgt. Letztere ist mit Vater zu reden ein infames Schätzchen; erstere ist – doch halt, das will ich lieber mündlich sagen, sonst kommt es doch in die Staatszeitung. Das Oxforder Musikfest, wegen dessen ich fast täglich Anfragen bekam, ist auch eine von jenen versuchweisen Nachrichten an der aber nicht das kleinste Sterbenswörtchen wahr ist. Es ist in Oxford kein Musikfest gewesen und hat niemals eins da sein sollen; meine Directorschaft und die 2000 Mitwirkende und das Programm purzeln nach. Aber in Wien ist wirklich Musikfest im November, und wahrscheinlich steht schon irgendwo gedruckt ich hätte versprochen hinzukommen, da ich gestern die Aufforderung bekam, und noch zweifelhaft bin ob ich gehn soll oder nicht. Sobald ich etwas darüber bestimmt habe erfährst Du es, wie natürlich. Nach Braunschweig werde ich Ende August wahrscheinlich zu einem dito Fest reisen; ich könnte zugleich ein Hausirgeschäft anlegen, so komme ich herum. Hier dirigir ich am Freitag ein halbes Concert bestehend aus meinem Ave, meinen Hebriden, und meinem 42sten Psalm ; Guhr dirigirt die andre Hälfte. Am Dinstag ist Juliens Hochzeit; ich spiele Orgel dazu; Abends reisen sie nach England ab; gegen Ende dieses Monats geht Mme. Jeanrenaud mit Mme. Souchay nach Gastein; wie lange wir noch hier bleiben wissen wir selbst nicht. Ich mag diese Gegend so gern leiden, wie wenig andre in der Welt; da drüben ist ein Wald, wenn man in dem des Abends spazieren geht, unter den prachtvollen Buchen, in den unzähligen Kräutern und Blumen und Brombeer und Erdbeerblüten, da geht einem das Herz auf. Tante Schlegel grüßt vielmal, und hat mir ganz besonders aufgetragen die Nachricht, daß ich hier ein Concert gäbe, die sie nach Berlin geschrieben feierlich zu widerrufen; ich thue es hiemit, und weiß von nichts als obbesagtem halben. Veit ist wohl und hat zwei vortreffliche Portraits gemalt; Schadow war todtkrank, hat während meines ganzen Düsseldorfer Aufenthalts kaum das Bett verlassen dürfen, und seine Genesung ging nur sehr langsam von Statten, so daß er noch kaum außer Gefahr zu nennen war. Kyllmann trug tausend Grüße an Euch alle auf und ist noch immer der alte, freundliche; ebenso Verkenius den ich unbeschreiblich lieb habe. – Nun noch meine und Céciles Grüße an Euch alle; Hacken – Papai! sagt der Kleine, das heißt gute Nacht bei ihm. Lebwohl, liebe Mutter; bleib uns gut
Dein Felix          
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Wie wir diese Trauernachricht erfuhren hat wohl <persName xml:id="persName_f0269c15-9110-418a-b673-b45f6118fbbb">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von Düsseldorf aus berichtet, auf dem Dampfboot, erst durch die Zeitungen, dann nach und nach durch Reisende, endlich durch Bonner Studenten; aber erst nach mehreren Tagen hörte ich zu meinem Schrecken daß es bei <persName xml:id="persName_1d79eb2c-84bc-43a4-a6da-65a4da7ecd62">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> geschehen sei. Sie bedurfte so sehr der Erholung und nun der neue Angriff auf ihre Gesundheit! Gott sei Dank nur, daß Eure lieben Briefe uns seitdem oft von ihrem Wohlsein unterrichten; aber recht aus Herzensgrunde bitte ich Dich dahin zu wirken, liebe Mutter, daß sie möglichst bald ins Seebad reis’t, und möglichst lange dort verweile – 6 Wochen wenigstens. An Arbeiten, Büchern, und Briefen zu schreiben wird es ihr nicht fehlen; überhaupt braucht ja kein Mensch jemals Langeweile zu haben, der so wie <persName xml:id="persName_5293d0a8-f2b7-4f6a-a829-2143e8804cb0">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ist, und die Seeluft, aber nur ihr <hi rend="underline">längerer</hi> Gebrauch muß ihr gut thun. Der kürzere könnte sie eher angreifen, als stärken. Bitte laß sie recht lange bleiben – auf jeden Fall aber hingehen; sie wird schon von selbst bleiben, wenn sie die wohlthätige Wirkung spürt.</p><p>Uns allen geht es wohl; <persName xml:id="persName_c4ddbabc-65d6-4012-8eb2-194ce10008fc">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ist munter und froh bei den ihrigen, der <persName xml:id="persName_f5067df2-190e-4331-bff7-7405595e0c4a">Kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> gedeiht, ich schreibe Noten. Cécile hat Dir die frohe Nachricht mitgetheilt, die wir erst seit wenig Wochen bestimmt wissen; die andern Leute haben leicht immer das erste Wort; ists nicht wahr, so haben sie sich geirrt, aber eine Neuigkeit war’s doch immer, und zuweilen trifft sie auch ein. Gar zu glücklich bin ich, daß Cécile diesmal so sehr viel wohler ist, als das erstemal, und nur selten und wenig zu leiden hat; sie ist so lieb und kindlich, und solch ein Engel, wie immer. Wie hat sie mich wieder gepflegt, während meiner fatalen Unpäßlichkeit hier; als ich Dir schrieb ging es mir besser, am folgenden Tage aber fing der Schmerz auf der andern Seite an, und wurde unerträglicher als das erstemal; ich mußte endlich da keine Zeit mehr zu verlieren war, mit verbundnem Kopf, und meistentheils in der Cajüte nach Düsseldorf fahren; dort hielt das Übel immer noch an, und war den Tag vor der ersten Probe, die ich zu halten hatte, wie weggeblasen, und kam nicht wieder. Wie dankt man Gott nur genug für solch ein Glück? Wär die Besserung 8 Tage später gekommen, so hätte ich an kein Dirigiren denken können. Daß es gut beim <placeName xml:id="placeName_2a06d174-621b-4fef-9f85-5fbc62e566c1">Musikfest<name key="NST0100734" style="hidden" subtype="" type="institution">21. Niederrheinisches Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gegangen ist, hast Du schon gehört; es war das gelungenste Fest das man sich denken kann, und die Menschen außer sich. Mir privatim war die größte Freude dabei daß <persName xml:id="persName_4a65e015-d5c2-4020-a449-464b6ea4eedb">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> eine so unsägliche daran hatte; ich glaube er ist sein Lebenlang nicht vergnügter gewesen, als in den Tagen. Alle waren vergnügt; und die <persName xml:id="persName_098b21dd-0743-47bc-8798-bd2ded1f0318">Fassmann<name key="PSN0111011" style="hidden">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName> und die <persName xml:id="persName_c5dcb8db-7f25-43aa-984e-e7fb6f048eb1">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> haben sich nicht einmal gekratzt, welches die heiterste Stimmung verbürgt. Letztere ist mit <persName xml:id="persName_b8a09539-439d-4e8a-a012-5167e507a745">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> zu reden ein infames Schätzchen; erstere ist – doch halt, das will ich lieber mündlich sagen, sonst kommt es doch in die Staatszeitung. Das Oxforder Musikfest, wegen dessen ich fast täglich Anfragen bekam, ist auch eine von jenen versuchweisen Nachrichten an der aber nicht das kleinste Sterbenswörtchen wahr ist. Es ist in Oxford kein Musikfest gewesen und hat niemals eins da sein sollen; meine Directorschaft und die 2000 Mitwirkende und das Programm purzeln nach. Aber in <placeName xml:id="placeName_d5ac993d-6f6a-405e-9d04-bb66e81538f9">Wien<name key="NST0100565" style="hidden" subtype="" type="institution">Gesellschaft der Musikfreunde</name><settlement key="STM0100145" style="hidden" type="">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> ist wirklich Musikfest im November, und wahrscheinlich steht schon irgendwo gedruckt ich hätte versprochen hinzukommen, da ich gestern die Aufforderung bekam, und noch zweifelhaft bin ob ich gehn soll oder nicht. Sobald ich etwas darüber bestimmt habe erfährst Du es, wie natürlich. Nach <placeName xml:id="placeName_fe2dad93-6fc2-4ff7-8ed1-6360f8248aca">Braunschweig<name key="NST0100564" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> werde ich Ende August wahrscheinlich zu einem dito Fest reisen; ich könnte zugleich ein Hausirgeschäft anlegen, so komme ich herum. Hier dirigir ich am Freitag ein halbes Concert bestehend aus <title xml:id="title_63e20178-dcb6-4d0f-93a5-2f94d33edf5f">meinem Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dycbs0up-o0lk-wfeu-ftbp-8syda82yetbs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title>, <title xml:id="title_37b7b2f1-ea2d-4ffc-8d19-42114b51feab">meinen Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gyrbwubw-6pfb-dxzp-mfg7-ivn0q4fredv6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title>, und meinem 42<hi rend="superscript">sten</hi> <title xml:id="title_6453d14c-d92a-4fa5-87e3-ea67c0ae61ad">Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ynrlwwrr-9hs7-wczz-k6ja-yt5trrrz6rsu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title>; <persName xml:id="persName_d76a56ad-4619-4c9c-9457-70e1ffbca656">Guhr<name key="PSN0111614" style="hidden">Guhr, Karl Wilhelm Ferdinand (1787-1848)</name></persName> dirigirt die andre Hälfte. Am Dinstag ist <persName xml:id="persName_93dbf6f8-794d-4890-9bc0-cbe68adbaa6e">Juliens<name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> Hochzeit; ich spiele Orgel dazu; Abends reisen sie nach England ab; gegen Ende dieses Monats geht <persName xml:id="persName_f83233e3-54d1-4f13-8cf6-ea78eec86aca">Mme. Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_c418a4bc-9015-4dbe-98c0-6e427a3e1af6">Mme. Souchay<name key="PSN0114987" style="hidden">Souchay, Helene Elisabeth (1774-1851)</name></persName> nach Gastein; wie lange wir noch hier bleiben wissen wir selbst nicht. Ich mag diese Gegend so gern leiden, wie wenig andre in der Welt; da drüben ist ein Wald, wenn man in dem des Abends spazieren geht, unter den prachtvollen Buchen, in den unzähligen Kräutern und Blumen und Brombeer und Erdbeerblüten, da geht einem das Herz auf. <persName xml:id="persName_3c95be24-f940-499b-b0cb-0c46f788a3c9">Tante Schlegel<name key="PSN0114561" style="hidden">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839)</name></persName> grüßt vielmal, und hat mir ganz besonders aufgetragen die Nachricht, daß ich hier ein Concert gäbe, die sie nach Berlin geschrieben feierlich zu widerrufen; ich thue es hiemit, und weiß von nichts als obbesagtem halben. <persName xml:id="persName_e3ae0188-6d16-4686-9d98-eeaea933e3d3">Veit<name key="PSN0115472" style="hidden">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName> ist wohl und hat zwei vortreffliche Portraits gemalt; <persName xml:id="persName_ad95c7dd-43b2-4d84-9d6f-5517eef95d6b">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> war todtkran[k,] hat während meines ganzen Düsseldorfer Aufenthalts kaum das Bett verlassen dürfen, und seine Genesung ging nur sehr langsam von Statten, so daß er noch kaum außer Gefahr zu nennen war. <persName xml:id="persName_7f55a99c-f463-4b50-bd78-77016769b222">Kyllmann<name key="PSN0112614" style="hidden">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName> trug tausend Grüße an Euch alle auf und ist noch immer der alte, freundliche; ebenso <persName xml:id="persName_3c26eb60-f7e2-47c1-9c22-64c0761d39d9">Verkenius<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> den ich unbeschreiblich lieb habe. – Nun noch meine und <persName xml:id="persName_62c8ad2d-cd0f-43a1-865c-9fb117db2825">Céciles<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Grüße an Euch alle; Hacken – Papai! sagt der <persName xml:id="persName_0a392a57-0abe-4424-b123-6f7ce4abf695">Kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>, das heißt gute Nacht bei ihm. <seg type="closer" xml:id="seg_040b6353-698f-431b-9d11-1cd0914cc160">Lebwohl, liebe Mutter; bleib uns gut</seg></p><signed rend="right">Dein Felix</signed></div></body> </text></TEI>