fmb-1839-05-25-01
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Düsseldorf, 25. Mai 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.; Adresse. – Dem Brief lag folgendes Empfehlungsschreiben bei (Autograph, D-DÜhh, 2000.5027): »Ich habe den jungen Eichberg, der mir von früherher als talentvoller Knabe bekannt war, bei meinem jetzigen Aufenthalt abermals Violin spielen hören, und ihn in dem dazwischenliegenden Zeitraum so bedeu. fortgeschritten, so zu seinem Vortheil verändert gefunden, daß ich an seinem ferneren Wohlergehen den lebhaftesten Antheil nehme, und gern durch diese Zeilen dazu beitragen möchte ihm überall wohin er auf seiner beabsichtigten Reise kommt eine freundliche Aufnahme zu verschaffen. Bei so jungen Jahren verbindet er mit Gefühl und ausdrucksvollem Vortrag eine bedeutende Sicherheit und Fertigkeit; zu allem, was dem vollkommnen Künstler nothwendig ist zeigen sich die Anlagen bei ihm, und so bleibt nur zu wünschen, daß er sie fernerhin entwickeln möchte und durch eine gute Schule, (die er bisjetzt noch hat entbehren müssen) dahin gelange wozu er nach meiner Überzeugung berufen ist: ein vortrefflicher Künstler zu werden, seiner Kunst Ehre und Nutzen zu bringen und alle die Erwartungen zu erfüllen, die sein bedeutendes Talent und seine frühzeitigen Fortschritte rege gemacht haben. Düsseldorf den 25 Mai 1839. Felix Mendelssohn Bartholdy.«
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Urhan
Paris
Ich weiß nicht ob Sie mirs übel nehmen, daß ich an Sie schreibe und eine Bitte richte, aber wenn Sie unverändert sind, wie sonst, so nehmen Sies nicht übel, sondern erfüllen gewiß meine Bitte. Sie betrifft den Ueberbringer dieser Zeilen, den
Düsseldorf den 25 Mai 1839. Lieber Herr Urhan Ich weiß nicht ob Sie mirs übel nehmen, daß ich an Sie schreibe und eine Bitte richte, aber wenn Sie unverändert sind, wie sonst, so nehmen Sies nicht übel, sondern erfüllen gewiß meine Bitte. Sie betrifft den Ueberbringer dieser Zeilen, den jungen Eichberg den ich hier auf meiner Durchreise Violin spielen hörte, und der mir ein recht ausgezeichnetes Talent zu haben scheint, weshalb ich von Herzen wünsche, daß er sich weiter ausbilden möge. Er hat bis jetzt fast gar keinen Unterricht genossen und möchte nun gern ins Pariser Conservatoire um die beste Geigenschule der Welt gleich zu besuchen. Nun ist es aber gewiß schwer da hinein zu kommen bei dem großen Andrang von jungen Leuten; ich weiß kaum ob Fremde überhaupt aufgenommen werden. Ist es aber möglich so bin ich überzeugt, daß es durch Ihr Fürwort geschehen kann, und darum bitte ich Sie nun, so wie Sie mich überhaupt durch alles Freundliche was Sie dem jungen Mann erweisen können zu wahrem Dank verpflichten. Sie werden gewiß gleich selbst sein wirkliches Talent erkennen, und dann schon um deswillen sich für ihn interessiren. Und nun leben Sie wohl. Vergessen Sie mich nicht ganz; ich denke Ihrer oft und immer. Ihr ergebner Felix Mendelssohn Bartholdy
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Bei so jungen Jahren verbindet er mit Gefühl und ausdrucksvollem Vortrag eine bedeutende Sicherheit und Fertigkeit; zu allem, was dem vollkommnen Künstler nothwendig ist zeigen sich die Anlagen bei ihm, und so bleibt nur zu wünschen, daß er sie fernerhin entwickeln möchte und durch eine gute Schule, (die er bisjetzt noch hat entbehren müssen) dahin gelange wozu er nach meiner Überzeugung berufen ist: ein vortrefflicher Künstler zu werden, seiner Kunst Ehre und Nutzen zu bringen und alle die Erwartungen zu erfüllen, die sein bedeutendes Talent und seine frühzeitigen Fortschritte rege gemacht haben. Düsseldorf den 25 Mai 1839. 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