fmb-1839-04-17-02
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Leipzig, 17. April 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse. – Der Brief wurde von dem Flötisten Louis François Philippe Drouet überbracht.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Hensel
Herrn L. Drouët.
Flauto
Das ist der Ueberbringer dieser Zeilen.
Mehr brauchte ich eigentlich gar nicht zu schreiben, denn nun erinnerst Du Dich gleich, wie
Ich schreibe in großer Eil; nächstens besser. Für heut nur dies: nimm
Liebe Fanny Flauto Das ist der Ueberbringer dieser Zeilen. Mehr brauchte ich eigentlich gar nicht zu schreiben, denn nun erinnerst Du Dich gleich, wie Vater immer etwas vergnügter wurde wenn man nur den Namen Drouët nannte, wie er nach Tisch dies Rondo, oder ein andres von ihm zu singen anfing, wie wir vor 18 Jahren Kinder waren und ihm vorspielen mußten, – und nimmst den Mann gut und lieb auf der Dir so ein Stück Erinnerung auf einmal ins Haus bringt. Aber ich will noch hinzusetzen daß ich von Herzen möchte, er gäbe ein recht gedrängt volles Concert in Berlin, daß ich überzeugt bin Du kannst viel dazu thun, wenn Du ihm einmal Gelegenheit verschaffst den Leuten vorzuspielen und die Leute zu entzücken (denn das ist bei ihm eins) und ihm diese Gelegenheit zu geben, und sonst für ihn zu thun was Du irgend Gutes kannst, darum bitte ich Dich nun herzlich. Schon um deswillen weil er gar kein Wesen von sich macht, keinen blauen Dunst, keine grauen Zeitungartikel und dgl. möchte ich daß es ihm gelänge, „damit die Heiden erkennen, daß sie Menschen sind“ sagt König David; aber wenn Du ihn nun spielen hörst, diese unglaubliche Vollendung, diese ganz und gar durchgebildete Virtuosität, diesen entzückenden Ton, und dabei die Unfehlbarkeit und Ruhe – so weißt Du den Hauptgrund, warum ich möchte, daß es ihm in Berlin gelänge, und warum ich ihn Dir recht ans Herz lege (nur bildlich natürlich; Hensel sticht mich gleich todt) . Ich schreibe in großer Eil; nächstens besser. Für heut nur dies: nimm Drouët gut auf und denk vergangner Zeiten, und freue Dich über ihn, wie ich; und grüß den großen und den kleinen Hensel und behalte mich ganz viel lieb. Deinen Felix MB Leipzig 17 April 1839.
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