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fmb-1839-04-10-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Leipzig, 10. April 1839 Liebes Beckchen Alles Glück und alles Gute, was ich Dir wünschen kann mög Dir in diesem Jahre werden. Jetzt wäre es doch gar zu schön wenn Du hier wärest und ich Dir nicht von heut Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2318

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVc/14 (421). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 10. April 1839 Liebes Beckchen Alles Glück und alles Gute, was ich Dir wünschen kann mög Dir in diesem Jahre werden. Jetzt wäre es doch gar zu schön wenn Du hier wärest und ich Dir nicht von heut

3 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. April 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 10ten April 1839

Liebes Beckchen Alles Glück und alles Gute, was ich Dir wünschen kann mög Dir in diesem Jahre werden. Jetzt wäre es doch gar zu schön wenn Du hier wärest und ich Dir nicht von heut auf den morgenden Geburtstag schreiben, sondern morgen in der Frühe mit einem Napfkuchen und Lichtern selbst gratuliren könnte. Es hat einmal nicht sein sollen, und alle Leute sagen es sei vernünftig daß es nicht sei – da es nun zu spät ist und Du dies Frühjahr gewiß nicht mehr herkommst, so will ichs auch recht finden, aber ohnedies gar nicht; und wenns im nächsten Herbst wieder so kommt, und Dein Wagen bestellt, und Dein Zimmer hier aufgeräumt ist, dann komm Du auch und halte Dein Versprechen. Wenn Du nur morgen froh bist, und unserer gedenkst.

Wir leben ein angenehmes Leben und vertragen uns aufs beste. Diesen Morgen vor dem Frühstück als ich in meine Stube trat stand unverändert und lächelnd und ganz wie sonst DrouëtDrouet, Louis François Philippe (1792-1873) vor mir; ob der mir VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) und sein Entzücken über seine Flöte und das gdur Rondo<name key="PSN0110748" style="hidden" type="author">Drouet, Louis François Philippe (1792-1873)</name><name key="CRT0108610" style="hidden" type="music">Rondo</name> zurückrief! Er wird uns hier vorspielen und ich freue mich schon den ganzen Tag auf diese herrlichen Töne; auch nach Berlin will er gehen. FranckFranck, Georg Hermann (1802-1855) hat seine kleine TochterFranck, Chlotilde (1839-1839) leider gestern Abend wieder verloren; ich wollte ihn heut besuchen, er ließ sich aber von niemand sprechen. Er hat sich weit außer dem Thore und entfernt von allen Bekannten eingemiethet, so daß wir uns seltener sehen als ich gedacht hatte; leider ist sein Aufenthalt hier bis jetzt auch nur ein Gewebe von Sorgen und Traurigkeiten gewesen. AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) hatte sich Hoffnung gemacht Ihr würdet vielleicht zur Eröffnung der Eisenbahn her kommen, aber ich dachte mir gleich es würde nichts daraus, und doch thut mirs auch abgesehn von allem andern, leid daß DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) die Feier nicht mitgemacht hat, denn alle Leute die dabei waren, sind ganz entzückt und betrunken davon. Es ist auch wirklich für jedermann hier eine Annehmlichkeit dabei; für mich schon einmal die, daß ich nun gewiß die Gallerie bald sehen muß, und daß man in 4 Stunden fährt, während sonst in 14, und daß man 2 Thaler zahlt während sonst 15. In 10-12 Tagen müssen wir uns nun auch reisefertig machen; Pfingsten rückt heran. Sage MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) sie möchte mir doch nicht böse sein, daß ich lange nicht geschrieben und für den Caviar im letzten Briefe gar nicht gedankt habe; ich thue beides in den nächsten Tagen. Verzeih auch den curiosen, confusen Brief; ich bin sehr gestört während dem Schreiben.

Mein liebes Beckchen bleibe mir gut, und Gott schenke Dir frohe glückliche Tage, und frohen Muth und Gesundheit. Und auf Wiedersehn in diesem Jahre noch.DeinFelix.
            Leipzig d. 10ten April 1839Liebes Beckchen Alles Glück und alles Gute, was ich Dir wünschen kann mög Dir in diesem Jahre werden. Jetzt wäre es doch gar zu schön wenn Du hier wärest und ich Dir nicht von heut auf den morgenden Geburtstag schreiben, sondern morgen in der Frühe mit einem Napfkuchen und Lichtern selbst gratuliren könnte. Es hat einmal nicht sein sollen, und alle Leute sagen es sei vernünftig daß es nicht sei – da es nun zu spät ist und Du dies Frühjahr gewiß nicht mehr herkommst, so will ichs auch recht finden, aber ohnedies gar nicht; und wenns im nächsten Herbst wieder so kommt, und Dein Wagen bestellt, und Dein Zimmer hier aufgeräumt ist, dann komm Du auch und halte Dein Versprechen. Wenn Du nur morgen froh bist, und unserer gedenkst.
Wir leben ein angenehmes Leben und vertragen uns aufs beste. Diesen Morgen vor dem Frühstück als ich in meine Stube trat stand unverändert und lächelnd und ganz wie sonst Drouët vor mir; ob der mir Vater und sein Entzücken über seine Flöte und das gdur Rondo zurückrief! Er wird uns hier vorspielen und ich freue mich schon den ganzen Tag auf diese herrlichen Töne; auch nach Berlin will er gehen. Franck hat seine kleine Tochter leider gestern Abend wieder verloren; ich wollte ihn heut besuchen, er ließ sich aber von niemand sprechen. Er hat sich weit außer dem Thore und entfernt von allen Bekannten eingemiethet, so daß wir uns seltener sehen als ich gedacht hatte; leider ist sein Aufenthalt hier bis jetzt auch nur ein Gewebe von Sorgen und Traurigkeiten gewesen. Albertine hatte sich Hoffnung gemacht Ihr würdet vielleicht zur Eröffnung der Eisenbahn her kommen, aber ich dachte mir gleich es würde nichts daraus, und doch thut mirs auch abgesehn von allem andern, leid daß Dirichlet die Feier nicht mitgemacht hat, denn alle Leute die dabei waren, sind ganz entzückt und betrunken davon. Es ist auch wirklich für jedermann hier eine Annehmlichkeit dabei; für mich schon einmal die, daß ich nun gewiß die Gallerie bald sehen muß, und daß man in 4 Stunden fährt, während sonst in 14, und daß man 2 Thaler zahlt während sonst 15. In 10-12 Tagen müssen wir uns nun auch reisefertig machen; Pfingsten rückt heran. Sage Mutter sie möchte mir doch nicht böse sein, daß ich lange nicht geschrieben und für den Caviar im letzten Briefe gar nicht gedankt habe; ich thue beides in den nächsten Tagen. Verzeih auch den curiosen, confusen Brief; ich bin sehr gestört während dem Schreiben.
Mein liebes Beckchen bleibe mir gut, und Gott schenke Dir frohe glückliche Tage, und frohen Muth und Gesundheit. Und auf Wiedersehn in diesem Jahre noch. Dein
Felix.          
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