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fmb-1839-04-04-04

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London <lb></lb>Leipzig, 4. April 1839 Wie lange Zeit habe ich verstreichen lassen, ohne Dir für Dein PastoralConcert zu danken d. h. nachdem ich es gespielt und kennen gelernt habe; wie die Sendung mich erfreute davon habe ich Dir schon in Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2315

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Leeds GB-LEbc Leeds, University Library, The Brotherton Library Brotherton Collection MS Mendelssohn, Letters 37. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 4. April 1839 Wie lange Zeit habe ich verstreichen lassen, ohne Dir für Dein PastoralConcert zu danken d. h. nachdem ich es gespielt und kennen gelernt habe; wie die Sendung mich erfreute davon habe ich Dir schon in

4 beschr. S.; Adresse, autographe Notiz von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite: »Leipzig d. 4ten April 1839 / F. Mendelssohns / Ueber seinen Vortrag meines Pastoral Concertes. / Ueber David. / Ueber Leipziger Aufführungen / Schubert, Spohr Lachner / Er schreibt Lieder ohne Wort[e] / Ouvert: zu Victor Hugos Drama / Trio in d moll und Sinfonie in B.« – In Ignaz Moscheles’ Briefalbum enthalten. Autographe Notiz von Moscheles in dessen Briefalbum zu diesem Brief: »Ueber seinen Vortrag meines Pastoral Concerts. Ueber David. / Ueber Leipziger Musik-Aufführungen: Sinfonien von F. Schubert, Spohr und Lachner. / Er schreibt Lieder ohne Worte, Ouverture zu Victor Hugos Rui Blas. / Trio in D moll, Sinfonie in B.« Felix Mendelssohn Bartholdy adressierte falsch: »4« statt »3 Chester Place«.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.

Moscheles, Briefe, S. 176-178.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. April 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) London Großbritannien deutsch
I. Moscheles Esqure. 4 Chester Place, Chester Terrace Regents Park
Autographe Notiz von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite: »Leipzig d. 4ten April 1839 / F. Mendelssohns / Ueber seinen Vortrag meines Pastoral Concertes. / Ueber David. / Ueber Leipziger Aufführungen / Schubert, Spohr Lachner / Er schreibt Lieder ohne Wort[e] / Ouvert: zu Victor Hugos Drama / Trio in d moll und Sinfonie in B.«
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mein lieber Freund Leipzig d. 4ten April 1839.

Wie lange Zeit habe ich verstreichen lassen, ohne Dir für Dein PastoralConcert<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name> zu danken d. h. n]achdem ich es gespielt und kennen gelernt habe; wie die Sendung mich erfreute davon habe ich Dir schon in meinem vorigen Briefe geschrieben. Aber da hatte ich noch zu viel mit den Schwierigkeiten des Concertes zu thun, mußte zu sehr studiren, als daß ich zum reinen frohen Genießen gekommen wäre, und so blieb es bis zur ersten Orchesterprobe, wo ich zum erstenmale ordentlich das Stück hörte und zu verstehen anfing. Es ist mir seitdem wo möglich noch lieber geworden, und wird gewiß eins meiner Lieblingsstücke von Dir; mit jedem Male daß ich es wieder spielte verstand und liebte ich es mehr. Wir haben zwei ordentliche Orchesterproben daran gemacht, und in jeder das einzelne so wie das Ganze mehrmal repetirt, daher ging es am AbendGewandhausLeipzigDeutschland auch sehr gut und präcis zusammen; Du wärst mit dem Orchester zufrieden gewesen. Mit mir leider wohl nicht; ich hatte den Abend einen abscheulichen Anfall von Husten und Schnupfenfieber, (der noch bis heut mich nicht ganz verlassen will) und da packte mich einmal mitten im Spielen ein solcher Hustenkrampf, (es war gerade im Soloanfang des Adagio) daß ich nur mit Mühe fortspielen konnte. So hatte mein ganzes Spiel nicht den animo, den ich ihm gern gegeben hätte; doch ziemlich fehlerfrei bis auf die Octavenpassage, spielte ich das Ganze und einiges gelang mir besser, als jemals beim Studiren. Das Publikum klatschte unmäßig, und ging mit mehr Theilnahme und Liebe auf das Werk ein, als ich (der ich überhaupt kein Verehrer vom Publikum bin) erwartet hatte; sie versuchten doch sich etwas zu denken und manche hatten ganz das Rechte herausgehört. Von vielen Seiten wurde wohl eine Wiederholung<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name> gewünscht; aber leider war es gerade das Ende unsrer Concerte, und nun kommt die MesseMesseLeipzigDeutschland und unsre unconcertmäßige Saison, und vor nächstem Herbst spiele ich nun hier nicht wieder. Wie lange kann ich denn die Stimmen noch behalten? Und wann brauchst Du sie wieder in London? – Noch einmal lieber Freund habe tausend, tausend Dank, daß Du mir eine so große Freude gemacht hast, Dank für das schöne Stück das Du uns allen geschenkt hast und dafür insbesondre, daß Du mir es anvertraut hast.In KlingemannsKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) letztem Briefe hieß es, daß noch immer allerlei häusliche Unannehmlichkeiten, theils von den Masern her, Dich heimsuchten, hoffentlich sind sie nun alle ganz entflohen. Ich höre heut ausführliche Berichte über DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) Auftreten und guten Empfang im PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien, und daß er bei Dir gespielt habe &c. &c. Habe Dank für alles Liebe und Gute, das Du ihm erzeigst. Sag ihm meine herzlichsten Grüße; ich nehme mir vor ihm bald zu schreiben. Jetzt steckt Ihr alle nun bis über die Ohren in der saison und macht schrecklich viel Musik; während es bei uns immer stiller und unmusikalischer wird. Eine höchst bedeutende und interessante Symphonie<name key="PSN0114718" style="hidden" type="author">Schubert, Franz Peter (1797-1828)</name><name key="CRT0110764" style="hidden" type="music">8. Sinfonie C-Dur, D 944 (Große)</name> von Fr. Schubert gaben wir im letzten ConcertGewandhausLeipzigDeutschland; es ist jedenfalls eins der besten neueren Stücke, die wir haben; durchaus lebendig, pikant und eigenthümlich, und unter Schuberts Instrumentalstücken steht es ganz oben an. Die neue Spohrsche Symphonie<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110945" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 102</name>, die wir früher gaben, wird auch wohl im PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien gegeben werden. Die Lachnersche<name key="PSN0112638" style="hidden" type="author">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name><name key="CRT0109626" style="hidden" type="music">6. Sinfonie D-Dur, op. 56</name> hat mir nicht gefallen, und den andern noch weniger – über die beiden letzten kann DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) berichten. Ich habe eine neue Theater-Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rnl5hexw-mdvu-bqsh-4kyf-yreckjiyn8qw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100369" style="hidden">Ouvertüre c-Moll (zu Ruy Blas), [März 1839]; 8. 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Wünsch’ ihr in unserm Namen alles Beste, was sich ersinnen läßt und was sie sich nur selbst wünschen kann, vor allem aber Gesundheit ihr und Dir und allen den KindernMoscheles, Familie von → Ignaz M.Moscheles, Emily Mary (1827-1889)Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)Moscheles, Felix Stone (1833-1917)Moscheles, Clara (Clarisse) Maria (1836-1884). Lebewohl, bleib mir gut, und denke zuweilen und gern an Deinen

            Mein lieber Freund
Leipzig d. 4ten April 1839. Wie lange Zeit habe ich verstreichen lassen, ohne Dir für Dein PastoralConcert zu danken d. h. nachdem ich es gespielt und kennen gelernt habe; wie die Sendung mich erfreute davon habe ich Dir schon in meinem vorigen Briefe geschrieben. Aber da hatte ich noch zu viel mit den Schwierigkeiten des Concertes zu thun, mußte zu sehr studiren, als daß ich zum reinen frohen Genießen gekommen wäre, und so blieb es bis zur ersten Orchesterprobe, wo ich zum erstenmale ordentlich das Stück hörte und zu verstehen anfing. Es ist mir seitdem wo möglich noch lieber geworden, und wird gewiß eins meiner Lieblingsstücke von Dir; mit jedem Male daß ich es wieder spielte verstand und liebte ich es mehr. Wir haben zwei ordentliche Orchesterproben daran gemacht, und in jeder das einzelne so wie das Ganze mehrmal repetirt, daher ging es am Abend auch sehr gut und präcis zusammen; Du wärst mit dem Orchester zufrieden gewesen. Mit mir leider wohl nicht; ich hatte den Abend einen abscheulichen Anfall von Husten und Schnupfenfieber, (der noch bis heut mich nicht ganz verlassen will) und da packte mich einmal mitten im Spielen ein solcher Hustenkrampf, (es war gerade im Soloanfang des Adagio) daß ich nur mit Mühe fortspielen konnte. So hatte mein ganzes Spiel nicht den animo, den ich ihm gern gegeben hätte; doch ziemlich fehlerfrei bis auf die Octavenpassage, spielte ich das Ganze und einiges gelang mir besser, als jemals beim Studiren. Das Publikum klatschte unmäßig, und ging mit mehr Theilnahme und Liebe auf das Werk ein, als ich (der ich überhaupt kein Verehrer vom Publikum bin) erwartet hatte; sie versuchten doch sich etwas zu denken und manche hatten ganz das Rechte herausgehört. Von vielen Seiten wurde wohl eine Wiederholung gewünscht; aber leider war es gerade das Ende unsrer Concerte, und nun kommt die Messe und unsre unconcertmäßige Saison, und vor nächstem Herbst spiele ich nun hier nicht wieder. Wie lange kann ich denn die Stimmen noch behalten? Und wann brauchst Du sie wieder in London? – Noch einmal lieber Freund habe tausend, tausend Dank, daß Du mir eine so große Freude gemacht hast, Dank für das schöne Stück das Du uns allen geschenkt hast und dafür insbesondre, daß Du mir es anvertraut hast. In Klingemanns letztem Briefe hieß es, daß noch immer allerlei häusliche Unannehmlichkeiten, theils von den Masern her, Dich heimsuchten, hoffentlich sind sie nun alle ganz entflohen. Ich höre heut ausführliche Berichte über Davids Auftreten und guten Empfang im Philharmonic, und daß er bei Dir gespielt habe &c. &c. Habe Dank für alles Liebe und Gute, das Du ihm erzeigst. Sag ihm meine herzlichsten Grüße; ich nehme mir vor ihm bald zu schreiben. Jetzt steckt Ihr alle nun bis über die Ohren in der saison und macht schrecklich viel Musik; während es bei uns immer stiller und unmusikalischer wird. Eine höchst bedeutende und interessante Symphonie von Fr. Schubert gaben wir im letzten Concert; es ist jedenfalls eins der besten neueren Stücke, die wir haben; durchaus lebendig, pikant und eigenthümlich, und unter Schuberts Instrumentalstücken steht es ganz oben an. Die neue Spohrsche Symphonie, die wir früher gaben, wird auch wohl im Philharmonic gegeben werden. Die Lachnersche hat mir nicht gefallen, und den andern noch weniger – über die beiden letzten kann David berichten. Ich habe eine neue Theater-Ouvertüre componirt, an der ich großen Spas erlebt habe; ferner einen Psalm (wieder vergleiche David) einige Lieder ohne Worte (nach David’s Heggira) und mit Worten, und schreibe zugleich an einem Trio in d und einer Symphonie in b. Wenn sie fertig sind, berichte ich ein Mehreres. Und nun grüß mir Deine Frau von mir und der meinigen sehr vielmal und sehr herzlich. Wünsch’ ihr in unserm Namen alles Beste, was sich ersinnen läßt und was sie sich nur selbst wünschen kann, vor allem aber Gesundheit ihr und Dir und allen den Kindern. Lebewohl, bleib mir gut, und denke zuweilen und gern an Deinen          
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Schubert, Spohr und Lachner. / Er schreibt Lieder ohne Worte, Ouverture zu Victor Hugos Rui Blas. / Trio in D moll, Sinfonie in B.« Felix Mendelssohn Bartholdy adressierte falsch: »4« statt »3 Chester Place«.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Moscheles, Briefe, S. 176-178.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <projectDesc> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p> </projectDesc> <editorialDecl> <p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-04-04" xml:id="date_f882e466-6d26-4b1c-ad96-88a5d80da77c">4. April 1839</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_8cf53338-b939-4aea-9630-e401f1494e9b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_84c6bd33-36d3-493e-a27b-3faee2b87cfd"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113441" resp="receiver" xml:id="persName_ff9e4aa3-521f-4380-902c-76722659c70a">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_e0ca7c2d-5bd0-44bc-84a0-1dce005f105e"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_8280e408-569a-40c6-828f-cb9eb0588cb6"> <head> <address> <addrLine>I. Moscheles</addrLine> <addrLine>Esqure.</addrLine> <addrLine>4 Chester Place, Chester Terrace</addrLine> <addrLine>Regents Park</addrLine> </address> </head> </div> <div type="annotation" xml:id="div_f32fb0fe-8ff0-4a66-bde1-004f561b3ed4"> <note type="receiver-annotation" xml:id="note_1fdffcd7-53ce-4872-89e6-09a7f032fbe3">Autographe Notiz von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite: »Leipzig d. 4ten April 1839 / F. Mendelssohns / Ueber seinen Vortrag meines Pastoral Concertes. / Ueber David. / Ueber Leipziger Aufführungen / Schubert, Spohr Lachner / Er schreibt Lieder ohne Wort[e] / Ouvert: zu Victor Hugos Drama / Trio in d moll und Sinfonie in B.«</note> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_87b6d35e-48a6-4e94-931c-eea5e7a7075b"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <salute rend="left">Mein lieber Freund</salute> <dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1830-04-04" xml:id="date_bc243a25-8ac8-4541-8e31-1d046e2c1283">4<hi rend="superscript">ten</hi> April 1839</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Wie lange Zeit habe ich verstreichen lassen, ohne Dir für <title xml:id="title_8686a973-dfd3-43e1-8acf-a42172bfe216">Dein PastoralConcert<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name></title> zu danken d. h. n]achdem ich es gespielt und kennen gelernt habe; wie die Sendung mich erfreute davon habe ich Dir schon in meinem vorigen Briefe geschrieben. Aber da hatte ich noch zu viel mit den Schwierigkeiten des Concertes zu thun, mußte zu sehr studiren, als daß ich zum reinen frohen Genießen gekommen wäre, und so blieb es bis zur ersten Orchesterprobe, wo ich zum erstenmale ordentlich das Stück hörte und zu verstehen anfing. Es ist mir seitdem wo möglich noch lieber geworden, und wird gewiß eins meiner Lieblingsstücke von Dir; mit jedem Male daß ich es wieder spielte verstand und liebte ich es mehr. Wir haben zwei ordentliche Orchesterproben daran gemacht, und in jeder das einzelne so wie das Ganze mehrmal repetirt, daher ging es <placeName xml:id="placeName_5294147b-d551-4575-b577-ba1ac7ff61fc">am Abend<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> auch sehr gut und präcis zusammen; Du wärst mit dem Orchester zufrieden gewesen. Mit mir leider wohl nicht; ich hatte den Abend einen abscheulichen Anfall von Husten und Schnupfenfieber, (der noch bis heut mich nicht ganz verlassen will) und da packte mich einmal mitten im Spielen ein solcher Hustenkrampf, (es war gerade im Soloanfang des Adagio) daß ich nur mit Mühe fortspielen konnte. So hatte mein ganzes Spiel nicht den animo, den ich ihm gern gegeben hätte; doch ziemlich fehlerfrei bis auf die Octavenpassage, spielte ich das Ganze und einiges gelang mir besser, als jemals beim Studiren. Das Publikum klatschte unmäßig, und ging mit mehr Theilnahme und Liebe auf das Werk ein, als ich (der ich überhaupt kein Verehrer vom Publikum bin) erwartet hatte; sie versuchten doch sich etwas zu denken und manche hatten ganz das Rechte herausgehört. Von vielen Seiten wurde wohl eine <title xml:id="title_a6024750-64d2-45c1-81c4-3e0032f61a01">Wiederholung<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name></title> gewünscht; aber leider war es gerade das Ende unsrer Concerte, und nun kommt die <placeName xml:id="placeName_b33e0a9e-7129-4ed1-9da0-7d7ca0fd1e34">Messe<name key="NST0100509" style="hidden" subtype="" type="institution">Messe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und unsre unconcertmäßige Saison, und vor nächstem Herbst spiele ich nun hier nicht wieder. Wie lange kann ich denn die Stimmen noch behalten? Und wann brauchst Du sie wieder in London? – Noch einmal lieber Freund habe tausend, tausend Dank, daß Du mir eine so große Freude gemacht hast, Dank für das schöne Stück das Du uns allen geschenkt hast und dafür insbesondre, daß Du mir es anvertraut hast.In <persName xml:id="persName_9fe6b74a-d708-4e51-b582-39f0216698e5">Klingemanns<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> letztem Briefe hieß es, daß noch immer allerlei häusliche Unannehmlichkeiten, theils von den Masern her, Dich heimsuchten, hoffentlich sind sie nun alle ganz entflohen. Ich höre heut ausführliche Berichte über <persName xml:id="persName_5643af52-5bee-4f47-82c1-22dcbd08c2a8">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Auftreten und guten Empfang im <placeName xml:id="placeName_70fc45cc-2bbd-4b14-a392-12cb23534749">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und daß er bei Dir gespielt habe &amp;c. &amp;c. Habe Dank für alles Liebe und Gute, das Du ihm erzeigst. Sag ihm meine herzlichsten Grüße; ich nehme mir vor ihm bald zu schreiben. Jetzt steckt Ihr alle nun bis über die Ohren in der saison und macht schrecklich viel Musik; während es bei uns immer stiller und unmusikalischer wird. Eine <title xml:id="title_bf687c1f-6266-4bcd-8eb7-6d1ea6c6f166">höchst bedeutende und interessante Symphonie<name key="PSN0114718" style="hidden" type="author">Schubert, Franz Peter (1797-1828)</name><name key="CRT0110764" style="hidden" type="music">8. Sinfonie C-Dur, D 944 (Große)</name></title> von Fr. Schubert gaben wir im <placeName xml:id="placeName_f53c9be8-3029-4786-8d69-7b0f3dc34a4d">letzten Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>; es ist jedenfalls eins der besten neueren Stücke, die wir haben; durchaus lebendig, pikant und eigenthümlich, und unter Schuberts Instrumentalstücken steht es ganz oben an. Die <title xml:id="title_0d16b2cc-0be6-4707-8143-a3c58e8e0fcf">neue Spohrsche Symphonie<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110945" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 102</name></title>, die wir früher gaben, wird auch wohl im <placeName xml:id="placeName_747e4f8d-3d58-4e3b-9408-594691282e63">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gegeben werden. Die <title xml:id="title_9672d9e0-57d3-4bc3-8181-6f37da36253b">Lachnersche<name key="PSN0112638" style="hidden" type="author">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name><name key="CRT0109626" style="hidden" type="music">6. Sinfonie D-Dur, op. 56</name></title> hat mir nicht gefallen, und den andern noch weniger – über die beiden letzten kann <persName xml:id="persName_51bc8b67-72c9-453d-b6f2-310c260c43ac">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> berichten. Ich habe <title xml:id="title_2f5a1629-ee93-4676-9d7d-c453b42aa9d9">eine neue Theater-Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rnl5hexw-mdvu-bqsh-4kyf-yreckjiyn8qw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100369" style="hidden">Ouvertüre c-Moll (zu Ruy Blas), [März 1839]; 8. März 1839; danach revidiert<idno type="MWV">P 15</idno><idno type="op">95</idno></name></title> componirt, an der ich großen Spas erlebt habe; ferner <title xml:id="title_d2577125-aef1-4366-9f98-54409d941110">einen Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_axdykypo-beg6-49au-mbxa-zwudb8e5zd5d"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name></title> (wieder vergleiche <persName xml:id="persName_3906a3b2-1df2-4394-8ef8-4cc6d6548276">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>) <title xml:id="title_3171aae0-111a-4c45-90ba-e238ff0fc550">einige Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bpnffchk-ahqr-gq6v-ocg2-yflkwxcftkkd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100968" style="hidden">Lieder ohne Worte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8xgf9han-5hxs-hr0p-tkjv-m7jgcfl4dkcf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100482" style="hidden">Lied ohne Worte As-Dur, [Februar 1839]<idno type="MWV">U 143</idno><idno type="op">53/1</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9dmzmygx-dhoq-irmz-c2jt-nf1swivx0tsw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100483" style="hidden">Lied ohne Worte (Gondellied) g-Moll, [14. März 1839]<idno type="MWV">U 144</idno><idno type="op">53/3</idno></name></title> (nach <persName xml:id="persName_20531eb3-ee3e-4c52-9862-91ec5bcd55eb">David’s<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Heggira) und <title xml:id="title_3c6116aa-38d4-48e3-93d0-556fc7708daf">mit Worten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pfacktg1-ivtu-h2sa-49bq-tlq7o4rvjldk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100295" style="hidden">Herbstlied »Im Walde rauschen dürre Blätter«, [Dezember 1838]; 26. Februar 1839<idno type="MWV">K 99</idno><idno type="op">84/2</idno></name></title>, und schreibe zugleich an einem <title xml:id="title_14c5df1a-c3c5-4370-812d-16c97af96be7">Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6ilu0rn9-zmfk-oqix-l9cf-65sjczcmgyeg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name></title> in d und einer <title xml:id="title_ecdcb7d7-868c-4187-84b3-a5626d27d168">Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vg91d9ih-zpqq-mz1c-kaho-elgsirgkgc6c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100343" style="hidden">Sinfonie B-Dur für Orchester, Fragment, [ca. 1838 bis 1840]<idno type="MWV">N 17</idno><idno type="op"></idno></name></title> in b. Wenn sie fertig sind, berichte ich ein Mehreres.Und nun grüß mir <persName xml:id="persName_73c27a69-6b6f-4ed2-928f-4cd7800fcc54">Deine Frau<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> von mir und <persName xml:id="persName_f369c3c5-3042-49d9-b67e-e10827981c62">der meinigen<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> sehr vielmal und sehr herzlich. Wünsch’ ihr in unserm Namen alles Beste, was sich ersinnen läßt und was sie sich nur selbst wünschen kann, vor allem aber Gesundheit ihr und Dir und allen den <persName xml:id="persName_d6e3f27c-29f8-4541-97d5-2a7f05acd90d">Kindern<name key="PSN0113434" style="hidden">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name><name key="PSN0113439" style="hidden">Moscheles, Emily Mary (1827-1889)</name><name key="PSN0113443" style="hidden">Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)</name><name key="PSN0113440" style="hidden">Moscheles, Felix Stone (1833-1917)</name><name key="PSN0113437" style="hidden">Moscheles, Clara (Clarisse) Maria (1836-1884)</name></persName>. <seg type="closer" xml:id="seg_12bf29b1-6550-4cf9-b3a1-cbdd0add5e1b">Lebewohl, bleib mir gut, und denke zuweilen und gern an Deinen</seg> </p> </div> </body> </text></TEI>