fmb-1839-03-24-04
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 24. März 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Freilich ist alles Gute und Freundliche was Sie mir sagen viel mehr Ihrer guten Stimmung für mich und eben Ihnen selbst, als mir oder meinem Verdienst beizumessen, aber es ist mir darum vielleicht noch mehr werth und ich bin Ihnen noch mehr dankbar dafür, als wenn ich glauben könnte auf irgend etwas von all dem Hohen und Schönen das Sie mir zuerkennen jemals Anspruch zu machen. Denn ich sehe eben so recht klar Ihre Freundlichkeit für mich darin; und für die muß ich Ihnen recht von Herzen danken. Gewiß ist es mir der liebste Erfolg, den ich mit meiner Musik haben kann, wenn sie mir eine Freundschaftlichkeit erwirkte, wie sie aus jeder Zeile Ihres Briefes spricht und wenn ich alle andern Erfolge mit diesem vergleiche, so ist und bleibt er mir der liebste, und der einzige den ich um keinen Preis entbehren möchte. Sind doch alle andern vorübergehend, und nur dieser bleibend. Auch ich denke bei einem Abschnitte, wie der am vorigen Donnerstag, immer an die ganze damit beendigte Zeit zurück, aber mir fällt dann so viel des Vergessenen, Versehenen, was nun nicht mehr nachzuholen ist, wies anders hätte sein sollen, aufs Herz, daß ein Brief wie der Ihrige gerade dann so willkommen ist, weil er zeigt, daß nicht Alles mislungen war, und die Zeit nicht vergebens dazu verwendet. Das giebt dann wieder Lust zum Weitergehen und bildet den wahren Kreislauf und das wahre Leben. Haben Sie Dank für das Zeichen Ihrer Güte und Freundlichkeit. Da Sie es so wollen so werde ich nicht mündlich davon zu reden anfangen, aber ohne Ihnen dafür gedankt haben konnte ich Ihren Brief nicht aus der Hand legen, und Sie wissen es wohl, daß der Dank ein aufrichtiger herzlicher ist, und immer bleiben wird.
Auch die Prachtexemplare und die Manuscripte, die Sie mir zugleich sandten haben mich herzlich erfreut; sie kamen mir gerade so gelegen, da ich
Leipzig d. 24 März 39. PalmsonntagLieber Herr Kistner Freilich ist alles Gute und Freundliche was Sie mir sagen viel mehr Ihrer guten Stimmung für mich und eben Ihnen selbst, als mir oder meinem Verdienst beizumessen, aber es ist mir darum vielleicht noch mehr werth und ich bin Ihnen noch mehr dankbar dafür, als wenn ich glauben könnte auf irgend etwas von all dem Hohen und Schönen das Sie mir zuerkennen jemals Anspruch zu machen. Denn ich sehe eben so recht klar Ihre Freundlichkeit für mich darin; und für die muß ich Ihnen recht von Herzen danken. Gewiß ist es mir der liebste Erfolg, den ich mit meiner Musik haben kann, wenn sie mir eine Freundschaftlichkeit erwirkte, wie sie aus jeder Zeile Ihres Briefes spricht und wenn ich alle andern Erfolge mit diesem vergleiche, so ist und bleibt er mir der liebste, und der einzige den ich um keinen Preis entbehren möchte. Sind doch alle andern vorübergehend, und nur dieser bleibend. Auch ich denke bei einem Abschnitte, wie der am vorigen Donnerstag, immer an die ganze damit beendigte Zeit zurück, aber mir fällt dann so viel des Vergessenen, Versehenen, was nun nicht mehr nachzuholen ist, wies anders hätte sein sollen, aufs Herz, daß ein Brief wie der Ihrige gerade dann so willkommen ist, weil er zeigt, daß nicht Alles mislungen war, und die Zeit nicht vergebens dazu verwendet. Das giebt dann wieder Lust zum Weitergehen und bildet den wahren Kreislauf und das wahre Leben. Haben Sie Dank für das Zeichen Ihrer Güte und Freundlichkeit. Da Sie es so wollen so werde ich nicht mündlich davon zu reden anfangen, aber ohne Ihnen dafür gedankt haben konnte ich Ihren Brief nicht aus der Hand legen, und Sie wissen es wohl, daß der Dank ein aufrichtiger herzlicher ist, und immer bleiben wird. Auch die Prachtexemplare und die Manuscripte, die Sie mir zugleich sandten haben mich herzlich erfreut; sie kamen mir gerade so gelegen, da ich meinen Verwandten, die heut fortreis’ten eins nach Berlin mitgeben konnte. So fange ich mit Dank an und schließe damit. Ihr ganz ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1839-03-24-04" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1839-03-24-04" xml:id="title_3fa81946-204d-45c5-847f-9f901e212c0b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Kistner in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 24. März 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_00000000-0000-0000-0000-000000000000">Freilich ist alles Gute und Freundliche was Sie mir sagen viel mehr Ihrer guten Stimmung für mich und eben Ihnen selbst, als mir oder meinem Verdienst beizumessen, aber es ist mir darum vielleicht noch mehr</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_a0a590ef-7a99-429c-bc6a-1ec06ddf0ec3">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">noch nicht eingetragen</title> <title key="unknown" type="successor">noch nicht eingetragen</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 6, 2302</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_d530ee73-1d00-4b70-8083-44e0fdef9533"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>Washington, DC</settlement> <institution key="RISM">US-Wc</institution> <repository>Washington, DC, The Library of Congress, Music Division</repository> <collection>Music Division, Miscellaneous Manuscript Collection</collection> <idno type="signatur">-</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1839-03-24-04" type="letter" xml:id="title_1af2135f-b7ff-4aed-a0c1-492f2a0755cc">Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Kistner in Leipzig; Leipzig, 24. März 1839</title> <incipit>Freilich ist alles Gute und Freundliche was Sie mir sagen viel mehr Ihrer guten Stimmung für mich und eben Ihnen selbst, als mir oder meinem Verdienst beizumessen, aber es ist mir darum vielleicht noch mehr</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Linnemann, Fr. Kistner 1823/1923, S. 67 f.</bibl> <bibl type="printed_letter">Elvers, Briefe an deutsche Verleger, S. 304 (nach Linnemann).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-03-24" xml:id="date_56973975-ba5e-4901-9f89-c067a3b626b0">24. März 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_54e30b37-68d1-4427-9005-743a6e8a562d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_5d6ffae9-9f09-4066-a1dd-32025d96b2c6"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0112402" resp="receiver" xml:id="persName_45dba0bd-3f87-45bb-b7d1-9cc4e84d7c90">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_fa949b5b-05a3-4727-b9d9-37ee274e75ba"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_d9e268c0-a5e6-4faf-a6b8-792b35007c76"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Fr. Kistner</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>hier</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_7a23b642-16ff-4aec-ac06-4ad834d53b79"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1839-03-24" xml:id="date_a6a700c0-b6f8-42c9-b6b7-4ea1b33d4f4f">24 März 39</date>.</dateline><dateline rend="right">Palmsonntag</dateline><salute rend="left">Lieber Herr Kistner</salute><p style="paragraph_without_indent">Freilich ist alles Gute und Freundliche was Sie mir sagen viel mehr Ihrer guten Stimmung für mich und eben Ihnen selbst, als mir oder meinem Verdienst beizumessen, aber es ist mir darum vielleicht noch mehr werth und ich bin Ihnen noch mehr dankbar dafür, als wenn ich glauben könnte auf irgend etwas von all dem Hohen und Schönen das Sie mir zuerkennen jemals Anspruch zu machen. Denn ich sehe eben so recht klar Ihre Freundlichkeit für mich darin; und für die muß ich Ihnen recht von Herzen danken. Gewiß ist es mir der liebste Erfolg, den ich mit meiner Musik haben kann, wenn sie mir eine Freundschaftlichkeit erwirkte, wie sie aus jeder Zeile Ihres Briefes spricht und wenn ich alle andern Erfolge mit diesem vergleiche, so ist und bleibt er mir der liebste, und der einzige den ich um keinen Preis entbehren möchte. Sind doch alle andern vorübergehend, und nur dieser bleibend. Auch ich denke bei einem Abschnitte, wie der am vorigen Donnerstag, immer an die ganze damit beendigte Zeit zurück, aber mir fällt dann so viel des Vergessenen, Versehenen, was nun nicht mehr nachzuholen ist, wies anders hätte sein sollen, aufs Herz, daß ein Brief wie der Ihrige gerade dann so willkommen ist, weil er zeigt, daß nicht Alles mislungen war, und die Zeit nicht vergebens dazu verwendet. Das giebt dann wieder Lust zum Weitergehen und bildet den wahren Kreislauf und das wahre Leben. Haben Sie Dank für das Zeichen Ihrer Güte und Freundlichkeit. Da Sie es so wollen so werde ich nicht mündlich davon zu reden anfangen, aber ohne Ihnen dafür gedankt haben konnte ich Ihren Brief nicht aus der Hand legen, und Sie wissen es wohl, daß der Dank ein aufrichtiger herzlicher ist, und immer bleiben wird.</p><p>Auch die Prachtexemplare und die Manuscripte, die Sie mir zugleich sandten haben mich herzlich erfreut; sie kamen mir gerade so gelegen, da ich <persName xml:id="persName_b35d7e9e-1a99-4853-b4ba-d4385bf4c577">meinen Verwandten<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name><name key="PSN0113222" style="hidden">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name></persName>, die heut fortreis’ten eins nach Berlin mitgeben konnte. So fange ich mit Dank an und schließe damit.</p><closer rend="left" xml:id="closer_022ed560-e8c5-4503-a169-72b64be58c96">Ihr ganz ergebner</closer><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed></div></body> </text></TEI>