fmb-1839-03-14-02
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Leipzig, 14. März 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.
Cécile Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Wieder einmal,
Wenn ich an das vergangne Jahr denke, wo ich zuerst Deine Güte und Liebe zu mir, dauernd empfunden, so zähle ich es unter eins der glücklichsten meines Lebens und hoffe noch oft so glückliche Tage bei Dir zu verleben.
Wir erwarten nun
Felix will Dir selbst gratuliren, und ich daher schließen.
Leipzig 14 März 1839. Felix Mendelssohn Bartholdy Wieder einmal, meine liebe Mutter, erscheine ich an diesem frohen Tage mit leeren Händen; Vielerlei Pläne die wir hatten, sind zu nichte geworden und eine kleine Arbeit die ich Dir schicken wollte, ist ganz mißglückt. So wandern unsre besten Glückwünsche allein zu Dir, und hoffen auf freundliche Aufnahme da sie so herzlich gemeint sind. Möge Dir der Himmel alles erhalten, was Du jetzt genießest, und uns Deine beglückende Liebe Wenn ich an das vergangne Jahr denke, wo ich zuerst Deine Güte und Liebe zu mir, dauernd empfunden, so zähle ich es unter eins der glücklichsten meines Lebens und hoffe noch oft so glückliche Tage bei Dir zu verleben. Wir erwarten nun die lieben Gäste, die uns von dem schönen Tage erzählen sollen, und ich freue mich schon im voraus wie ein Kind, auf dieses Zusammensein. Mein kleiner Karl macht einen tiefen Diener wenn ich frage ob ich der Großmutter einen Gruß schreiben soll. Er ist gar zu lieb, und ich hoffe er wird Dir noch viele Freude machen. Felix will Dir selbst gratuliren, und ich daher schließen. Nochmals die besten Wünsche für Dein Wohl und Bitten um Erhaltung Deiner fernern Liebe Deine Cécile Liebe Mutter Du weißt meine herzlichen Glückwünsche zum morgenden Tage, wo dies Blatt zu Dir kommen soll. Sei er Dir froh, glücklich, und vergiß auch unsrer dabei nicht, die wir so gern mit Dir wären. Ich habe eine sehr beschäftigte, bewegte Zeit jetzt wieder gehabt, sonst hätte ich Dir schon eher geschrieben um Dir für Deinen lieben letzten Brief zu danken. Wie komme ich nur bei Dir in den Ruf, daß so angenehme Nachrichten wie Du mir z. B. aus Wien durch die Pereira giebst, mich nicht erfreuten? Glaube mir daß die gute Aufnahme meiner Musik in Wien mir eine sehr erwünschte Kunde war; ich habe auch freundliche directe Briefe von dort, fast das liebste aber war mir darüber ein Brief des alten Seyfried an Breitkopf & Härtel, der so enthusiastisch über meinen Paulus schreibt, daß ich mich fast schämte, als ichs las. Es ist auch die Rede von einer großen Aufführung dort im Herbst, die ich selbst dirigiren soll; ich würde mit dem größten Vergnügen dazu hingehen, auch einige Concerte dort geben, denn mit Spielen bin ich wieder recht im Zug. Wie von Herzen freue ich mich auf den lieben Besuch, den wir nun Sonntag erwarten; für den Cattrin soll schon gesorgt werden. Shaws haben in Dresden ein brillantes Concert gemacht; daß sie aber ihr krankes Kind in Berlin allein gelassen haben, ist auch einer von den Zügen an denen man Sänger und Sängerinnen nicht sehr lieben lernt. Pfui Spinne. Vorigen Montag war eine Vorstellung des Ruy Blas von Victor Hugo, dazu hatte ich eine neue Ouvertüre componirt, die mir unsäglichen Spas gemacht hat. Heut Abend spiele ich Moscheles Concert und 2 nagelneue Lieder ohne Worte im Gewandhaus. Du siehst daß ich in der Übung bleiben muß. Sonst war ich unartig, wenn Du danach fragtest und mich überhören wolltest, und jetzt gäbe ich viel darum Du überhörtest mich manchmal, und schütteltest den Kopf oder noch besser Du lobtest mich. Ich wünsche es mir fast täglich zurück. Leb aber wohl für heut, mein liebes liebes Mütterchen, bleib mir nur gut! Sei glücklich und gesund und bleib uns gut Dein Felix.
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