fmb-1839-02-19-01
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Leipzig, 19. Februar 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy, Cécile Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
In Ofen-Angelegenheiten muß ich Dich heut wieder mit einer Bitte heimsuchen. Verzeih es mir; das erstemal hast Du aber meine Wünsche so schön erfüllt, daß ich nun zum zweitenmale komme. Ich bitte Dich nämlich inliegende Rechnung von 78 rt. an nochmals die Rechnung. Da möchte ich Dich bitten sobald als möglich zu
Ich soll wohl nie mehr an Dich schreiben, ohne für neue Geschenke zu danken? Gestern kam das erneute Tuch so herrlich gebettet und zugedeckt, das ich es beinah darüber vergessen. Die Strümpfchen für
Leipzig d. 19 Febr. 39. Liebe Mutter In Ofen-Angelegenheiten muß ich Dich heut wieder mit einer Bitte heimsuchen. Verzeih es mir; das erstemal hast Du aber meine Wünsche so schön erfüllt, daß ich nun zum zweitenmale komme. Ich bitte Dich nämlich inliegende Rechnung von 78 rt. an Feilner für mich zu bezahlen, und mich bei Paul oder Mendelssohn & Co. dafür zu belasten (ist das nicht kaufmännisch gesagt?) jedoch mit folgendem Aber: erstlich stehn auf der Rechnung 2 Wärmröhren (abgesehn von den Thüren) mit 1 rt 15 gr, und 25 Gr. von denen bei der vorläufigen Rechnung die mir damals in Berlin aufgesetzt wurde, nicht die Rede war, und die ich daher gern von der Summe abzöge, wenn es geschehen kann ohne besondre Ungelegenheit; und zweitens steht in dem ebenfalls beigefügten Briefe den ich vorige Woche empfing, soviel ich die abscheuliche Hand lesen kann, man schickte mir nochmals die Rechnung. Da möchte ich Dich bitten Hrn. Feilner zu insinuiren daß ich durchaus weiter keine Communication von ihm empfangen habe, als diese inliegende sammt der Rechnung. Dies ist sehr einfach, das erste möchte schwerer sein; macht es Dir also nur im geringsten Umstände so bezahle die Wärmröhren mit, und remboursire Dich, wie gesagt. Meinen schönsten Dank im Voraus, und meine Bitte um Verzeihung. Wäre Paul da so belästigte ich Dich nicht; so aber muß ich schon an Dich gehn, die Du der beste und sicherste Geschäftsmann bist, den ich in Berlin kenne. Noch muß ich Dich bitten, sobald als möglich zu Feilner zu schicken, damit er Nachricht bekommt und nicht noch einmal schreibt. Cécile will Dir selbst schreiben, um sich für ein Packet das Sie gestern erhielt zu bedanken. Sie war ganz entzückt davon, und Du verbreitest durch Deine Sendungen immer durch das ganze Haus Freude; Hanne soll gestern nach Empfang des schönen Kleides eine lange Rede über Deinen Character gehalten haben, die Cécile noch Abends spät lachen machte, als sie mir es erzählte. Der Junge, von dem ich Nachrichten geben soll, macht in jedem Sinn Fortschritte, und läuft durch die ganze Stube. Er sieht dabei zwar geschworen aus, wie ein Leiterwagen auf einem Knüppeldamm, holpert auf und ab, wackelt sehr, und kommt immer ein bischen wo anders an, als wo er will – aber er geht doch auf zwei Beinen aufrecht. Zuweilen schmeißt er auch um bei diesen Expeditionen; dann fällt er aber geschickt auf die Hände, oder einen andern dazu erschaffenen Theil; und seit einigen Tagen wenn er A, a, sagt oder da, da, behaupten Cécile und Hanne er habe Papa gesagt; ganz deutlich. Ich hab’s bis jetzt nicht wegkriegen können, glaub’s aber; er hat 5 Zähne und einen halben. Schrecklich dicke blonde Haare wird er kriegen, und hat er theils schon; Musik liebt er über alles, namentlich wenn er eben gegessen hat. Dann drückt er so lange an meinem Englischen Flügel bis ich ihn aufmache, und dann tappt er darauf herum. Er zieht aber bis jetzt nur wenig Ton heraus. Weißt Du übrigens, daß ich mir wahrscheinlich einen Streicherischen Flügel noch außer diesem anschaffen werde? Ich habe ihn neulich öffentlich gespielt und er hat so wenig deutlich geklungen, und mir solch eine Strapaze zu spielen gemacht, daß ich vorige Woche ein andres, hiesiges Instrument nehmen mußte, auf dem ich mein Concert spielte und phantasirte, und welches viel heller, deutlicher und besser klang, und nicht die ViertelMühe kostete. Schuncks lassen sich jetzt einen Streicher kommen, und wenn der gut ausfällt, so werde ich wahrscheinlich nicht widerstehen. Nach England gehe ich in diesem Jahre nicht; das ist nun entschieden. Drum hat mir auch vorgestern Graf Reuss eine Englische Zeitung geschickt, in der stand ich ginge entschieden nach England in diesem Jahre. Ob wir aber nach der Düsseldorfer Reise nach Berlin kommen können, weiß ich nicht; wir müssen einige Zeit wohl auch in Frankfurt verweilen, und ich habe allerlei zu thun vor, was mir das Reisen erschwert, da ichs vor dem Herbst gern beendigt hätte. Du schreibst kein Wort über Beckchen und Albertine; wie steht es denn mit ihren Reiseplänen? Wir erwarten sehr ungeduldig Nachrichten, und sprechen jeden Tag, seit das schöne Wetter eingetreten ist, davon, und daß es jetzt für Beckchens Gesundheit gewiß eher vortheilhaft sein würde, als angreifend. Aber nun lebwohl für heut, liebe Mutter. Bleib gut und schreib bald Deinem Felix Liebe Mutter! Ich soll wohl nie mehr an Dich schreiben, ohne für neue Geschenke zu danken? Gestern kam das erneute Tuch so herrlich gebettet und zugedeckt, das ich es beinah darüber vergessen. Die Strümpfchen für Carl haben mir und ihm große Freude gemacht, denn er konnte darin herum wühlen, und sie bald da bald dort hintragen, und ich habe an der Nützlichkeit und an der schönen Strickerei meine Freude gehabt. Du vergißt doch nicht, das Du mir schon ein paar geschickt hast, welche ich nun 10 zeichnen werde. Die Hanne ist ganz außer sich über das schöne Zeug, und ich glaube wenn sie schreiben könnte würdest Du einem Briefe nicht entgehen, so aber läßt sie durch mich ihren unterthänigesten Dank vermelden, Carlchen ist auch verhindert sich selbst zu bedanken, und ich danke für die gütige Besorgung und alle Deine Liebe zu Deiner treuen Tochter Cécile
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-02-19" xml:id="date_fdbcdecc-5d29-487e-8169-6333945b2b2e">19. 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Du schreibst kein Wort über <persName xml:id="persName_c993af36-2d47-4efc-9c9e-cd11bf9b6aa1">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2caa425a-5468-4263-85bd-2c598738263d">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>; wie steht es denn mit ihren Reiseplänen? Wir erwarten sehr ungeduldig Nachrichten, und sprechen jeden Tag, seit das schöne Wetter eingetreten ist, davon, und daß es jetzt für Beckchens Gesundheit gewiß eher vortheilhaft sein würde, als angreifend. <seg type="closer" xml:id="seg_aeaed7b0-f4d3-4937-9806-1862ba359c30">Aber nun lebwohl für heut, liebe Mutter. Bleib gut und schreib bald</seg></p><signed rend="right">Deinem</signed><signed rend="right">Felix</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_b9b1e44c-b318-48ab-b377-f48b5ed98094"><docAuthor key="PSN0113252" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor><docAuthor key="PSN0113252" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor><salute rend="left">Liebe Mutter!</salute><p style="paragraph_without_indent">Ich soll wohl nie mehr an Dich schreiben, ohne für neue Geschenke zu danken? Gestern kam das erneute Tuch so herrlich gebettet und zugedeckt, das ich es beinah darüber vergessen. Die Strümpfchen für <persName xml:id="persName_10e04f26-5b41-4d51-8599-8a997cc3188d">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> haben mir und ihm große Freude gemacht, denn er konnte darin herum wühlen, und sie bald da bald dort hintragen, und ich habe an der Nützlichkeit und an der schönen Strickerei meine Freude gehabt. Du vergißt doch nicht, das Du mir schon ein paar geschickt hast, welche ich nun 10 zeichnen werde. Die <persName xml:id="persName_fbc66270-0a85-422a-bba6-a5e6b4fbc0a5">Hanne<name key="PSN0111695" style="hidden">Hanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-)</name></persName> ist ganz außer sich über das schöne Zeug, und ich glaube wenn sie schreiben könnte würdest Du einem Briefe nicht entgehen, so aber läßt sie durch mich ihren unterthänigesten Dank vermelden, <persName xml:id="persName_0864f009-d816-4efa-af16-a59a362fcdbd">Carlchen<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> ist auch verhindert sich selbst zu bedanken, <seg type="closer" xml:id="seg_549b822d-3886-422e-a2ff-7b4aa180111c">und ich danke für die gütige Besorgung und alle Deine Liebe zu Deiner treuen</seg></p><signed rend="right">Tochter Cécile</signed></div></body> </text></TEI>