fmb-1839-01-13-02
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Leipzig, 13. Januar 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S. – In Ignaz Moscheles’ Briefalbum enthalten. Autographe Notiz von Ignaz Moscheles in dessen Briefalbum zu diesem Brief: »Aus Leipzig / Von F. Mendelssohn / 13ten Januar 1839 / wegen Verleger Angelegenheit / für sein Op: 24 Ouverture in C (zu 4 Händen) / dieses an Addison & Beale überlaßen / zur Herausgabe am 20ten Februar. / [seitlich davon zusätzlich angemerkt:] wegen Davids / Kunstreise nach London / Letzte Seite / herzlichen Inhalts.«
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenJan. 39
Ich schreibe Dir heut um zwei Bitten zu thun. Du warst einmal so freundlich mir anzubieten Dich meiner Manuscripte in England anzunehmen und sie durch Deinen Einfluß dort besser anzubringen, als ich es kann (oder sie verdienen) davon hätte ich nun nimmermehr Gebrauch gemacht, wenn nicht jetzt gerade ein eigner Fall wäre, der mich fast zwingt Deine Güte in Anspruch zu nehmen; nämlich beifolgende
nur nicht bei
Auch
Die zweite Bitte betrifft die, die ich in meinem vorigen langen Briefe wegen
Freilich hätte ich auch so gern, über alle die andern Puncte jenes langen Briefes, besonders über den
Und grüße
Leipzig d. 13ten Jan. 39. Lieber Freund Ich schreibe Dir heut um zwei Bitten zu thun. Du warst einmal so freundlich mir anzubieten Dich meiner Manuscripte in England anzunehmen und sie durch Deinen Einfluß dort besser anzubringen, als ich es kann (oder sie verdienen) davon hätte ich nun nimmermehr Gebrauch gemacht, wenn nicht jetzt gerade ein eigner Fall wäre, der mich fast zwingt Deine Güte in Anspruch zu nehmen; nämlich beifolgende 4 händige Ouvertüre sollte in Bonn bei Simrock und zugleich bei Mori erscheinen, und der Termin der Publication war ziemlich nahe, als ich von ihm (Mori) vorgestern einen Brief erhalte, worin er sich auf seine gewohnte, curiose Weise ausdrückt, und mirs unmöglich macht ihm das Stück zu schicken. Nun würde michs aber ärgern, wenn er dadurch erlangte, daß es in England gar nicht erschiene, und ich frage Dich also: kannst und willst Du etwas dazu thun um es dort erscheinen zu lassen, bei wem Du willst, nur nicht bei Mori. Aufs Honorar kommts mir nicht sehr an. Wenn Du das Stück ansiehst, so wirst Du sehen, daß es aus früherer Zeit ist, daher auch op. 24 heißet; es ist ein Stück was ich für Blaseinstrumente (Harmonie) componirte, und was jetzt herauskommen soll, weil ich dachte es möchten manche Leute Vergnügen daran haben, da es leicht ist, und da ich einiges darin gern habe. Wenn Du nun mir die Bitte erfülltest, würde ich wünschen daß es blos Duett for 2 perf. genannt würde (nicht Ouvertüre) und unten auf dem Titel bemerkt, daß es aus op. 24 arrangirt wäre. Noch muß ich Dich bitten mir wo möglich recht bald irgend einen Bescheid wissen zu lassen, da ich nach Bonn geschrieben habe um die Publication aufzuschieben bis ich von Dir Antwort habe, und sie dorthin weiter geben kann (wegen des Titels) Verzeih nun die Belästigung, es ist eigentlich ein bischen toll, daß ich Dir so was zumuthe; aber wie gesagt, Du hast selbst Schuld, wenn ich unverschämt bin. Auch Novello hätte ich nicht gern zum Verleger davon; Mori aber, wie gesagt, in keinem Fall; lieber müßte es gar nicht in England erscheinen, als bei ihm; übrigens bin ich gar nicht böse auf ihn, er ist zu eigenthümlich und bleibt nach wie vor My dear Sir. Die zweite Bitte betrifft die, die ich in meinem vorigen langen Briefe wegen David that. Könntest Du mir darüber irgend einen Bescheid geben? Es wäre ihm ein großer Gefalle. Er hatte sich gleichzeitig an seine Schwester, Mme. Dulken, brieflich gewandt, sie gefragt ob sie ihm riethe im März auf 6-8 Wochen nach London zu kommen, ob er würde im Philharmonic mit seinem neuen Concert auftreten können, ob sie glaubte daß er freundlich aufgenommen werden würde &c &c. hat aber bisjetzt keine Antwort von ihr erhalten. Ich hatte Dich gebeten, Dich bei den Philharmonikern für ihn zu verwenden, da er ein ausgezeichnetes Talent, in Spiel und Composition ausgezeichnet, und mein sehr lieber Freund ist; da ich hoffte, auch Du werdest Freude haben solchen guten ächt deutschen Musiker kennen zu lernen. Da nun die Zeit heranrückt, und er sich vorbereiten müßte, wäre es mir sehr lieb, wenn Du mir für ihn hierüber ein paar Worte mittheilen wolltest. Freilich hätte ich auch so gern, über alle die andern Puncte jenes langen Briefes, besonders über den Weimarischen einige Zeilen von Dir; aber darum darf ich Dich heut nicht quälen, es ist schon ohnedies genug der Quälerei in diesem Briefe. Verzeih es! Und grüße Deine Frau sehr viel viel vielmal von mir und Cécile ganz apart. Und grüße die Kinder alle. Und dem Felix gieb ein Stück Pudding von mir. Weißt Du, daß ich in diesen Tagen große Lust bekam im April auch auf 4 Wochen nach London zu kommen (im Mai muß ich wieder an den Rhein) Es wäre sehr unvernünftig, aber nicht minder schön, und ich könnte meine Frau so prächtig mitbringen; Wie gesagt, ich hatte die größte Lust – aber ich fürchte dabei wird es auch bewenden. Aber lebwohl! An Klingemann habe ich einen furchtbar langen Brief geschrieben, er mir einen ganz winzig kleinen dieser Tage; aber grüß ihn doch sehr viel. Und lebwohl! Dein Felix Mendelssohn Bartholdy.
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Da nun die Zeit heranrückt, und er sich vorbereiten müßte, wäre es mir sehr lieb, wenn Du mir für ihn hierüber ein paar Worte mittheilen wolltest.</p><p>Freilich hätte ich auch so gern, über alle die andern Puncte jenes langen Briefes, besonders über den <placeName xml:id="placeName_4b4b6bbc-d976-47d8-bb6a-d0eb1ace6512">Weimarischen<name key="NST0100552" style="hidden" subtype="" type="institution">Großherzogliche Hofkapelle </name><settlement key="STM0100134" style="hidden" type="">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> einige Zeilen von Dir; aber darum darf ich Dich heut nicht quälen, es ist schon ohnedies genug der Quälerei in diesem Briefe. 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