]> Brief: fmb-1839-01-09-01

fmb-1839-01-09-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Mendelssohn & Co. <lb></lb>Leipzig, 9. Januar 1839 Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von Fanny vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne Deine Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2195

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn letters Vol. Va/14 (407). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Mendelssohn & Co.; Leipzig, 9. Januar 1839 Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von Fanny vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne Deine

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Felix Mendelssohn Bartholdy irrte sich im Jahr, wie der Bezug auf Paul Mendelssohn Bartholdys Russland-Reise 1839 und das Datum des Poststempels belegen.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. Januar 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Paul Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeboren Herrn Mendelssohn & Co. Berlin
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 9 Januar 38Lieber Paul

Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne Deine FrauMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), nicht angenehm zu finden, und doch ist es sonderbar kann ich all dergleichen, was immer nur Aeußerungen von Thätigkeit, von Leben ist, niemals recht unangenehm finden – weder für mich noch meinen Nächsten – es ist eben ein Stück Leben darin, geht vorwärts, führt weiter, und hat mir etwas wohlthätiges. Mögest Du es auch so ansehn können, im Augenblick der Trennung ist es freilich kaum denkbar, und doch findest Du es nachher gewiß auch; wie ich mit meiner vorjährigen BirminghamerThe Birmingham Triennial Music FestivalBirminghamGroßbritannien Reise. Gestern fing ich zufällig an, das Tagebuch davon in CécilensMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von dem Jahr einzutragen, weil es doch in vieler Beziehung merkwürdige Tage für mich waren; und da fiel mirs lebhaft aufs Herz, welch ein Gewinn so ein Stück thätiges Leben für immer bleibt, es mag im Augenblick noch so sauer und bitter schmecken. So denkst Du gewiß auch, lieber Bruder.

Da ich meinen ewigen Witz doch auch diesmal anbringen muß, so gratulire ich zu den Millionen Rubel, die als Reisekosten verdient werden müssen. Bei mir geht es aber langsam, und so kann ich nicht einmal die angekündigten 30 Louis umgehend schicken, wie ich es thun wollte. Ich müßte ein Manuscript unvollendet aus Händen geben, und dazu hatte ich in der letzten Woche des vorigen Jahres den Willen, wo ich immer nur an meine Rechnung mit Furcht und Zittern denke; jetzt aber, nach der ersten Woche des neuen sehe ich die Sache schon ruhiger an, und weiß nicht warum ich mich übereile, da es höchstens eine Arbeit von einigen Tagen ist, die den Unterschied macht. Dennoch habe ich noch eine Bitte; findest Du indem Du die Rechnung ausziehst, daß ich weniger eingenommen, als ausgegeben habe (was indeß nur der Fall sein könnte nach meiner Berechnung, wenn Du Ausgaben für mich gemacht hättest von denen ich nichts wüßte) so setze 100 rt. auf die Creditseite, die ich unverzüglich nach Deiner Nachricht darüber schicken werde. Verzeih die Belästigung und Sonderbarkeit; ich will aber am Ende des Jahres nichts schuldig sein, sondern Ueberschuß haben, wäre er auch gering, und deshalb bitte ich Dich sehr meinen Wunsch zu erfüllen.

Habe auch vielen Dank für die guten lieben Worte die Du zu Beantwortung meiner Geschäftsfrage sagst; ich versteh es doch noch nicht recht, aber jetzt hast Du mehr zu thun, als meine Bedenklichkeiten zu lesen und zu beantworten; ich behalte mirs denn bis auf eine ruhigere Zeit vor und rücke dann wieder mit meinen Gewissensfragen leise an.

Unser neues Jahr hat mit den jämmerlichsten Zahnschmerzen begonnen, an denen CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) 5 Tage und Nächte unsäglich gelitten hat. Es war Erkältung, sie hat gestern im Bett zugebracht und ist heut Gott sei Dank ganz davon befreit, und wohl, wie früher. Sie grüßt DichMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) herzlich, wie ich es thue, und wünscht Euch vielen und guten Muth zu den bösen Trennungsstunden.

Laß mich zuweilen von Dir hören – wenigstens Deine Adresse wissen, lieber BruderMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) damit ich mitunter schreiben kann – Gott sei mit [Dir]. Von ganzem Herzen

DeinFelix.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) trägt mir auf, AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) nach Leipzig einzuladen; sie will in diesen Tagen schreiben, und es selbst thun. Das wäre freilich gar schön; in jedem Fall soll sie oft von uns hören. Und Du, lieber PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), habe Dank für Dein Versprechen mir zuweilen aus dem getadelten Lande zu schreiben. Halt es! – Und bleib mir g[ut].

Verzeih daß ich nicht frankire; ich kann sonst den Brief nicht heut mehr fortschaffen.

            Leipzig d. 9 Januar 38Lieber Paul
Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von Fanny vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne Deine Frau, nicht angenehm zu finden, und doch ist es sonderbar kann ich all dergleichen, was immer nur Aeußerungen von Thätigkeit, von Leben ist, niemals recht unangenehm finden – weder für mich noch meinen Nächsten – es ist eben ein Stück Leben darin, geht vorwärts, führt weiter, und hat mir etwas wohlthätiges. Mögest Du es auch so ansehn können, im Augenblick der Trennung ist es freilich kaum denkbar, und doch findest Du es nachher gewiß auch; wie ich mit meiner vorjährigen Birminghamer Reise. Gestern fing ich zufällig an, das Tagebuch davon in Cécilens von dem Jahr einzutragen, weil es doch in vieler Beziehung merkwürdige Tage für mich waren; und da fiel mirs lebhaft aufs Herz, welch ein Gewinn so ein Stück thätiges Leben für immer bleibt, es mag im Augenblick noch so sauer und bitter schmecken. So denkst Du gewiß auch, lieber Bruder.
Da ich meinen ewigen Witz doch auch diesmal anbringen muß, so gratulire ich zu den Millionen Rubel, die als Reisekosten verdient werden müssen. Bei mir geht es aber langsam, und so kann ich nicht einmal die angekündigten 30 Louis umgehend schicken, wie ich es thun wollte. Ich müßte ein Manuscript unvollendet aus Händen geben, und dazu hatte ich in der letzten Woche des vorigen Jahres den Willen, wo ich immer nur an meine Rechnung mit Furcht und Zittern denke; jetzt aber, nach der ersten Woche des neuen sehe ich die Sache schon ruhiger an, und weiß nicht warum ich mich übereile, da es höchstens eine Arbeit von einigen Tagen ist, die den Unterschied macht. Dennoch habe ich noch eine Bitte; findest Du indem Du die Rechnung ausziehst, daß ich weniger eingenommen, als ausgegeben habe (was indeß nur der Fall sein könnte nach meiner Berechnung, wenn Du Ausgaben für mich gemacht hättest von denen ich nichts wüßte) so setze 100 rt. auf die Creditseite, die ich unverzüglich nach Deiner Nachricht darüber schicken werde. Verzeih die Belästigung und Sonderbarkeit; ich will aber am Ende des Jahres nichts schuldig sein, sondern Ueberschuß haben, wäre er auch gering, und deshalb bitte ich Dich sehr meinen Wunsch zu erfüllen.
Habe auch vielen Dank für die guten lieben Worte die Du zu Beantwortung meiner Geschäftsfrage sagst; ich versteh es doch noch nicht recht, aber jetzt hast Du mehr zu thun, als meine Bedenklichkeiten zu lesen und zu beantworten; ich behalte mirs denn bis auf eine ruhigere Zeit vor und rücke dann wieder mit meinen Gewissensfragen leise an.
Unser neues Jahr hat mit den jämmerlichsten Zahnschmerzen begonnen, an denen Cécile 5 Tage und Nächte unsäglich gelitten hat. Es war Erkältung, sie hat gestern im Bett zugebracht und ist heut Gott sei Dank ganz davon befreit, und wohl, wie früher. Sie grüßt Dich und Albertine herzlich, wie ich es thue, und wünscht Euch vielen und guten Muth zu den bösen Trennungsstunden.
Laß mich zuweilen von Dir hören – wenigstens Deine Adresse wissen, lieber Bruder damit ich mitunter schreiben kann – Gott sei mit Dir. Von ganzem Herzen
Dein
Felix.
Cécile trägt mir auf, Albertine nach Leipzig einzuladen; sie will in diesen Tagen schreiben, und es selbst thun. Das wäre freilich gar schön; in jedem Fall soll sie oft von uns hören. Und Du, lieber Paul, habe Dank für Dein Versprechen mir zuweilen aus dem getadelten Lande zu schreiben. Halt es! – Und bleib mir gut.
Verzeih daß ich nicht frankire; ich kann sonst den Brief nicht heut mehr fortschaffen.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1839-01-09-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1839-01-09-01" xml:id="title_ae3e46fd-4346-4cc6-a90a-de349a7e33f7">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Mendelssohn &amp; Co. <lb></lb>Leipzig, 9. Januar 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_00000000-0000-0000-0000-000000000000">Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von Fanny vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne Deine</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_fa2df921-7b6c-43c0-b553-fad38f20b3c5">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">noch nicht eingetragen</title> <title key="unknown" type="successor">noch nicht eingetragen</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 6, 2195</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_ff8c2136-ae5f-4093-b3d6-b429ce04726e"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn letters</collection> <idno type="signatur">Vol. Va/14 (407).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1839-01-09-01" type="letter" xml:id="title_2c77020b-723e-46a8-a09f-269653acf54b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Mendelssohn &amp; Co.; Leipzig, 9. Januar 1839</title> <incipit>Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von Fanny vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne Deine</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Felix Mendelssohn Bartholdy irrte sich im Jahr, wie der Bezug auf Paul Mendelssohn Bartholdys Russland-Reise 1839 und das Datum des Poststempels belegen.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-01-09" xml:id="date_60cefac4-7b36-489b-9456-eca4dcf1bebd">9. Januar 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_c6bbb7a8-94c9-4c18-9030-8238e2b13c36">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_d6319354-7a15-452a-a758-dabd061c15d9"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113263" resp="receiver" xml:id="persName_5d28ef18-cea2-49a3-9a3d-fc9dab85ad08">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_c591605a-8ab7-4545-87c4-1dea43dbf914"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_5e5129ed-364f-4e54-9c6f-2cfa28a5933b"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Paul Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>Herrn <hi n="1" rend="underline">Mendelssohn &amp; Co.</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Berlin</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_040b15d1-a416-4589-9c65-28db21e17050"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1839-01-09" xml:id="date_85fbb080-7581-4ad4-a9ab-b6d268b7dfc6">9 Januar 38</date></dateline><salute rend="left">Lieber Paul</salute><p style="paragraph_without_indent">Die Nachricht Deiner Russischen Reise, die mir Dein heutiger Brief mittheilt und die ich gestern von <persName xml:id="persName_5e5c2fe3-fc51-4aac-84b2-3f9e9abf799b">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> vorläufig erfahren hatte, überrascht uns nicht wenig. Wohl hast Du Recht diese Reise in dieser Jahreszeit ohne <persName xml:id="persName_009778fd-be7a-4a55-b6da-ae9f6d8539f6">Deine Frau<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, nicht angenehm zu finden, und doch ist es sonderbar kann ich all dergleichen, was immer nur Aeußerungen von Thätigkeit, von Leben ist, niemals recht unangenehm finden – weder für mich noch meinen Nächsten – es ist eben ein Stück Leben darin, geht vorwärts, führt weiter, und hat mir etwas wohlthätiges. Mögest Du es auch so ansehn können, im Augenblick der Trennung ist es freilich kaum denkbar, und doch findest Du es nachher gewiß auch; wie ich mit meiner vorjährigen <placeName xml:id="placeName_8387834c-a245-4242-855d-c91d0258508a">Birminghamer<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> Reise. Gestern fing ich zufällig an, das Tagebuch davon in <persName xml:id="persName_a49a1bd0-6e2a-4e85-a24a-b85d5d29a246">Cécilens<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von dem Jahr einzutragen, weil es doch in vieler Beziehung merkwürdige Tage für mich waren; und da fiel mirs lebhaft aufs Herz, welch ein Gewinn so ein Stück thätiges Leben für immer bleibt, es mag im Augenblick noch so sauer und bitter schmecken. So denkst Du gewiß auch, lieber Bruder.</p><p>Da ich meinen ewigen Witz doch auch diesmal anbringen muß, so gratulire ich zu den Millionen Rubel, die als Reisekosten verdient werden müssen. Bei mir geht es aber langsam, und so kann ich nicht einmal die angekündigten 30 Louis umgehend schicken, wie ich es thun wollte. Ich müßte ein Manuscript unvollendet aus Händen geben, und dazu hatte ich in der letzten Woche des vorigen Jahres den Willen, wo ich immer nur an meine Rechnung mit Furcht und Zittern denke; jetzt aber, nach der ersten Woche des neuen sehe ich die Sache schon ruhiger an, und weiß nicht warum ich mich übereile, da es höchstens eine Arbeit von einigen Tagen ist, die den Unterschied macht. Dennoch habe ich noch eine Bitte; findest Du indem Du die Rechnung ausziehst, daß ich weniger eingenommen, als ausgegeben habe (was indeß nur der Fall sein könnte nach meiner Berechnung, wenn Du Ausgaben für mich gemacht hättest von denen ich nichts wüßte) so setze 100 rt. auf die Creditseite, die ich unverzüglich nach Deiner Nachricht darüber schicken werde. Verzeih die Belästigung und Sonderbarkeit; ich will aber am Ende des Jahres nichts schuldig sein, sondern Ueberschuß haben, wäre er auch gering, und deshalb bitte ich Dich sehr meinen Wunsch zu erfüllen.</p><p>Habe auch vielen Dank für die guten lieben Worte die Du zu Beantwortung meiner Geschäftsfrage sagst; ich versteh es doch noch nicht recht, aber jetzt hast Du mehr zu thun, als meine Bedenklichkeiten zu lesen und zu beantworten; ich behalte mirs denn bis auf eine ruhigere Zeit vor und rücke dann wieder mit meinen Gewissensfragen leise an.</p><p>Unser neues Jahr hat mit den jämmerlichsten Zahnschmerzen begonnen, an denen <persName xml:id="persName_bf28fcde-0ae5-4c2a-8356-408f413fcc9e">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> 5 Tage und Nächte unsäglich gelitten hat. Es war Erkältung, sie hat gestern im Bett zugebracht und ist heut Gott sei Dank ganz davon befreit, und wohl, wie früher. Sie grüßt <persName xml:id="persName_0449a9c7-1d06-4432-b0fa-931106131176">Dich<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_43237b3e-3ad7-4e2b-83a4-fce79c687268">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> herzlich, wie ich es thue, und wünscht Euch vielen und guten Muth zu den bösen Trennungsstunden.</p><p>Laß mich zuweilen von Dir hören – wenigstens Deine Adresse wissen, <persName xml:id="persName_a17c6d0c-08eb-4d73-9324-719b7c9c0029">lieber Bruder<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> damit ich mitunter schreiben kann – <seg type="closer" xml:id="seg_96a3d5a4-9ec3-48dc-8c67-213a3cad1c58">Gott sei mit [Dir]. Von ganzem Herzen</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_357b24c7-e9d0-4868-a31d-2cf3e2f52d7c"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_49bced6b-28c0-4ac1-b723-ff7a29eb95db">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> trägt mir auf, <persName xml:id="persName_92d6206a-1788-4769-8948-170eab6d1560">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> nach Leipzig einzuladen; sie will in diesen Tagen schreiben, und es selbst thun. Das wäre freilich gar schön; in jedem Fall soll sie oft von uns hören. Und Du, <persName xml:id="persName_6df49ea0-c667-4914-9d78-65051ce83bad">lieber Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, habe Dank für Dein Versprechen mir zuweilen aus dem getadelten Lande zu schreiben. Halt es! – Und bleib mir g[ut].</p><p>Verzeih daß ich nicht frankire; ich kann sonst den Brief nicht heut mehr fortschaffen.</p></div></body> </text></TEI>