fmb-1838-12-29-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 29. Dezember 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Gestern nachdem mein Brief an Mutter fort war kam der ihrige und der Deinige an. Danke ihr in meinem Namen vielmals dafür und sei selbst schön bedankt, Du liebe Drude. Was ist es nur, daß ein Brief den man hier Sonnabend vor Postschluß aufgiebt erst Montag bei Euch ankommt, und Pakete erst Dinstag?
stenJanuar vorschlagen. Das klatsche ich Dir, damit Du ihr, vorkommenden Falls versichern kannst, wir könnten nicht mehr zahlen; denn vermuthlich wird sie handeln wollen, ich bin aber ein Feind davon, und es war mir angenehm, daß die Herren gleich eine Summe bestimmten, die sie sonst niemals gegeben haben, denn
nächstenWinter abgeschlossen werden. Berühre den Punct so wenig als möglich,
tesConcert, dann reis’t er nach Berlin ab, Montag Sylvesterabend, den denken wir mit
tenJan. kommt Bennett mit
Leipzig 29 Dec. 1838Liebe Fanny Gestern nachdem mein Brief an Mutter fort war kam der ihrige und der Deinige an. Danke ihr in meinem Namen vielmals dafür und sei selbst schön bedankt, Du liebe Drude. Was ist es nur, daß ein Brief den man hier Sonnabend vor Postschluß aufgiebt erst Montag bei Euch ankommt, und Pakete erst Dinstag? Meine dritte Etüde ist eigentlich nur ein Saustück, gut oder schlecht gespielt; verzeih daß ich Dirs geschickt habe; ich wollte Dir aber so gern etwas schreiben, und so kamen die schlechten Dinger (denn Du weißt ich mache mir auch aus no. 1 und 2 nichts) Nun, das Herz war schwarz dabei. Hiebei ist auch wieder ein Brief an Mme. Schulz, von directionswegen. Ich will Dir sagen, lieber Talleyrand, daß ihr die Herren inliegend 60 rt. Honorar für das Concert bieten, da Reise &c. kosten zu unbestimmt schienen; und den 31sten Januar vorschlagen. Das klatsche ich Dir, damit Du ihr, vorkommenden Falls versichern kannst, wir könnten nicht mehr zahlen; denn vermuthlich wird sie handeln wollen, ich bin aber ein Feind davon, und es war mir angenehm, daß die Herren gleich eine Summe bestimmten, die sie sonst niemals gegeben haben, denn unsre Engländerinnen erhalten weniger; ich meine auch, man könnte damit zufrieden sein. Was Stadtrath Porsche in seinem Brief von einem Winterengagement geschrieben hat, mag Gott wissen; es war nichts der Art besprochen; never mind, wenn sie recht gefällt kann sie allerdings gleich mehrere Concerte nach einander singen, und das Engagement für nächsten Winter abgeschlossen werden. Berühre den Punct so wenig als möglich, Talleyrand, sieh aber daß Du sie dazu bringst besagten Brief von Porsche mitzubringen; ich möchte ihn sehr gern einmal lesen. Kannst Du mir dazu verhelfen, so thust Du mir einen Gefallen; wie gesagt, laß sie ihn mitbringen. Thalberg hat gestern Abend Concert gegeben, und mir außerordentlich großes Vergnügen gemacht. Sieh, daß Du ihn recht oft zu hören bekommst, denn er macht einem wieder Lust zum Spielen und Studiren, wie alles recht Vollkommne. Solch eine Fantasie von ihm (namentlich die auf die donna del lago) ist eine Anhäufung der ausgesuchtesten, feinsten Effecte, und eine Steigerung von Schwierigkeiten und Zierlichkeiten, daß man staunen muß. Alles so speculirt und raffinirt und mit solcher Sicherheit und Kenntniß, und voll des allerfeinsten Geschmacks. Dabei hat der Mensch eine unglaubliche Kraft in der Faust, und wieder so ausgespielt leichte Finger, wie einer; wie gesagt, hör ihn recht oft, von Virtuosenmusik kann man nichts exquisiteres finden. Heut Mittag essen wir im hotel de Bavière bei Franck; aus meinem gestrigen Briefe wird Dir Mutter mitgetheilt haben, daß er hier ist und bleiben wird; seine Frau ist recht anspruchslos und angenehm; ich freue mich gar sehr über diesen Zuwachs unsrer Bekanntschaft. Heut Abend ist bei Härtels (Beckchen weiß was da gegessen wird) soirée mit Thalberg, morgen sein 2tes Concert, dann reis’t er nach Berlin ab, Montag Sylvesterabend, den denken wir mit Schuncks ruhig zuzubringen vielleicht zu verschlafen, Dinstag NeujahrsConcert das wir mit meiner Ouvertüre zu Paulus eröffnen, und in dem David sein neues Concert wiederholt (auf Verlangen) ferner die cmoll Symph. v. Beethoven. Am 17ten Jan. kommt Bennett mit seinem neuen Concert. Ich mache jetzt meinen esdur Psalm zur Herausgabe fertig, Du wirst Dich über die Neuigkeiten darin wundern. Am 24 Februar ist Armenconcert, da wollen wir diesen Psalm und den vorigen „wie der Hirsch schreit“, und die Beethovensche Symphonie mit Chören zum Schluß aufführen. Da könnte eigentlich eine oder der andre von Euch uns besuchen – es ist doch immer eine Art Veranlassung. Lebewohl, liebe Fanny; ich schreibe Dir immer lange Episteln, und Du mir kurze. Lies Goethe’s Recensionen aus den Frankfurter gelehrten Anzeigen, 1772 oder 73, da war er noch klobig. Als ich Deinen Brief über die Schulz vorlas, geriethen die Herrn in Enthusiasmus über sie; ich sagte man könne doch noch nicht wissen; sie aber antworteten „Ah!! Ihre Frau Schwester!!!“ Grüße Hensel vielmal von mir, und sag ihm Herr Shaw hätte hier eine Landschaft ausgestellt, die überträfe alles, was ich je gemacht hätte an Sudelei; ich glaube das Publikum hätte seine Frau beinah drüber ausgezischt; raisonniren thaten sie fürchterlich. Lebewohl liebe Fanny! Ein glückliches, neues Jahr! Dein Felix.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1838-12-29-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1838-12-29-01" xml:id="title_59538625-b2f0-46ed-b8bd-67d068d72bec">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin <lb></lb>Leipzig, 29. Dezember 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_bca24ac5-c8ce-48d6-af49-475908b5277c">Gestern nachdem mein Brief an Mutter fort war kam der ihrige und der Deinige an. Danke ihr in meinem Namen vielmals dafür und sei selbst schön bedankt, Du liebe Drude. Was ist es nur, daß</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_eb917747-88c5-443f-9a9d-c274ac7faf9c">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 6, 2180</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_e213a526-8dd5-419f-9a7b-462ca9e231f9"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Berlin</settlement> <institution key="RISM">D-B</institution> <repository>Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</repository> <collection>Musikabteilung</collection> <idno type="signatur">MA Depos. Berlin 1.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1838-12-29-01" type="letter" xml:id="title_0e5def75-0509-4f38-96a4-cdcf51309078">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 29. Dezember 1838</title> <incipit>Gestern nachdem mein Brief an Mutter fort war kam der ihrige und der Deinige an. Danke ihr in meinem Namen vielmals dafür und sei selbst schön bedankt, Du liebe Drude. Was ist es nur, daß</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 294 f.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-12-29" xml:id="date_39f8d099-fd26-4f79-90b0-1ff8815af827">29. Dezember 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_75811deb-9f14-49e7-b084-fb1f01b4a1b9">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_8f9e7da8-f638-40f3-ae4e-137f7fd08e63"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0111893" resp="receiver" xml:id="persName_5dddf857-b990-4c58-95d0-d1974c001459">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_e8c985bd-f4a0-4652-9c06-5091ceaf1ae4"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_375afa58-b9ef-4adc-b308-1bbf14d1c3bf"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig <date cert="high" when="1838-12-29" xml:id="date_12323d24-e1da-4b64-957e-3f6158a38540">29 Dec. 1838</date></dateline><salute rend="left">Liebe Fanny</salute><p style="paragraph_without_indent">Gestern nachdem mein Brief an Mutter fort war kam der ihrige und der Deinige an. Danke ihr in meinem Namen vielmals dafür und sei selbst schön bedankt, Du liebe Drude. Was ist es nur, daß ein Brief den man hier Sonnabend vor Postschluß aufgiebt erst Montag bei Euch ankommt, und Pakete erst Dinstag? <title xml:id="title_6006189f-0dae-4897-a15f-21908a03df82">Meine dritte Etüde<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iv7i4obz-dyub-fey1-gdex-mrwmluej7gvc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100481" style="hidden">Etüde a-Moll, [Dezember 1838]<idno type="MWV">U 142</idno><idno type="op">104/2-3</idno></name></title> ist eigentlich nur ein Saustück, gut oder schlecht gespielt; verzeih daß ich Dirs geschickt habe; ich wollte Dir aber so gern etwas schreiben, und so kamen die schlechten Dinger (denn Du weißt ich mache mir auch aus no. 1 und 2 nichts) Nun, das Herz war schwarz dabei. Hiebei ist auch wieder ein Brief an <persName xml:id="persName_88d989b9-97bd-4ccb-9caf-09905b46d8a6">Mme. Schulz<name key="PSN0114744" style="hidden">Schulz, Josephine (1790-1880)</name></persName>, von <placeName xml:id="placeName_a8c28b7a-665a-4b5a-9417-b6685dd4f206">directionswegen<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Ich will Dir sagen, lieber <persName xml:id="persName_20efeb71-7d4b-4a59-b1db-87887c6e6cf2">Talleyrand<name key="PSN0115240" style="hidden">Talleyrand-Périgord, Charles Maurice (seit 1807) Duc de (1754-1838)</name></persName>, daß ihr die Herren inliegend 60 rt. Honorar für das Concert bieten, da Reise &c. kosten zu unbestimmt schienen; und den 31<hi rend="superscript">sten</hi> Januar vorschlagen. Das klatsche ich Dir, damit Du ihr, vorkommenden Falls versichern kannst, wir könnten nicht mehr zahlen; denn vermuthlich wird sie handeln wollen, ich bin aber ein Feind davon, und es war mir angenehm, daß die Herren gleich eine Summe bestimmten, die sie sonst niemals gegeben haben, denn <persName xml:id="persName_dfb12bc5-07e6-4cd1-9f87-dddf28351c11">unsre Engländerinnen<name key="PSN0114893" style="hidden">Shaw, Mary (1814-1876)</name><name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> erhalten weniger; ich meine auch, man könnte damit zufrieden sein. Was <persName xml:id="persName_41216640-23cb-46ec-a877-4de8f28a784a">Stadtrath Porsche<name key="PSN0113957" style="hidden">Porsche, Carl Wilhelm August (1786-1840)</name></persName> in seinem Brief von einem Winterengagement geschrieben hat, mag Gott wissen; es war nichts der Art besprochen; never mind, wenn sie recht gefällt kann sie allerdings gleich mehrere Concerte nach einander singen, und das Engagement für <hi rend="underline">nächsten</hi> Winter abgeschlossen werden. Berühre den Punct so wenig als möglich, <persName xml:id="persName_769961f9-bd9d-41d7-9438-9517f660ee76">Talleyrand<name key="PSN0115240" style="hidden">Talleyrand-Périgord, Charles Maurice (seit 1807) Duc de (1754-1838)</name></persName>, sieh aber daß Du sie dazu bringst besagten Brief von <persName xml:id="persName_a9937116-8d43-4f17-bacf-a25ca72cf7e0">Porsche<name key="PSN0113957" style="hidden">Porsche, Carl Wilhelm August (1786-1840)</name></persName> mitzubringen; ich möchte ihn sehr gern einmal lesen. Kannst Du mir dazu verhelfen, so thust Du mir einen Gefallen; wie gesagt, laß sie ihn mitbringen. <persName xml:id="persName_d4bcc3de-3388-4a83-a5fa-1e802176e1b7">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> hat gestern Abend Concert gegeben, und mir außerordentlich großes Vergnügen gemacht. Sieh, daß Du ihn recht oft zu hören bekommst, denn er macht einem wieder Lust zum Spielen und Studiren, wie alles recht Vollkommne. Solch eine <title xml:id="title_1f76d8e3-c6a3-4558-82ca-c610e0791a24">Fantasie<name key="PSN0115297" style="hidden" type="author">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name><name key="CRT0111038" style="hidden" type="music">Fantaisie sur des motifs de La Donna del Lago [von Gioachino Rossini] op. 40</name></title> von ihm (namentlich die auf die <title xml:id="title_77fa2cb3-39a2-44b5-b06c-4520cbc6c7fb">donna del lago<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792-1868)</name><name key="CRT0110577" style="hidden" type="music">La donna del lago</name></title>) ist eine Anhäufung der ausgesuchtesten, feinsten Effecte, und eine Steigerung von Schwierigkeiten und Zierlichkeiten, daß man staunen muß. Alles so speculirt und raffinirt und mit solcher Sicherheit und Kenntniß, und voll des allerfeinsten Geschmacks. Dabei hat der Mensch eine unglaubliche Kraft in der Faust, und wieder so ausgespielt leichte Finger, wie einer; wie gesagt, hör ihn recht oft, von Virtuosenmusik kann man nichts exquisiteres finden. Heut Mittag essen wir im <placeName xml:id="placeName_e6c6cd2f-9327-4ae6-bcdc-b3e6027af68e">hotel de Bavière<name key="NST0100515" style="hidden" subtype="" type="institution">Hôtel de Bavière</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bei <persName xml:id="persName_662aeb03-a327-4ac7-9f56-8f602dbaf2ec">Franck<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName>; aus meinem gestrigen Briefe wird Dir <persName xml:id="persName_2fa05728-024b-4d41-bae3-4eaf9a29c824">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> mitgetheilt haben, daß er hier ist und bleiben wird; <persName xml:id="persName_da5de2c7-7592-4180-b95e-6e95de67de1f">seine Frau<name key="PSN0111128" style="hidden">Franck, Mathilde (1809-1847)</name></persName> ist recht anspruchslos und angenehm; ich freue mich gar sehr über diesen Zuwachs unsrer Bekanntschaft. Heut Abend ist bei <persName xml:id="persName_ed052469-ed16-4e29-b182-7b614dcf51de">Härtels<name key="PSN0111723" style="hidden">Härtel, Hermann (1803-1875)</name></persName> (<persName xml:id="persName_e113c156-02d1-49d2-9609-23f2207a7e12">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> weiß was da gegessen wird) soirée mit <persName xml:id="persName_0380e244-2bb0-4821-8368-18df7bfa3332">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>, morgen sein 2<hi rend="superscript">tes</hi> Concert, dann reis’t er nach Berlin ab, Montag Sylvesterabend, den denken wir mit <persName xml:id="persName_406bd648-2b59-4567-8497-2eeadb415ef6">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> ruhig zuzubringen vielleicht zu verschlafen, Dinstag <placeName xml:id="placeName_31dad856-6cdb-483c-8588-9aa3d05f8d83">NeujahrsConcert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> das wir mit meiner Ouvertüre zu <title xml:id="title_468ff2cc-82b1-493f-bb30-ea1785a51642">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ffwf5ej9-xlnv-6k7i-lsns-zs3fcyqothzh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> eröffnen, und in dem David <title xml:id="title_6a66ec1f-b555-4e60-a249-35277a54e26c">sein neues Concert<name key="PSN0110564" style="hidden" type="author">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="CRT0108524" style="hidden" type="music">Violinkonzert a-Moll</name></title> wiederholt (auf Verlangen) ferner die <title xml:id="title_235fc4be-b336-4871-8b0f-d796572a4b36">cmoll Symph. v. Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108066" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 67 (»Schicksal«)</name></title>. Am 17<hi rend="superscript">ten</hi> Jan. kommt Bennett mit <title xml:id="title_f0123fab-7031-4368-84b1-c3a2cb0410a4">seinem neuen Concert<name key="PSN0109864" style="hidden" type="author">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name><name key="CRT0108151" style="hidden" type="music">4. Klavierkonzert f-Moll, op. 19</name></title>. Ich mache jetzt <title xml:id="title_f2565a64-9fb2-4ff2-b9d2-9543edc8591c">meinen esdur Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9cb2q1xe-xqda-krb7-sf26-equfin9bvltm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name></title> zur Herausgabe fertig, Du wirst Dich über die Neuigkeiten darin wundern. Am 24 Februar ist Armenconcert, da wollen wir diesen Psalm und den vorigen <title xml:id="title_704df06c-44b8-43b1-8aac-f83205f94509">„wie der Hirsch schreit“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ok9mln1d-cjo9-wp2a-lwll-5f95hejdgnap"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title>, und die <title xml:id="title_529fde30-6928-4197-9b70-548eb5e117fc">Beethovensche Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> mit Chören zum Schluß aufführen. Da könnte eigentlich eine oder der andre von Euch uns besuchen – es ist doch immer eine Art Veranlassung. Lebewohl, liebe Fanny; ich schreibe Dir immer lange Episteln, und Du mir kurze. Lies <persName xml:id="persName_63f7a27d-8d44-4324-ae7e-3df72909c014">Goethe’s<name key="PSN0111422" style="hidden">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> Recensionen aus den Frankfurter gelehrten Anzeigen, 1772 oder 73, da war er noch klobig. Als ich Deinen Brief über die <persName xml:id="persName_e66a4692-d3f6-4942-a4e4-4af6ecbd9704">Schulz<name key="PSN0114742" style="hidden">Schulz (Schulze), Hedwig (1815-1845)</name></persName> vorlas, geriethen die Herrn in Enthusiasmus über sie; ich sagte man könne doch noch nicht wissen; sie aber antworteten „Ah!! Ihre Frau Schwester!!!“ Grüße <persName xml:id="persName_8b78aed9-3f8e-4801-b7d7-62e722e52473">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> vielmal von mir, und sag ihm <persName xml:id="persName_f25972cb-6a7f-4cc3-af1d-a2b8c165b9b1">Herr Shaw<name key="PSN0114892" style="hidden">Shaw, Alfred (1811-1847)</name></persName> hätte hier eine Landschaft ausgestellt, die überträfe alles, was ich je gemacht hätte an Sudelei; ich glaube das Publikum hätte seine <persName xml:id="persName_012129eb-1fc1-4afc-8d0e-e0893134ce95">Frau<name key="PSN0114893" style="hidden">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName> beinah drüber ausgezischt; raisonniren thaten sie fürchterlich. <seg type="closer" xml:id="seg_679a8186-17aa-4640-a95a-c99de2765bbc">Lebewohl liebe Fanny! Ein glückliches, neues Jahr!</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix.</signed></div></body></text></TEI>