fmb-1838-12-10-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb/>Leipzig, 10. Dezember 1838 Wir haben wieder lange keine Nachrichten über Beckchen; ich hoffe es bedeutet nur Gutes und die wunderliche Kur durch den Zahn hat sich bewährt. Der Brief den wir damals an Cécile schrieben ist nach mehreren Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2158

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVc/2 (403). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. Dezember 1838 Wir haben wieder lange keine Nachrichten über Beckchen; ich hoffe es bedeutet nur Gutes und die wunderliche Kur durch den Zahn hat sich bewährt. Der Brief den wir damals an Cécile schrieben ist nach mehreren

2 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief der Konzertdirektion des Gewandhauses an die Sopranistin Hedwig Schulz in Berin, geschrieben vor dem oder am 10. Dezember 1838; heutiger Standort nicht bekannt.

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Dezember 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 10ten Dec. 1838.Liebe Mutter

Wir haben wieder lange keine Nachrichten über BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858); ich hoffe es bedeutet nur Gutes und die wunderliche Kur durch den Zahn hat sich bewährt. Der Brief den wir damals an CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) schrieben ist nach mehreren Tagen angekommen; hast Du denn den meinigen bekommen, den wir Dir gleich nach meiner Rückkehr heut vor 14 Tagen von hier aus schrieben? Du erwähntest nichts davon und das macht mich zweifelhaft. 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Nun lobst Du mich gewiß? – Bei SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S., DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) und SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) geht es gut, bis auf die fatalen Erkältungen, die die ganze Stadt befallen haben, und an denen auch ich seit 8 Tagen, wie unsinnig, huste und niese. Gestern ist auch Hr. Carl EckertEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) hier eingetroffen, von dem die deutschen Journale, wie ich höre, jetzt das größte rührendste Aufhebens machen, in Artikeln überschrieben „Clara NovellosNovello, Clara Anastasia (1818-1908) Schande.“ Das ist ein lausiger Zustand von öffentlicher Meinung, an dem wir armen Deutschen kauen müssen. Außer BennettBennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875) haben wir noch 6 andre musikalische Engländer hier, bei SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. hört man kaum mehr Deutsch sprechen, geht alles Englisch zu; einer von den HerrenWillman, Thomas Lindsay (1784-1840) hatte nur 4 Wochen Urlaub zu einer Reise; fährt 8 Tage über Rotterdam hieher, bleibt 14 Tage hier, spielt uns sehr hübsch Clarinette vor, ißt die Mittage im hotel de BavièreHôtel de BavièreLeipzigDeutschland, und fährt nun wieder 8 Tage über Rotterdam nach London. Hiebei liegt ein Brief von unsrer ConcertDirectionGewandhausLeipzigDeutschland an die TochterSchulz (Schulze), Hedwig (1815-1845) der Mme. SchulzSchulz, Josephine (1790-1880); ich bitte FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), ihr denselben baldmöglichst zukommen zu lassen, und mir ihre Antwort baldmöglichst wieder zu schicken. Wollen die Damen gern mündliche nähere Auskunft, so ist Fanny wohl so gut ihnen die auch zu geben; wir möchten daß sie im Februar oder März hier einmal sänge, (d. h. eine Arie und eine Cavatine, die erstere wo möglich mit Recitativ) würden ihr dafür natürlich alle Kosten der Reise erstatten, auch (wenn Sie es verlangt) noch ein Honorar, obwohl freilich kein großes; und möchten gern daß daraus ein Engagement für den ganzen nächsten Winter hervorginge, wenn Sie gefällt. So sprach ich, wie ein rechter Entrepreneur, ein Grundphilister, Fanny wirds schon zierlicher einzukleiden wissen. Liebe Mutter, wenn Du Immermanns Münchhausen<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109446" style="hidden" type="literature">Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken</name> noch nicht gelesen hast, so lies es ja nicht; es ist ein sehr häßliches Buch. Ich habs durchgeblättert und auf Lebenszeiten genug an solcher bittersauren Lectüre. Mein Englisches Instrument ist gut ausgefallen; der Ton vortrefflich; die Spielart aber wieder nicht tadellos, da bleibt noch immer viel zu vervollkommne[n.] Nach Düsseldorf werde ich nächstes Jahr zum Musikfest21. Niederrheinisches Musikfest (1839)DüsseldorfDeutschland wohl wieder müssen; wenn nun BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) nach einem Seebade reis’t, könnten wir da nicht die Reise mitsammen machen? Die Frage leg ich ihr gleich ans Herz. Und wie ists mi[t] dem Besuch, liebe Mutter, der uns von Euch in corpore erst zu Weihnachten, dann aufs Frühjahr versprochen ist? Weihnachten rückt heran, es giebt schon viele Stollen. Wenn Ihr mal so eine voiture Nomade nähmt, und in Gesellschaft herreis’tet!

Lebwohl für heut. Grüß alle, und seid von uns allen gegrüßt. DeinFelix.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Ich öffne den Brief wieder, weil eben da ich ihn fortschicken will BeckchensDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) lieber lieber Brief kommt. Sag ihr, wie ich ihr dankte, (CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ist nicht zu Haus) ich schreib ihr in den nächsten Tagen. Aber tausend Dank dem lieben Beckchen […] [soviel]; wie sie so gut ist. Küß sie mal […] ich wollt ich thäts selbst.

            Leipzig d. 10ten Dec. 1838. Liebe Mutter
Wir haben wieder lange keine Nachrichten über Beckchen; ich hoffe es bedeutet nur Gutes und die wunderliche Kur durch den Zahn hat sich bewährt. Der Brief den wir damals an Cécile schrieben ist nach mehreren Tagen angekommen; hast Du denn den meinigen bekommen, den wir Dir gleich nach meiner Rückkehr heut vor 14 Tagen von hier aus schrieben? Du erwähntest nichts davon und das macht mich zweifelhaft. Es geht alles wohl bei uns; ich habe sehr viel zu dirigiren, und komme wenig zu eignen Arbeiten; doch werde ich den Psalm in es noch in diesem Monat umarbeiten, zwei neue Chöre hineinthun und ihn dann herausgeben. Auch die 3 Violinquartetten erscheinen bald, an den Kronprinzen von Schweden zugeeignet. Nun lobst Du mich gewiß? – Bei Schuncks, Davids und Schleinitz geht es gut, bis auf die fatalen Erkältungen, die die ganze Stadt befallen haben, und an denen auch ich seit 8 Tagen, wie unsinnig, huste und niese. Gestern ist auch Hr. Carl Eckert hier eingetroffen, von dem die deutschen Journale, wie ich höre, jetzt das größte rührendste Aufhebens machen, in Artikeln überschrieben „Clara Novellos Schande. “ Das ist ein lausiger Zustand von öffentlicher Meinung, an dem wir armen Deutschen kauen müssen. Außer Bennett haben wir noch 6 andre musikalische Engländer hier, bei Schuncks hört man kaum mehr Deutsch sprechen, geht alles Englisch zu; einer von den Herren hatte nur 4 Wochen Urlaub zu einer Reise; fährt 8 Tage über Rotterdam hieher, bleibt 14 Tage hier, spielt uns sehr hübsch Clarinette vor, ißt die Mittage im hotel de Bavière, und fährt nun wieder 8 Tage über Rotterdam nach London. Hiebei liegt ein Brief von unsrer ConcertDirection an die Tochter der Mme. Schulz; ich bitte Fanny, ihr denselben baldmöglichst zukommen zu lassen, und mir ihre Antwort baldmöglichst wieder zu schicken. Wollen die Damen gern mündliche nähere Auskunft, so ist Fanny wohl so gut ihnen die auch zu geben; wir möchten daß sie im Februar oder März hier einmal sänge, (d. h. eine Arie und eine Cavatine, die erstere wo möglich mit Recitativ) würden ihr dafür natürlich alle Kosten der Reise erstatten, auch (wenn Sie es verlangt) noch ein Honorar, obwohl freilich kein großes; und möchten gern daß daraus ein Engagement für den ganzen nächsten Winter hervorginge, wenn Sie gefällt. So sprach ich, wie ein rechter Entrepreneur, ein Grundphilister, Fanny wirds schon zierlicher einzukleiden wissen. Liebe Mutter, wenn Du Immermanns Münchhausen noch nicht gelesen hast, so lies es ja nicht; es ist ein sehr häßliches Buch. Ich habs durchgeblättert und auf Lebenszeiten genug an solcher bittersauren Lectüre. Mein Englisches Instrument ist gut ausgefallen; der Ton vortrefflich; die Spielart aber wieder nicht tadellos, da bleibt noch immer viel zu vervollkommnen. Nach Düsseldorf werde ich nächstes Jahr zum Musikfest wohl wieder müssen; wenn nun Beckchen nach einem Seebade reis’t, könnten wir da nicht die Reise mitsammen machen? Die Frage leg ich ihr gleich ans Herz. Und wie ists mit dem Besuch, liebe Mutter, der uns von Euch in corpore erst zu Weihnachten, dann aufs Frühjahr versprochen ist? Weihnachten rückt heran, es giebt schon viele Stollen. Wenn Ihr mal so eine voiture Nomade nähmt, und in Gesellschaft herreis’tet!
Lebwohl für heut. Grüß alle, und seid von uns allen gegrüßt. DeinFelix.
Ich öffne den Brief wieder, weil eben da ich ihn fortschicken will Beckchens lieber lieber Brief kommt. Sag ihr, wie ich ihr dankte, (Cécile ist nicht zu Haus) ich schreib ihr in den nächsten Tagen. Aber tausend Dank dem lieben Beckchen … soviel; wie sie so gut ist. Küß sie mal … ich wollt ich thäts selbst.          
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Nun lobst Du mich gewiß? – Bei <persName xml:id="persName_debfd685-bde9-443f-82e1-f6a5aecef6d3">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>, <persName xml:id="persName_450577d8-1056-49c5-8de9-3fdf5ed3a9ff">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> und <persName xml:id="persName_89214e66-0d36-4a21-ad5e-1e6d8ed10653">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> geht es gut, bis auf die fatalen Erkältungen, die die ganze Stadt befallen haben, und an denen auch ich seit 8 Tagen, wie unsinnig, huste und niese. Gestern ist auch <persName xml:id="persName_43d4e81e-c864-40f2-bd85-6dbeac1c30af">Hr. Carl Eckert<name key="PSN0110825" style="hidden">Eckert, Carl Anton Florian (1820-1879)</name></persName> hier eingetroffen, von dem die deutschen Journale, wie ich höre, jetzt das größte rührendste Aufhebens machen, in Artikeln überschrieben „<persName xml:id="persName_c09d0277-9c04-4635-9045-d3a548907dd8">Clara Novellos<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> Schande.“ Das ist ein lausiger Zustand von öffentlicher Meinung, an dem wir armen Deutschen kauen müssen. Außer <persName xml:id="persName_0b1922b7-8dab-4915-9441-9deac8bc3e9d">Bennett<name key="PSN0109864" style="hidden">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name></persName> haben wir noch 6 andre musikalische Engländer hier, bei <persName xml:id="persName_2f9830c7-6cb6-48a2-90bc-c257d23979e7">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> hört man kaum mehr Deutsch sprechen, geht alles Englisch zu; einer von den <persName xml:id="persName_a6777648-4e32-4f11-9ff5-355997c6e79e">Herren<name key="PSN0115798" style="hidden">Willman, Thomas Lindsay (1784-1840)</name></persName> hatte nur 4 Wochen Urlaub zu einer Reise; fährt 8 Tage über Rotterdam hieher, bleibt 14 Tage hier, spielt uns sehr hübsch Clarinette vor, ißt die Mittage im hotel de <placeName xml:id="placeName_660e2025-bfe6-4ff2-88d8-f5d95fdaec72">Bavière<name key="NST0100515" style="hidden" subtype="" type="institution">Hôtel de Bavière</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und fährt nun wieder 8 Tage über Rotterdam nach London. Hiebei liegt ein Brief von unsrer <placeName xml:id="placeName_7afded08-8a9f-4d13-9bcc-99a51c9f2b3d">ConcertDirection<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> an die <persName xml:id="persName_06f576b6-9fa1-449f-974c-785ff2f13d42">Tochter<name key="PSN0114742" style="hidden">Schulz (Schulze), Hedwig (1815-1845)</name></persName> der <persName xml:id="persName_603c9326-89a1-41d9-8d37-4c39c9fdbfc9">Mme. Schulz<name key="PSN0114744" style="hidden">Schulz, Josephine (1790-1880)</name></persName>; ich bitte <persName xml:id="persName_a95c25e4-1079-408a-a8a2-d809a98f8955">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, ihr denselben baldmöglichst zukommen zu lassen, und mir ihre Antwort baldmöglichst wieder zu schicken. Wollen die Damen gern mündliche nähere Auskunft, so ist Fanny wohl so gut ihnen die auch zu geben; wir möchten daß sie im Februar oder März hier einmal sänge, (d. h. eine Arie und eine Cavatine, die erstere wo möglich mit Recitativ) würden ihr dafür natürlich alle Kosten der Reise erstatten, auch (wenn Sie es verlangt) noch ein Honorar, obwohl freilich kein großes; und möchten gern daß daraus ein Engagement für den ganzen nächsten Winter hervorginge, wenn Sie gefällt. So sprach ich, wie ein rechter Entrepreneur, ein Grundphilister, Fanny wirds schon zierlicher einzukleiden wissen. Liebe Mutter, wenn Du <title xml:id="title_df23a1fb-ae7f-4ce0-b4fb-86cc99bf82cd">Immermanns Münchhausen<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109446" style="hidden" type="literature">Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken</name></title> noch nicht gelesen hast, so lies es ja nicht; es ist ein sehr häßliches Buch. Ich habs durchgeblättert und auf Lebenszeiten genug an solcher bittersauren Lectüre. Mein Englisches Instrument ist gut ausgefallen; der Ton vortrefflich; die Spielart aber wieder nicht tadellos, da bleibt noch immer viel zu vervollkommne[n.] Nach Düsseldorf werde ich <placeName xml:id="placeName_e3befd3d-9e0b-4b5d-a9a7-8621c859fa26">nächstes Jahr zum Musikfest<name key="NST0100734" style="hidden" subtype="" type="institution">21. Niederrheinisches Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wohl wieder müssen; wenn nun <persName xml:id="persName_8359df96-e936-4945-bae2-47332c7c1b83">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> nach einem Seebade reis’t, könnten wir da nicht die Reise mitsammen machen? Die Frage leg ich ihr gleich ans Herz. Und wie ists mi[t] dem Besuch, liebe Mutter, der uns von Euch in corpore erst zu Weihnachten, dann aufs Frühjahr versprochen ist? Weihnachten rückt heran, es giebt schon viele Stollen. Wenn Ihr mal so eine voiture Nomade nähmt, und in Gesellschaft herreis’tet!</p><closer rend="left" xml:id="closer_df6a7c27-96d6-49c3-a167-4b4b9a30ef0b">Lebwohl für heut. Grüß alle, und seid von uns allen gegrüßt. Dein</closer><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_a543c89e-82ad-4cf1-a745-6285e0f6f8e4"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">Ich öffne den Brief wieder, weil eben da ich ihn fortschicken will <persName xml:id="persName_51ef4561-ad4a-47cd-a85d-db1cfa5c2d27">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> <hi rend="underline">lieber</hi> <hi rend="underline">lieber</hi> Brief kommt. Sag ihr, wie ich ihr dankte, (<persName xml:id="persName_4bd7ba85-f37e-4557-aba3-54ad415b4348">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ist nicht zu Haus) ich schreib ihr in den nächsten Tagen. <seg type="closer" xml:id="seg_e7e8d963-161b-4a60-a9df-1c5cf5618aee">Aber tausend Dank dem lieben Beckchen […] [soviel]; wie sie so gut ist. Küß sie mal […] ich wollt ich thäts selbst.</seg></p></div></body> </text></TEI>