]> Brief: fmb-1838-11-05-01

fmb-1838-11-05-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 5. November 1838 Du hast bei Cécile auf mich gescholten, daß ich so lange nicht geschrieben habe, und ich selbst empfinde es am meisten an der langen Zeit, die ich jetzt ohne einen Brief von Dir an mich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2120

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVc/1 (400). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 5. November 1838 Du hast bei Cécile auf mich gescholten, daß ich so lange nicht geschrieben habe, und ich selbst empfinde es am meisten an der langen Zeit, die ich jetzt ohne einen Brief von Dir an mich

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. November 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mme. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 5 Nov. 38.Liebe Mutter

Du hast bei CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) auf mich gescholten, daß ich so lange nicht geschrieben habe, und ich selbst empfinde es am meisten an der langen Zeit, die ich jetzt ohne einen Brief von Dir an mich bin. Ich dachte Du hättest meine Briefe an FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), als soviel Briefe ans Haus angesehen; aber da es nicht ist, so schreibe ich geschwind, um nur bald wieder von Dir zu hören und zu lesen. Ich kann mich immer noch nicht aus dem Arbeitswust herausarbeiten, der sich von der Maserzeit her aufgehäuft hat; es ist ein Augiasstall, voll unbeantworteter Briefe, Symphonieen, Correcturen, und Concertgeschäften. Kommt dann so eine angenehme Unterbrechung, wie Julius SchunckSchunck, Julius (1809-1889) gestern aus Frankfurt, oder wie GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) neulich so fliegt ein Tag fort, man weiß nicht wohin. Unsre ConcerteGewandhausLeipzigDeutschland sind brillanter und voller als je, machen aber auch viele Scheererei; komisch ist es, daß weder DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) noch ich bis jetzt ans öffentlich Spielen denken können. Er hat seine Geige an einen berühmten Instrumentenmacher in Würzburg geschickt, der sie schon 3 Monat hat und noch nicht die geringste Miene macht sie wieder auszuliefern; und ich habe von meinem Instrument in London ebenfalls kein Sterbenswörtchen gehört. Indeß habe ich nun an MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) geschrieben und um umgehende Antwort gebeten, nun wird mir wohl bald geholfen sein. In seinem letzten Brief fragt er mich ganz lakonisch: wie gefällt Dir Dein Erardsches Instrument, und der Brief ist jetzt 14 Tage alt, und ich weiß nicht mehr darüber. Bitte doch PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) in Hamburg Ordre zu geben, daß sie es schleunigst hieher befördern, wenn es endlich dort eintrifft. Ich muß mich jetzt mit einem elenden Miethklepper behelfen, sehr alt und abgetakelt. Und noch eine Bitte: frag ihn doch, ob es anginge, die 135 Flaschen, die ich jetzt (nach seinem heutigen Briefe) empfangen werde nach Berlin zurückzuschicken, und ob der Weinhändler sie wieder nimmt, oder ob das nicht thunlich, und ob die Rückfracht zu theuer wird? Ich hatte ganz vergessen, daß wir der leeren Flaschen schon recht viel besitzen, und als ich CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) heut anzeigte nun kämen wieder welche, die wieder leer werden sollten, so war sie sehr bestürzt. Verzeih die häuslichen Sorgen, die Dich belästigen. Morgen geht ein großer Kasten ab, an dem CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) seit gestern schon packt, und bohrt und schraubt. Das Cha[…]sche Bild ist darin, und allerlei Kleinigkeiten sonst, namentlich eine Schürze für FelixDirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838), über der Cécile Malen und Singen und alles vergessen hat, so eifrig hat sie daran gearbeitet und geputzt. Lieb ist die CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) aber zum Fressen; wenn sie so was vorhat, und so emsig dabei ist und gar wenn sie den KleinenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) auf dem Arm trägt und lacht – wie wünsche ich Dich dann her, liebe Mutter! Wie oft thue ich das; Du hast sie ja auch lieb und freust Dich meines Glücks.

Lebwohl für heut! Bitte schreib mir bald wieder. Mit herzlichen Grüßen an FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), und SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) und an das Ganze Haus

DeinFelix.
            Leipzig d. 5 Nov. 38. Liebe Mutter
Du hast bei Cécile auf mich gescholten, daß ich so lange nicht geschrieben habe, und ich selbst empfinde es am meisten an der langen Zeit, die ich jetzt ohne einen Brief von Dir an mich bin. Ich dachte Du hättest meine Briefe an Fanny und Paul, als soviel Briefe ans Haus angesehen; aber da es nicht ist, so schreibe ich geschwind, um nur bald wieder von Dir zu hören und zu lesen. Ich kann mich immer noch nicht aus dem Arbeitswust herausarbeiten, der sich von der Maserzeit her aufgehäuft hat; es ist ein Augiasstall, voll unbeantworteter Briefe, Symphonieen, Correcturen, und Concertgeschäften. Kommt dann so eine angenehme Unterbrechung, wie Julius Schunck gestern aus Frankfurt, oder wie Gans neulich so fliegt ein Tag fort, man weiß nicht wohin. Unsre Concerte sind brillanter und voller als je, machen aber auch viele Scheererei; komisch ist es, daß weder David noch ich bis jetzt ans öffentlich Spielen denken können. Er hat seine Geige an einen berühmten Instrumentenmacher in Würzburg geschickt, der sie schon 3 Monat hat und noch nicht die geringste Miene macht sie wieder auszuliefern; und ich habe von meinem Instrument in London ebenfalls kein Sterbenswörtchen gehört. Indeß habe ich nun an Moscheles geschrieben und um umgehende Antwort gebeten, nun wird mir wohl bald geholfen sein. In seinem letzten Brief fragt er mich ganz lakonisch: wie gefällt Dir Dein Erardsches Instrument, und der Brief ist jetzt 14 Tage alt, und ich weiß nicht mehr darüber. Bitte doch Paul in Hamburg Ordre zu geben, daß sie es schleunigst hieher befördern, wenn es endlich dort eintrifft. Ich muß mich jetzt mit einem elenden Miethklepper behelfen, sehr alt und abgetakelt. Und noch eine Bitte: frag ihn doch, ob es anginge, die 135 Flaschen, die ich jetzt (nach seinem heutigen Briefe) empfangen werde nach Berlin zurückzuschicken, und ob der Weinhändler sie wieder nimmt, oder ob das nicht thunlich, und ob die Rückfracht zu theuer wird? Ich hatte ganz vergessen, daß wir der leeren Flaschen schon recht viel besitzen, und als ich Cécile heut anzeigte nun kämen wieder welche, die wieder leer werden sollten, so war sie sehr bestürzt. Verzeih die häuslichen Sorgen, die Dich belästigen. Morgen geht ein großer Kasten ab, an dem Cécile seit gestern schon packt, und bohrt und schraubt. Das Cha…sche Bild ist darin, und allerlei Kleinigkeiten sonst, namentlich eine Schürze für Felix, über der Cécile Malen und Singen und alles vergessen hat, so eifrig hat sie daran gearbeitet und geputzt. Lieb ist die Cécile aber zum Fressen; wenn sie so was vorhat, und so emsig dabei ist und gar wenn sie den Kleinen auf dem Arm trägt und lacht – wie wünsche ich Dich dann her, liebe Mutter! Wie oft thue ich das; Du hast sie ja auch lieb und freust Dich meines Glücks.
Lebwohl für heut! Bitte schreib mir bald wieder. Mit herzlichen Grüßen an Fanny und Hensel, und Sebastian und an das Ganze Haus
Dein
Felix.          
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