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fmb-1838-10-11-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin<lb></lb>Leipzig, 11. Oktober 1838 Es ist wohl endlich Zeit daß ich Dir wieder einmal schreibe, da ich es von hier aus noch gar nicht gethan; die Abhaltungen waren freilich mächtig genug. Es ist doch ein fatales Ding mit diesen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2102

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,28. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 11. Oktober 1838 Es ist wohl endlich Zeit daß ich Dir wieder einmal schreibe, da ich es von hier aus noch gar nicht gethan; die Abhaltungen waren freilich mächtig genug. Es ist doch ein fatales Ding mit diesen

4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Weissweiler, Briefwechsel, S. 287-289 (Felix Mendelssohn Bartholdys Briefteil).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. Oktober 1838 Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Leipzig Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland deutsch
An Mme. Fanny Hensel in Berlin. Leipziger Straße no. 3. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig d. 11ten October 1838 Liebe Fanny

Es ist wohl endlich Zeit daß ich Dir wieder einmal schreibe, da ich es von hier aus noch gar nicht gethan; die Abhaltungen waren freilich mächtig genug. Es ist doch ein fatales Ding mit diesen Masern; sie sollen zwar in 3 Wochen ganz vorüber sein, aber erst jetzt hat sich CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ganz erholt, während ich, bei dem es in die 4te Woche geht, noch so mättlich bin daß mich ein langer Spaziergang oder sonst eine Anstrengung mehr mitnimmt, als das zehnfache sonst. Da es aber bei CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ebenso war, und sie jetzt so munter und frisch ist wie nur jemals, so sehe ich auch in den nächsten Wochen der völligen Befreiung entgegen, so Gott will, und hoffe alle Augenschmerzen und Kopfschmerzen und sonstige Schmerzen bald los zu sein. Dem KleinenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) geht es prächtig, und wenn er ab und zu schreit und jammert so kommt es nur von den Zähnen, die ich jetzt alle Tage suche und bis jetzt noch nicht finden kann; unartig ist der liebe Kerl wirklich fast niemals, und lacht so oft und so lange er kann. Gestern war CécilesMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Geburtstag schön und froh; ich hatte ihr am Morgen einen Tisch mit ein Paar blühenden Orangebäumen und andern Blumen aufgebaut, dazu einen Madonnenkupferstich<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110391" style="hidden" type="art">Madonna del baldacchino</name> von Raphael (aus dem Pallast Pitti) ein schwarzes Atlaskleid, einen Baumkuchen, einen Malerstock von Rohr, wie den HenselschenHensel, Wilhelm (1794-1861), denn bis jetzt hatte sie immer vor ihrer Staffelei mit einem Besenstiel gesessen und sich darauf gestützt; SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. hatten ein bunt wollenes Kleid für den KleinenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897), und einen Filzhut und Stiefel für ihn geschickt, Mme. SchleinitzSchleinitz, Juliane Constanze (1807-1852) eine herrliche Schüssel mit Trauben und Blumen, Mathilde ClarusClarus, Caroline Mathilde (1816-1881) einen Rococoporcellanmann mit Zuckerwerk, und dazu kam noch Mutters liebes Geschenk und der zierlich schöne Brief, für den CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) wohl gleich selbst heut danken wird, so wie Dir liebe Fanny für den Deinigen, und für HenselsHensel, Wilhelm (1794-1861) dicken Bleistift. Es freut mich daß es ihm im lustigen England wohlgefallen hat; bekäme unser eins nur was von den schönen Zeichnungen zu sehen, von denen die Bücher gewiß wimmeln; und ich höre daß ihr nächstes Jahr zusammen hinüber reiset, das ist gar vernünftig denn Dir muß es in dem alten geliebten Rauchnest behagen, da ist gar kein Zweifel. Wenn HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), wie ich vermuthe, meine Zeichnung d. h. seine Zeichnung von Rosen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109180" style="hidden" type="art">Friedrich Rosen (Zeichnung 1829, verschollen)</name> mitgebracht hat, so bitte ich ihn mir sie mit dem Abschiede des Paulus<name key="PSN0110460" style="hidden" type="author">Cornelius, Peter Joseph (seit 1825) von (1783-1867)</name><name key="CRT0108463" style="hidden" type="art">Abschied des Apostels Paulus von den Ephesern</name> zusammen gelegentlich zukommen zu lassen, natürlich wenn er beide nicht mehr braucht. Wie steht es mit dem Bilde für Lord Egerton<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109185" style="hidden" type="art">Der Herzog von Braunschweig auf dem Ball der Herzogin von Richmond in Brüssel vor der Schlacht bei Quatre-Bras (Ölgemälde nach 1838, vor 1842)</name>? Ist es bei dem Gegenstand aus Childe Harold<name key="PSN0110239" style="hidden" type="author">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name><name key="CRT0108322" style="hidden" type="literature">Childe Harold’s Pilgrimage</name> geblieben? Du hast mir viel zu schreiben, wenn Du einmal loslegen willst.

Das ist so schlimm, beim Entferntleben, daß nicht allein man einander entbehren muß, sondern daß auch die Umgebungen mit all ihrem Thun und Treiben so nach und nach einwirken ohne daß man es merkt und will, und daß die in jedem andern Ort wieder anders sind und andershin wirken. Da habt Ihr nun Eure schöne Ausstellung und ich gäbe viel darum nur einen Vormittag einmal dort zu sein, die zu sehen; da hier so gar nichts dem Ähnliches herkommt; wieder habe ich es so recht an SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843) gesehen, der hier zwar viel und starken Eindruck macht, aber doch nicht so wie in Berlin, wo seine Umgebungen wieder andere sind; gestern gaben sie die Emilia Galotti<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name><name key="CRT0109735" style="hidden" type="dramatic_work">Emilia Galotti</name>, und ich war zum erstenmale im Theater, aber selbst an seinem Spiele konnte ich mich nicht recht ergötzen, weil die andern es gar zu erbärmlich machten; ich erinnerte mich des schönen Abends als wir es zusammen sahen und trieb CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) vor dem Ende fort, weil ichs nicht aushalten konnte. Nun wieder auf der andern Seite kann er hier doch die Räuber<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110668" style="hidden" type="dramatic_work">Die Räuber</name> spielen, was der König in BerlinPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) nicht haben will, und das soll seine größte Rolle sein; DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) hat mir mit dem Buche in der Hand eine ganze Stunde davon vorerzählt und beschrieben; ich lasse eine Anzeige in die Zeitung rücken, um eine Wiederholung zu erbitten, und er hat mirs schon halb und halb zugesagt es zu thun. Und wieder ist unser Musikwesen lustiger und lebendiger als bei Euch; wärst Du jetzt hier, wie im vorigen Jahr das würde Dich amüsiren, wie es hergeht. Neue Clavierspieler haben sich (Gott sei’s geklagt) bis Weihnachten gemeldet, und freilich curiose darunter; gestern erhielt ich auch einen Brief von Mad. GirschnerGirschner, Henriette, die ihre TochterGirschner, Rosalie (1822-1860) hier auftreten lassen will. Nächste Woche ist ein Sängerinnenkampf, der wird graulich; Mlle. LöweLoewe, Sophie (Sofia) Johanna Christine (1812-1866) von Berlin, Mlle. BotgorschekBotgorschek, Caroline (1815-1875) von Dresden, Mme. ShawShaw, Mary (1814-1876) von London, und Mlle. NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) von Mailand treffen zusammen und liefern d[ie] Schlacht bei Leipzig im Gewandhaus. Die Novello kommt glaube ich expreß um [der] ShawShaw, Mary (1814-1876) einen Shawbernack zu thun (dedié à Hensel) sie fällt aus den Wolken, hat eine Menge unfrankirte Briefe aus Italien hergeschleudert, will 2 Tage nach dem ersten Auftreten der ShawShaw, Mary (1814-1876) Concert geben; dann will sie nach Rußland und German zable verdienen. Im ersten ShawShaw, Mary (1814-1876) Concert führen wir die Beethovensche Egmontmusik<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108052" style="hidden" type="music">Ouvertüre und Begleitmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84</name> auf mit Declamation von SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843), außerdem spielt der kleine MöserMoeser (Möser), August (1825-1859); mich schwitzt schon wenn ich an den Abend denke. Prof. StenzelStenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854), Arnold MendelsohnMendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854), Heinrich BeerBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842), Emil BendemannBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882), die Frankfurter Kaufmannschaft, MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861) – alles das kommt und geht hier durch einander. Von H. BeerBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) habe ich mancherlei zu erzählen, aber nein!

Heut früh kam BeckchensDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Brief an; nächstens schreibe ich ihr einen langen Lesebrief. Heut genug; lebwohl; grüß Mutter tausendmal, und alle; Hensel und Sebastian und Minna seid gegrüßt! Lebwohl! Dein

Felix.
Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Liebe Fanny

Du bist mir gewiß recht böse, daß ich auf Deine lieben Briefe nicht geantwortet, und schreibst mir den dritten doch so freundlich und lieb! Du bist gar zu gut, ich aber bin eine schwarze, undankbare Seele! – Danke Du, in meinem Namen, Deinem lieben ManneHensel, Wilhelm (1794-1861) für den herrlichen, dicken Bleistift so wird er es freundlich aufnehmen. Ich bin eigentlich froh, daß die goldnen Blumen nicht darauf sind so darf ich ihn doch benutzen, anders wärs eine Sünde. Ich altes Kind, werde noch so reichlich beschenkt! –

Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)

Liebe Mutter, ich hatte ja mein schönes Geschenk schon voraus, hattest DuMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) das schon vergessen? Ich danke aber dennoch vielmals für die schönen Decken und schreibe gleich morgen; heute habe ich wenig Zeit, alle meine Dienstbothen sind auf der MesseMesseLeipzigDeutschland, und ich muß alle Augenblicke die Flurthür aufmachen, und Bestellungen an den Herrn Dr entgegennehmen. Felix hat sich gestern wieder ausgezeichnet, so schön hat er mich angebunden und so lieb war er. Ich werde gewiß meine Mündigkeit benutzen mich so bald als möglich scheiden zu lassen Heute traure ich über mein hohes Alter denke 21! –

Adieu, ein andermal mehr Deine Cécile
Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)

Beckchen, liebes Beckchen, ich danke schön für DeinenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) freundlichen Brief, ich habe gestern viel an mein liebes GeburtstagsbrüderchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838) gedacht, und was ich ihm schicken wollte ist nicht fertig geworden, das haben die Maßern auf dem Gewissen

Cécile Mendelssohn Bartholdy
            Leipzig d. 11ten October 1838 Liebe Fanny
Es ist wohl endlich Zeit daß ich Dir wieder einmal schreibe, da ich es von hier aus noch gar nicht gethan; die Abhaltungen waren freilich mächtig genug. Es ist doch ein fatales Ding mit diesen Masern; sie sollen zwar in 3 Wochen ganz vorüber sein, aber erst jetzt hat sich Cécile ganz erholt, während ich, bei dem es in die 4te Woche geht, noch so mättlich bin daß mich ein langer Spaziergang oder sonst eine Anstrengung mehr mitnimmt, als das zehnfache sonst. Da es aber bei Cécile ebenso war, und sie jetzt so munter und frisch ist wie nur jemals, so sehe ich auch in den nächsten Wochen der völligen Befreiung entgegen, so Gott will, und hoffe alle Augenschmerzen und Kopfschmerzen und sonstige Schmerzen bald los zu sein. Dem Kleinen geht es prächtig, und wenn er ab und zu schreit und jammert so kommt es nur von den Zähnen, die ich jetzt alle Tage suche und bis jetzt noch nicht finden kann; unartig ist der liebe Kerl wirklich fast niemals, und lacht so oft und so lange er kann. Gestern war Céciles Geburtstag schön und froh; ich hatte ihr am Morgen einen Tisch mit ein Paar blühenden Orangebäumen und andern Blumen aufgebaut, dazu einen Madonnenkupferstich von Raphael (aus dem Pallast Pitti) ein schwarzes Atlaskleid, einen Baumkuchen, einen Malerstock von Rohr, wie den Henselschen, denn bis jetzt hatte sie immer vor ihrer Staffelei mit einem Besenstiel gesessen und sich darauf gestützt; Schunks hatten ein bunt wollenes Kleid für den Kleinen, und einen Filzhut und Stiefel für ihn geschickt, Mme. Schleinitz eine herrliche Schüssel mit Trauben und Blumen, Mathilde Clarus einen Rococoporcellanmann mit Zuckerwerk, und dazu kam noch Mutters liebes Geschenk und der zierlich schöne Brief, für den Cécile wohl gleich selbst heut danken wird, so wie Dir liebe Fanny für den Deinigen, und für Hensels dicken Bleistift. Es freut mich daß es ihm im lustigen England wohlgefallen hat; bekäme unser eins nur was von den schönen Zeichnungen zu sehen, von denen die Bücher gewiß wimmeln; und ich höre daß ihr nächstes Jahr zusammen hinüber reiset, das ist gar vernünftig denn Dir muß es in dem alten geliebten Rauchnest behagen, da ist gar kein Zweifel. Wenn Hensel, wie ich vermuthe, meine Zeichnung d. h. seine Zeichnung von Rosen mitgebracht hat, so bitte ich ihn mir sie mit dem Abschiede des Paulus zusammen gelegentlich zukommen zu lassen, natürlich wenn er beide nicht mehr braucht. Wie steht es mit dem Bilde für Lord Egerton? Ist es bei dem Gegenstand aus Childe Harold geblieben? Du hast mir viel zu schreiben, wenn Du einmal loslegen willst.
Das ist so schlimm, beim Entferntleben, daß nicht allein man einander entbehren muß, sondern daß auch die Umgebungen mit all ihrem Thun und Treiben so nach und nach einwirken ohne daß man es merkt und will, und daß die in jedem andern Ort wieder anders sind und andershin wirken. Da habt Ihr nun Eure schöne Ausstellung und ich gäbe viel darum nur einen Vormittag einmal dort zu sein, die zu sehen; da hier so gar nichts dem Ähnliches herkommt; wieder habe ich es so recht an Seydelmann gesehen, der hier zwar viel und starken Eindruck macht, aber doch nicht so wie in Berlin, wo seine Umgebungen wieder andere sind; gestern gaben sie die Emilia Galotti, und ich war zum erstenmale im Theater, aber selbst an seinem Spiele konnte ich mich nicht recht ergötzen, weil die andern es gar zu erbärmlich machten; ich erinnerte mich des schönen Abends als wir es zusammen sahen und trieb Cécile vor dem Ende fort, weil ichs nicht aushalten konnte. Nun wieder auf der andern Seite kann er hier doch die Räuber spielen, was der König in Berlin nicht haben will, und das soll seine größte Rolle sein; David hat mir mit dem Buche in der Hand eine ganze Stunde davon vorerzählt und beschrieben; ich lasse eine Anzeige in die Zeitung rücken, um eine Wiederholung zu erbitten, und er hat mirs schon halb und halb zugesagt es zu thun. Und wieder ist unser Musikwesen lustiger und lebendiger als bei Euch; wärst Du jetzt hier, wie im vorigen Jahr das würde Dich amüsiren, wie es hergeht. Neue Clavierspieler haben sich (Gott sei’s geklagt) bis Weihnachten gemeldet, und freilich curiose darunter; gestern erhielt ich auch einen Brief von Mad. Girschner, die ihre Tochter hier auftreten lassen will. Nächste Woche ist ein Sängerinnenkampf, der wird graulich; Mlle. Löwe von Berlin, Mlle. Botgorschek von Dresden, Mme. Shaw von London, und Mlle. Novello von Mailand treffen zusammen und liefern die Schlacht bei Leipzig im Gewandhaus. Die Novello kommt glaube ich expreß um der Shaw einen Shawbernack zu thun (dedié à Hensel) sie fällt aus den Wolken, hat eine Menge unfrankirte Briefe aus Italien hergeschleudert, will 2 Tage nach dem ersten Auftreten der Shaw Concert geben; dann will sie nach Rußland und German zable verdienen. Im ersten Shaw Concert führen wir die Beethovensche Egmontmusik auf mit Declamation von Seydelmann, außerdem spielt der kleine Möser; mich schwitzt schon wenn ich an den Abend denke. Prof. Stenzel, Arnold Mendelsohn, Heinrich Beer, Emil Bendemann, die Frankfurter Kaufmannschaft, Mühlenfels – alles das kommt und geht hier durch einander. Von H. Beer habe ich mancherlei zu erzählen, aber nein!
Heut früh kam Beckchens Brief an; nächstens schreibe ich ihr einen langen Lesebrief. Heut genug; lebwohl; grüß Mutter tausendmal, und alle; Hensel und Sebastian und Minna seid gegrüßt! Lebwohl! Dein
Felix.
Liebe Fanny
Du bist mir gewiß recht böse, daß ich auf Deine lieben Briefe nicht geantwortet, und schreibst mir den dritten doch so freundlich und lieb! Du bist gar zu gut, ich aber bin eine schwarze, undankbare Seele! – Danke Du, in meinem Namen, Deinem lieben Manne für den herrlichen, dicken Bleistift so wird er es freundlich aufnehmen. Ich bin eigentlich froh, daß die goldnen Blumen nicht darauf sind so darf ich ihn doch benutzen, anders wärs eine Sünde. Ich altes Kind, werde noch so reichlich beschenkt! –
Liebe Mutter, ich hatte ja mein schönes Geschenk schon voraus, hattest Du das schon vergessen? Ich danke aber dennoch vielmals für die schönen Decken und schreibe gleich morgen; heute habe ich wenig Zeit, alle meine Dienstbothen sind auf der Messe, und ich muß alle Augenblicke die Flurthür aufmachen, und Bestellungen an den Herrn Dr entgegennehmen. Felix hat sich gestern wieder ausgezeichnet, so schön hat er mich angebunden und so lieb war er. Ich werde gewiß meine Mündigkeit benutzen mich so bald als möglich scheiden zu lassen Heute traure ich über mein hohes Alter denke 21! –
Adieu, ein andermal mehr Deine Cécile
Beckchen, liebes Beckchen, ich danke schön für Deinen freundlichen Brief, ich habe gestern viel an mein liebes Geburtstagsbrüderchen gedacht, und was ich ihm schicken wollte ist nicht fertig geworden, das haben die Maßern auf dem Gewissen
Cécile Mendelssohn Bartholdy          
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S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 287-289 (Felix Mendelssohn Bartholdys Briefteil).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-10-11" xml:id="date_efc858a3-68ca-4645-9e17-68c3c6794fb0">11. Oktober 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113252" resp="author" xml:id="persName_0149ae4b-5a5e-45b4-b446-7bbc35d63b5f">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</persName> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_1bf57715-0398-4873-b47c-8fb46fd5be70">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><persName key="PSN0113252" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_be2e5762-50b1-4863-aa9d-69605c72864a"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0110673" resp="receiver" xml:id="persName_e8caec16-bb1a-48e2-8e4d-e17b2c0d9ddd">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_c6ad8f72-4851-4745-8896-af760ce0a2fd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="receiver" xml:id="persName_9c6d94b0-646f-42f8-8e83-59a3ff329ef7">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_f213bc45-5fa0-4778-b35a-378f65bb613a"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_1e2ee7a5-b2cd-40f0-b723-bc08fc4cf911"> <head> <address> <addrLine>An</addrLine> <addrLine>Mme. Fanny Hensel</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Berlin</hi>.</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße no. 3.</addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_87c1500d-f99a-45fc-8999-c27f258e6aed"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1838-10-11" xml:id="date_21c7cb5e-8874-479b-8861-1a1e1013e026">11<hi rend="superscript">ten</hi> October 1838</date></dateline> <salute rend="left">Liebe Fanny</salute> <p style="paragraph_without_indent">Es ist wohl endlich Zeit daß ich Dir wieder einmal schreibe, da ich es von hier aus noch gar nicht gethan; die Abhaltungen waren freilich mächtig genug. Es ist doch ein fatales Ding mit diesen Masern; sie sollen zwar in 3 Wochen ganz vorüber sein, aber erst jetzt hat sich <persName xml:id="persName_158431f9-543e-401c-b9c9-a81ebb276cce">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ganz erholt, während ich, bei dem es in die 4<hi rend="superscript">te</hi> Woche geht, noch so mättlich bin daß mich ein langer Spaziergang oder sonst eine Anstrengung mehr mitnimmt, als das zehnfache sonst. Da es aber bei <persName xml:id="persName_00093a85-6d2f-4b64-8867-9a362922ecce">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ebenso war, und sie jetzt so munter und frisch ist wie nur jemals, so sehe ich auch in den nächsten Wochen der völligen Befreiung entgegen, so Gott will, und hoffe alle Augenschmerzen und Kopfschmerzen und sonstige Schmerzen bald los zu sein. Dem <persName xml:id="persName_9ac3a6e0-39ff-4ab5-aa3b-1275891cab23">Kleinen<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> geht es prächtig, und wenn er ab und zu schreit und jammert so kommt es nur von den Zähnen, die ich jetzt alle Tage suche und bis jetzt noch nicht finden kann; unartig ist der liebe Kerl wirklich fast niemals, und lacht so oft und so lange er kann. Gestern war <persName xml:id="persName_4f1f240b-36d8-409c-a709-67c52c353ec3">Céciles<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Geburtstag schön und froh; ich hatte ihr am Morgen einen Tisch mit ein Paar blühenden Orangebäumen und andern Blumen aufgebaut, dazu einen <title xml:id="title_1f8f6917-74fc-444e-829e-7c9123556862">Madonnenkupferstich<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110391" style="hidden" type="art">Madonna del baldacchino</name></title> von Raphael (aus dem Pallast Pitti) ein schwarzes Atlaskleid, einen Baumkuchen, einen Malerstock von Rohr, wie den <persName xml:id="persName_a65e997a-3013-4fb0-a97d-be185674032a">Henselschen<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, denn bis jetzt hatte sie immer vor ihrer Staffelei mit einem Besenstiel gesessen und sich darauf gestützt; <persName xml:id="persName_5efac73c-ff9e-4cbf-a8c3-a1346e6f8c9c">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> hatten ein bunt wollenes Kleid für den <persName xml:id="persName_56c438b4-b962-4cf4-a3e0-81454c498dfe">Kleinen<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>, und einen Filzhut und Stiefel für ihn geschickt, <persName xml:id="persName_3851d853-d9ad-4308-8d57-87d096480432">Mme. Schleinitz<name key="PSN0114568" style="hidden">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName> eine herrliche Schüssel mit Trauben und Blumen, <persName xml:id="persName_c320a541-5171-4c39-9b52-060f9734c39c">Mathilde Clarus<name key="PSN0110404" style="hidden">Clarus, Caroline Mathilde (1816-1881)</name></persName> einen Rococoporcellanmann mit Zuckerwerk, und dazu kam noch Mutters liebes Geschenk und der zierlich schöne Brief, für den <persName xml:id="persName_7b243e21-2d9c-4b0e-8798-8048969b48fc">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> wohl gleich selbst heut danken wird, so wie Dir liebe Fanny für den Deinigen, und für <persName xml:id="persName_3f61e857-3b19-47a1-8df5-56673ce9f3a0">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> dicken Bleistift. Es freut mich daß es ihm im lustigen England wohlgefallen hat; bekäme unser eins nur was von den schönen Zeichnungen zu sehen, von denen die Bücher gewiß wimmeln; und ich höre daß ihr nächstes Jahr zusammen hinüber reiset, das ist gar vernünftig denn Dir muß es in dem alten geliebten Rauchnest behagen, da ist gar kein Zweifel. Wenn <persName xml:id="persName_cf6116d7-f292-4639-a368-c669a7c13f04">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, wie ich vermuthe, meine Zeichnung d. h. <title xml:id="title_54f5e0fa-911e-4f65-a3d0-f682a7903b17">seine Zeichnung von Rosen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109180" style="hidden" type="art">Friedrich Rosen (Zeichnung 1829, verschollen)</name></title> mitgebracht hat, so bitte ich ihn mir sie mit dem <title xml:id="title_561c26ce-1546-48a5-a87c-eb5ccd8f1cf3">Abschiede des Paulus<name key="PSN0110460" style="hidden" type="author">Cornelius, Peter Joseph (seit 1825) von (1783-1867)</name><name key="CRT0108463" style="hidden" type="art">Abschied des Apostels Paulus von den Ephesern</name></title> zusammen gelegentlich zukommen zu lassen, natürlich wenn er beide nicht mehr braucht. Wie steht es mit dem <title xml:id="title_c25a8d32-641b-43cf-b438-64686d591e56">Bilde für Lord Egerton<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109185" style="hidden" type="art">Der Herzog von Braunschweig auf dem Ball der Herzogin von Richmond in Brüssel vor der Schlacht bei Quatre-Bras (Ölgemälde nach 1838, vor 1842)</name></title>? Ist es bei dem Gegenstand aus <title xml:id="title_0286a80b-72f7-49ea-a56a-928058c27ae5">Childe Harold<name key="PSN0110239" style="hidden" type="author">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name><name key="CRT0108322" style="hidden" type="literature">Childe Harold’s Pilgrimage</name></title> geblieben? Du hast mir viel zu schreiben, wenn Du einmal loslegen willst.</p> <p>Das ist so schlimm, beim Entferntleben, daß nicht allein man einander entbehren muß, sondern daß auch die Umgebungen mit all ihrem Thun und Treiben so nach und nach einwirken ohne daß man es merkt und will, und daß die in jedem andern Ort wieder anders sind und andershin wirken. Da habt Ihr nun Eure schöne Ausstellung und ich gäbe viel darum nur einen Vormittag einmal dort zu sein, die zu sehen; da hier so gar nichts dem Ähnliches herkommt; wieder habe ich es so recht an <persName xml:id="persName_7720e55e-65a8-4219-9417-7e6d820217ec">Seydelmann<name key="PSN0114880" style="hidden">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> gesehen, der hier zwar viel und starken Eindruck macht, aber doch nicht so wie in Berlin, wo seine Umgebungen wieder andere sind; gestern gaben sie die <title xml:id="title_d321f89d-3794-477f-a603-54a0250ff56b">Emilia Galotti<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name><name key="CRT0109735" style="hidden" type="dramatic_work">Emilia Galotti</name></title>, und ich war zum erstenmale im Theater, aber selbst an seinem Spiele konnte ich mich nicht recht ergötzen, weil die andern es gar zu erbärmlich machten; ich erinnerte mich des schönen Abends als wir es zusammen sahen und trieb <persName xml:id="persName_5cd20722-e7aa-4a58-98f7-a629e3774e5b">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> vor dem Ende fort, weil ichs nicht aushalten konnte. Nun wieder auf der andern Seite kann er hier doch die <title xml:id="title_51f50502-184c-41be-8d97-cd2acef95dfc">Räuber<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110668" style="hidden" type="dramatic_work">Die Räuber</name></title> spielen, was der <persName xml:id="persName_f74d870f-f1b8-4b55-9fc9-2fce9c653aa6">König in Berlin<name key="PSN0113989" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> nicht haben will, und das soll seine größte Rolle sein; <persName xml:id="persName_f34b136c-1916-40f8-9339-ef7111690d7c">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> hat mir mit dem Buche in der Hand eine ganze Stunde davon vorerzählt und beschrieben; ich lasse eine Anzeige in die Zeitung rücken, um eine Wiederholung zu erbitten, und er hat mirs schon halb und halb zugesagt es zu thun. Und wieder ist unser Musikwesen lustiger und lebendiger als bei Euch; wärst Du jetzt hier, wie im vorigen Jahr das würde Dich amüsiren, wie es hergeht. Neue Clavierspieler haben sich (Gott sei’s geklagt) bis Weihnachten gemeldet, und freilich curiose darunter; gestern erhielt ich auch einen Brief von <persName xml:id="persName_5831440a-db0a-443c-99f6-a2efead80ff2">Mad. Girschner<name key="PSN0111385" style="hidden">Girschner, Henriette</name></persName>, die ihre <persName xml:id="persName_b4926393-f6b4-43d2-afcc-db3423c88d2e">Tochter<name key="PSN0111387" style="hidden">Girschner, Rosalie (1822-1860)</name></persName> hier auftreten lassen will. Nächste Woche ist ein Sängerinnenkampf, der wird graulich; <persName xml:id="persName_24f4615e-e46a-4d36-8009-2ba1ad2a2e8c">Mlle. Löwe<name key="PSN0112915" style="hidden">Loewe, Sophie (Sofia) Johanna Christine (1812-1866)</name></persName> von Berlin, <persName xml:id="persName_f8e13e4d-f2e3-4363-a894-ecb55e1247e8">Mlle. Botgorschek<name key="PSN0110046" style="hidden">Botgorschek, Caroline (1815-1875)</name></persName> von Dresden, <persName xml:id="persName_341190cf-1e3d-476a-a787-ffb0fb6a83d6">Mme. Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName> von London, und <persName xml:id="persName_c231fc7c-8191-4617-baa0-e512867b8ad3">Mlle. Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> von Mailand treffen zusammen und liefern d[ie] Schlacht bei Leipzig im Gewandhaus. Die Novello kommt glaube ich expreß um [der] <persName xml:id="persName_ff95b70c-4b03-45ee-b083-3243d8cf5ccc">Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName> einen Shawbernack zu thun (dedié à Hensel) sie fällt aus den Wolken, hat eine Menge unfrankirte Briefe aus Italien hergeschleudert, will 2 Tage nach dem ersten Auftreten der <persName xml:id="persName_ed35d669-69a3-40fd-be6b-c17937a523c9">Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName> Concert geben; dann will sie nach Rußland und German zable verdienen. Im ersten <persName xml:id="persName_362fdf79-35f2-4c5e-b1e7-baccd694a1ad">Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName> Concert führen wir die <title xml:id="title_cc703dac-6296-4ad1-8be2-d69e544ebbb1">Beethovensche Egmontmusik<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108052" style="hidden" type="music">Ouvertüre und Begleitmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84</name></title> auf mit Declamation von <persName xml:id="persName_27967e9c-d6d1-457f-ab35-c63374edfe92">Seydelmann<name key="PSN0114880" style="hidden">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName>, außerdem spielt <persName xml:id="persName_97bfcfae-bcda-4e5b-80ed-1b125f8b51b8">der kleine Möser<name key="PSN0113370" style="hidden">Moeser (Möser), August (1825-1859)</name></persName>; mich schwitzt schon wenn ich an den Abend denke. <persName xml:id="persName_2ea37373-342b-4fd1-b4f6-26522f06ae03">Prof. Stenzel<name key="PSN0115111" style="hidden">Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)</name></persName>, Arnold <persName xml:id="persName_a9b70e65-0d4f-40fe-a4fc-277de2d08dfa">Mendelsohn<name key="PSN0113216" style="hidden">Mendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854)</name></persName>, <persName xml:id="persName_13f1c935-cd78-4bd2-adec-bed5a791f405">Heinrich Beer<name key="PSN0109766" style="hidden">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_5ba0577e-30d2-4f59-be67-00c0be755bb2">Emil Bendemann<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName>, die Frankfurter Kaufmannschaft, <persName xml:id="persName_5b5729ee-d36f-4e69-81c0-c76723b47a8f">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> – alles das kommt und geht hier durch einander. Von <persName xml:id="persName_dff5911f-ea8a-4a89-b3ed-de69f9519667">H. Beer<name key="PSN0109766" style="hidden">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> habe ich mancherlei zu erzählen, aber nein!</p> <p>Heut früh kam <persName xml:id="persName_f1a69959-4880-405a-a12f-61945ca0cadf">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Brief an; nächstens schreibe ich ihr einen langen Lesebrief. <seg type="closer" xml:id="seg_29e2895a-149b-4f85-a07f-9a9fdc668ff7">Heut genug; lebwohl; grüß Mutter tausendmal, und alle; Hensel und Sebastian und Minna seid gegrüßt! Lebwohl! Dein</seg></p> <signed rend="right">Felix.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_a6487642-7588-4e7c-a6f5-7b5476fb44e7"> <docAuthor key="PSN0113252" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_fa068fed-79fc-4228-8a0b-28257699348d">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113252" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_278dc4c0-cd36-4154-bb9c-0559ccbb5931">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <salute rend="left">Liebe Fanny</salute> <p style="paragraph_without_indent">Du bist mir gewiß recht böse, daß ich auf Deine lieben Briefe nicht geantwortet, und schreibst mir den dritten doch so freundlich und lieb! Du bist gar zu gut, ich aber bin eine schwarze, undankbare Seele! – Danke Du, in meinem Namen, <persName xml:id="persName_dfcba964-89ce-47e0-86a1-579551f456c7">Deinem lieben Manne<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> für den herrlichen, dicken Bleistift so wird er es freundlich aufnehmen. Ich bin eigentlich froh, daß die goldnen Blumen nicht darauf sind so darf ich ihn doch benutzen, anders wärs eine Sünde. Ich altes Kind, werde noch so reichlich beschenkt! – </p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_8202c69d-d2e6-4f92-9568-28edc607dac1"> <docAuthor key="PSN0113252" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113252" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <p><seg type="salute">Liebe Mutter,</seg> ich hatte ja mein schönes Geschenk schon voraus, hattest <persName xml:id="persName_4b41ced8-dede-4733-a774-37a7612f7bb7">Du<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> das schon vergessen? Ich danke aber dennoch vielmals für die schönen Decken und schreibe gleich morgen; heute habe ich wenig Zeit, alle meine Dienstbothen sind auf der <placeName xml:id="placeName_9220cccb-804b-4987-9f2c-5db0cd8f90c3">Messe<name key="NST0100509" style="hidden" subtype="" type="institution">Messe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und ich muß alle Augenblicke die Flurthür aufmachen, und Bestellungen an den Herrn D<hi rend="superscript">r</hi> entgegennehmen. Felix hat sich gestern wieder ausgezeichnet, so schön hat er mich angebunden und so lieb war er. Ich werde gewiß meine Mündigkeit benutzen mich so bald als möglich scheiden zu lassen Heute traure ich über mein hohes Alter denke 21! –</p> <closer rend="left" xml:id="closer_ed428094-41a3-45ea-9957-30e273db4c6a">Adieu, ein andermal mehr</closer> <signed rend="right">Deine Cécile</signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_9a4a3055-c5c6-4801-9769-084fcf39f92f"> <docAuthor key="PSN0113252" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113252" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Beckchen, liebes Beckchen</seg>, ich danke schön für <persName xml:id="persName_87a1ad01-ab2c-4154-ac73-cb63cf50788b">Deinen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> freundlichen Brief, ich habe gestern viel an <persName xml:id="persName_9fae9ce4-e36c-47a6-85b9-8bf8f21ffe6d">mein liebes Geburtstagsbrüderchen<name key="PSN0110669" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838)</name></persName> gedacht, und was ich ihm schicken wollte ist nicht fertig geworden, das haben die Maßern auf dem Gewissen</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Cécile Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>