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fmb-1838-10-04-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 4. Oktober 1838 Mit dem Secretair den ich mir genommen habe, wirst Du wohl ebenso unzufrieden sein als ich. Hätte der Mann nur nicht so viele Nebengeschäfte. Im Ernst, liebe Mutter, ich hätte Cécile schon lange ein paar Zeilen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2097

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVb/60 (396). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 4. Oktober 1838 Mit dem Secretair den ich mir genommen habe, wirst Du wohl ebenso unzufrieden sein als ich. Hätte der Mann nur nicht so viele Nebengeschäfte. Im Ernst, liebe Mutter, ich hätte Cécile schon lange ein paar Zeilen

Diktierter Brief von Cécile Mendelssohn Bartholdys Hand: 4 beschr. S.; Adresse von Cécile Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel.

Cécile Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. Oktober 1838 Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Madame Mendelssohn Bartholdy Berlin Leipziger Straße No III.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Leipzig den 4ten October. Liebe Mutter

Mit dem Secretair den ich mir genommen habe, wirst Du wohl ebenso unzufrieden sein als ich. Hätte der Mann nur nicht so viele Nebengeschäfte.

Im Ernst, liebe Mutter, ich hätte CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) schon lange ein paar Zeilen an Dich dictirt, aber das ist kein Spas, wenn in einer so kleinen Haushaltung wie die unsrige, bald eins bald das andre, krank und genesend ist und das dritteMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) mit sammt der MagdHanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-) gar abgesperrt. Am vergangenen Sonnabend vierzehn Tage nach meiner Krankheit, vier Wochen nach Cile’s, sechs Wochen nach der des kleinen FelixDirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838), wurde Cécile ganz plötzlich so unwohl, daß es ein großer Schreck für mich war. Sie hatte die ganze Nacht und den Vormittag starkes vomiren und ich mußte fürchten es sei der Anfang einer neuen Krankheit während es, Gott sei Dank, nur das Ende der alten war. Am zweiten Tage, war sie wieder ganz erholt und munter. Jetzt scheint CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) sich an die Zahnarbeit, zu machen, und ich hoffe, er wird sich bei dieser ersten Arbeit seines Lebens so gut wie bisher benehmen. Er steckt den ganzen Tag den Finger in den Mund und macht zuweilen saure Gesichter. Heut Abend kräht er aber wieder wie gewöhnl[ich] und freut sich seines Lebens. Tausend Dank, liebe Mutter für die liebenswürdigen Geschenke mit denen Du uns abermals erfreut hast. Bei der ersten Sendung mit den Trauben und dem Königspaar, war ich erstaunt, daß ich nirgends ein Briefchen oder Zettelchen nach gewohnter Weise finden konnte. Am Abend aber kam das geliebte Mühlspiel und das Kleid mit Deinem lieben Billet und wir waren froh, und danken Dir von ganzem Herzen. Das Mühlspiel hat seitdem wenig geruht. Nun bitte schreibe uns bald wieder, lang und ausführlich und grüße mir Alle vielmal

Dein Felix.
Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Liebe Mutter

Ich habe erschrecklich viel von mir selbst schreiben müssen, und bitte deßhalb um Verzeihung. Felix ist ein Hypochonder, ich habe die Krankheiten längst vergessen, und werde nur wie ein verzognes Kind, durch Geschenke daran erinnert. Wahrlich, liebe Mutter, Du bist gar zu freigebig gegen uns, so herrliche Trauben, bei dem kargen Jahre Dich zu berauben gewiß werden jetzt keine mehr reif, aber diese sind wundervoll wie aus Kanaan. Für die schönen Confitüren bitte, Mme DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) nochmals zu danken.

Nun ist’s aus mit dem schönen Wetter, wir frieren recht herzlich und freuen uns über die Berliner Oefen, ich hoffe sie werden sich bewähren und wir endlich einmal behaglich in unsrer Wohnung sein, denn bis jetzt ist noch ein rechtes remue ménage hier. Alle Fenster und Thüren werden bekleistert und gehobelt etc. Felix hat den HausherrnLurgenstein, Wenzel Anton (1776-1858) zu sich beschieden und dermaaßen herunter gemacht, daß den andern Morgen gleich eine ganze Armee Handwerker im Logie herumwütheten, wie toll

Felix, der eine Zeitlang wirklich recht miserabel aussah, hat nun wieder seine rothen Backen, und einen so geseegneten Appetit, daß ich mich nicht genug wundern kann, wie er so hager bleibt. CarlchenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) hat mit den Zähnchen zu thun, er ist nicht so ganz lustig wie sonst, sieht aber recht wohl aus. Gott erhalte ihn gesund. Ich grüße herzlich Alle und bin

Deine Cécile
            Leipzig den 4ten October. Liebe Mutter
Mit dem Secretair den ich mir genommen habe, wirst Du wohl ebenso unzufrieden sein als ich. Hätte der Mann nur nicht so viele Nebengeschäfte.
Im Ernst, liebe Mutter, ich hätte Cécile schon lange ein paar Zeilen an Dich dictirt, aber das ist kein Spas, wenn in einer so kleinen Haushaltung wie die unsrige, bald eins bald das andre, krank und genesend ist und das dritte mit sammt der Magd gar abgesperrt. Am vergangenen Sonnabend vierzehn Tage nach meiner Krankheit, vier Wochen nach Cile’s, sechs Wochen nach der des kleinen Felix, wurde Cécile ganz plötzlich so unwohl, daß es ein großer Schreck für mich war. Sie hatte die ganze Nacht und den Vormittag starkes vomiren und ich mußte fürchten es sei der Anfang einer neuen Krankheit während es, Gott sei Dank, nur das Ende der alten war. Am zweiten Tage, war sie wieder ganz erholt und munter. Jetzt scheint Carl sich an die Zahnarbeit, zu machen, und ich hoffe, er wird sich bei dieser ersten Arbeit seines Lebens so gut wie bisher benehmen. Er steckt den ganzen Tag den Finger in den Mund und macht zuweilen saure Gesichter. Heut Abend kräht er aber wieder wie gewöhnlich und freut sich seines Lebens. Tausend Dank, liebe Mutter für die liebenswürdigen Geschenke mit denen Du uns abermals erfreut hast. Bei der ersten Sendung mit den Trauben und dem Königspaar, war ich erstaunt, daß ich nirgends ein Briefchen oder Zettelchen nach gewohnter Weise finden konnte. Am Abend aber kam das geliebte Mühlspiel und das Kleid mit Deinem lieben Billet und wir waren froh, und danken Dir von ganzem Herzen. Das Mühlspiel hat seitdem wenig geruht. Nun bitte schreibe uns bald wieder, lang und ausführlich und grüße mir Alle vielmal
Dein
Felix.
Liebe Mutter
Ich habe erschrecklich viel von mir selbst schreiben müssen, und bitte deßhalb um Verzeihung. Felix ist ein Hypochonder, ich habe die Krankheiten längst vergessen, und werde nur wie ein verzognes Kind, durch Geschenke daran erinnert. Wahrlich, liebe Mutter, Du bist gar zu freigebig gegen uns, so herrliche Trauben, bei dem kargen Jahre Dich zu berauben gewiß werden jetzt keine mehr reif, aber diese sind wundervoll wie aus Kanaan. Für die schönen Confitüren bitte, Mme Dirichlet nochmals zu danken.
Nun ist’s aus mit dem schönen Wetter, wir frieren recht herzlich und freuen uns über die Berliner Oefen, ich hoffe sie werden sich bewähren und wir endlich einmal behaglich in unsrer Wohnung sein, denn bis jetzt ist noch ein rechtes remue ménage hier. Alle Fenster und Thüren werden bekleistert und gehobelt etc. Felix hat den Hausherrn zu sich beschieden und dermaaßen herunter gemacht, daß den andern Morgen gleich eine ganze Armee Handwerker im Logie herumwütheten, wie toll
Felix, der eine Zeitlang wirklich recht miserabel aussah, hat nun wieder seine rothen Backen, und einen so geseegneten Appetit, daß ich mich nicht genug wundern kann, wie er so hager bleibt. Carlchen hat mit den Zähnchen zu thun, er ist nicht so ganz lustig wie sonst, sieht aber recht wohl aus. Gott erhalte ihn gesund. Ich grüße herzlich Alle und bin
Deine Cécile          
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