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fmb-1838-09-04-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M. <lb></lb>Leipzig, 4. September 1838 Ihren lieben Brief erhielten wir gestern und ich eile Ihnen dafür herzlich zu danken, nur muß ich meine Antwort gleich mit der fatalen Nachricht anfangen, daß Cécile die Masern hat, und seit 3 Tagen im Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2084

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 18, fol. 113-114. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Leipzig, 4. September 1838 Ihren lieben Brief erhielten wir gestern und ich eile Ihnen dafür herzlich zu danken, nur muß ich meine Antwort gleich mit der fatalen Nachricht anfangen, daß Cécile die Masern hat, und seit 3 Tagen im

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. September 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Mme. Mme. Jeanrenaud née Souchay Francfort s/m.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig 4ten Sept. 1838Liebe Mama

Ihren lieben Brief erhielten wir gestern und ich eile Ihnen dafür herzlich zu danken, nur muß ich meine Antwort gleich mit der fatalen Nachricht anfangen, daß CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) die Masern hat, und seit 3 Tagen im dunkeln Zimmer unter der Bettdecke liegen und sich in Acht nehmen muß. Gott sei Dank befindet sie sich heut bis auf die obligate Erkältung ganz wohl und fieberfrei, jedoch bin ich in solchen Kinderkrankheiten gerade ein großer Pedant befolge das Wort des Arztes pünctlich, und laß ihr keine Hand aus dem Bette, und vor 10 Tagen auch keinen Fuß heraus thun. Sie hat sich über Ihren Brief königlich gefreut und ich bitte Sie recht sehr uns in den ersten Tagen recht oft zu schreiben, da es natürlich Ihr größter Genuß ist wenn ich ihr von Ihnen vorlesen und mit ihr dann darüber sprechen kann. Mme. BrucknersBruckner, Mde. Wort von der Arche Noäh hat uns heut sehr viel zu lachen gemacht, und der ganze Brief uns sehr erquickt, bitte schreiben Sie bald und viel für CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) wieder. Aber welche Unannehmlichkeit das ist und wie ängstlich ich in den ersten Tagen der Krankheit war, als die Masern noch nicht deutlich hervortraten können Sie denken Freitag Nacht fing das Unwohlsein stärker an, während sie in der ganzen Woche schon etwas geklagt und kleine Hausmittel gebraucht hatte; Sonnabend vermuthete ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) gleich die Masern, aber erst Sonntag traten sie ordentlich hervor, und seit gestern ist alles wieder im Abnehmen, so daß Gott sei Dank heut Nachmittag die Krankheit eigentlich in weiter nichts besteht, als im in Acht nehmen; denn sie hat wieder Appetit Schlaf und heitere Laune. Das in Acht nehmen aber ist wie gesagt etwas, worauf ich mit ängstlicher Pedanterie sehe, und deshalb können Sie ganz ruhig sein daß ich gewiß nichts versäumen werde, sie lange genug im Bett und Zimmer halten alle Erkältung und Anstrengung der Augen nachher vermeiden &c &c. Nun liegt sie wieder in der grünen Stube nachdem wir kaum wieder hier eingewohnt sind, das schönste Wetter ist von dem Tage an eingezogen daß unsre liebe CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) das Bett hüten muß, und die wohlbekannte Wärterinn, welche einmal während der Wochen einen Tag zur Ablösung da war pflegt sie und giebt ihr das Emser Wasser zu trinken, was ihre größte Delice ist, und wovon sie ganze Krüge mit Wonne vertilgt, und es lobt, und „mein Wässerche“ davon sagt. Der kleine KarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) ist abgesperrt, weder er noch seine MagdHanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-) sind im Zimmer gelitten, es geht ihm bis jetzt prächtig wohl und ist keine Spur von Ansteckung. Ich habe nun wieder ziemlich viel zu thun, und kann Ihnen daher nur so flüchtig schreiben, die freie Zeit bin ich gern bei CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853). Doch hören Sie bald wieder von mir. Die LutterothsLutteroth, Emilie Louise (1820-1847)Lutteroth, Mathilde Charlotte Alexandrine (1817-1890)Lutteroth, Eugenie Sophie (1822-1888)Lutteroth, Henriette Charlotte Constanze (1824-1907)Lutteroth, Agnes Pauline Emma (1827-1880) haben einen Abend bei Cécile zugebracht, mir hat namentlich Emilie L. höchst wohl gefallen. Nun für heut leben Sie wohl. Grüße an alle, an das Haus und die Fremden und die Hiesigen, die jetzt bei Ihnen sind.

IhrFelix MB.
            Leipzig 4ten Sept. 1838Liebe Mama
Ihren lieben Brief erhielten wir gestern und ich eile Ihnen dafür herzlich zu danken, nur muß ich meine Antwort gleich mit der fatalen Nachricht anfangen, daß Cécile die Masern hat, und seit 3 Tagen im dunkeln Zimmer unter der Bettdecke liegen und sich in Acht nehmen muß. Gott sei Dank befindet sie sich heut bis auf die obligate Erkältung ganz wohl und fieberfrei, jedoch bin ich in solchen Kinderkrankheiten gerade ein großer Pedant befolge das Wort des Arztes pünctlich, und laß ihr keine Hand aus dem Bette, und vor 10 Tagen auch keinen Fuß heraus thun. Sie hat sich über Ihren Brief königlich gefreut und ich bitte Sie recht sehr uns in den ersten Tagen recht oft zu schreiben, da es natürlich Ihr größter Genuß ist wenn ich ihr von Ihnen vorlesen und mit ihr dann darüber sprechen kann. Mme. Bruckners Wort von der Arche Noäh hat uns heut sehr viel zu lachen gemacht, und der ganze Brief uns sehr erquickt, bitte schreiben Sie bald und viel für Cécile wieder. Aber welche Unannehmlichkeit das ist und wie ängstlich ich in den ersten Tagen der Krankheit war, als die Masern noch nicht deutlich hervortraten können Sie denken Freitag Nacht fing das Unwohlsein stärker an, während sie in der ganzen Woche schon etwas geklagt und kleine Hausmittel gebraucht hatte; Sonnabend vermuthete Clarus gleich die Masern, aber erst Sonntag traten sie ordentlich hervor, und seit gestern ist alles wieder im Abnehmen, so daß Gott sei Dank heut Nachmittag die Krankheit eigentlich in weiter nichts besteht, als im in Acht nehmen; denn sie hat wieder Appetit Schlaf und heitere Laune. Das in Acht nehmen aber ist wie gesagt etwas, worauf ich mit ängstlicher Pedanterie sehe, und deshalb können Sie ganz ruhig sein daß ich gewiß nichts versäumen werde, sie lange genug im Bett und Zimmer halten alle Erkältung und Anstrengung der Augen nachher vermeiden &c &c. Nun liegt sie wieder in der grünen Stube nachdem wir kaum wieder hier eingewohnt sind, das schönste Wetter ist von dem Tage an eingezogen daß unsre liebe Cécile das Bett hüten muß, und die wohlbekannte Wärterinn, welche einmal während der Wochen einen Tag zur Ablösung da war pflegt sie und giebt ihr das Emser Wasser zu trinken, was ihre größte Delice ist, und wovon sie ganze Krüge mit Wonne vertilgt, und es lobt, und „mein Wässerche“ davon sagt. Der kleine Karl ist abgesperrt, weder er noch seine Magd sind im Zimmer gelitten, es geht ihm bis jetzt prächtig wohl und ist keine Spur von Ansteckung. Ich habe nun wieder ziemlich viel zu thun, und kann Ihnen daher nur so flüchtig schreiben, die freie Zeit bin ich gern bei Cécile. Doch hören Sie bald wieder von mir. Die Lutteroths haben einen Abend bei Cécile zugebracht, mir hat namentlich Emilie L. höchst wohl gefallen. Nun für heut leben Sie wohl. Grüße an alle, an das Haus und die Fremden und die Hiesigen, die jetzt bei Ihnen sind.
Ihr
Felix MB.          
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