fmb-1838-07-12-02
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Berlin, 12. Juli 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
unter dem Instrument (d. h. auf der Seite des Resonanzbodens, auf welcher die Saiten nicht liegen, sondern die dem Fußboden zugekehrt ist) auch möchte ich dies Siegel oder Zeichen so eingerichtet haben, daß man es mit leichter Mühe wieder abnehmen kann, es müßte also nicht zu tief eingedrückt oder gebrannt werden; ich bitte Dich hierauf ganz besonders zu sehen, und demjenigen der es übernimmt die genaueste Verpackung zur Pflicht zu machen. Du weißt, wie viel mir daran gelegen ist.
Du hast mir auf meinen Brief und meine Einladung hieher gar nichts geantwortet; anfangs hielt ich das für ein gutes Zeichen, jetzt für ein schlechtes, und fürchte Du entschließest Dich nicht zum Einspänner. Solltest es doch thun; auf ein Paar Wochen ist das Berliner Leben und Treiben wahrhaftig ganz interessant. Länger hält es freilich nicht recht vor; aber dann schmeckt einem das zu Hause desto besser. Jetzt wird es ja bald wieder Zeit an die
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Nun hast Du was zu antworten, wenn Du sonst willst. Bitte thue es nur bald. Und grüße
Berlin d. 12 July 1838Lieber Schleinitz Auf einen Brief von Moscheles wegen meines Instruments habe ich mich nun entschlossen, dasselbe nach London zur Reparatur zu schicken, und halte Dich nun beim Wort, und bitte Dich, mir behülflich dazu zu sein. Da ich das Instrument nämlich gern zum Anfang der Concerte wieder in Leipzig hätte, so wünsche ich daß es gleich verpackt und auf bestem und kürzesten Wege nach Hamburg an die Adresse Paul Mendelssohn Bartholdy geschickt werden möge, und mir dies von einem ordentlichen Manne besorgen zu lassen, dahin geht nun meine Bitte an Dich. Wieck oder Irmler werden wohl die besten Leute in Leipzig sein, mit denen darüber zu sprechen und denen die Verpackung eventuell anzuvertrauen wäre; daß ich bei der Verpackung auf die allergrößte Sorgfalt und Genauigkeit rechnen müßte, versteht sich. Den Stempel oder das Zeichen des Steueramts bitte ich Dich an einer Stelle anbringen zu lassen, wo er gar nicht in die Augen fällt, z. B. unter dem Instrument (d. h. auf der Seite des Resonanzbodens, auf welcher die Saiten nicht liegen, sondern die dem Fußboden zugekehrt ist) auch möchte ich dies Siegel oder Zeichen so eingerichtet haben, daß man es mit leichter Mühe wieder abnehmen kann, es müßte also nicht zu tief eingedrückt oder gebrannt werden; ich bitte Dich hierauf ganz besonders zu sehen, und demjenigen der es übernimmt die genaueste Verpackung zur Pflicht zu machen. Du weißt, wie viel mir daran gelegen ist. Meinem Bruder schreibe ich heute, ihm davon Nachricht zu geben. Was Du an Geld für mich auszulegen hast, das bitte ich Dich, da ich nicht weiß, ob mein Credit bei Hammer und Schmidt noch fortgedauert hat, Dir von W. Härtel zahlen zu lassen und nichts dabei zu sparen, daß die Emballage recht weich und bequem werde. Und nun vor allem verzeih, daß ich Dich wieder einmal so in Anspruch nehmen, und mit dieser Geschichte belästigen muß. Du hast mir auf meinen Brief und meine Einladung hieher gar nichts geantwortet; anfangs hielt ich das für ein gutes Zeichen, jetzt für ein schlechtes, und fürchte Du entschließest Dich nicht zum Einspänner. Solltest es doch thun; auf ein Paar Wochen ist das Berliner Leben und Treiben wahrhaftig ganz interessant. Länger hält es freilich nicht recht vor; aber dann schmeckt einem das zu Hause desto besser. Jetzt wird es ja bald wieder Zeit an die Abonnement-Concerte zu denken; es läßt sich ja ganz hübsch an zum nächsten Winter; Bennett schreibt mir gestern und scheint bestimmt kommen zu wollen mit vielen neuen Sachen; die Shaw ist auch nicht übel; meine neue Symphonie soll auch bestimmt fertig werden (jetzt stecke ich noch ganz tief im 3ten Quartett ) Spohr schickt uns auch zum Anfang eine neue Symphonie, – der kleine Möser will gern im 2ten Abonn. Conc. spielen, und dann ein Concert geben; der Junge ist geschickt und wird wohl gefallen. Aber Sängerinnen! Porsche hat mir neulich einen Brief geschrieben, der in dieser Hinsicht wenig Tröstliches enthält; die Nachricht daß Wolf nach Arnsberg gegangen ist war mir ganz verdrießlich. Weißt Du denn gar keinen Rath? Brich das ahnungsvolle Schweigen, und sage nein; denn ich glaube wahrhaftig, es ist niemand da. Hier wenigstens beim besten Willen, ist nichts brauchbares aufzutreiben. Ich fragte noch gestern Mme Decker, die das singende Berlin ziemlich kennt, und einen Musiklehrer von der SingAkademie, ob sie gar nichts wüßten – aber sie wußten gar nichts. Und wie soll es mit der Kirchenaufführung werden? Und was soll es werden? Porsche schrieb mir, man wolle meinen Paulus dazu bestimmen, und Du würdest mir gewiß in dieser Angelegenheit schon geschrieben und es mitgetheilt haben. Das ist nun erstlich, wie Du weißt, nicht der Fall, und zweitens scheint mir auch die Sache selbst nicht sehr rathsam. Ich glaube die Schöpfung wäre besser als nächste Aufführung. Und wie ist es David in Magdeburg ergangen? Und was hat Herr Claus von Berlin erzählt? Und hast Du mit Hrn. Christanell noch was anzufangen gewußt? Und was machen die Schuncks alle? Und was hat Leipzig zu de Beriot gesagt? Und ist Müller wirklich fort? Und wer wird nun die Euterpe dirigiren? Und hast Du nichts vom Elias Dichter gehört? Und wann muß man denn Brennholz kaufen? Die Clara Novello sitzt jetzt in Mailand, nimmt alle Tage eine Singstunde, und schreibt ihr einziger Wunsch sei wenn sie eine Stelle viele Stunden lang geübt habe den Lehrer sagen zu hören „un peu mieux. “ Sie wolle durchaus eine vollkommne Sängerinn werden. Alles das würde mir prächtig gefallen – wenn nur –. Und hörst Du denn nichts von Hauser? Nun hast Du was zu antworten, wenn Du sonst willst. Bitte thue es nur bald. Und grüße Deine liebe Frau mir sehr vielmal; ich werde jetzt wieder ein großes Bild für sie malen (denn ich habe die Farben wieder vorgesucht. ) Und grüße alle Schuncks, und Davids und lebwohl und bleib gut Deinem Felix MB.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-07-12" xml:id="date_18ff1f88-d9fe-4c33-82f3-c68f886228b9">12. 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Ich fragte noch gestern <persName xml:id="persName_bf0ce713-20f7-4f08-85d5-286c70484bea">Mme Decker<name key="PSN0110583" style="hidden">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, die das singende Berlin ziemlich kennt, und einen <persName xml:id="persName_a97bf590-6c9b-4867-9402-1b8388133ae6">Musiklehrer<name key="PSN0111523" style="hidden">Grell, August Eduard (1800-1886)</name><name key="PSN0111862" style="hidden">Hellwig, Karl Friedrich Ludwig (1773-1838)</name></persName> von der <placeName xml:id="placeName_bfb2f3d6-b0a9-4bde-be6e-946ba9441469">SingAkademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, ob sie gar nichts wüßten – aber sie wußten gar nichts. Und wie soll es mit der Kirchenaufführung werden? Und was soll es werden? <persName xml:id="persName_42dd6d8f-a13d-4982-b32f-9c27b40f2a63">Porsche<name key="PSN0113957" style="hidden">Porsche, Carl Wilhelm August (1786-1840)</name></persName> schrieb mir, man wolle <title xml:id="title_d6576d60-d241-4f1a-b6c8-d2f94d681f91">meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_suiksjcp-b5nr-lhvz-k04c-raf1o5xl04nm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> dazu bestimmen, und Du würdest mir gewiß in dieser Angelegenheit schon geschrieben und es mitgetheilt haben. Das ist nun erstlich, wie Du weißt, nicht der Fall, und zweitens scheint mir auch die Sache selbst nicht sehr rathsam. Ich glaube die <title xml:id="title_3a94b97f-29f9-4a5c-b232-a8c3487afaf4">Schöpfung<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109080" style="hidden" type="music">Die Schöpfung Hob. XXI : 2</name></title> wäre besser als nächste Aufführung. Und wie ist es <persName xml:id="persName_10b8201d-c25b-45dd-a58c-440d30aaf597">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> in Magdeburg ergangen? Und was hat <persName xml:id="persName_ea2ed185-ca8f-4346-92f5-90d6b11f7943">Herr Claus<name key="PSN0110414" style="hidden">Clauss, Gustav Moritz (1796-1871)</name></persName> von Berlin erzählt? Und hast Du mit <persName xml:id="persName_bd1ba963-8a12-42a2-b276-1514d6095c69">Hrn. Christanell<name key="PSN0110378" style="hidden">Christanell, Anton (1801-1882)</name></persName> noch was anzufangen gewußt? Und was machen die <persName xml:id="persName_5d2dd7c0-1a77-4f41-b318-98b9bc1a1d2e">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> alle? Und was hat Leipzig zu <persName xml:id="persName_2857489f-0bd8-4e94-8bc7-1c4046d6887e">de Beriot<name key="PSN0109877" style="hidden">Bériot, Charles-Auguste de (1802-1870)</name></persName> gesagt? Und ist <persName xml:id="persName_e9c3f57d-01e2-40d9-8f51-bff94e0961ce">Müller<name key="PSN0113491" style="hidden">Müller, Christian Gottlieb (1800-1863)</name></persName> wirklich fort? Und wer wird nun die <placeName xml:id="placeName_3b0d0252-92ab-41c2-87b8-cb23c49d052b">Euterpe<name key="NST0100522" style="hidden" subtype="" type="institution">Euterpe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> dirigiren? Und hast Du nichts vom <title xml:id="title_99ffe401-6700-4e73-96e8-1a0fd5911254">Elias<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tcpguvuc-7vhe-vcva-dgld-2lpfxyfbsfbn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100125" style="hidden">Elias / Elijah, Ein Oratorium nach Worten des Alten Testaments für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [hauptsächlich 1845] bis 11. August 1846; Revision bis April 1847<idno type="MWV">A 25</idno><idno type="op">70</idno></name></title> <persName xml:id="persName_1ecb4c39-b392-44b5-be68-13521311b56e">Dichter<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> gehört? Und wann muß man denn Brennholz kaufen? Die <persName xml:id="persName_3a82af5c-1005-4eef-af32-69c2a185108a">Clara Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> sitzt jetzt in Mailand, nimmt alle Tage eine Singstunde, und schreibt ihr einziger Wunsch sei wenn sie eine Stelle viele Stunden lang geübt habe den Lehrer sagen zu hören „un peu mieux.“ Sie wolle durchaus eine vollkommne Sängerinn werden. Alles das würde mir prächtig gefallen – wenn nur –. Und hörst Du denn nichts von <persName xml:id="persName_b719bf54-b3a6-4402-ba2b-b6f16be352c1">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName>?</p><p>Nun hast Du was zu antworten, wenn Du sonst willst. Bitte thue es nur bald. Und grüße <persName xml:id="persName_0deffd38-0788-4975-b37d-b0f466b512b9">Deine liebe Frau<name key="PSN0114568" style="hidden">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName> mir sehr vielmal; ich werde jetzt wieder ein großes Bild für sie malen (denn ich habe die Farben wieder vorgesucht.) Und grüße alle <persName xml:id="persName_9c955a95-648a-483c-a83c-a653bd24ab2e">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>, und <persName xml:id="persName_a70cc1e4-3549-425a-867c-2bc065649eee">Davids<name key="PSN0110574" style="hidden">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name><name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="PSN0110569" style="hidden">David, Isabella (1837-1903)</name></persName> <seg type="closer" xml:id="seg_49b47eec-23bf-4e62-bb09-80232e00154e">und lebwohl und bleib gut</seg></p><signed rend="right">Deinem</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>