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fmb-1838-05-30-03

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M. <lb></lb>Köln, 30. Mai 1838 Die schmerzliche Nachricht die Sie mir in Ihrem Briefe den ich gestern Abends spät empfing, mittheilen hat mich tief ergriffen und betrübt. Obwohl ich mich über die Krankheit Ihres lieben Vaters nicht täuschte, hielt ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2023

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 18, fol. 97 und 98v. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Köln, 30. Mai 1838 Die schmerzliche Nachricht die Sie mir in Ihrem Briefe den ich gestern Abends spät empfing, mittheilen hat mich tief ergriffen und betrübt. Obwohl ich mich über die Krankheit Ihres lieben Vaters nicht täuschte, hielt ich

3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. Mai 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Köln Deutschland Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
An Mme. Jeanrenaud-Souchay in Frankfurt a/m.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Cöln d. 30 Mai 1838.

Die schmerzliche Nachricht die Sie mir in Ihrem Briefe den ich gestern Abends spät empfing, mittheilen hat mich tief ergriffen und betrübt. Obwohl ich mich über die Krankheit Ihres lieben VatersSouchay, Cornelius Carl (1768-1838) nicht täuschte, hielt ich dies traurige Ereigniß nicht für so nah, und obwohl mir ahndete daß ich ihn nicht wiedersehen würde, als er mir vergangnen Donnerstag Lebewohl sagte, so kam mir die Gewißheit doch unvermuthet und doppelt ergreifend. Wie sehr und von ganzem Herzen ich Ihren großen Verlust empfinde, brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu sagen, und nun kommt noch hinzu, daß ich von meiner CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) entfernt sein muß, und nichts dazu beitragen kann ihren ersten Schmerz wenn auch nicht zu lindern doch wenigstens tragen zu helfen. Ich weiß, mit welcher innigen Liebe sie an ihrem GroßvaterSouchay, Cornelius Carl (1768-1838) immer gehangen hat, und weiß wie viel sie jetzt seinem Verlust leiden, wie tief sie die unersetzliche Lücke fühlen wird, die solch ein Schlag fürs ganze Leben läßt, der alle Erinnerungen und alle Hoffnungen mit einem Male verwandelt – wäre ich nun wenigstens bei ihr. Natürlich werde ich meine Rückreise beschleunigen, so viel ich kann, aber doch dünkt mir die Zeit unerträglich lang bis dahin. Sie selbst, liebe Mutter, halten Sie sich so gefaßt als möglich, und denken Sie an die Liebe, die ihr VaterSouchay, Cornelius Carl (1768-1838) immer für Sie und die Ihrigen gehabt hat, und die immer fortdauert, selbst über solchen Verlust hinweg, und denken Sie an die Ihrigen, die mit Ihnen trauern, und mit Ihnen alles empfinden was das Leben Schönes und Bittres bringt. Gott gebe Ihnen Ruhe und Fassung, Gesundheit und alles was so trübe Tage mildern kann!

Ihren Brief an CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) schicke ich heut nach Berlin an meine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), welche ihn ihr geben wird; wenn sie nur nicht vorher schon durch andre die traurige Botschaft erfährt. Ich bin überzeugt, daß die Meinigen alles anwenden werden, um ihr die Tage möglichst zu erheitern, – möglichst nur, denn alle Theilnahme, alle herzliche Liebe kann freilich den scharfen Schmerz nicht lindern, den sie bei diesem Verlust empfinden wird.

Sagen Sie Ihrer MutterSouchay, Helene Elisabeth (1774-1851), daß ich ihr lieber später einmal schreiben werde, als jetzt in diesen Tagen. Was sollte ich ihr da schreiben, was ihr der Mühe werth sein könnte? Und meiner innigsten Theilnahme sie zu versichern brauche ich wohl nicht erst, sie ist davon überzeugt. Da könnte ich ihr eben nur Worte sagen, und weiß aus Erfahrung, wie wenig die in solchen Augenblicken werth sind. Aber die besten Wünsche für ihre Gesundheit und fortdauernde Besserung bringen Sie ihr von mir, und wiederholen Sie dieselben Ihren lieben BrüdernSouchay, Johann (Jean, John) (1798-1871)Souchay, Wilhelm August (1811-1887)Souchay, Carl (Charles) Isaac (1799-1872)Souchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872) und SchwesternFallenstein, Carolina Louisa Emilia (Emilie) (1805-1881)Benecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893), vor allen der Mme. BeneckeBenecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893) die ich so sehr lieb habe, und der JulieJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) und dem CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) von ganzem Herzen

Immer IhrFelix Mendelssohn Bartholdy.
            Cöln d. 30 Mai 1838. Die schmerzliche Nachricht die Sie mir in Ihrem Briefe den ich gestern Abends spät empfing, mittheilen hat mich tief ergriffen und betrübt. Obwohl ich mich über die Krankheit Ihres lieben Vaters nicht täuschte, hielt ich dies traurige Ereigniß nicht für so nah, und obwohl mir ahndete daß ich ihn nicht wiedersehen würde, als er mir vergangnen Donnerstag Lebewohl sagte, so kam mir die Gewißheit doch unvermuthet und doppelt ergreifend. Wie sehr und von ganzem Herzen ich Ihren großen Verlust empfinde, brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu sagen, und nun kommt noch hinzu, daß ich von meiner Cécile entfernt sein muß, und nichts dazu beitragen kann ihren ersten Schmerz wenn auch nicht zu lindern doch wenigstens tragen zu helfen. Ich weiß, mit welcher innigen Liebe sie an ihrem Großvater immer gehangen hat, und weiß wie viel sie jetzt seinem Verlust leiden, wie tief sie die unersetzliche Lücke fühlen wird, die solch ein Schlag fürs ganze Leben läßt, der alle Erinnerungen und alle Hoffnungen mit einem Male verwandelt – wäre ich nun wenigstens bei ihr. Natürlich werde ich meine Rückreise beschleunigen, so viel ich kann, aber doch dünkt mir die Zeit unerträglich lang bis dahin. Sie selbst, liebe Mutter, halten Sie sich so gefaßt als möglich, und denken Sie an die Liebe, die ihr Vater immer für Sie und die Ihrigen gehabt hat, und die immer fortdauert, selbst über solchen Verlust hinweg, und denken Sie an die Ihrigen, die mit Ihnen trauern, und mit Ihnen alles empfinden was das Leben Schönes und Bittres bringt. Gott gebe Ihnen Ruhe und Fassung, Gesundheit und alles was so trübe Tage mildern kann!
Ihren Brief an Cécile schicke ich heut nach Berlin an meine Mutter, welche ihn ihr geben wird; wenn sie nur nicht vorher schon durch andre die traurige Botschaft erfährt. Ich bin überzeugt, daß die Meinigen alles anwenden werden, um ihr die Tage möglichst zu erheitern, – möglichst nur, denn alle Theilnahme, alle herzliche Liebe kann freilich den scharfen Schmerz nicht lindern, den sie bei diesem Verlust empfinden wird.
Sagen Sie Ihrer Mutter, daß ich ihr lieber später einmal schreiben werde, als jetzt in diesen Tagen. Was sollte ich ihr da schreiben, was ihr der Mühe werth sein könnte? Und meiner innigsten Theilnahme sie zu versichern brauche ich wohl nicht erst, sie ist davon überzeugt. Da könnte ich ihr eben nur Worte sagen, und weiß aus Erfahrung, wie wenig die in solchen Augenblicken werth sind. Aber die besten Wünsche für ihre Gesundheit und fortdauernde Besserung bringen Sie ihr von mir, und wiederholen Sie dieselben Ihren lieben Brüdern und Schwestern, vor allen der Mme. Benecke die ich so sehr lieb habe, und der Julie und dem Carl von ganzem Herzen
Immer Ihr
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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