]> Brief: fmb-1838-04-23-01

fmb-1838-04-23-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., adressiert an Cornelius Carl Souchay <lb></lb>Berlin, 23. April 1838 Meinem Versprechen gemäß schreibe ich Ihnen hiemit meinen ersten Berliner Brief, und zeige unsre sehr glückliche Ankunft an. Wir haben acht Tage lang bei eingepackten Koffern in Leipzig auf schönes Wetter gewartet, und ich gestehe, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 2000

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 18, fol. 89-90. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., adressiert an Cornelius Carl Souchay; Berlin, 23. April 1838 Meinem Versprechen gemäß schreibe ich Ihnen hiemit meinen ersten Berliner Brief, und zeige unsre sehr glückliche Ankunft an. Wir haben acht Tage lang bei eingepackten Koffern in Leipzig auf schönes Wetter gewartet, und ich gestehe,

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. April 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Mme Mme. Jeanrenaud adr. Mr. C. C. Souchay Frankfurt a/m.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Berlin den 23 April 38Liebe Mama

Meinem Versprechen gemäß schreibe ich Ihnen hiemit meinen ersten Berliner Brief, und zeige unsre sehr glückliche Ankunft an. Wir haben acht Tage lang bei eingepackten Koffern in Leipzig auf schönes Wetter gewartet, und ich gestehe, daß wir beide am Ende etwas ungeduldig wurden. Am Donnerstag endlich schien sich das Wetter aufzuheitern, und so faßten wir unsern Entschluß, reis’ten Freitag um 1 2 11 ab, die Tante SchunckSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) mit JulieSchunck, Julie (1819-1899) und CornelieSchunck, Cornelie (1821-1910) begleiteten uns an den Wagen, der kleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) schrie, und der Postillion blies, hierauf wurden aber beide stille, denn wie der Wagen fortging so schlief mein vernünftiger Herr SohnMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) ein, und hat während des ganzen Fahrens nicht ein einzig mal geschrieen oder sonst Querel gemacht. Das Wetter war weniger gut, wehte und hagelte und ich wollte das Mädchen im Wagen sitzen lassen, und auf dem Bock sitzen, der wurde aber übel vom Fahren, und sie richtete eine Wirthschaft im Wagen an, die sich brieflich nicht beschreiben läßt. In Wittenberg blieben wir die Nacht, und kamen vorgestern Abend hier alle im besten Wohlsein an, und trafen alle im besten Wohlsein. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) hat wieder auf der Reise alles musterhaft eingerichtet; wir brauchten uns überall nur wenig aufzuhalten, und doch fehlte es an nichts. Wie froh wir hier empfangen worden sind, mögen Sie sich denken, und wie glücklich meine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), GeschwisterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und SchwägerDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Hensel, Wilhelm (1794-1861) sind die CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) einmal bei sich zu haben. Sie haben schon große Pläne gemacht, wie sie ihr ganz Berlin zeigen wollen, und gestern als guter Anfang waren wir schon in dem TheaterKönigliches OpernhausBerlinDeutschland, wo Armide<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0111399" style="hidden" type="music">Armide GluckWV 1.47</name> von Gluck gegeben wurde. Die Pracht des Hauses und der Bühne, und das schöne Orchester und alles entzückte CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), und ich habe nie einen vergnügteren Abend im Theater gehabt. Nachher blieben wir noch eine Stunde beisammen, und gehn um 1 2 11 aus einander, und heut um 8 setzte ich mich noch ein halbes Stündchen vor CécilesMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Bett, und sah zu wie sie schlief und den Arm über dem Kopf hielt. Auch der KleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) benimmt sich gut, und bekommt Farbe, und schreit nur einmal die Nacht, säuft aber und vertilgt was man ihm vorlegt. Heut müssen wir zum OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848), und sonst einige Visiten machen, und MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) kommen abwechselnd und nehmen CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) in Beschlag, daher schreibt sie nicht selbst, und auch ich nur so à la derobée. Das Wetter ist vortrefflich geworden, und wir wollen CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) den ThiergartenGroßer TiergartenBerlinDeutschland und die LindenUnter den LindenBerlinDeutschland zeigen, ehe wir zum OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848) fahren. Sie trägt mir auf Sie alle vielmal zu grüßen, und Ihnen liebe Mama für den freundlichen Brief aufs schönste zu danken, den sie diesen Morgen erhalten hat. Es freut mich daraus zu hören, daß es Herrn SouchaySouchay, Cornelius Carl (1768-1838) besser geht, und ich wünsche Ihnen Glück dazu. Eben holen sie uns zum Frühstück bei RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ab, und der kleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) wird in den Garten getragen. BeneckesBenecke, Victor (1809-1853)Benecke, Emmeline (1813-1877) werden wir heut ebenfalls aufsuchen, der junge SchunckSchunck, Julius (1809-1889) war gestern schon hier und scheint sich ganz wohl und vergnügt hier zu befinden; wir schreiben bald wieder und hoffen auch bald wieder von Ihnen zu hören. Mit den besten Grüßen an alle von uns allen, leben Sie wohl, liebe Mama und gedenken Sie freundlich

IhresFelix Mendelssohn Bartholdy
            Berlin den 23 April 38Liebe Mama
Meinem Versprechen gemäß schreibe ich Ihnen hiemit meinen ersten Berliner Brief, und zeige unsre sehr glückliche Ankunft an. Wir haben acht Tage lang bei eingepackten Koffern in Leipzig auf schönes Wetter gewartet, und ich gestehe, daß wir beide am Ende etwas ungeduldig wurden. Am Donnerstag endlich schien sich das Wetter aufzuheitern, und so faßten wir unsern Entschluß, reis’ten Freitag um 1 2 11 ab, die Tante Schunck mit Julie und Cornelie begleiteten uns an den Wagen, der kleine schrie, und der Postillion blies, hierauf wurden aber beide stille, denn wie der Wagen fortging so schlief mein vernünftiger Herr Sohn ein, und hat während des ganzen Fahrens nicht ein einzig mal geschrieen oder sonst Querel gemacht. Das Wetter war weniger gut, wehte und hagelte und ich wollte das Mädchen im Wagen sitzen lassen, und auf dem Bock sitzen, der wurde aber übel vom Fahren, und sie richtete eine Wirthschaft im Wagen an, die sich brieflich nicht beschreiben läßt. In Wittenberg blieben wir die Nacht, und kamen vorgestern Abend hier alle im besten Wohlsein an, und trafen alle im besten Wohlsein. Cécile hat wieder auf der Reise alles musterhaft eingerichtet; wir brauchten uns überall nur wenig aufzuhalten, und doch fehlte es an nichts. Wie froh wir hier empfangen worden sind, mögen Sie sich denken, und wie glücklich meine Mutter, Geschwister und Schwäger sind die Cécile einmal bei sich zu haben. Sie haben schon große Pläne gemacht, wie sie ihr ganz Berlin zeigen wollen, und gestern als guter Anfang waren wir schon in dem Theater, wo Armide von Gluck gegeben wurde. Die Pracht des Hauses und der Bühne, und das schöne Orchester und alles entzückte Cécile, und ich habe nie einen vergnügteren Abend im Theater gehabt. Nachher blieben wir noch eine Stunde beisammen, und gehn um 1 2 11 aus einander, und heut um 8 setzte ich mich noch ein halbes Stündchen vor Céciles Bett, und sah zu wie sie schlief und den Arm über dem Kopf hielt. Auch der Kleine benimmt sich gut, und bekommt Farbe, und schreit nur einmal die Nacht, säuft aber und vertilgt was man ihm vorlegt. Heut müssen wir zum Onkel, und sonst einige Visiten machen, und Mutter, Fanny und Rebecka kommen abwechselnd und nehmen Cécile in Beschlag, daher schreibt sie nicht selbst, und auch ich nur so à la derobée. Das Wetter ist vortrefflich geworden, und wir wollen Cécile den Thiergarten und die Linden zeigen, ehe wir zum Onkel fahren. Sie trägt mir auf Sie alle vielmal zu grüßen, und Ihnen liebe Mama für den freundlichen Brief aufs schönste zu danken, den sie diesen Morgen erhalten hat. Es freut mich daraus zu hören, daß es Herrn Souchay besser geht, und ich wünsche Ihnen Glück dazu. Eben holen sie uns zum Frühstück bei Rebecka ab, und der kleine wird in den Garten getragen. Beneckes werden wir heut ebenfalls aufsuchen, der junge Schunck war gestern schon hier und scheint sich ganz wohl und vergnügt hier zu befinden; wir schreiben bald wieder und hoffen auch bald wieder von Ihnen zu hören. Mit den besten Grüßen an alle von uns allen, leben Sie wohl, liebe Mama und gedenken Sie freundlich
Ihres
Felix Mendelssohn Bartholdy          
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Die Pracht des Hauses und der Bühne, und das schöne Orchester und alles entzückte <persName xml:id="persName_b4ea324a-7eac-485f-8952-d708e3cd9dd1">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, und ich habe nie einen vergnügteren Abend im Theater gehabt. Nachher blieben wir noch eine Stunde beisammen, und gehn um <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi></formula> 11 aus einander, und heut um 8 setzte ich mich noch ein halbes Stündchen vor <persName xml:id="persName_41496ef4-a7ce-4e9c-a7a0-7e58a9380359">Céciles<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Bett, und sah zu wie sie schlief und den Arm über dem Kopf hielt. Auch der <persName xml:id="persName_98d8e6bd-1c43-4dc6-ae1a-9d28610931fd">Kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> benimmt sich gut, und bekommt Farbe, und schreit nur einmal die Nacht, säuft aber und vertilgt was man ihm vorlegt. Heut müssen wir zum <persName xml:id="persName_7ff0f1ab-d941-456d-882d-980d4a6a81d0">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName>, und sonst einige Visiten machen, und <persName xml:id="persName_369fa2aa-007b-4a5a-b2ee-d75182f34fb2">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_d4b78c05-d0e6-4fc1-ac38-3b8bd211b767">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f7788fb9-8231-4fa4-8984-9dd9b0fd72dd">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> kommen abwechselnd und nehmen <persName xml:id="persName_48f89e79-7c44-40bf-b4ac-cb8644115ac4">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> in Beschlag, daher schreibt sie nicht selbst, und auch ich nur so à la derobée. Das Wetter ist vortrefflich geworden, und wir wollen <persName xml:id="persName_4f6844de-dc6e-4fb3-bb39-184375faec18">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> den <placeName xml:id="placeName_75de5eaa-fcae-4b6b-bc5e-5324d34fe2f3">Thiergarten<name key="SGH0100503" style="hidden" subtype="" type="sight">Großer Tiergarten</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und die <placeName xml:id="placeName_6fa31e14-d6d1-4d29-ac5c-c3e01fc7ca17">Linden<name key="SGH0100365" style="hidden" subtype="" type="sight">Unter den Linden</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zeigen, ehe wir zum <persName xml:id="persName_6ae8efd7-9490-4144-a0b5-4b0e997544f8">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> fahren. Sie trägt mir auf Sie alle vielmal zu grüßen, und Ihnen liebe Mama für den freundlichen Brief aufs schönste zu danken, den sie diesen Morgen erhalten hat. Es freut mich daraus zu hören, daß es <persName xml:id="persName_a6625c05-7d81-4c77-a89e-8d78b0653eec">Herrn Souchay<name key="PSN0114984" style="hidden">Souchay, Cornelius Carl (1768-1838)</name></persName> besser geht, und ich wünsche Ihnen Glück dazu. Eben holen sie uns zum Frühstück bei <persName xml:id="persName_aaa70f5a-5180-4158-857c-d8d020c89a11">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ab, und der <persName xml:id="persName_1629c869-b2ba-4352-9679-209cfd05bea4">kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> wird in den Garten getragen. <persName xml:id="persName_5b249b0b-af85-41d8-ae4a-1683a18c96ba">Beneckes<name key="PSN0109835" style="hidden">Benecke, Victor (1809-1853)</name><name key="PSN0109823" style="hidden">Benecke, Emmeline (1813-1877)</name></persName> werden wir heut ebenfalls aufsuchen, <persName xml:id="persName_71a6bd8e-fda4-46a8-bede-4b8e360eb556">der junge Schunck<name key="PSN0114772" style="hidden">Schunck, Julius (1809-1889)</name></persName> war gestern schon hier und scheint sich ganz wohl und vergnügt hier zu befinden; wir schreiben bald wieder und hoffen auch bald wieder von Ihnen zu hören. <seg type="closer" xml:id="seg_2eb646c5-0d1d-481c-b470-6d455f89d6ce">Mit den besten Grüßen an alle von uns allen, leben Sie wohl, liebe Mama und gedenken Sie freundlich</seg></p><signed rend="right">Ihres</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed></div></body> </text></TEI>