fmb-1838-03-29-02
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Leipzig, 29. März 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
Noch einmal sollen Euch diese Zeilen unsern herzlichen Dank sagen für die Freude, die Ihr uns durch Euern lieben Besuch, durch die sehr frohe Zeit Euers Hierseins gemacht habt. Es muß wohl auch sein,
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin
franco
Noch einmal sollen Euch diese Zeilen unsern herzlichen Dank sagen für die Freude, die Ihr uns durch Euern lieben Besuch, durch die sehr frohe Zeit Euers Hierseins gemacht habt. Es muß wohl auch sein, daß wir uns gegenseitig gut behagt haben, sonst fühlten wir es eben auch gegenseitig; aber dennoch ist es an uns Euch tausendmal Dank zu sagen, denn Ihr habt uns diese Freude verschafft und so haben wir sie Euch allein zu verdanken. Wie wohl mir die Tage gethan haben, dazu müssen wir einmal einen Spaziergang um Berlin herum machen, Paul, daß ichs Dir erzählen kann, einer um Leipzig reichte doch nicht. Heut früh sind nun
Wir erfahren hoffentlich bald von Deiner glücklichen Ankunft; an
Leipzig 29 März 38Lieber Paul und liebe Albertine Noch einmal sollen Euch diese Zeilen unsern herzlichen Dank sagen für die Freude, die Ihr uns durch Euern lieben Besuch, durch die sehr frohe Zeit Euers Hierseins gemacht habt. Es muß wohl auch sein, daß wir uns gegenseitig gut behagt haben, sonst fühlten wir es eben auch gegenseitig; aber dennoch ist es an uns Euch tausendmal Dank zu sagen, denn Ihr habt uns diese Freude verschafft und so haben wir sie Euch allein zu verdanken. Wie wohl mir die Tage gethan haben, dazu müssen wir einmal einen Spaziergang um Berlin herum machen, Paul, daß ichs Dir erzählen kann, einer um Leipzig reichte doch nicht. Heut früh sind nun Mme. Jeanrenaud und Julie auch abgereis’t; es wurde ihnen entsetzlich schwer und ist Cécile, wie natürlich sehr nahe gegangen. Sie gaben gestern noch zu, weils unser Hochzeittag war, und wir ihn noch zusammen feiern wollten. Nun sind wir wieder allein in den Zimmern und Cécile sucht Rechnungen aus einander, ordnet Schlüssel, und macht wieder die Hausfrau; und so gern sie das thut und so gern ich das sehe, so denken wir doch beide heimlich wie viel hübscher es vor 8 Tagen war. Wir erfahren hoffentlich bald von Deiner glücklichen Ankunft; an Mutter will ich in den nächsten Tagen schreiben; sag ihr das und bitte sie, die lange Pause zu entschuldigen. Ich bin grade jetzt sehr beschäftigt; die Dem. Botgorschek, welche, wie Du Dich vielleicht aus der Correctur des Zettels erinnerst, heut Abend im Concert singt, hat eine wunderschöne, mächtige Altstimme und entzückt die Welt; daher giebt sie am Montag Concert und ich muß darin spielen, und habe auf dem Zettel ein neues Capriccio von mir angekündigt, und muß es erst componiren bis dahin. Da habe ich also die Hände voll zu thun. Dazwischen conferire ich mit dem Sattler über ein Vorderdeck mit Glasfenstern, das ich über meine Chaise practiciren will, ohne sie zu verderben, zur Reise nach Berlin mit dem wohlbekannten jungen Männchen. In 14 Tagen hoffe ich soll alles dazu fertig sein; wir freuen uns beide gar zu sehr darauf. Die schönsten Geschichten habe ich Dir dann wieder zu erzählen; die aus Dresden hat sich wirklich so aufgeklärt, wie ihr vermuthet hattet; unmittelbar nach Empfang meines Briefs schrieb ein Kammermusiker unter der Hand hieher und frug, wo wohl die Partitur zu bekommen sei, und bis auf heutigen Tag ist sie nicht in Dresden. Reissiger hat mir dagegen gestern einen lustig-würdigen Brief geschrieben, in welchem er mir u. A. sagt, einen Tag nach Abgang seines Vorschlags habe man allgemein gefunden daß ich Recht hätte, wenn ich sagte &c &c. &c. O tempora, das wird man über die tempi rufen können. Auch von Weimar ist schon wieder Antwort auf meine abschlägige da, die sie sich nicht zu Herzen nehmen; sie wollen mir jetzt direct zu Leibe rücken. Ich bin selbst neugierig, was für ein Brei endlich fertig gekocht werden wird. Es war doch hübsch, wie wir um die Stadt schlenderten, und gegen das Rosenthal hin. Cécile hat Zahnschmerzen, und der wohlbekannte Wienecke plombirt ihr eben einen, reißt daran herum und sagt mit süßer Stimme: Schmerz können Sie dabei nicht haben, Frau Doctorinn! Ihr thuts aber weh, und diese Scene kommt öfter in der Welt vor. Sie kann Euch deshalb nicht schreiben, und nur herzlich grüßen. Lebt wohl, lebt wohl; habt tausend Dank, seid unsrer so eingedenk wie wir immer Eurer! Auf frohes WiedersehnFelix MB.
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