]> Brief: fmb-1838-03-15-01

fmb-1838-03-15-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 15. März 1838 Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 1946

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVb/48 (381). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 15. März 1838 Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

15. März 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig 15ten März 1838Liebe Mutter

Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie wir Deiner. Vor 2 Stunden ist unser KnabeMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) getauft worden, Paul Wolfgang Carl heißt er, und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), Onkel SchunkSchunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843) und Mme. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) waren die Pathen. Wir waren alle so von Herzen vergnügt, und es war alles so hübsch und gelungen, daß ich noch ganz verwirrt und etwas gerührt schreibe. Wir hatten es doch nicht aufgeben wollen, an Deinem Geburtstage zu taufen, und wie froh bin ich jetzt darüber. Die Rede die der Pastor BlaßBlass, Johann Heinrich (1798-1866) hielt war eine der besten, die ich bei solchen Gelegenheiten gehört; sehr einfach, und ernsthaft, und ohne alle Ziererei und Sentimentalität, und der KleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) war dabei so still und artig, und CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) war doch noch so bewegt und gerührt daß mir bisweilen die Augen übergehen wollten. Dazu sah die ganze Stube so hübsch aus, ordentlich poetisch, mit den vielen lieben Gesichtern, mit lauter wirklich und wahrhaft theilnehmenden Menschen. Denn außer den Pathen hatten wir keine andern eingeladen als die Clarussche FamilieClarus, Familie von → Johann Christian August C., Schleinitz’sSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852) und David’sDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)David, Sophie Wilhelmine (1807-1893), natürlich alle SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)Schunck, Cornelie (1821-1910)Schunck, Julius (1809-1889)Schunck, Julie (1819-1899). Und nachher waren wir sehr guter Dinge, und der alte ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) ließ den kleinen KerlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) leben, und so sind vor einer halben Stunde erst alle auseinander gegangen, auch PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) nach ihrem Hotel um sich umzuziehen, und dann zum Essen wieder herzukommen, was um 4 heut ist. Jetzt ists 3, und um 11 fing die Taufe an. Wärt Ihr dabei gewesen. Wie wir aber Eurer aller und besonders nun Deiner an diesem Tage gedacht haben, liebe Mutter, Du weißt das. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) war so liebenswürdig und munter, und der KleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) gedeiht so schön, und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) hatten solch eine Freude an der unsrigen, und allen sah man das Vergnügen so auf den Gesichtern an; – wärt Ihr dabei gewesen.

PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Anwesenheit macht mir eine unbeschreibliche Freude. Er und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) sind außerordentlich liebe Menschen, die einem in der Seele wohl thun, und deren ganzes Wesen und Thun und Treiben voll Liebenswürdigkeit ist. Wie glücklich michs macht mit Ihnen einige Tage wieder leben, mich über alles so recht offen mittheilen und so vieles von ihnen nachholen zu können, weiß ich gar nicht genug zu sagen. Sie gefallen mir beide besser, als je, und sehen zu meiner großen Freude auch viel wohler aus, als vor 2 Jahren. Eine meiner Tanten, Mde. SouchaySouchay, Adelheid Therese Clementine (1809-1890) von Manchester hat übrigens nachdem sie 4-5 Jahre an eben solcher Kränklichkeit litt, wie AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), darauf 3 gesunde prächtige KinderSouchay, Adelheid (Adelaide) Helene Elise Friederike (1831-1908)Souchay, Carl (Charles) Johann Edwin (Eduard) (1833-1863)Souchay (de la Duboissière), Juliet Maria (1835-1921) bekommen, die sie jetzt nach und nach fast selbst curirt haben, und ich denke und hoffe das wird da auch so gehen. Wenigstens haben die beiden Fälle viel Ähnliches. – Morgen Mittag essen wir bei SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881). Sonnabend Abend giebt ihnen DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) eine musikal. Gesellschaft, Sonntag früh läßt ihnen Schleinitz meine 2 Psalmen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9tcac9wa-qcgg-roqi-dwnq-klbw0bhrloa0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jqyqfe0y-dbgv-7qls-shty-iijtjgluaxgs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name> von einigen 40 von der Chor-Elite vorsingen; den Mittag sind wir bei SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) ist ganz verdrießlich darüber, da CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) noch nicht ausgeht, und beide conveniren einander zu meiner Freude gar sehr. Übrigens ists ein Plaisir zu sehn, wie er den Leuten gefällt; JulieJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) die ihn heut zum 2tenmale sah, kam einmal ganz begeistert zu mir in die Notenstube und sagte leise, der PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) wär doch auch gar zu lieb.

Und nun hab ich Dir schon wieder für ein allerliebstes Geschenk zu danken, liebste Mutter, für die schönen Porzellanteller, die heut so elegant figurirten, und die netten Muscheln die besonderes Glück machen, und Dir liebe FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) für die edle Frucht, und Dir liebes BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) für den edeln Kuchen. Mit dem ernsthaftesten Gesicht von der Welt hat ihn PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) gestern Abend mit Eingemachtem belegt; ich spielte den Kritiker dazu. Habt aber meinen schönsten besten Dank, daß Ihr meiner wieder so freundlich gedacht habt.

Liebe Mutter, wegen der Stuben kann ich mich nicht recht entscheiden; am besten wäre es Du machtest es ganz so, wie Dirs am besten scheint, und sagtest mir wie Du es bestimmt hast, und wie Dirs am liebsten ist. Uns ist ja natürlich alles recht. Doch wollen wirs, wenn Du meinst, noch einmal mit PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) ordentlich überlegen und besprechen. Verzeih mir auch wenn ich Dir über manches erst spät schreibe; ich schreibe so ungern ungewisse Dinge, und daher bringt das Gerücht Dir manches eher zu Ohren, als meine Briefe; die Namen des KleinenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) wurden erst vorgestern ziemlich gewiß, und heut früh ganz gewiß bestimmt, und daß ich nach Dresden gehe ist sehr unwahrscheinlich, zum Palmsonntag gewiß nicht. Die Frage ist ob ich hier nach den Concerten noch eine Aufführung dirigiren muß, oder nicht; ich hoffe das letztere, und bin dann ehe Ihr es Euch verseht bey Euch Aber eben darüber ist alles noch unbestimmt geblieben. Vom Vacciniren ist noch keine Rede, und sonstige Details sollen PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) reichlich mitbringen. Lebwohl liebe Mutter, sei glücklich und froh am heutigen Tage, und bleibe uns gut

DeinFelix
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) wollte eben schreiben, aber da sie ohnehin heut sich viel geboten hat, so habe ichs nicht zugegeben, und ihr versprochen Dir das zu sagen, mit Ihrem besten Gruß und Glückwunsch.

            Leipzig 15ten März 1838Liebe Mutter
Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie wir Deiner. Vor 2 Stunden ist unser Knabe getauft worden, Paul Wolfgang Carl heißt er, und Paul und Albertine, Onkel Schunk und Mme. Jeanrenaud waren die Pathen. Wir waren alle so von Herzen vergnügt, und es war alles so hübsch und gelungen, daß ich noch ganz verwirrt und etwas gerührt schreibe. Wir hatten es doch nicht aufgeben wollen, an Deinem Geburtstage zu taufen, und wie froh bin ich jetzt darüber. Die Rede die der Pastor Blaß hielt war eine der besten, die ich bei solchen Gelegenheiten gehört; sehr einfach, und ernsthaft, und ohne alle Ziererei und Sentimentalität, und der Kleine war dabei so still und artig, und Cécile war doch noch so bewegt und gerührt daß mir bisweilen die Augen übergehen wollten. Dazu sah die ganze Stube so hübsch aus, ordentlich poetisch, mit den vielen lieben Gesichtern, mit lauter wirklich und wahrhaft theilnehmenden Menschen. Denn außer den Pathen hatten wir keine andern eingeladen als die Clarussche Familie, Schleinitz’s und David’s, natürlich alle Schunks. Und nachher waren wir sehr guter Dinge, und der alte Clarus ließ den kleinen Kerl leben, und so sind vor einer halben Stunde erst alle auseinander gegangen, auch Pauls nach ihrem Hotel um sich umzuziehen, und dann zum Essen wieder herzukommen, was um 4 heut ist. Jetzt ists 3, und um 11 fing die Taufe an. Wärt Ihr dabei gewesen. Wie wir aber Eurer aller und besonders nun Deiner an diesem Tage gedacht haben, liebe Mutter, Du weißt das. Cécile war so liebenswürdig und munter, und der Kleine gedeiht so schön, und Paul und Albertine hatten solch eine Freude an der unsrigen, und allen sah man das Vergnügen so auf den Gesichtern an; – wärt Ihr dabei gewesen.
Pauls Anwesenheit macht mir eine unbeschreibliche Freude. Er und Albertine sind außerordentlich liebe Menschen, die einem in der Seele wohl thun, und deren ganzes Wesen und Thun und Treiben voll Liebenswürdigkeit ist. Wie glücklich michs macht mit Ihnen einige Tage wieder leben, mich über alles so recht offen mittheilen und so vieles von ihnen nachholen zu können, weiß ich gar nicht genug zu sagen. Sie gefallen mir beide besser, als je, und sehen zu meiner großen Freude auch viel wohler aus, als vor 2 Jahren. Eine meiner Tanten, Mde. Souchay von Manchester hat übrigens nachdem sie 4-5 Jahre an eben solcher Kränklichkeit litt, wie Albertine, darauf 3 gesunde prächtige Kinder bekommen, die sie jetzt nach und nach fast selbst curirt haben, und ich denke und hoffe das wird da auch so gehen. Wenigstens haben die beiden Fälle viel Ähnliches. – Morgen Mittag essen wir bei Schleinitz. Sonnabend Abend giebt ihnen David eine musikal. Gesellschaft, Sonntag früh läßt ihnen Schleinitz meine 2 Psalmen von einigen 40 von der Chor-Elite vorsingen; den Mittag sind wir bei Schuncks – Paul ist ganz verdrießlich darüber, da Cécile noch nicht ausgeht, und beide conveniren einander zu meiner Freude gar sehr. Übrigens ists ein Plaisir zu sehn, wie er den Leuten gefällt; Julie die ihn heut zum 2tenmale sah, kam einmal ganz begeistert zu mir in die Notenstube und sagte leise, der Paul wär doch auch gar zu lieb.
Und nun hab ich Dir schon wieder für ein allerliebstes Geschenk zu danken, liebste Mutter, für die schönen Porzellanteller, die heut so elegant figurirten, und die netten Muscheln die besonderes Glück machen, und Dir liebe Fanny für die edle Frucht, und Dir liebes Beckchen für den edeln Kuchen. Mit dem ernsthaftesten Gesicht von der Welt hat ihn Paul gestern Abend mit Eingemachtem belegt; ich spielte den Kritiker dazu. Habt aber meinen schönsten besten Dank, daß Ihr meiner wieder so freundlich gedacht habt.
Liebe Mutter, wegen der Stuben kann ich mich nicht recht entscheiden; am besten wäre es Du machtest es ganz so, wie Dirs am besten scheint, und sagtest mir wie Du es bestimmt hast, und wie Dirs am liebsten ist. Uns ist ja natürlich alles recht. Doch wollen wirs, wenn Du meinst, noch einmal mit Paul ordentlich überlegen und besprechen. Verzeih mir auch wenn ich Dir über manches erst spät schreibe; ich schreibe so ungern ungewisse Dinge, und daher bringt das Gerücht Dir manches eher zu Ohren, als meine Briefe; die Namen des Kleinen wurden erst vorgestern ziemlich gewiß, und heut früh ganz gewiß bestimmt, und daß ich nach Dresden gehe ist sehr unwahrscheinlich, zum Palmsonntag gewiß nicht. Die Frage ist ob ich hier nach den Concerten noch eine Aufführung dirigiren muß, oder nicht; ich hoffe das letztere, und bin dann ehe Ihr es Euch verseht bey Euch Aber eben darüber ist alles noch unbestimmt geblieben. Vom Vacciniren ist noch keine Rede, und sonstige Details sollen Pauls reichlich mitbringen. Lebwohl liebe Mutter, sei glücklich und froh am heutigen Tage, und bleibe uns gut
Dein
Felix
Cécile wollte eben schreiben, aber da sie ohnehin heut sich viel geboten hat, so habe ichs nicht zugegeben, und ihr versprochen Dir das zu sagen, mit Ihrem besten Gruß und Glückwunsch.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1838-03-15-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1838-03-15-01" xml:id="title_3e766d9f-5b57-49a6-8ed1-3bea5b3f411b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 15. März 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_de27ad79-7fa3-4ecb-956c-c201324b5189">Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_20c1ff5d-cbc6-4ab3-995e-53f80b24e679">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 6, 1946</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_b1007251-0c56-4e97-88a2-309c67d97d8a"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IVb/48 (381).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1838-03-15-01" type="letter" xml:id="title_f41b32b5-1881-4e14-81ac-494b4e571cd7">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 15. März 1838</title> <incipit>Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-03-15" xml:id="date_7ccd81f3-9422-4aac-9fb7-6f11ff386f02">15. März 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_d4057616-fbf6-4662-bc22-c5dd7b0f90ec">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_2a780240-702e-4773-ab39-19908e59dfef"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_730174cb-d1a6-498f-8b72-32e6a875efb6">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_9b2ac39f-efb9-46f6-8a20-909179604cb9"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_25ab7d55-13ed-40ce-8831-63e52ccfc129"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig <date cert="high" when="1838-03-15" xml:id="date_95ca202c-53d3-414c-a87b-aafaf3bfb1f9">15<hi rend="superscript">ten</hi> März 1838</date></dateline><salute rend="left">Liebe Mutter</salute><p style="paragraph_without_indent">Das ist ein schöner Tag, an dem ich Dir heute schreibe um Dir von ganzem Herzen unsern Glückwunsch zu sagen; möge er Dir so froh sein, wie uns hier, und Du unsrer so gedenken, wie wir Deiner. Vor 2 Stunden ist <persName xml:id="persName_50f517af-1d7f-4a4a-a8b7-7c2c18b0c547">unser Knabe<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> getauft worden, Paul Wolfgang Carl heißt er, und <persName xml:id="persName_613145dc-f28d-44f0-ab0b-f43421538342">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_16689745-2226-4eef-b021-1b049704317e">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a7f59b88-0aa5-4b92-bea8-93bf0b4ba43d">Onkel Schunk<name key="PSN0114765" style="hidden">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a932b7f0-5a4d-4848-be11-87eb2c46270a">Mme. Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> waren die Pathen. Wir waren alle so von Herzen vergnügt, und es war alles so hübsch und gelungen, daß ich noch ganz verwirrt und etwas gerührt schreibe. Wir hatten es doch nicht aufgeben wollen, an Deinem Geburtstage zu taufen, und wie froh bin ich jetzt darüber. Die Rede die der <persName xml:id="persName_2a6fb073-cd12-4677-b18e-fef5ca3fa73b">Pastor Blaß<name key="PSN0109972" style="hidden">Blass, Johann Heinrich (1798-1866)</name></persName> hielt war eine der besten, die ich bei solchen Gelegenheiten gehört; sehr einfach, und ernsthaft, und ohne alle Ziererei und Sentimentalität, und der <persName xml:id="persName_4ae34292-ebe4-4f6b-8971-0cfefde65c97">Kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> war dabei so still und artig, und <persName xml:id="persName_ebb7816f-cfc7-43af-859e-022152c5c312">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> war doch noch so bewegt und gerührt daß mir bisweilen die Augen übergehen wollten. Dazu sah die ganze Stube so hübsch aus, ordentlich poetisch, mit den vielen lieben Gesichtern, mit lauter wirklich und wahrhaft theilnehmenden Menschen. Denn außer den Pathen hatten wir keine andern eingeladen als die <persName xml:id="persName_9bbb8ac9-d5e3-4de7-b076-ff4068f672c8">Clarussche Familie<name key="PSN0110403" style="hidden">Clarus, Familie von → Johann Christian August C.</name></persName>, <persName xml:id="persName_bc908141-fa91-4207-8400-6cdb2dc551b7">Schleinitz’s<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name><name key="PSN0114568" style="hidden">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1c58f5d7-7223-4b7b-85f9-1f11585d4ea3">David’s<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="PSN0110574" style="hidden">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName>, natürlich <persName xml:id="persName_80818c89-caf8-42a8-863b-7dc652f8e991">alle Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name><name key="PSN0114769" style="hidden">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name><name key="PSN0114765" style="hidden">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name><name key="PSN0114762" style="hidden">Schunck, Cornelie (1821-1910)</name><name key="PSN0114772" style="hidden">Schunck, Julius (1809-1889)</name><name key="PSN0114770" style="hidden">Schunck, Julie (1819-1899)</name></persName>. Und nachher waren wir sehr guter Dinge, und der alte <persName xml:id="persName_b7223e7e-782b-4216-bd4e-caced36f2e9c">Clarus<name key="PSN0110406" style="hidden">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name></persName> ließ den <persName xml:id="persName_fd730075-caa9-4c43-b81c-9923ea56bd46">kleinen Kerl<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> leben, und so sind vor einer halben Stunde erst alle auseinander gegangen, auch <persName xml:id="persName_bc49358e-a1f0-4c86-b12c-7b2143db9877">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> nach ihrem Hotel um sich umzuziehen, und dann zum Essen wieder herzukommen, was um 4 heut ist. Jetzt ists 3, und um 11 fing die Taufe an. Wärt Ihr dabei gewesen. Wie wir aber Eurer aller und besonders nun Deiner an diesem Tage gedacht haben, liebe Mutter, Du weißt das. <persName xml:id="persName_814e6311-2126-4654-8ea6-26bca6724d57">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> war so liebenswürdig und munter, und der <persName xml:id="persName_c3459d99-c992-4f6c-9e9d-3492ab38d4ab">Kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> gedeiht so schön, und <persName xml:id="persName_f15712d7-7722-44f9-b1de-8b899b76452e">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1a93ebee-d2b6-4942-8626-b50caa92ef7b">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> hatten solch eine Freude an der unsrigen, und allen sah man das Vergnügen so auf den Gesichtern an; – wärt Ihr dabei gewesen.</p><p><persName xml:id="persName_905e09c7-387c-46f6-809d-1d4b471a9f5a">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Anwesenheit macht mir eine unbeschreibliche Freude. Er und <persName xml:id="persName_194fe9f9-7e5e-4a5d-afbe-f1bb3a6b7e1b">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> sind außerordentlich liebe Menschen, die einem in der Seele wohl thun, und deren ganzes Wesen und Thun und Treiben voll Liebenswürdigkeit ist. Wie glücklich michs macht mit Ihnen einige Tage wieder leben, mich über alles so recht offen mittheilen und so vieles von ihnen nachholen zu können, weiß ich gar nicht genug zu sagen. Sie gefallen mir beide besser, als je, und sehen zu meiner großen Freude auch viel wohler aus, als vor 2 Jahren. Eine meiner Tanten, <persName xml:id="persName_6512ef42-6c64-47ca-83fc-e61d264a1892">Mde. Souchay<name key="PSN0114980" style="hidden">Souchay, Adelheid Therese Clementine (1809-1890)</name></persName> von Manchester hat übrigens nachdem sie 4-5 Jahre an eben solcher Kränklichkeit litt, wie <persName xml:id="persName_c764acd7-85a4-48bf-b7cf-cb22411fd2fa">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, darauf <persName xml:id="persName_577a6526-f4df-4048-851e-2203b0917c63">3 gesunde prächtige Kinder<name key="PSN0114979" style="hidden">Souchay, Adelheid (Adelaide) Helene Elise Friederike (1831-1908)</name><name key="PSN0114982" style="hidden">Souchay, Carl (Charles) Johann Edwin (Eduard) (1833-1863)</name><name key="PSN0114998" style="hidden">Souchay (de la Duboissière), Juliet Maria (1835-1921)</name></persName> bekommen, die sie jetzt nach und nach fast selbst curirt haben, und ich denke und hoffe das wird da auch so gehen. Wenigstens haben die beiden Fälle viel Ähnliches. – Morgen Mittag essen wir bei <persName xml:id="persName_05b6fcb4-7ac1-415b-b9ec-0c85ecc26f01">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName>. Sonnabend Abend giebt ihnen <persName xml:id="persName_68caaa6a-6cc1-4b93-84ae-76f2fff3a4a2">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> eine musikal. Gesellschaft, Sonntag früh läßt ihnen Schleinitz <title xml:id="title_e43b36bf-a140-47ff-9e9a-840e45736dcd">meine 2 Psalmen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9tcac9wa-qcgg-roqi-dwnq-klbw0bhrloa0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jqyqfe0y-dbgv-7qls-shty-iijtjgluaxgs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title> von einigen 40 von der Chor-Elite vorsingen; den Mittag sind wir bei <persName xml:id="persName_b9b7e224-aa4d-480b-9d9d-df00d790947b">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> – <persName xml:id="persName_1f3375a0-c390-472b-b03f-cdd01b1a3af3">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> ist ganz verdrießlich darüber, da <persName xml:id="persName_e8ff4e75-3062-4102-aecc-2ba90240d1f7">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> noch nicht ausgeht, und beide conveniren einander zu meiner Freude gar sehr. Übrigens ists ein Plaisir zu sehn, wie er den Leuten gefällt; <persName xml:id="persName_66dfe388-dc8a-4a3d-b8ea-a75231106bc1">Julie<name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> die ihn heut zum 2<hi rend="superscript">ten</hi>male sah, kam einmal ganz begeistert zu mir in die Notenstube und sagte leise, der <persName xml:id="persName_1479decf-ddf9-475b-b1e1-a3fe29e15780">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> wär doch auch gar zu lieb.</p><p>Und nun hab ich Dir schon wieder für ein allerliebstes Geschenk zu danken, liebste Mutter, für die schönen Porzellanteller, die heut so elegant figurirten, und die netten Muscheln die besonderes Glück machen, und Dir <persName xml:id="persName_c97b92d0-0132-46d9-b058-5fd01f735c23">liebe Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> für die edle Frucht, und Dir liebes <persName xml:id="persName_fc26e2ea-3a96-4654-abf0-5bb96c9bbb88">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> für den edeln Kuchen. Mit dem ernsthaftesten Gesicht von der Welt hat ihn <persName xml:id="persName_b368a8e4-2748-4ac8-831b-f862f507a573">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> gestern Abend mit Eingemachtem belegt; ich spielte den Kritiker dazu. Habt aber meinen schönsten besten Dank, daß Ihr meiner wieder so freundlich gedacht habt.</p><p>Liebe Mutter, wegen der Stuben kann ich mich nicht recht entscheiden; am besten wäre es Du machtest es ganz so, wie Dirs am besten scheint, und sagtest mir wie Du es bestimmt hast, und wie Dirs am liebsten ist. Uns ist ja natürlich alles recht. Doch wollen wirs, wenn Du meinst, noch einmal mit <persName xml:id="persName_4b9906f4-797e-4416-969a-602394ee8606">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> ordentlich überlegen und besprechen. Verzeih mir auch wenn ich Dir über manches erst spät schreibe; ich schreibe so ungern ungewisse Dinge, und daher bringt das Gerücht Dir manches eher zu Ohren, als meine Briefe; die Namen des <persName xml:id="persName_0c611bac-b793-44e1-b4b4-98e93bbab974">Kleinen<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> wurden erst vorgestern ziemlich gewiß, und heut früh ganz gewiß bestimmt, und daß ich nach Dresden gehe ist sehr unwahrscheinlich, zum Palmsonntag gewiß nicht. Die Frage ist ob ich hier nach den Concerten noch eine Aufführung dirigiren muß, oder nicht; ich hoffe das letztere, und bin dann ehe Ihr es Euch verseht bey Euch Aber eben darüber ist alles noch unbestimmt geblieben. Vom Vacciniren ist noch keine Rede, und sonstige Details sollen <persName xml:id="persName_79619a9c-9476-41c9-982d-c88426eb9f46">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> reichlich mitbringen. <seg type="closer" xml:id="seg_44796794-705e-4f08-9d54-7e95397d9214">Lebwohl liebe Mutter, sei glücklich und froh am heutigen Tage, und bleibe uns gut</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_6f7ba49e-3394-4f14-aa36-807a1a573285"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_3adf409b-582a-434b-9574-aeaadcbbbaf5">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> wollte eben schreiben, aber da sie ohnehin heut sich viel geboten hat, so habe ichs nicht zugegeben, und ihr versprochen Dir das zu sagen, mit Ihrem besten Gruß und Glückwunsch.</p></div></body> </text></TEI>