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fmb-1838-03-11-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 11. März 1838 Heut früh erhielt ich Pauls Brief von vorgestern, in welchem er mir anzeigt daß er Montag abreisen wolle, mich aber zugleich bittet ihm vorher noch über Céciles Gesundheit, und daß wir ihn nun auch wirklich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 1937

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVb/47 (379). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 11. März 1838 Heut früh erhielt ich Pauls Brief von vorgestern, in welchem er mir anzeigt daß er Montag abreisen wolle, mich aber zugleich bittet ihm vorher noch über Céciles Gesundheit, und daß wir ihn nun auch wirklich

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. März 1838 Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig, Sonntag d. 11 März 1838Liebe Mutter

Heut früh erhielt ich PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Brief von vorgestern, in welchem er mir anzeigt daß er Montag abreisen wolle, mich aber zugleich bittet ihm vorher noch über CécilesMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Gesundheit, und daß wir ihn nun auch wirklich mit frohem Herzen erwarten können, einige Zeilen zu schreiben, die er heut zu empfangen denkt. Die Post ist aber durch großes Wasser bei Wittenberg ungewöhnlich aufgehalten worden und statt gestern erst heut hier eingetroffen. Ich hoffe also, daß dieser Brief PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) nicht mehr in Berlin treffen kann, schreibe ihn aber dennoch für den Fall daß er nicht abgereis’t sei und Du verzeihst mir wohl, daß ich ihn (für den andern Fall Dir adressire) CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ist Gottlob wieder ganz gesund, ganz munter und wohl und liebenswürdig und froh, wie vorher; und wir zählen die Tage bis PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) kommen, und sprechen fortwährend von nichts anderm. Ich schreibe ihm auch heut nach Wittenberg im Falle er (wie er vorhatte) dort Morgen Nacht schläft. Das hohe Wasser soll ihn hoffentlich nicht aufhalten. Hier wenigstens ist es schon ganz wieder im Fallen, und hier ist doch das wahre Ueberschwemmungsland. Also ich hoffe, daß er übermorgen bei uns ist, und dann schreiben wir und hören von einander wieder viel und alle möglichen Details.

Bis jetzt haben wir die Taufe immer noch für den 15ten als Deinen Geburtstag bestimmt; heut scheint aber ein Queerstrich zu kommen, indem wir nämlich den Hr. HirzelHirzel, Heinrich (1794-1843), den wir gern als Prediger hätten, an dem Tage nicht bekommen können, sondern seinen CollegenBlass, Johann Heinrich (1798-1866), der mir weniger gefällt. Es wird nun PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und dem hohen Senat (Mme. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871), Hr. Schunck) &c. überlassen bleiben, ob’s dennoch am Donnerstag bleibt oder bis Sonntag verschoben wird. Um 11 soll es sein, und nur wenig Leute dabei, und nur Chocolade und Kuchen; das hab ich vorweg mir ausgemacht – Cécile schwärzt doch noch Süßigkeiten aller Art &c. ein. Wenn PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) keinen andern Vorschlag bringen (denn auf meine Bitten um Namen hab ich ja gar keine Antwort bekommen) so wird der KleineMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897), der übrigens musterhaft sich beträgt und befindet, und dessen Nase von Kennerinnen sehr bewundert wird, die Namen Carl Walter Paul führen. Hr. Schunck und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und Mme. Jeanr.Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) das sind die Gevatter. Außerdem werden noch Clarus’Clarus, Johann Christian August (1774-1854)Clarus, Familie von → Johann Christian August C., SchleinitzsSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852) und DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)David, Sophie Wilhelmine (1807-1893) eingeladen. – Noch habe ich einige Puncte Deines letzten Briefs zu beantworten; Klingem.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) bleibt definitiv in London wie er mir in seinem letzten Brief schreibt, und hofft daß sich seine Stellung ganz nach Wunsch gestalten werde, obwohl die Sache immer noch nicht ganz fertig geordnet ist. Mit DahlmannDahlmann, Friedrich Christoph (1785-1860), der der einzige der Göttinger Profess. ist, welche meines Wissens hier sind, habe ich mehreremal zusammentreffen sollen, es ist aber immer noch nichts daraus geworden; und ich kenne bis jetzt nur seine TochterDahlmann, Dorothea (1822-1847), die ein recht nettes Mädchen ist. Ihr werdet wissen, daß die hies. Universität einstimmig eine Bittschrift ans Dresdner Ministerium votirt hat, um Dahlmann an Pölitz’Pölitz, Karl Heinrich Ludwig (1772-1838) Stelle hier anzustellen. Der allgemeine Wunsch ists; ob’s aber geschehen wird ist eine andre Frage; am Ende ist ein Hof wie der andre, und ein Ministerium wie’s andre, und da glaube ich einmal an keine Freisinnigkeit; es sind der Proben zu viele. In WeimarGroßherzogliche Hofkapelle WeimarDeutschland scheinen sie mich wirklich zum Hofcapellmeister haben zu wollen; aber eben wie soll ich mich zu irgend einer Hofmusikusstelle eignen, mit solchen Gesinnungen. Die gucken heraus, wie der Ellbogen durch das Loch (sagt HenselHensel, Wilhelm (1794-1861)) oder wie der Stern durch den Egmontsmantel (sagt DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859).) Cécile ist ausgelassen; eben scheint die Sonne so schön durch das Fenster auf den Raphaelskopf<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110401" style="hidden" type="art">Selbstporträt</name>, und sie will ich soll mich danach umsehen, und da ichs nicht thue, so frägt sie, ob sie mir ihn vielleicht herbringen soll damit ichs sehe? (Ich sitze aber im Schatten) Jetzt will sie gar selbst schreiben, und die Wärterinn erlaubt’s.

Felix Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Meine liebe Mutter!

Felix erzählt von meinen Kindereien und macht mich lächerlich, da muß ich doch dreinschlagen und mich wehren ich bin ja jetzt eine Respectsperson hab’ selber ein Kind, einen prächtigen JungenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897), liebe Mutter. Wie froh und glücklich ich bin das kann ich nicht ausdrücken, aber schreiben mußt ich Dir heute ich konnt’ es nicht länger verschieben, ich danke Gott täglich und thue es nicht genuch, daß er mir so gut über mein zweites, schlimmer als das erste, Uebel geholfen und wünsche nur während PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertinensMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) Anwesenheit eben so wohl zu bleiben. Grüße Alle, liebste Mutter, und behalte Deine glückliche Tochter lieb!

Cécile Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Ole BullBull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880) habe ich vor 6 Jahren gehört, als noch gar nichts besondres an ihm war; er muß sich sehr verändert und gebessert haben.

Felix Mendelssohn Bartholdy
            Leipzig, Sonntag d. 11 März 1838Liebe Mutter
Heut früh erhielt ich Pauls Brief von vorgestern, in welchem er mir anzeigt daß er Montag abreisen wolle, mich aber zugleich bittet ihm vorher noch über Céciles Gesundheit, und daß wir ihn nun auch wirklich mit frohem Herzen erwarten können, einige Zeilen zu schreiben, die er heut zu empfangen denkt. Die Post ist aber durch großes Wasser bei Wittenberg ungewöhnlich aufgehalten worden und statt gestern erst heut hier eingetroffen. Ich hoffe also, daß dieser Brief Paul nicht mehr in Berlin treffen kann, schreibe ihn aber dennoch für den Fall daß er nicht abgereis’t sei und Du verzeihst mir wohl, daß ich ihn (für den andern Fall Dir adressire) Cécile ist Gottlob wieder ganz gesund, ganz munter und wohl und liebenswürdig und froh, wie vorher; und wir zählen die Tage bis Pauls kommen, und sprechen fortwährend von nichts anderm. Ich schreibe ihm auch heut nach Wittenberg im Falle er (wie er vorhatte) dort Morgen Nacht schläft. Das hohe Wasser soll ihn hoffentlich nicht aufhalten. Hier wenigstens ist es schon ganz wieder im Fallen, und hier ist doch das wahre Ueberschwemmungsland. Also ich hoffe, daß er übermorgen bei uns ist, und dann schreiben wir und hören von einander wieder viel und alle möglichen Details.
Bis jetzt haben wir die Taufe immer noch für den 15ten als Deinen Geburtstag bestimmt; heut scheint aber ein Queerstrich zu kommen, indem wir nämlich den Hr. Hirzel, den wir gern als Prediger hätten, an dem Tage nicht bekommen können, sondern seinen Collegen, der mir weniger gefällt. Es wird nun Paul und dem hohen Senat (Mme. Jeanrenaud, Hr. Schunck) &c. überlassen bleiben, ob’s dennoch am Donnerstag bleibt oder bis Sonntag verschoben wird. Um 11 soll es sein, und nur wenig Leute dabei, und nur Chocolade und Kuchen; das hab ich vorweg mir ausgemacht – Cécile schwärzt doch noch Süßigkeiten aller Art &c. ein. Wenn Pauls keinen andern Vorschlag bringen (denn auf meine Bitten um Namen hab ich ja gar keine Antwort bekommen) so wird der Kleine, der übrigens musterhaft sich beträgt und befindet, und dessen Nase von Kennerinnen sehr bewundert wird, die Namen Carl Walter Paul führen. Hr. Schunck und Albertine, Paul und Mme. Jeanr. das sind die Gevatter. Außerdem werden noch Clarus’, Schleinitzs und Davids eingeladen. – Noch habe ich einige Puncte Deines letzten Briefs zu beantworten; Klingem. bleibt definitiv in London wie er mir in seinem letzten Brief schreibt, und hofft daß sich seine Stellung ganz nach Wunsch gestalten werde, obwohl die Sache immer noch nicht ganz fertig geordnet ist. Mit Dahlmann, der der einzige der Göttinger Profess. ist, welche meines Wissens hier sind, habe ich mehreremal zusammentreffen sollen, es ist aber immer noch nichts daraus geworden; und ich kenne bis jetzt nur seine Tochter, die ein recht nettes Mädchen ist. Ihr werdet wissen, daß die hies. Universität einstimmig eine Bittschrift ans Dresdner Ministerium votirt hat, um Dahlmann an Pölitz’ Stelle hier anzustellen. Der allgemeine Wunsch ists; ob’s aber geschehen wird ist eine andre Frage; am Ende ist ein Hof wie der andre, und ein Ministerium wie’s andre, und da glaube ich einmal an keine Freisinnigkeit; es sind der Proben zu viele. In Weimar scheinen sie mich wirklich zum Hofcapellmeister haben zu wollen; aber eben wie soll ich mich zu irgend einer Hofmusikusstelle eignen, mit solchen Gesinnungen. Die gucken heraus, wie der Ellbogen durch das Loch (sagt Hensel) oder wie der Stern durch den Egmontsmantel (sagt Dirichlet. ) Cécile ist ausgelassen; eben scheint die Sonne so schön durch das Fenster auf den Raphaelskopf, und sie will ich soll mich danach umsehen, und da ichs nicht thue, so frägt sie, ob sie mir ihn vielleicht herbringen soll damit ichs sehe? (Ich sitze aber im Schatten) Jetzt will sie gar selbst schreiben, und die Wärterinn erlaubt’s.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Meine liebe Mutter!
Felix erzählt von meinen Kindereien und macht mich lächerlich, da muß ich doch dreinschlagen und mich wehren ich bin ja jetzt eine Respectsperson hab’ selber ein Kind, einen prächtigen Jungen, liebe Mutter. Wie froh und glücklich ich bin das kann ich nicht ausdrücken, aber schreiben mußt ich Dir heute ich konnt’ es nicht länger verschieben, ich danke Gott täglich und thue es nicht genuch, daß er mir so gut über mein zweites, schlimmer als das erste, Uebel geholfen und wünsche nur während Paul und Albertinens Anwesenheit eben so wohl zu bleiben. Grüße Alle, liebste Mutter, und behalte Deine glückliche Tochter lieb!
Cécile Mendelssohn Bartholdy
Ole Bull habe ich vor 6 Jahren gehört, als noch gar nichts besondres an ihm war; er muß sich sehr verändert und gebessert haben.
Felix Mendelssohn Bartholdy          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-03-11" xml:id="date_bd56caf4-7069-46b7-ae5e-5f26c8bd9fe3">11. 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Ich schreibe ihm auch heut nach Wittenberg im Falle er (wie er vorhatte) dort Morgen Nacht schläft. Das hohe Wasser soll ihn hoffentlich nicht aufhalten. Hier wenigstens ist es schon ganz wieder im Fallen, und hier ist doch das wahre Ueberschwemmungsland. Also ich hoffe, daß er übermorgen bei uns ist, und dann schreiben wir und hören von einander wieder viel und alle möglichen Details.</p><p>Bis jetzt haben wir die Taufe immer noch für den 15<hi rend="superscript">ten</hi> als Deinen Geburtstag bestimmt; heut scheint aber ein Queerstrich zu kommen, indem wir nämlich den <persName xml:id="persName_4c7b7d73-0ef1-4198-8e64-2a7218587834">Hr. Hirzel<name key="PSN0112024" style="hidden">Hirzel, Heinrich (1794-1843)</name></persName>, den wir gern als Prediger hätten, an dem Tage nicht bekommen können, sondern <persName xml:id="persName_8c1a4ead-d1af-45a7-803e-c97700221116">seinen Collegen<name key="PSN0109972" style="hidden">Blass, Johann Heinrich (1798-1866)</name></persName>, der mir weniger gefällt. Es wird nun <persName xml:id="persName_7a67629c-b731-4fd6-840a-25c4d5cf0645">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und dem hohen Senat (<persName xml:id="persName_ecabe765-948c-41bb-93f5-1321015f7896">Mme. Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName>, Hr. Schunck) &amp;c. überlassen bleiben, ob’s dennoch am Donnerstag bleibt oder bis Sonntag verschoben wird. Um 11 soll es sein, und nur wenig Leute dabei, und nur Chocolade und Kuchen; das hab ich vorweg mir ausgemacht – Cécile schwärzt doch noch Süßigkeiten aller Art &amp;c. ein. Wenn <persName xml:id="persName_c1f25f44-a7cb-4f45-a167-055c42514a46">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> keinen andern Vorschlag bringen (denn auf meine Bitten um Namen hab ich ja gar keine Antwort bekommen) so wird der <persName xml:id="persName_f395585b-6cdc-40a2-b0b1-e3d648ae9120">Kleine<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>, der übrigens musterhaft sich beträgt und befindet, und dessen Nase von Kennerinnen sehr bewundert wird, die Namen Carl Walter Paul führen. Hr. Schunck und <persName xml:id="persName_603690e5-5f1b-4287-9931-50127c36c5a1">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_fba5dedd-8697-4544-955f-8937188d0870">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a6da8261-32b4-4940-bfd4-14dc39a398a2">Mme. Jeanr.<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> das sind die Gevatter. Außerdem werden noch <persName xml:id="persName_bcd90343-263a-4b8c-96be-0fd612ca29bc">Clarus’<name key="PSN0110406" style="hidden">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name><name key="PSN0110403" style="hidden">Clarus, Familie von → Johann Christian August C.</name></persName>, <persName xml:id="persName_7a17c124-4c1a-48c3-95fa-477bdf98d68a">Schleinitzs<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name><name key="PSN0114568" style="hidden">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName> und <persName xml:id="persName_065b5414-5c50-4919-8cb8-8dbe1f0671cf">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="PSN0110574" style="hidden">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName> eingeladen. – Noch habe ich einige Puncte Deines letzten Briefs zu beantworten; <persName xml:id="persName_5146d18a-f8fb-488c-8a06-5b63230ad356">Klingem.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> bleibt definitiv in London wie er mir in seinem letzten Brief schreibt, und hofft daß sich seine Stellung ganz nach Wunsch gestalten werde, obwohl die Sache immer noch nicht ganz fertig geordnet ist. Mit <persName xml:id="persName_def9b7a5-558d-49d0-9ce8-dccb0b35855e">Dahlmann<name key="PSN0110540" style="hidden">Dahlmann, Friedrich Christoph (1785-1860)</name></persName>, der der einzige der Göttinger Profess. ist, welche meines Wissens hier sind, habe ich mehreremal zusammentreffen sollen, es ist aber immer noch nichts daraus geworden; und ich kenne bis jetzt nur <persName xml:id="persName_2d6dcf80-32cb-4d5e-9a79-f20deaf56c42">seine Tochter<name key="PSN0110539" style="hidden">Dahlmann, Dorothea (1822-1847)</name></persName>, die ein recht nettes Mädchen ist. Ihr werdet wissen, daß die hies. Universität einstimmig eine Bittschrift ans Dresdner Ministerium votirt hat, um Dahlmann an <persName xml:id="persName_83aab36a-55f6-429a-b502-955412991e22">Pölitz’<name key="PSN0113942" style="hidden">Pölitz, Karl Heinrich Ludwig (1772-1838)</name></persName> Stelle hier anzustellen. Der allgemeine Wunsch ists; ob’s aber geschehen wird ist eine andre Frage; am Ende ist ein Hof wie der andre, und ein Ministerium wie’s andre, und da glaube ich einmal an keine Freisinnigkeit; es sind der Proben zu viele. In <placeName xml:id="placeName_dd7053e5-fb9b-401f-8bdd-3a6ccf571c51">Weimar<name key="NST0100552" style="hidden" subtype="" type="institution">Großherzogliche Hofkapelle </name><settlement key="STM0100134" style="hidden" type="">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> scheinen sie mich wirklich zum Hofcapellmeister haben zu wollen; aber eben wie soll ich mich zu irgend einer Hofmusikusstelle eignen, mit solchen Gesinnungen. Die gucken heraus, wie der Ellbogen durch das Loch (sagt <persName xml:id="persName_c112653e-6fd5-49f6-8347-e13095d920ed">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>) oder wie der Stern durch den Egmontsmantel (sagt <persName xml:id="persName_4a80b3a0-5456-42a6-b2f0-10a24b952ada">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>.) Cécile ist ausgelassen; eben scheint die Sonne so schön durch das Fenster auf den <title xml:id="title_fa8f5fc5-d89a-4fbc-898f-39828de81646">Raphaelskopf<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110401" style="hidden" type="art">Selbstporträt</name></title>, und sie will ich soll mich danach umsehen, und da ichs nicht thue, so frägt sie, ob sie mir ihn vielleicht herbringen soll damit ichs sehe? (Ich sitze aber im Schatten) Jetzt will sie gar selbst schreiben, und die Wärterinn erlaubt’s.</p><signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_7b0160a8-5a74-46b4-84a3-adaa7563707e"><docAuthor key="PSN0113252" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor><docAuthor key="PSN0113252" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor><salute rend="left">Meine liebe Mutter!</salute><p style="paragraph_without_indent">Felix erzählt von meinen Kindereien und macht mich lächerlich, da muß ich doch dreinschlagen und mich wehren ich bin ja jetzt eine Respectsperson hab’ selber ein Kind, einen <persName xml:id="persName_886e7fd0-e0da-4f1a-8c69-343df292065c">prächtigen Jungen<name key="PSN0113251" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>, liebe Mutter. Wie froh und glücklich ich bin das kann ich nicht ausdrücken, aber schreiben mußt ich Dir heute ich konnt’ es nicht länger verschieben, ich danke Gott täglich und thue es nicht genuch, daß er mir so gut über mein zweites, schlimmer als das erste, Uebel geholfen und wünsche nur während <persName xml:id="persName_2b2f243a-e422-4068-a36e-4171075d2896">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_32b31c68-c2b3-4b59-b465-ff70118c85fb">Albertinens<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> Anwesenheit eben so wohl zu bleiben. <seg type="closer" xml:id="seg_1a121660-6ffc-4f82-9703-1a8d2449c60d">Grüße Alle, liebste Mutter, und behalte Deine glückliche Tochter lieb!</seg></p><signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Cécile Mendelssohn Bartholdy</add></signed></div><div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_dc7f4be0-b137-41a3-b0bb-081ce3c11f82"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_05883b31-f911-49fd-8278-887422916a29">Ole Bull<name key="PSN0110182" style="hidden">Bull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880)</name></persName> habe ich vor 6 Jahren gehört, als noch gar nichts besondres an ihm war; er muß sich sehr verändert und gebessert haben.</p><signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed></div></body> </text></TEI>