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fmb-1838-03-09-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Raymund Härtel in Leipzig <lb></lb>Leipzig, zwischen dem 11. November 1837 und 9. März 1838 Indem ich die höchst interessante Ouvertüre zu Fidelio, die Sie mir freundlichst geliehen haben, genauer durchsehe und mich darauf freute sie bald einmal hören zu können, bemerke ich zu meinem Schrecken daß in diesem Manuscripte Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 1936

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung Mus. Slg. Härtel 248. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Raymund Härtel in Leipzig; Leipzig, zwischen dem 11. November 1837 und 9. März 1838 Indem ich die höchst interessante Ouvertüre zu Fidelio, die Sie mir freundlichst geliehen haben, genauer durchsehe und mich darauf freute sie bald einmal hören zu können, bemerke ich zu meinem Schrecken daß in diesem Manuscripte

3 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

zwischen dem 11. November 1837 und 9. März 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Härtel, Raymund (1810-1888) Leipzig Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Hochgeehrter Herr

Indem ich die höchst interessante Ouvertüre<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108037" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 2 C-Dur, op. 72a</name> zu Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name>, die Sie mir freundlichst geliehen haben, genauer durchsehe und mich darauf freute sie bald einmal hören zu können, bemerke ich zu meinem Schrecken daß in diesem Manuscripte eine Lücke von wenigstens 2 Seiten, wahrscheinlich aber 1 oder 2 Bogen ist. Dies ist am Ende zwischen pag. 102 und 103. Ich sagte Ihnen schon neulich, daß mich der Schluß beim ersten Überblick erstaunt hätte; jetzt sehe ich aber, daß es offenbar eine Lücke ist, wie sich aus vielen Gründen ergiebt. Am deutlichsten aus dem Zusammenhange des Ganzen, und der Gedankenfolge, die unmöglich so sein kann, wie beim Übergange von pag. 102 auf 103. Dann aber auch aus der Bindung in fast allen Instrum. (die im Baß von Beethovens eigner Hand hineingeschrieben ist) und in jedem Fall eine Bindung auf dieselbe Note sein sein sollte, während der nächste Tact mit einer andern anfängt; (Am auffallendsten ist dies in den Trompeten) dann der Eintritt der Posaunen, der nicht so gemeint sein kann; da hätte Beethoven eine andre Stelle dazu genommen Andrer kleinrer Gründe zu geschweigen, daß z. B. die Führung der Flöten und Fagotten unis. mit dem letzten Tact pag. 101 nicht übereinstimmt &c & &c.

Die Paginirung stimmt zwar; diese beweis’t aber nichts, da sie von fremder Hand gemacht ist, und wahrscheinlich von derselben von welcher mehrere falsche Correcturen in der Ouvertüre herrühren. Z. B. pag. 26 Tact 5 das Kreuz vor a in der ersten Violine ist von fremder Hand und falsch – es soll kein Kreuz vor a sein, wie das corrigirte a in der Flöte, von Beethovens eigner Hand schon allein genug beweis’t. Eben so pag. 57 Tact 3 im Fagott, wo die mit Tinte geschriebne Correctur falsch ist, dagegen die mit Rothstift (unter dem Ausgestrichnen) von Beethovens Hand und richtig – nämlich eine Terz tiefer f Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. d c Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. h. –

Dies sind jedoch nur unbedeutende Dinge im Vergleich zu dem obenerwähnten – jene Lücke ist so entstellend, daß Sie nach meiner Meinung das Manuscript unmöglich können drucken lassen wenn sie nicht ergänzt wird. Gelingt es Ihnen das fehlende Blatt (oder die Blätter) noch zu erhalten, so besitzen Sie allerdings ein höchst interessantes Werk mehr, durch dessen Herausgabe allen Musikfreunden eine Freude bereitet würde; denn es ist eben so unbezweifelt eine ächt Beethovensche Ouvertüre, als der Schluß in diesem Manuscript nicht von Beethoven ist.

Mit Hochachtung ergebenstFelix Mendelssohn Bartholdy
            Hochgeehrter Herr
Indem ich die höchst interessante Ouvertüre zu Fidelio, die Sie mir freundlichst geliehen haben, genauer durchsehe und mich darauf freute sie bald einmal hören zu können, bemerke ich zu meinem Schrecken daß in diesem Manuscripte eine Lücke von wenigstens 2 Seiten, wahrscheinlich aber 1 oder 2 Bogen ist. Dies ist am Ende zwischen pag. 102 und 103. Ich sagte Ihnen schon neulich, daß mich der Schluß beim ersten Überblick erstaunt hätte; jetzt sehe ich aber, daß es offenbar eine Lücke ist, wie sich aus vielen Gründen ergiebt. Am deutlichsten aus dem Zusammenhange des Ganzen, und der Gedankenfolge, die unmöglich so sein kann, wie beim Übergange von pag. 102 auf 103. Dann aber auch aus der Bindung in fast allen Instrum. (die im Baß von Beethovens eigner Hand hineingeschrieben ist) und in jedem Fall eine Bindung auf dieselbe Note sein sein sollte, während der nächste Tact mit einer andern anfängt; (Am auffallendsten ist dies in den Trompeten) dann der Eintritt der Posaunen, der nicht so gemeint sein kann; da hätte Beethoven eine andre Stelle dazu genommen Andrer kleinrer Gründe zu geschweigen, daß z. B. die Führung der Flöten und Fagotten unis. mit dem letzten Tact pag. 101 nicht übereinstimmt &c & &c.
Die Paginirung stimmt zwar; diese beweis’t aber nichts, da sie von fremder Hand gemacht ist, und wahrscheinlich von derselben von welcher mehrere falsche Correcturen in der Ouvertüre herrühren. Z. B. pag. 26 Tact 5 das Kreuz vor a in der ersten Violine ist von fremder Hand und falsch – es soll kein Kreuz vor a sein, wie das corrigirte a in der Flöte, von Beethovens eigner Hand schon allein genug beweis’t. Eben so pag. 57 Tact 3 im Fagott, wo die mit Tinte geschriebne Correctur falsch ist, dagegen die mit Rothstift (unter dem Ausgestrichnen) von Beethovens Hand und richtig – nämlich eine Terz tiefer f d c h. –
Dies sind jedoch nur unbedeutende Dinge im Vergleich zu dem obenerwähnten – jene Lücke ist so entstellend, daß Sie nach meiner Meinung das Manuscript unmöglich können drucken lassen wenn sie nicht ergänzt wird. Gelingt es Ihnen das fehlende Blatt (oder die Blätter) noch zu erhalten, so besitzen Sie allerdings ein höchst interessantes Werk mehr, durch dessen Herausgabe allen Musikfreunden eine Freude bereitet würde; denn es ist eben so unbezweifelt eine ächt Beethovensche Ouvertüre, als der Schluß in diesem Manuscript nicht von Beethoven ist.
Mit Hochachtung ergebenstFelix Mendelssohn Bartholdy          
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