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fmb-1838-03-05-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Gustav Droysen in Berlin <lb></lb>Leipzig, 5. März 1838 Nimm meinen herzlichen Dank für Deine liebe, freundliche Sendung, für die angenehmen Stunden, die mir Dein Gedicht von der Nausikaa schon bereitet hat, und für die vielen, die ich ihm gewiß noch später verdanken werde. Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 1934

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Gustav Droysen, Johann Gustav Droysen und Felix Mendelssohn-Bartholdy, in: Deutsche Rundschau 111 (1902), S. 214. - - - - - - Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Gustav Droysen in Berlin; Leipzig, 5. März 1838 Nimm meinen herzlichen Dank für Deine liebe, freundliche Sendung, für die angenehmen Stunden, die mir Dein Gedicht von der Nausikaa schon bereitet hat, und für die vielen, die ich ihm gewiß noch später verdanken werde.

-

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Wehmer, Briefwechsel, S. 59 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. März 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig, 5. März 1838.Lieber Freund!

Nimm meinen herzlichen Dank für Deine liebe, freundliche Sendung, für die angenehmen Stunden, die mir Dein Gedicht von der Nausikaa<name key="PSN0112080" style="hidden" type="author">Homer</name><name key="CRT0109351" style="hidden" type="literature">Odyssee</name> schon bereitet hat, und für die vielen, die ich ihm gewiß noch später verdanken werde. Wohl, wie Du sagst, ist mir schon das so lieb, daß beim Anklopfen der alte vertrauliche Gruß wieder erschallt, und diese Freude hatte ich schon gleich, als ich den Namen las und das Gedicht in der Hand hielt, wie viel mehr als ich den Inhalt selbst kennen lernte. Wollte ich Dir einzelne Stellen anführen, die mir vor anderen gefallen, so hätte ich viel abzuschreiben, denn es sind ihrer gar viele; nur das heute, daß gerade an der Ballspielstelle, die Du für schwer hältst, die Musik sich wie von selbst finden wird, daß ich Deine Worte höchst reizend finde, und nur wollte, es wären ihrer noch einmal so viele da; auch der Demodoxos<name key="PSN0112080" style="hidden" type="author">Homer</name><name key="CRT0109351" style="hidden" type="literature">Odyssee</name> ist mir sehr nach meinem Sinn und die meisten Chöre. Soll ich auch etwas anderes wünschen (da ich denn doch einmal die Berliner Natur noch nicht ganz aus den Gliedern kriegen kann), so ist es die Länge, theilweise auch der recitativische Zuschnitt des Ganzen; ich hätte mir’s kürzer und freier gewünscht, es durfte nichts vom Oratorium anklingen. Indeß, was ich wünsche, ist vielleicht mit Wenigem gemacht; Du bist ja selbst so freundlich, mir zu manchen musikalischen Aenderungen die Hand zu bieten. Das müssen wir mündlich mit einander besprechen, und ich hoffe, wir werden es in kurzer Zeit, wenn wir uns wiedersehen; zwar hätte ich Dir lieber gleich Musik dazu mitgebracht, statt der Desiderata, aber ich stecke jetzt in vielerlei Arbeiten, Instrumental- und anderer Musik, auch Geschäften und Häuslichkeiten, so daß ich die nächsten Wochen kaum durchkommen kann, und gegen Ostern schon hoffe ich, so Gott will, nach Berlin zu kommen. Dann sehen wir uns wieder, und hoffentlich sehr viel und oft, und dann wollen wir uns bald über das, was ich hie und da noch wünsche und was Du mir gewähren magst oder nicht, verständigen.

Meine FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ist jetzt Gottlob wieder wohl, nachdem sie sich von einem schweren Krankheitsanfall schnell und glücklich in den letzten vierzehn Tagen erholt hat; sie wird bald wieder ausfahren dürfen, und ich erwarte diesen Tag ihrer völligen Genesung mit großer Sehnsucht, denn ich denke immer schlecht von der Stubenluft und meine, so ein Tag wie heute sei auch eine Arznei; da thut einem das Athmen so wohl. Mein kleiner KnabeMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) gedeiht kräftig, und meine Frau stillt ihn selbst, daß es eine Wonne zu sehen ist. Lebe wohl, für heute, lieber Droysen, grüße die Heydemann’sHeydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H. aufs Herzlichste, und wenn Deine FrauDroysen, Maria (Marie) Adelgunde Franziska (1820-1847) einen Gruß von mir mag, so sag ihr den allerschönsten. Nun aber habe nochmal meinen herzlichen, herzlichen Dank, Du lieber Freund, für Deine Güte, und behalte auch immer lieb

DeinenFelix Mendelssohn Bartholdy.
            Leipzig, 5. März 1838. Lieber Freund!
Nimm meinen herzlichen Dank für Deine liebe, freundliche Sendung, für die angenehmen Stunden, die mir Dein Gedicht von der Nausikaa schon bereitet hat, und für die vielen, die ich ihm gewiß noch später verdanken werde. Wohl, wie Du sagst, ist mir schon das so lieb, daß beim Anklopfen der alte vertrauliche Gruß wieder erschallt, und diese Freude hatte ich schon gleich, als ich den Namen las und das Gedicht in der Hand hielt, wie viel mehr als ich den Inhalt selbst kennen lernte. Wollte ich Dir einzelne Stellen anführen, die mir vor anderen gefallen, so hätte ich viel abzuschreiben, denn es sind ihrer gar viele; nur das heute, daß gerade an der Ballspielstelle, die Du für schwer hältst, die Musik sich wie von selbst finden wird, daß ich Deine Worte höchst reizend finde, und nur wollte, es wären ihrer noch einmal so viele da; auch der Demodoxos ist mir sehr nach meinem Sinn und die meisten Chöre. Soll ich auch etwas anderes wünschen (da ich denn doch einmal die Berliner Natur noch nicht ganz aus den Gliedern kriegen kann), so ist es die Länge, theilweise auch der recitativische Zuschnitt des Ganzen; ich hätte mir’s kürzer und freier gewünscht, es durfte nichts vom Oratorium anklingen. Indeß, was ich wünsche, ist vielleicht mit Wenigem gemacht; Du bist ja selbst so freundlich, mir zu manchen musikalischen Aenderungen die Hand zu bieten. Das müssen wir mündlich mit einander besprechen, und ich hoffe, wir werden es in kurzer Zeit, wenn wir uns wiedersehen; zwar hätte ich Dir lieber gleich Musik dazu mitgebracht, statt der Desiderata, aber ich stecke jetzt in vielerlei Arbeiten, Instrumental- und anderer Musik, auch Geschäften und Häuslichkeiten, so daß ich die nächsten Wochen kaum durchkommen kann, und gegen Ostern schon hoffe ich, so Gott will, nach Berlin zu kommen. Dann sehen wir uns wieder, und hoffentlich sehr viel und oft, und dann wollen wir uns bald über das, was ich hie und da noch wünsche und was Du mir gewähren magst oder nicht, verständigen.
Meine Frau ist jetzt Gottlob wieder wohl, nachdem sie sich von einem schweren Krankheitsanfall schnell und glücklich in den letzten vierzehn Tagen erholt hat; sie wird bald wieder ausfahren dürfen, und ich erwarte diesen Tag ihrer völligen Genesung mit großer Sehnsucht, denn ich denke immer schlecht von der Stubenluft und meine, so ein Tag wie heute sei auch eine Arznei; da thut einem das Athmen so wohl. Mein kleiner Knabe gedeiht kräftig, und meine Frau stillt ihn selbst, daß es eine Wonne zu sehen ist. Lebe wohl, für heute, lieber Droysen, grüße die Heydemann’s aufs Herzlichste, und wenn Deine Frau einen Gruß von mir mag, so sag ihr den allerschönsten. Nun aber habe nochmal meinen herzlichen, herzlichen Dank, Du lieber Freund, für Deine Güte, und behalte auch immer lieb
Deinen
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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