fmb-1838-02-27-02
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Leipzig, 27. Februar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Cöln.
Ihrem geehrten Schreiben vom 21ten zufolge, wären wir mit dem Programm für das nächste
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tenTag mit einer Symph. anzufangen, und dazu eine von
stenTage zu Eröffnung des Festes lieber sehn; einmal weil der Platz der feierlichste ist, dann weil am 2
tenTage dadurch der Wechsel des Styls nicht so auffallend wäre. Diese letztere Rücksicht scheint mir wichtig, und ich bitte deshalb die Sache noch einmal in Berathung zu ziehen, und mir das Resultat mitzutheilen.
Daß Sie die Kosten einer abermaligen Aufstellung der Orgel nicht scheuen ist mir sehr lieb, weil es die Wirkung der Händelschen Chöre so sehr erhöht. Ich habe nun freilich abermals für die Orgelstimme zu sorgen, welches mir jetzt bei meinen vielen Arbeiten schwer werden wird; jedoch hoffe ich nach Ostern mehr freie Zeit zu gewinnen, und verlasse mich jedenfalls darauf daß
zusammennicht gebraucht werden können, wegen des verschiedenen Textes, so erwarte ich die Entscheidung des Comités, welche Stimmen gebraucht werden sollen, um dann etwaige Fehler, pianos und forte’s &c. dem
Die Orchesterstimmen zu
Die Solosängerinn, das ist ein wichtiger Punct. Weder die ten Tag einen Sopran prima sorte nothwendig.
Ich glaube daß einige Arien im
Den Clavier Auszug der
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Leipzig d. 27 Febr. 1838Hochgeehrter Herr Ihrem geehrten Schreiben vom 21ten zufolge, wären wir mit dem Programm für das nächste Musikfest so ziemlich zu Stande, da ich daraus ersehe, daß das Comité für den Josua entschieden hat. Nur daß Sie von den 2 Symphonieen absehen wollen, ist mir nicht lieb, und erlaube ich mir darauf noch einmal zurückzukommen. Durch die Symphonie von Mozart aus d dur ohne Menuett, welche kaum 1 2 Stunde dauert, oder eine von Haydn, die sämmtlich nicht länger sind, würde dem Fest ein wahrer Schmuck verliehen, und es thäte mir leid, dies aufgeben zu müssen. Der Josua wird nicht länger als 2 starke Stunden dauern; und da er keine Ouvertüre hat, schiene es mir auch deswegen besser, den ersten wie den 2ten Tag mit einer Symph. anzufangen, und dazu eine von Ries und eine der obigen zu wählen, in welcher Ordnung Sie nun vorziehn. Ich würde Ries’ Symph. am 1sten Tage zu Eröffnung des Festes lieber sehn; einmal weil der Platz der feierlichste ist, dann weil am 2ten Tage dadurch der Wechsel des Styls nicht so auffallend wäre. Diese letztere Rücksicht scheint mir wichtig, und ich bitte deshalb die Sache noch einmal in Berathung zu ziehen, und mir das Resultat mitzutheilen. Daß Sie die Kosten einer abermaligen Aufstellung der Orgel nicht scheuen ist mir sehr lieb, weil es die Wirkung der Händelschen Chöre so sehr erhöht. Ich habe nun freilich abermals für die Orgelstimme zu sorgen, welches mir jetzt bei meinen vielen Arbeiten schwer werden wird; jedoch hoffe ich nach Ostern mehr freie Zeit zu gewinnen, und verlasse mich jedenfalls darauf daß Hr. Weber, der damals soviel zum Gelingen beitrug, etwaige Lücken ausfüllen wird. Es sind die beiden Clavier Auszüge des Josua (von Clasing in Hamburg, und von Rex bei Trautwein in Berlin erschienen) im Wesentlichen der Musik gleichlautend, (in dem Berliner sind nur einige Arien weggelassen und einige Abkürzungen in den Ritornellen andrer Arien angebracht) die Texte von beiden sind jedoch ganz verschieden, und einer ziemlich eben so viel (oder eigentlich so wenig) werth wie der andre. Die Chorstimmen sind bei Trautwein ebenfalls gedruckt. Da Sie mir nun schreiben, daß sie den Clasingschen Auszug haben, also wahrscheinlich auch die Chorstimmen danach ausgeschrieben, da aber die Trautweinschen Stimmen mit den Clasingschen zusammen nicht gebraucht werden können, wegen des verschiedenen Textes, so erwarte ich die Entscheidung des Comités, welche Stimmen gebraucht werden sollen, um dann etwaige Fehler, pianos und forte’s &c. dem Hrn. Nacken zur Correctur anzumerken. Ich erbitte mit hierauf Ihre baldige Antwort. Die Orchesterstimmen zu Josua sind jedenfalls in Frankfurt beim Caecilien Verein, der sie gewiß zu Erleichterung der Kosten leihen würde, wenn Sie darum anfragten, und wenn sie nicht nach neuerer Bearbeitung ausgeschrieben sind (was ich jedoch bezweifle, da ich Gott sei Dank keine neuere Bearbeitung des Josua kenne. ) Wäre das wider Vermuthen doch der Fall, so müßte ich gleich hier nach meiner Engl. Partitur ausschreiben lassen. Also auch hierüber bitte ich um baldige Antwort. Die Solosängerinn, das ist ein wichtiger Punct. Weder die Decker noch die Novello sind meinem Vermuthen nach diesmal zu bekommen; vielleicht wäre es die Fassmann (die ich übrigens nicht kenne, aber viel Gutes von ihr höre) . In jedem Fall brauchen wir für den ersten wie für den 2ten Tag einen Sopran prima sorte nothwendig. Ich glaube daß einige Arien im Josua wegfallen sollten, und auch einige Recit. secco; hierüber jedoch später ein mehreres. Besondre Wünsche wegen der Orgel habe ich nicht, die Stimmen waren genügend; natürlich wenn sie größer sein kann, so wäre es desto besser; je größer sie ist, desto größer die Wirkung, und die mächtigste Orgel erhöht gerade um so mehr die Wirkung und den Klang der Stimmen. Können sie daher noch recht tüchtige Register dazu setzen lassen, namentlich ein Paar rechte 8Fuß und einen dicken 16’, desto schöner und vollkommner. Vielleicht können Sie diesmal die ganze Cunibertsorgel bekommen, wenns auch etwas mehr Platz nähme, das wäre ein Meisterstreich. Sprechen Sie doch mit Hrn. Verkenius und dem Orgelbauer darüber, für die Wirkung will ich stehen, und daß es kein Instrument und keine Stimme todtschlagen sollte. Den Clavier Auszug der Bachschen Cantate denke ich Ihnen Mitte der nächsten Woche schicken zu können. Auch diese Arbeit erforderte viel Zeit und ich konnte sie in den letzten Wochen nicht beschleunigen. Zu drucken sind nur 2 (freilich große) Chöre und ein Choral, außerdem enthält sie noch 2 Arien (Tenor und Sopran) nebst Recit. und eine Ouvertüre. Der Titel ist „Cantate zum Himmelfahrtstage“. Zu welchem der beiden Texte der Beethovenschen Cantate werden Sie sich denn entschließen? Wählen Sie „Preis der Tonkunst“ so würde ich vielleicht den Verfasser der hier lebt dazu bewegen können einige Aenderungen, wenigstens in den Solos zu machen. Aenderungen scheinen mir in jedem Fall, und in beiden Texten nothwendig. Indem ich um Ihre baldige Antwort auf alle Puncte dieses Briefes bitte bin ich mit vollkommner HochachtungIhr ergebenster F. Mendelssohn Bartholdy.
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In jedem Fall brauchen wir für den ersten wie für den 2<hi rend="superscript">ten</hi> Tag <hi rend="underline">einen Sopran prima sorte nothwendig</hi>.</p><p>Ich glaube daß einige Arien im <title xml:id="title_c5989fbf-246f-4840-b090-d0816d042cd5">Josua<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108992" style="hidden" type="music">Joshua HWV 64</name></title> wegfallen sollten, und auch einige Recit. secco; hierüber jedoch später ein mehreres. Besondre Wünsche wegen der Orgel habe ich nicht, die Stimmen waren genügend; natürlich wenn sie größer sein kann, so wäre es desto besser; je größer sie ist, desto größer die Wirkung, und die mächtigste Orgel erhöht gerade um so mehr die Wirkung und den Klang der Stimmen. Können sie daher noch recht tüchtige Register dazu setzen lassen, namentlich ein Paar rechte 8Fuß und einen dicken 16’, desto schöner und vollkommner. Vielleicht können Sie diesmal die ganze <placeName xml:id="placeName_1e1f790a-6da9-4b16-b2a4-71654201d4eb">Cunibertsorgel<name key="SGH0103180" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Kunibert</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bekommen, wenns auch etwas mehr Platz nähme, das wäre ein Meisterstreich. Sprechen Sie doch mit <persName xml:id="persName_9a588d0c-c614-4796-a290-c55c3ac14e44">Hrn. Verkenius<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> und dem <persName xml:id="persName_84b4b822-0255-4859-9e0c-596da4166913">Orgelbauer<name key="PSN0113013" style="hidden">Maaß, Engelbert (1781-1850)</name></persName> darüber, für die Wirkung will ich stehen, und daß es kein Instrument und keine Stimme todtschlagen sollte.</p><p>Den Clavier Auszug der <title xml:id="title_232f9b52-4a6a-4198-a146-9d9797c5cd01">Bachschen Cantate<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107754" style="hidden" type="music">Gott fähret auf mit Jauchzen BWV 43</name></title> denke ich Ihnen Mitte der nächsten Woche schicken zu können. Auch diese Arbeit erforderte viel Zeit und ich konnte sie in den letzten Wochen nicht beschleunigen. Zu drucken sind nur 2 (freilich große) Chöre und ein Choral, außerdem enthält sie noch 2 Arien (Tenor und Sopran) nebst Recit. und eine Ouvertüre. Der Titel ist „Cantate zum Himmelfahrtstage“.</p><p>Zu welchem der <persName xml:id="persName_55c06ea3-cdbd-46d4-b235-80cbe8903511">beiden Texte<name key="PSN0115686" style="hidden">Weißenbach, Aloys (1766-1821)</name><name key="PSN0114247" style="hidden">Rochlitz, Johann Friedrich (1769-1842)</name></persName> der <title xml:id="title_4fb28d8f-5fb5-4833-b3fe-78ecc626f5e0">Beethovenschen Cantate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108014" style="hidden" type="music">Der glorreiche Augenblick op. 136</name></title> werden Sie sich denn entschließen? Wählen Sie „Preis der Tonkunst“ so würde ich vielleicht den <persName xml:id="persName_82d9e354-3a28-41d2-b213-1c656e6363f8">Verfasser<name key="PSN0114247" style="hidden">Rochlitz, Johann Friedrich (1769-1842)</name></persName> der hier lebt dazu bewegen können einige Aenderungen, wenigstens in den Solos zu machen. Aenderungen scheinen mir in jedem Fall, und in beiden Texten nothwendig. </p><closer rend="left" xml:id="closer_291892ff-0425-49e6-942e-779964723944">Indem ich um Ihre baldige Antwort auf alle Puncte dieses Briefes bitte bin ich mit vollkommner Hochachtung</closer><signed rend="right">Ihr ergebenster</signed><signed rend="right">F. Mendelssohn Bartholdy.</signed></div></body> </text></TEI>