fmb-1838-02-21-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb/>Leipzig, 21. Februar 1838 Dem lieben Gott sei Dank, daß ich Dir wieder frohe Nachricht geben kann. Seit meinem letzten Brief war meine Cécile so krank, daß ich sie erst heut Morgen nach dem Ausspruch der Ärzte außer aller Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 6, 1914

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVb/40 (370). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 21. Februar 1838 Dem lieben Gott sei Dank, daß ich Dir wieder frohe Nachricht geben kann. Seit meinem letzten Brief war meine Cécile so krank, daß ich sie erst heut Morgen nach dem Ausspruch der Ärzte außer aller

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. Februar 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mme. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren in Berlin Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 21 Febr. 38Liebe Mutter

Dem lieben Gott sei Dank, daß ich Dir wieder frohe Nachricht geben kann. Seit meinem letzten Brief war meine CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) so krank, daß ich sie erst heut Morgen nach dem Ausspruch der ÄrzteClarus, Johann Christian August (1774-1854) außer aller Gefahr glauben darf, sie als neu mir geschenkt betrachten. Am Sonntag Abend als ich von einer Gesellschaft nach Haus kam, fand ich sie im heftigsten Fieber, ganz unvermuthet – wir können uns noch die Ursache nicht bestimmt erklären, da bei ihrem Aufstehen viel Sorgfalt angewendet war – das Fieber dauerte ununterbrochen die Nacht und den Morgen, und wurde Montag Mittag so entsetzlich, daß ich Dirs nicht sagen kann, wie mir war. Gegen Abend schlief sie ein wenig, und von da an trat Besserung ein, obwohl das Fieber noch die Nacht durch stark dauerte, und auch gestern noch nicht ganz fort war. Indessen sagen die ÄrzteClarus, Johann Christian August (1774-1854), und ich sehe es ihnen an, daß sie nun keine Gefahr mehr fürchten.

Es hatte sich seit vorgestern auf den Magen geworfen, vom Kopf weggezogen, und heut, Gott sei gedankt, scheint sie nur noch an großer Erschöpfung zu leiden, sonst aber spricht sie und ist wieder wie gewöhnlich, alles wie sonst, was ich ohne Thränen kaum anhören kann. ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) bin ich viel Dank schuldig, der sich männlich, fest und bestimmt, und mit väterlicher Liebe unsrer angenommen hat. Das KindMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) ist ein lieber Kerl, hat nicht zuviel geschrieen, mit Gerstenschleim und dünnem Thee und solchen Dingen einstweilen vorlieb genommen, und sieht so munter und gescheut aus. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) hat seit gestern, wie der ärgste Sturm vorüber war, mehreremal um Nachrichten von Berlin gefragt; bitte schreibt mir bald und viel für sie. Man muß sie kennen, ums zu wissen wie bitter es ist, sie leiden zu sehn, und denke ich an vorgestern so kann ich noch kaum meine Sinne sammeln. Gott sei Dank, der es so gnädig gewendet hat. Liebe Mutter, theile den Brief den SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) mit, er wird begreifen daß ich ihm auf seinen lieben lieben Brief nun noch nicht antworten kann; ich kann nicht so schnell von der unbeschreiblichen Angst zum Gedanken an so frohe Tage übergehen. Aber doch darf ich nun wieder hoffen, ihn zur bestimmten Zeit hier zu sehn, und so Gott will schreibe ichs ihm bald und frohen Herzens. Sag ihm das alles. Und nun lebtwohl. Ich hoffe Dir morgen wieder, wenn auch nur wenig Worte zu schreiben

DeinFelix.
            Leipzig d. 21 Febr. 38Liebe Mutter
Dem lieben Gott sei Dank, daß ich Dir wieder frohe Nachricht geben kann. Seit meinem letzten Brief war meine Cécile so krank, daß ich sie erst heut Morgen nach dem Ausspruch der Ärzte außer aller Gefahr glauben darf, sie als neu mir geschenkt betrachten. Am Sonntag Abend als ich von einer Gesellschaft nach Haus kam, fand ich sie im heftigsten Fieber, ganz unvermuthet – wir können uns noch die Ursache nicht bestimmt erklären, da bei ihrem Aufstehen viel Sorgfalt angewendet war – das Fieber dauerte ununterbrochen die Nacht und den Morgen, und wurde Montag Mittag so entsetzlich, daß ich Dirs nicht sagen kann, wie mir war. Gegen Abend schlief sie ein wenig, und von da an trat Besserung ein, obwohl das Fieber noch die Nacht durch stark dauerte, und auch gestern noch nicht ganz fort war. Indessen sagen die Ärzte, und ich sehe es ihnen an, daß sie nun keine Gefahr mehr fürchten.
Es hatte sich seit vorgestern auf den Magen geworfen, vom Kopf weggezogen, und heut, Gott sei gedankt, scheint sie nur noch an großer Erschöpfung zu leiden, sonst aber spricht sie und ist wieder wie gewöhnlich, alles wie sonst, was ich ohne Thränen kaum anhören kann. Clarus bin ich viel Dank schuldig, der sich männlich, fest und bestimmt, und mit väterlicher Liebe unsrer angenommen hat. Das Kind ist ein lieber Kerl, hat nicht zuviel geschrieen, mit Gerstenschleim und dünnem Thee und solchen Dingen einstweilen vorlieb genommen, und sieht so munter und gescheut aus. Cécile hat seit gestern, wie der ärgste Sturm vorüber war, mehreremal um Nachrichten von Berlin gefragt; bitte schreibt mir bald und viel für sie. Man muß sie kennen, ums zu wissen wie bitter es ist, sie leiden zu sehn, und denke ich an vorgestern so kann ich noch kaum meine Sinne sammeln. Gott sei Dank, der es so gnädig gewendet hat. Liebe Mutter, theile den Brief den Schwestern und Paul mit, er wird begreifen daß ich ihm auf seinen lieben lieben Brief nun noch nicht antworten kann; ich kann nicht so schnell von der unbeschreiblichen Angst zum Gedanken an so frohe Tage übergehen. Aber doch darf ich nun wieder hoffen, ihn zur bestimmten Zeit hier zu sehn, und so Gott will schreibe ichs ihm bald und frohen Herzens. Sag ihm das alles. Und nun lebtwohl. Ich hoffe Dir morgen wieder, wenn auch nur wenig Worte zu schreiben
Dein
Felix.          
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