fmb-1838-02-08-01
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Leipzig, 8. Februar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin
Gestern Abend gegen 8 ist meine
Leipzig 8 Febr. 1838. Liebste Mutter Gestern Abend gegen 8 ist meine Cécile von einem Knaben glücklich entbunden worden. Ein gewaltig dicker Kerl, so stark und dickköpfig daß in der letzten halben Stunden der Accoucheur nothwendig war, der ihr aber Gott sei Dank in etwa 10 Minuten Befreiung von den starken Schmerzen verschaffte. Bis dahin waren wir alle gutes Muths gewesen, aber beim Eintritt dieses Herren schwindelte mir der Kopf. Gott sei Dank, sie scheint nun wieder kernwohl, und der Kleine ist ein Muster von Dicke, Schreien, Schmatzen, Zungenrausstrecken, Knurren, und all den Dingen wodurch wir unser Auftreten so sonderbar feierlich ankündigen. Übrigens war es, wie die Kunstverständigen sagen, eine äußerst schnelle Entbindung, wofür ich wieder Gott danken muß, denn mir kams lang genug vor; aber gestern früh hielt ich noch die Probe zum heutigen Concert und war selig, weil meine beiden Psalmen mir so überaus gefielen und allen Leuten so Freude machten, und so schön gingen, und gestern zu Mittag aßen noch Ries und David bei uns, und Cécile machten ihnen Caffee nach Tisch, bis um 3 Uhr, und dann erst ging sie aus der Gesellschaft, und gegen 8 quäkte der Junge. Sie hat nur wenig geschlafen diese Nacht, ist aber Gottlob wohl und schläft jetzt eben ganz süß. Und ist so liebenswürdig sanft bei Allem, und immer nur an alle Andern denkend und für die sorgend, wie ein Engel. Wär es eine Viertelstunde früher gestern Abend gewesen, so hätte ich dies noch schreiben können, freilich nur durch den Conducteur, was auch mein erster Gedanke war als ich einigermaßen zu mir selbst kam, aber die Post war schon fortgefahren. In diesen ersten Tagen schreibe ich nun täglich, reiherum, denn gegen Euch alle bin ich ein schlechter verschuldeter Correspondent; ich muß aber heut noch mehre Briefe schreiben, und Abends ins Concert, und habe wenig geschlafen, muß spazieren – sonst schriebe ich gleich heut an Paul und Fanny und Beckchen, so geschieht es nun morgen und übermorgen, bülletinartig. Nun grüß mir die Geschwister viel tausendmal, und sag Ihnen die frohe Neuigkeit, und so auch den Schwägern und Neffen, und so Gott will werde ich morgen wieder so gut und froh schreiben können, vom ersten Versuch zu Stillen, von der Physiognomie des kleinen Kerls, der so wohl genährt sein soll wie manche 6Wochenkinder, von seiner Schönheit (ich finde ihn sehr schön, nur Cécile sehr garstig, wir finden ihn alle aber schön) und von all dem Glück das mir Gott geschenkt und für das ich nie dankbar genug werde sein können Nun freu auch Du Dich Deines neuen Enkels, liebste Mutter, und grüß die Geschwister, die es mit Dir thun werden Dein Felix
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