fmb-1838-01-18-01
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Leipzig, 18. Januar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
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Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Einem hochgeehrten Comité für das diesjährige Niederrheinische Musikfest
bin ich für die Einladung, welche Ihr Schreiben vom 8. Januar enthielt, von Herzen dankbar. Ihr freundliches Andenken ist mir nicht minder lieb, als die Aussicht einem so frohen Feste wieder beizuwohnen, und ähnlichen Genuß daran zu haben, als der, welchen ich den
einStück auf dem Programm zu haben, wodurch sich das
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Leipzig, den 18. Januar 1838. Einem hochgeehrten Comité für das diesjährige Niederrheinische Musikfest bin ich für die Einladung, welche Ihr Schreiben vom 8. Januar enthielt, von Herzen dankbar. Ihr freundliches Andenken ist mir nicht minder lieb, als die Aussicht einem so frohen Feste wieder beizuwohnen, und ähnlichen Genuß daran zu haben, als der, welchen ich den Rheinischen Musikfesten schon zu verdanken habe. Mit wahrer Freude werde ich daher Ihre Einladung annehmen, wenn Gott mir und den Meinigen Gesundheit schenkt, und wenn wir uns über die Wahl der Musikstücke zu beiderseitiger vollkommener Zufriedenheit vereinigen können. Gerade je gelungener das vorige Cölnische Fest hinsichtlich der Anordnung der aufzuführenden Stücke, namentlich durch das Händel’sche Werk mit der Orgel war, desto wichtiger scheint es mir, auch diesmal wenigstens ein Stück auf dem Programm zu haben, wodurch sich das diesjährige Fest von andern unterscheidet und wodurch man möglicherweise einen Fortschritt nachweisen könnte. Hierzu halte ich es nun wirklich für nothwendig, den Namen Sebastian Bach auf dem Programm zu haben, wenn auch nur mit einem kurzen Stück; aber es ist gewiß Zeit, daß bei diesen Festen, denen Händel so viel Glanz verliehen hat, auch der andere unsterbliche Meister, der in keinem Stück unter einem andern Meister, in vielen über allen steht, nicht länger vergessen werde. Dieselben Bedenklichkeiten, die jetzt dagegen obwalten mögen, müssen auch in früheren Jahren gegen die Händel’schen Werke obgewaltet haben, und Sie alle danken denen, welche sich darüber hinweggesetzt und Ihnen solchen Schatz von Erbauung und Erhebung geöffnet haben. Verdienen Sie sich darum von den Rheinischen Musikfreunden einen ähnlichen Dank, indem Sie einen Anfang machen, der zwar (ich leugne es nicht) schwer ist, und mit vielem Bedacht geschehen muß, dann aber auch gewiß die besten Folgen, und allseitige Nachahmung bewirken wird. Denn wenn einmal erst etwas von ihm wird aufgeführt sein, so ist’s nicht schwer, es schön zu finden, und wieder aufzuführen. Aber nur der Anfang! Der Vorschlag, den ich Ihnen also in dieser Hinsicht zu machen hätte, wäre, auf dem diesmaligen Fest einen kurzen Psalm von Bach (etwa 20 Minuten, oder 1 2 Stunde lang) aufzuführen, und wenn Sie fürchten dies am zweiten Tage zu thun, um das Publicum, welches dann durch den gelehrten Namen erschreckt werden könnte, nicht zu verscheuchen, so thun Sie es am ersten Tage, und geben Sie dann ein etwas kürzeres Oratorium von Händel dazu. Daß dann nicht weniger Leute kommen werden, um den Händel zu hören, ist wohl sicher, denn wer sich vor dem einen nicht fürchtet, hat auch zum andern Lust, und es giebt noch 3-4 ganz unbekannte, höchst vortreffliche Oratorien von Händel, die etwa anderthalb oder zwei sehr kleine Stunden dauern würden, und allen Musikfreunden eine neue Erscheinung wären. Durch das prachtvolle Geschenk des vorigen Comité bin ich mit diesen Werken erst bekannt geworden, und es wäre mir sehr lieb, wenn Sie für das diesjährige Fest wieder Nutzen daraus ziehen könnten. – In Hinsicht des zweiten Tages möchte ich vorläufig fragen, ob Sie bei Cherubini anpochen wollten wegen seines neuen großen Requiem; es müßte freilich übersetzt werden, und ist nur für Männerstimmen, allein da es nur eine Stunde dauern soll, oder noch weniger, so thäte das vielleicht nichts und nach allen Urtheilen soll es ein herrliches Werk sein. Indeß die Hauptsache scheint mir diesmal der erste Punkt dieses Briefes, und ich habe Sie daher nur noch zu bitten, sich wegen desselben sobald als möglich zu besprechen. …
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Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-01-18" xml:id="date_1337e501-eae5-4cbc-ad7a-19ce5093c403">18. 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