]> Brief: fmb-1838-01-10-02

fmb-1838-01-10-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 10. Januar 1838 Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber Cécile die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1848

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVb/28 (353). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. Januar 1838 Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber Cécile die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Januar 1838 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mme. Mendelssohn Bartholdy. Berlin. Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Liebe Mutter

Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete und die SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. darauf einladen wollte. Leider habe ich da einen Queerstrich gemacht indem ich wieder einen Anfall von Ohrenpein hatte, weshalb mich ClarusSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. seit einigen Tagen einsperrte, gestern und heut gar bis auf wenig Stunden ins Bett. Eigentlich hatte ich fast keine Schmerzen, konnte nur auf dem einen Ohre nicht hören, und der Kopf that mir weh, aber da das schon seit 14 Tagen mehr oder weniger der Fall war und ich dabei immer dirigiren und spielen mußte, so hat es mich nach und nach so heruntergebracht und so gründlich verstimmt, daß nun ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) Rath schaffen muß. Morgen hoff’ ich wird es besser gehn, bis dahin stehn die schönen Spargel wohlaufgehoben im Schranke, und ich bin vergebens hungrig danach – bald aber werde ich Dir durch die That danken, und sie essen dürfen. –

CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) erwartet ihre Niederkunft wohl in etwa 10 Tagen, nach der Mitte dieses Monats – ich kann Dir nicht läugnen daß ich mich davor sehr ängstige, gebe Gott daß es ihr wohl und glücklich gehen möge, dieser Gedanke verläßt mich nicht. Du sollst gewiß recht häufige und pünctliche bulletins haben; bis jetzt ist sie Gottlob so gesund und frisch, daß es eine Lust ist, und jetzt pflegt sie mich gar, statt daß es umgekehrt sein sollte. Nur mit dem Schreiben geht es noch weniger als sonst, und sie klagt dann gleich über Rückschmerzen (wie sie sagt.) muß deshalb eine schlechte Correspondentinn sein, und Dir nur durch mich Ihren schönsten Gruß und Dank sagen lassen. Seit 8 Tagen sind Mme. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) und JulieJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) hier, erstere wohnt bei uns, JulieJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) bei SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S., welche sehr vergnügt mit ihr sind. Die beiden JulienSchunck, Julie (1819-1899)Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875), zwei frühere Freundinnen, sind nun hier ganz unzertrennlich geworden, und nehmen sich wundernett zusammen aus. Liebe Mutter ich muß schon schließen, mein Kopf, ist ganz dumm, ich sitze da mit einer dicken Mütze, und einem Tuch um die Ohren, und einer spanischen Fliege dahinter, und mit Gurgelwasser und saltziger Medicin und soll morgen das ConcertGewandhausLeipzigDeutschland nicht dirigiren – alles dies macht mich lakonisch und verdrießlich. An beide SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) will ich seit all den Tagen schreiben, bitte sie mirs zu verzeihn, daß ichs heut wieder nicht kann, und bitte schreibe recht bald und viel an uns; Du erfreust uns gar zu sehr durch jeden Deiner lieben Briefe.

Lebwohl für heut, liebe Mutter, auf frohes Wiedersehen. Bleib gut DeinemFelix.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 10ten Jan. 1838.

Darf ich Dich bitten, den inliegenden Brief durch die Stadtpost an die Adresse zu befördern?

            Liebe Mutter
Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber Cécile die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete und die Schuncks darauf einladen wollte. Leider habe ich da einen Queerstrich gemacht indem ich wieder einen Anfall von Ohrenpein hatte, weshalb mich Clarus seit einigen Tagen einsperrte, gestern und heut gar bis auf wenig Stunden ins Bett. Eigentlich hatte ich fast keine Schmerzen, konnte nur auf dem einen Ohre nicht hören, und der Kopf that mir weh, aber da das schon seit 14 Tagen mehr oder weniger der Fall war und ich dabei immer dirigiren und spielen mußte, so hat es mich nach und nach so heruntergebracht und so gründlich verstimmt, daß nun Clarus Rath schaffen muß. Morgen hoff’ ich wird es besser gehn, bis dahin stehn die schönen Spargel wohlaufgehoben im Schranke, und ich bin vergebens hungrig danach – bald aber werde ich Dir durch die That danken, und sie essen dürfen. –
Cécile erwartet ihre Niederkunft wohl in etwa 10 Tagen, nach der Mitte dieses Monats – ich kann Dir nicht läugnen daß ich mich davor sehr ängstige, gebe Gott daß es ihr wohl und glücklich gehen möge, dieser Gedanke verläßt mich nicht. Du sollst gewiß recht häufige und pünctliche bulletins haben; bis jetzt ist sie Gottlob so gesund und frisch, daß es eine Lust ist, und jetzt pflegt sie mich gar, statt daß es umgekehrt sein sollte. Nur mit dem Schreiben geht es noch weniger als sonst, und sie klagt dann gleich über Rückschmerzen (wie sie sagt. ) muß deshalb eine schlechte Correspondentinn sein, und Dir nur durch mich Ihren schönsten Gruß und Dank sagen lassen. Seit 8 Tagen sind Mme. Jeanrenaud und Julie hier, erstere wohnt bei uns, Julie bei Schuncks, welche sehr vergnügt mit ihr sind. Die beiden Julien, zwei frühere Freundinnen, sind nun hier ganz unzertrennlich geworden, und nehmen sich wundernett zusammen aus. Liebe Mutter ich muß schon schließen, mein Kopf, ist ganz dumm, ich sitze da mit einer dicken Mütze, und einem Tuch um die Ohren, und einer spanischen Fliege dahinter, und mit Gurgelwasser und saltziger Medicin und soll morgen das Concert nicht dirigiren – alles dies macht mich lakonisch und verdrießlich. An beide Schwestern will ich seit all den Tagen schreiben, bitte sie mirs zu verzeihn, daß ichs heut wieder nicht kann, und bitte schreibe recht bald und viel an uns; Du erfreust uns gar zu sehr durch jeden Deiner lieben Briefe.
Lebwohl für heut, liebe Mutter, auf frohes Wiedersehen. Bleib gut DeinemFelix.
Leipzig d. 10ten Jan. 1838. Darf ich Dich bitten, den inliegenden Brief durch die Stadtpost an die Adresse zu befördern?          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1838-01-10-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1838-01-10-02" xml:id="title_8fc502e8-39ff-469f-bdcd-e326528092b3">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 10. Januar 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_0fee28df-935c-45ca-99dd-82f7ee3d08ea">Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber Cécile die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_3f5544ab-b385-49b0-8faf-cf76605fa57d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 5, 1848</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_1899025f-f885-455e-a88d-1911cd6043ae"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IVb/28 (353).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1838-01-10-02" type="letter" xml:id="title_e844489a-ec5b-4a1d-af41-7b417082ac6d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. Januar 1838</title> <incipit>Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber Cécile die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-01-10" xml:id="date_2eac5eef-0e39-4fe4-ae4f-32286ee09049">10. Januar 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_5f7a34e3-b847-46bf-b28c-aaeeec47cacd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_9cffad6e-da8c-4061-9873-afd506f38140"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_9854190a-b23e-4ac0-938a-3ed733699bd8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_7bb3910c-af7b-4875-8f61-42e897c2fa55"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_d9858dad-c488-41f3-ba90-214b5f79a8af"> <head> <address> <addrLine>An Mme. Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Berlin</hi>.</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße no. 3.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_e00ef421-33b4-4c5a-bd1a-3986059c236c"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><salute rend="left">Liebe Mutter</salute><p style="paragraph_without_indent">Wieder einmal muß ich mit Dank anfangen, für die herrlichen Spargel die vorgestern hier eintrafen, und uns allen namentlich aber <persName xml:id="persName_c842402f-23ab-420c-8e21-62b7652a7c85">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> die größte Freude machten, die sie gleich mit haushälterischen Augen und großem Stolz betrachtete und die <persName xml:id="persName_6af63b6d-6493-4745-adde-1ae3e7ecb305">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> darauf einladen wollte. Leider habe ich da einen Queerstrich gemacht indem ich wieder einen Anfall von Ohrenpein hatte, weshalb mich <persName xml:id="persName_ff433510-c34e-4bbd-baf5-90ce6dd6811f">Clarus<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> seit einigen Tagen einsperrte, gestern und heut gar bis auf wenig Stunden ins Bett. Eigentlich hatte ich fast keine Schmerzen, konnte nur auf dem einen Ohre nicht hören, und der Kopf that mir weh, aber da das schon seit 14 Tagen mehr oder weniger der Fall war und ich dabei immer dirigiren und spielen mußte, so hat es mich nach und nach so heruntergebracht und so gründlich verstimmt, daß nun <persName xml:id="persName_f6493863-0f47-4a9e-9272-cc82e9c5d84e">Clarus<name key="PSN0110406" style="hidden">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name></persName> Rath schaffen muß. Morgen hoff’ ich wird es besser gehn, bis dahin stehn die schönen Spargel wohlaufgehoben im Schranke, und ich bin vergebens hungrig danach – bald aber werde ich Dir durch die That danken, und sie essen dürfen. –</p><p><persName xml:id="persName_4a1668ca-1113-48c8-b1a8-9bc9e5f88500">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> erwartet ihre Niederkunft wohl in etwa 10 Tagen, nach der Mitte dieses Monats – ich kann Dir nicht läugnen daß ich mich davor sehr ängstige, gebe Gott daß es ihr wohl und glücklich gehen möge, dieser Gedanke verläßt mich nicht. Du sollst gewiß recht häufige und pünctliche bulletins haben; bis jetzt ist sie Gottlob so gesund und frisch, daß es eine Lust ist, und jetzt pflegt sie mich gar, statt daß es umgekehrt sein sollte. Nur mit dem Schreiben geht es noch weniger als sonst, und sie klagt dann gleich über <hi rend="underline">Rück</hi>schmerzen (wie sie sagt.) muß deshalb eine schlechte Correspondentinn sein, und Dir nur durch mich Ihren schönsten Gruß und Dank sagen lassen. Seit 8 Tagen sind <persName xml:id="persName_35a79054-0033-433e-97a0-72daab38e57c">Mme. Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> und <persName xml:id="persName_5625ebb9-2277-4e65-902b-ca41bd85c7c2">Julie<name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> hier, erstere wohnt bei uns, <persName xml:id="persName_d648be38-5147-4a90-87e1-e0532d5d8a11">Julie<name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> bei <persName xml:id="persName_6ccbe864-195e-4354-bb78-55e0b9478674">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>, welche sehr vergnügt mit ihr sind. <persName xml:id="persName_8762c618-97a2-4079-92aa-a575284b4296">Die beiden Julien<name key="PSN0114770" style="hidden">Schunck, Julie (1819-1899)</name><name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName>, zwei frühere Freundinnen, sind nun hier ganz unzertrennlich geworden, und nehmen sich wundernett zusammen aus. Liebe Mutter ich muß schon schließen, mein Kopf, ist ganz dumm, ich sitze da mit einer dicken Mütze, und einem Tuch um die Ohren, und einer spanischen Fliege dahinter, und mit Gurgelwasser und saltziger Medicin und soll morgen das <placeName xml:id="placeName_6b1d0cae-d71f-4574-b182-0905c398a270">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nicht dirigiren – alles dies macht mich lakonisch und verdrießlich. An <persName xml:id="persName_309e45d9-6685-402e-a94d-44d0417d751d">beide Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> will ich seit all den Tagen schreiben, bitte sie mirs zu verzeihn, daß ichs heut wieder nicht kann, und bitte schreibe recht bald und viel an uns; Du erfreust uns gar zu sehr durch jeden Deiner lieben Briefe.</p><closer rend="left" xml:id="closer_04589271-268b-4ec3-a150-54bc473443ba">Lebwohl für heut, liebe Mutter, auf frohes Wiedersehen. Bleib gut Deinem</closer><signed rend="left">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_314ea8f9-5dc4-4942-89fd-f7d16649768d"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="left">Leipzig d. <date cert="high" when="1838-01-10" xml:id="date_ee35d20b-dce1-453e-aec5-7fa3a0593d79">10<hi rend="superscript">ten</hi> Jan. 1838</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent">Darf ich Dich bitten, den inliegenden Brief durch die Stadtpost an die Adresse zu befördern?</p></div></body> </text></TEI>