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fmb-1837-12-10-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Leipzig, 10. Dezember 1837 Da sich noch eine freie halbe Stunde heut bietet, so muß ich Deinen Brief doch noch beantworten, liebe Fanny, und mich selbst hinten dranhängen an Beckchen. Das Portrait von Rosen kann ich nicht zu Euch Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1807

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,22. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 10. Dezember 1837 Da sich noch eine freie halbe Stunde heut bietet, so muß ich Deinen Brief doch noch beantworten, liebe Fanny, und mich selbst hinten dranhängen an Beckchen. Das Portrait von Rosen kann ich nicht zu Euch

4 beschr. S.; Adresse. Der Brief lag höchstwahrscheinlich dem Brief fmb-1837-12-10-01 Felix Mendelssohn Bartholdys an Lea Mendelssohn Bartholdy, geschrieben vor dem oder am 10. Dezember 1837 bei (Brief Nr. 1806). Zur Übersendung des Briefs siehe auch Kommentar zu Brief fmb-1837-12-10-01 (Brief Nr. 1806.)

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Weissweiler, Briefwechsel, S. 269-271 (es fehlt die Passage Z. 4, »Das Portrait von Rosen«, bis Z. 7, »natürlich zu Dienst.«).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Dezember 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland deutsch
Brief no. 1) An Fanny. no. 2) An Beckchen. von Lurgensteins Garten, 2ter Stock.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 10 Dec. 37.

Da sich noch eine freie halbe Stunde heut bietet, so muß ich Deinen Brief doch noch beantworten, liebe Fanny, und mich selbst hinten dranhängen an Beckchen. Das Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109180" style="hidden" type="art">Friedrich Rosen (Zeichnung 1829, verschollen)</name> von RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) kann ich nicht zu Euch schicken, da es vor einigen Wochen zu einem ähnlichen Behufe nach London zu KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) gegangen ist; er will danach und einer Maske eine Büste<name key="PSN0115734" style="hidden" type="author">Westmacott, (seit 1837) Sir Richard (1775-1856)</name><name key="CRT0111284" style="hidden" type="art">Friedrich August Rosen</name> von ihm verfertigen lassen. Wenn ich es von dort wieder erhalte, steht es Dir, wie natürlich zu Dienst. Ich schreibe Dir jetzt in der wohlbekannten blauen EckstubeLurgensteins GartenLeipzigDeutschland, an CécilesMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Tische, die gern selbst schriebe, es aber jetzt auf mein allerhöchstes Begehren nicht thun darf da ihr das Bücken fast immer Gähnstunden verursacht, während sie sonst Gottlob kerngesund ist. Nur sind wir Abends gar zu selten zu Haus, und auch das bekommt ihr nicht recht, und auch da möchte ich mit meinem allerhöchsten Befehl einschreiten, aber es thut sich nicht. Wenn Abonnement-ConcertGewandhausLeipzigDeutschland ist so mag sie mich nicht allein gehn lassen, und ich mag sie auch nicht missen, zumal wenn wir, wie im vorigen einen ganzen halben Act mit Recit. aus Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name> geben, oder wie im vorvorigen einen ganzen Fetzen nebst Finale aus Titus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name> (alles mit der NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) natürlich) oder wie im nächsten meine Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9fa2i1xz-ntl1-bal4-ogym-ozqam1ys5wpp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name>, die sieMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) hören will, kurz alle 8 Tage Donnerstags eben. Alle Dinstag Abend haben wir eine recht interessante Gesellschaft bei Hofrath KeilKeil, Johann Georg (1781-1857), der uns und KielsKiel, Friedrich Wilhelm von (1788-1854)Kiel, Karoline Marie von (1813-1842) und noch einem Herrn allein eine Vorlesung über Kupferstichkunst hält, oder vielmehr seine ungemein vollständige Kupferstichsammlung vorzeigt und mit Notizen über die einzelnen Meister begleitet. Da mögen wir auch wieder nicht fehlen. Sonnabend sind DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) Quartette, wo gestern mein emoll Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_obc2xjn9-oqlf-pw0n-2vks-f4ymyuwhboyl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name> wiederholt wurde, da müssen wir wieder dabei sein, Morgen Abend giebt SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) eine kleine Sebastian BachscheBach, Johann Sebastian (1685-1750) Cantatengesellschaft, Dinstag wieder KeilsKeil, Johann Georg (1781-1857) Vorlesung, Mittwoch eine soirée bei SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S., lange aufgeschoben, endlich eingeladen, Donnerstag ConcertGewandhausLeipzigDeutschland, Freitag KielKiel, Friedrich Wilhelm von (1788-1854), Sonnabend Quartett, – nicht zum Aushalten. Neulich im Musiker ConcertGewandhausLeipzigDeutschland sang die kleine NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) nach einer Händelschen Arie<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108993" style="hidden" type="music">Judas Maccabaeus HWV 63</name> (Englisch) die das Publicum da Capo verlangte aber nicht kriegen konnte, Variationen von Hummel<name key="PSN0112147" style="hidden" type="author">Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837)</name><name key="CRT0109407" style="hidden" type="music">Air à la Tirolienne avec Variations »Carina, senti un poco« pour la Voix op. 118</name> die das Publicum auch da Capo verlangte; da ich sie wieder heraufführte, und eben wieder mit meiner Pianofortebegleitung losdudeln wollte sagte sie Shall not I rather sing them something else? Was ich bejahte, worauf sieNovello, Clara Anastasia (1818-1908) sich hinsetzte und sich selbst eine französ. Romanze accompagnirte. Hiebei hättest Du das Entzücken des Leipzigers sehen sollen. Hast Du denn VieuxtempsVieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881) schon gehört? Was sagst Du zu ihm? Ein geschickter Kerl. Sobald Du Moscheles’ neue Etüden<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110020" style="hidden" type="music">Charakteristische Studien für Pianoforte op. 95</name> kriegen kannst, so spiel und übe sie doch; es ist amüsant, wie er immer mit dem großen Strome schwimmt und jetzt lauter moderne und modernste Schwierigkeiten und Wendungen sich zu eigen macht oder weiter erfindet. Sie sind sehr schwer, und doch fingergerecht. 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Jetzt hänge ich mich an Beckchen an.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Liebes Beckchen! Daß Du Deinen JungenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838) Felix genannt hast, ist um so vernünftiger als er, der kleine, unmöglich Constantin oder Caesar der Große hätte genannt werden können. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) will Dir durchaus selbst schreiben, ich darfs aber durchaus heut nicht erlauben, und sie darf nur grüßen. Ich wollte Du kenntest sie, es ist ein gar zu liebes Herz. Nun so Gott will sehn wir uns alle froh im nächsten Frühjahr in Berlin. Jetzt lese ich ihr Heinrich IVs<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110860" style="hidden" type="dramatic_work">Heinrich IV. (King Henry IV)</name> vor, den sie noch nicht kennt, und sie denkt und träumt nichts, als den dicken Kerl, wie sie Falstaff<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110860" style="hidden" type="dramatic_work">Heinrich IV. (King Henry IV)</name> nennt, den sie den besten von allen findet. Was ist das für ein Plaisir für mich! Aber das Papier ist aus.

FMB
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Das ist ein schöner Brief.

            Leipzig d. 10 Dec. 37. Da sich noch eine freie halbe Stunde heut bietet, so muß ich Deinen Brief doch noch beantworten, liebe Fanny, und mich selbst hinten dranhängen an Beckchen. Das Portrait von Rosen kann ich nicht zu Euch schicken, da es vor einigen Wochen zu einem ähnlichen Behufe nach London zu Klingemann gegangen ist; er will danach und einer Maske eine Büste von ihm verfertigen lassen. Wenn ich es von dort wieder erhalte, steht es Dir, wie natürlich zu Dienst. Ich schreibe Dir jetzt in der wohlbekannten blauen Eckstube, an Céciles Tische, die gern selbst schriebe, es aber jetzt auf mein allerhöchstes Begehren nicht thun darf da ihr das Bücken fast immer Gähnstunden verursacht, während sie sonst Gottlob kerngesund ist. Nur sind wir Abends gar zu selten zu Haus, und auch das bekommt ihr nicht recht, und auch da möchte ich mit meinem allerhöchsten Befehl einschreiten, aber es thut sich nicht. Wenn Abonnement-Concert ist so mag sie mich nicht allein gehn lassen, und ich mag sie auch nicht missen, zumal wenn wir, wie im vorigen einen ganzen halben Act mit Recit. aus Don Juan geben, oder wie im vorvorigen einen ganzen Fetzen nebst Finale aus Titus (alles mit der Novello natürlich) oder wie im nächsten meine Hebriden, die sie hören will, kurz alle 8 Tage Donnerstags eben. Alle Dinstag Abend haben wir eine recht interessante Gesellschaft bei Hofrath Keil, der uns und Kiels und noch einem Herrn allein eine Vorlesung über Kupferstichkunst hält, oder vielmehr seine ungemein vollständige Kupferstichsammlung vorzeigt und mit Notizen über die einzelnen Meister begleitet. Da mögen wir auch wieder nicht fehlen. Sonnabend sind Davids Quartette, wo gestern mein emoll Quartett wiederholt wurde, da müssen wir wieder dabei sein, Morgen Abend giebt Schleinitz eine kleine Sebastian Bachsche Cantatengesellschaft, Dinstag wieder Keils Vorlesung, Mittwoch eine soirée bei Schunks, lange aufgeschoben, endlich eingeladen, Donnerstag Concert, Freitag Kiel, Sonnabend Quartett, – nicht zum Aushalten. Neulich im Musiker Concert sang die kleine Novello nach einer Händelschen Arie (Englisch) die das Publicum da Capo verlangte aber nicht kriegen konnte, Variationen von Hummel die das Publicum auch da Capo verlangte; da ich sie wieder heraufführte, und eben wieder mit meiner Pianofortebegleitung losdudeln wollte sagte sie Shall not I rather sing them something else? Was ich bejahte, worauf sie sich hinsetzte und sich selbst eine französ. Romanze accompagnirte. Hiebei hättest Du das Entzücken des Leipzigers sehen sollen. Hast Du denn Vieuxtemps schon gehört? Was sagst Du zu ihm? Ein geschickter Kerl. Sobald Du Moscheles’ neue Etüden kriegen kannst, so spiel und übe sie doch; es ist amüsant, wie er immer mit dem großen Strome schwimmt und jetzt lauter moderne und modernste Schwierigkeiten und Wendungen sich zu eigen macht oder weiter erfindet. Sie sind sehr schwer, und doch fingergerecht. Dagegen ist ein dicker Band Compositionslehre von Marx hier herausgekommen, der ist schlimm; viele zum Theil sehr gut geschriebne Worte, aber unter allen Notenbeispielen kaum eins ohne Fehler und unreinen Satz, und das unter den ernsthaftesten Worten in einer Compositionslehre – was soll man dazu sagen? Auch eine andre Theorie oder Aesthetik der Musik von Hrn. Hofrath Prof. &c. Hand habe ich geschickt bekommen; die ist wieder in den Worten so schwach und fehlerhaft, daß man Gefahr läuft alles zu vergessen, was man so gewiß weiß – und gar was neues lernen, davon ist gar nicht die Rede. O Sott! Jetzt hänge ich mich an Beckchen an.
Liebes Beckchen! Daß Du Deinen Jungen Felix genannt hast, ist um so vernünftiger als er, der kleine, unmöglich Constantin oder Caesar der Große hätte genannt werden können. Cécile will Dir durchaus selbst schreiben, ich darfs aber durchaus heut nicht erlauben, und sie darf nur grüßen. Ich wollte Du kenntest sie, es ist ein gar zu liebes Herz. Nun so Gott will sehn wir uns alle froh im nächsten Frühjahr in Berlin. Jetzt lese ich ihr Heinrich IVs vor, den sie noch nicht kennt, und sie denkt und träumt nichts, als den dicken Kerl, wie sie Falstaff nennt, den sie den besten von allen findet. Was ist das für ein Plaisir für mich! Aber das Papier ist aus.
FMB
Das ist ein schöner Brief.          
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Zur Übersendung des Briefs siehe auch Kommentar zu Brief fmb-1837-12-10-01 (Brief Nr. 1806.)</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 269-271 (es fehlt die Passage Z. 4, »Das Portrait von Rosen«, bis Z. 7, »natürlich zu Dienst.«).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-12-10" xml:id="date_d031ce79-0bc9-4811-8c68-1e3ef43c4619">10. Dezember 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_4f456099-d78f-494c-b6a0-591ced1bc024">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_7bd15f6b-2d65-4fd6-8376-96a5c6ea1dd8"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0110673" resp="receiver" xml:id="persName_bebfe8d3-fc89-4b6b-b843-51c5dfa412e6">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="receiver" xml:id="persName_4755be45-da7a-4153-a627-4bb9d1d6f144">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_b3e0ad1b-19be-48f3-9e10-aff73bcb4123"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_194069a7-75d9-41d9-9a11-3aba4a086a8b"> <head> <address> <addrLine>Brief</addrLine> <addrLine>no. 1) An Fanny.</addrLine> <addrLine>no. 2) An Beckchen.</addrLine> <addrLine>von</addrLine> <addrLine>Lurgensteins Garten, 2<hi rend="superscript">ter</hi></addrLine> <addrLine>Stock.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_bf98c31d-b571-4083-b67f-794bda0634d8"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1837-12-10" xml:id="date_f26b6700-d67a-4141-a662-1ecfcab4fd84">10 Dec. 37</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent">Da sich noch eine freie halbe Stunde heut bietet, so muß ich Deinen Brief doch noch beantworten, liebe Fanny, und mich selbst hinten dranhängen an Beckchen. <title xml:id="title_a6afb187-1f91-48ba-9411-3374a0ebf6f2">Das Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109180" style="hidden" type="art">Friedrich Rosen (Zeichnung 1829, verschollen)</name></title> von <persName xml:id="persName_2bd11ad9-d96e-4c34-aea4-6faa143e69cf">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> kann ich nicht zu Euch schicken, da es vor einigen Wochen zu einem ähnlichen Behufe nach London zu <persName xml:id="persName_92d7c9d2-7bcf-4d56-b881-709f456677a2">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> gegangen ist; er will danach und einer <title xml:id="title_1822d3d6-44ae-4d9b-9e04-47d534a2e515">Maske eine Büste<name key="PSN0115734" style="hidden" type="author">Westmacott, (seit 1837) Sir Richard (1775-1856)</name><name key="CRT0111284" style="hidden" type="art">Friedrich August Rosen</name></title> von ihm verfertigen lassen. Wenn ich es von dort wieder erhalte, steht es Dir, wie natürlich zu Dienst. Ich schreibe Dir jetzt in der wohlbekannten <placeName xml:id="placeName_f0c81e71-75d9-4300-aa29-75e67cdd0a33">blauen Eckstube<name key="NST0100540" style="hidden" subtype="" type="institution">Lurgensteins Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, an <persName xml:id="persName_1e79727a-4950-47e7-a30c-7f7457381e8a">Céciles<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Tische, die gern selbst schriebe, es aber jetzt auf mein allerhöchstes Begehren nicht thun darf da ihr das Bücken fast immer Gähnstunden verursacht, während sie sonst Gottlob kerngesund ist. Nur sind wir Abends gar zu selten zu Haus, und auch das bekommt ihr nicht recht, und auch da möchte ich mit meinem allerhöchsten Befehl einschreiten, aber es thut sich nicht. Wenn <placeName xml:id="placeName_9c1a126c-823b-4ee6-8524-b25fc8092a2e">Abonnement-Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist so mag sie mich nicht allein gehn lassen, und ich mag sie auch nicht missen, zumal wenn wir, wie im vorigen einen <title xml:id="title_8411e255-41b2-455b-86ea-c6160caa7502">ganzen halben Act mit Recit. aus Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title> geben, oder wie im vorvorigen einen <title xml:id="title_c7d8d5e2-24ca-4313-bae4-3ff5583f20a6">ganzen Fetzen nebst Finale aus Titus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title> (alles mit der <persName xml:id="persName_7f679056-c930-4ef7-94b2-e470ee9cdb8b">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> natürlich) oder wie im nächsten <title xml:id="title_d2c1fa8a-dd6e-4ed1-81c6-998f34d21c18">meine Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9fa2i1xz-ntl1-bal4-ogym-ozqam1ys5wpp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title>, die <persName xml:id="persName_4113d40b-e479-431f-b52a-c1c419111927">sie<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> hören will, kurz alle 8 Tage Donnerstags eben. Alle Dinstag Abend haben wir eine recht interessante Gesellschaft bei <persName xml:id="persName_d54dcf30-747f-4491-bf4a-1d1a1878034c">Hofrath Keil<name key="PSN0112341" style="hidden">Keil, Johann Georg (1781-1857)</name></persName>, der uns und <persName xml:id="persName_fbadefe4-e8b9-472d-a851-39254581fe08">Kiels<name key="PSN0112369" style="hidden">Kiel, Friedrich Wilhelm von (1788-1854)</name><name key="PSN0112370" style="hidden">Kiel, Karoline Marie von (1813-1842)</name></persName> und noch einem Herrn allein eine Vorlesung über Kupferstichkunst hält, oder vielmehr seine ungemein vollständige Kupferstichsammlung vorzeigt und mit Notizen über die einzelnen Meister begleitet. Da mögen wir auch wieder nicht fehlen. Sonnabend sind <persName xml:id="persName_2866e05a-d308-46a6-be2c-b4250e02a32b">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Quartette, wo gestern <title xml:id="title_3887ca36-72af-4efe-b9fd-420d0b00c166">mein emoll Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_obc2xjn9-oqlf-pw0n-2vks-f4ymyuwhboyl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name></title> wiederholt wurde, da müssen wir wieder dabei sein, Morgen Abend giebt <persName xml:id="persName_fcd205c4-9d3c-4146-baaa-87193293af7c">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> eine <persName xml:id="persName_37590a70-5059-424d-b434-a3fec13a75c6">kleine Sebastian Bachsche<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> Cantatengesellschaft, Dinstag wieder <persName xml:id="persName_fc1ba491-a7e4-4168-ae7a-1eb3c91da57f">Keils<name key="PSN0112341" style="hidden">Keil, Johann Georg (1781-1857)</name></persName> Vorlesung, Mittwoch eine soirée bei <persName xml:id="persName_ae7f894c-b957-45f4-a417-3ac5dca97e28">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>, lange aufgeschoben, endlich eingeladen, Donnerstag <placeName xml:id="placeName_7822fced-a5ff-4949-9859-77ee93089b60">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Freitag <persName xml:id="persName_90827c46-4781-4993-9507-596d82babecb">Kiel<name key="PSN0112369" style="hidden">Kiel, Friedrich Wilhelm von (1788-1854)</name></persName>, Sonnabend Quartett, – nicht zum Aushalten. Neulich im Musiker <placeName xml:id="placeName_6fae8be2-9e4a-47f8-b46e-4eb897a6c707">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sang <persName xml:id="persName_f9c60158-912c-4692-b978-ca6e17e71ef8">die kleine Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> <title xml:id="title_20a15cd2-99df-4c7e-88ed-400959b75232">nach einer Händelschen Arie<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108993" style="hidden" type="music">Judas Maccabaeus HWV 63</name></title> (Englisch) die das Publicum da Capo verlangte aber nicht kriegen konnte, <title xml:id="title_52bdd767-efea-4632-be16-b67a76afdee6">Variationen von Hummel<name key="PSN0112147" style="hidden" type="author">Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837)</name><name key="CRT0109407" style="hidden" type="music">Air à la Tirolienne avec Variations »Carina, senti un poco« pour la Voix op. 118</name></title> die das Publicum auch da Capo verlangte; da ich sie wieder heraufführte, und eben wieder mit meiner Pianofortebegleitung losdudeln wollte sagte sie Shall not I rather sing them something else? Was ich bejahte, worauf <persName xml:id="persName_5f4360ba-3b2f-4611-b6b6-b08433e07095">sie<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> sich hinsetzte und sich selbst eine französ. Romanze accompagnirte. Hiebei hättest Du das Entzücken des Leipzigers sehen sollen. Hast Du denn <persName xml:id="persName_4af8f03c-6a0c-487a-81ed-c4b0bd2ef88b">Vieuxtemps<name key="PSN0115516" style="hidden">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName> schon gehört? Was sagst Du zu ihm? Ein geschickter Kerl. Sobald Du <title xml:id="title_b89c1e1e-be7b-427d-b61a-ce46db23e05c">Moscheles’ neue Etüden<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110020" style="hidden" type="music">Charakteristische Studien für Pianoforte op. 95</name></title> kriegen kannst, so spiel und übe sie doch; es ist amüsant, wie er immer mit dem großen Strome schwimmt und jetzt lauter moderne und modernste Schwierigkeiten und Wendungen sich zu eigen macht oder weiter erfindet. Sie sind sehr schwer, und doch fingergerecht. Dagegen ist ein dicker B[and] <title xml:id="title_48b9eea8-b4cb-4864-94c8-a72f4790d1be">Compositionslehre von Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109904" style="hidden" type="science">Die Lehre von der musikalischen Komposition, praktisch-theoretisch</name></title> hier herausgekomm[en, der ist] schlimm; viele zum Theil sehr gut geschriebne Worte, aber unter allen Notenbeispielen kaum eins ohne Fehler und unreinen Satz, und das unter den ernsthaftesten Worten in einer Compositionslehre – was soll man dazu sagen? Auch eine andre <title xml:id="title_b6af31a5-0b6a-479f-881c-cde7ada98bb3">Theorie oder Aesthetik der Musik von Hrn. Hofrath Prof. &amp;c. Hand<name key="PSN0111692" style="hidden" type="author">Hand, Ferdinand Gotthelf (1786-1851)</name><name key="CRT0108942" style="hidden" type="science">Aesthetik der Tonkunst</name></title> habe ich geschickt bekommen; die ist wieder in den Worten so schwach und fehlerhaft, daß man Gefahr läuft alles zu vergessen, was man so gewiß weiß – und gar was neues lernen, davon ist gar nicht die Rede. O Sott! Jetzt hänge ich mich an Beckchen an.</p></div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_09ac6778-148c-4a59-83ea-9b28814a833f"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b0493cd8-5b90-4744-99e0-ac7eaac5652d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9c58b243-8e95-4fc6-b5f6-79203de1bafb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p><seg type="salute">Liebes Beckchen!</seg> Daß Du <persName xml:id="persName_a71ea04a-82f1-434b-8f34-3daed7c85e41">Deinen Jungen<name key="PSN0110669" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838)</name></persName> Felix genannt hast, ist um so vernünftiger als er, der kleine, unmöglich Constantin oder Caesar der Große hätte genannt werden können. <persName xml:id="persName_c35d816c-fd0e-456d-a1f7-f32545ae3f47">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> will Dir durchaus selbst schreiben, ich darfs aber durchaus heut nicht erlauben, und sie darf nur grüßen. Ich wollte Du kenntest sie, es ist ein gar zu liebes Herz. Nun so Gott will sehn wir uns alle froh im nächsten Frühjahr in Berlin. Jetzt lese ich ihr <title xml:id="title_3816de00-936c-4ed6-9d6e-190a6f862278">Heinrich IVs<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110860" style="hidden" type="dramatic_work">Heinrich IV. (King Henry IV)</name></title> vor, den sie noch nicht kennt, und sie denkt und träumt nichts, als den dicken Kerl, wie sie <title xml:id="title_d48c57ae-8140-4280-9f6f-77ae539b2663">Falstaff<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110860" style="hidden" type="dramatic_work">Heinrich IV. (King Henry IV)</name></title> nennt, den sie den besten von allen findet. Was ist das für ein Plaisir für mich! <seg type="closer" xml:id="seg_ada995ad-4324-4d3f-8697-a2c91bd375c3">Aber das Papier ist aus.</seg></p> <signed rend="right">FMB</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_8646cde4-0272-458c-aa0d-469f91f6ed36"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_04e732ec-2add-4e08-9c2b-3a22d5080c70">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_2f74289d-9d37-43f5-91b4-12e95b055d95">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_right">Das ist ein schöner Brief.</p> </div> </body> </text></TEI>