]> Brief: fmb-1837-12-01-02

fmb-1837-12-01-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar <lb></lb>Leipzig, 1. Dezember 1837 Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof nicht nach Berlin geht, und da Clara Novello Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1792

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Weimar D-WRgs Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv - GSA 40/XI,3,2a. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar; Leipzig, 1. Dezember 1837 Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof nicht nach Berlin geht, und da Clara Novello Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem

3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Galerie Gerda Bassenge, Berlin, Auktion 22. November 1973, Nr. 4824 (Teildruck unter dem Datum 4. Dezember 1837, mit Teilfaksimile der zweiten Seite). Elvers, Briefe, S. 201 f. J. A. Stargardt, Berlin, Katalog 672, Auktion 16. und 17. November 1999, Nr. 733 (Teildruck, mit Faksimile der ersten Seite, S. 291).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Dezember 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872) Weimar Deutschland deutsch
Mme. Ottilie de Goethe à Weimar. / fr.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Liebe Ottilie

Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof nicht nach Berlin geht, und da Clara NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem Interesse bei Ihnen anfragen, – ob Sie ihr rathen über Weimar zu gehn – ob sie dort bei Hofe oder in den ZwischenActen würde singen können – endlich, wie viel Zeit es ihr wohl kosten und wie viel Honorar (ungefähr) einbringen könnte. Entschuldigen Sie daß ich Sie nochmals belästige; was man für sich nimmermehr übers Herz brächte thut man gern für andre. Und ich möchte daß die NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) keine ungünstige Meinung von Deutschlands Musikwesen mit nach England hinübernähme. Darum meine nochmalige Frage und Bitte, und vor allem die, um recht baldige Antwort. Wenn Sie meinen, daß sie dort bei einem 8tägigen Aufenthalt zum Auftreten kommen könnte, so glaube ich daß sieNovello, Clara Anastasia (1818-1908) hingeht, und Ihnen prächtige Sachen vorsingt. Sie würden sich freuen.

Noch eine Bitte. Falls sich Gelegenheit fände, daß Sie über einen jungen MusikDirector, Namens Julius RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877), aus Düsseldorf um Ihr Urtheil oder das meinige gefragt würden, oder etwas zu seinen Gunsten sagen und thun könnten, so bitte ich Sie, sagen und thun Sie es. Er ist ein höchst talentvoller, geübter, umsichtiger Musiker, mir von Kindheit an befreundet und sehr hochgeschätzt (seinen BruderRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) habe ich wohl oft gegen Sie erwähnt, meinen verstorbnen Jugendfreund) Dann ist er zugleich ein vortrefflicher Cellospieler, von dem schönsten gediegensten Ton – componirt ganz reizende Sachen, namentlich die neueren seiner Compositionen sind trefflich, und so ist er gewiß einer der wenigen ausgezeichneten, wahren KünstlerNaturen die Deutschland jetzt unter den Musikern Dies schreibe ich Ihnen um Sie zu bitten zu seinenRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Gunsten zu thun, was Sie können, wenn sich vielleicht die Gelegenheit finden sollte – wie wohl möglich.

Über WalterGoethe, Wolfgang Walther von (seit 1859) Freiherr von (1818-1885), der sich jetzt körperlich und geistig wohler als je zu befinden scheint, und dessen Entwickelung sichtlich vorwärts schreitet hoffe ich Ihnen mehr zu sagen, als zu schreiben – denn Ihrem Versprechen nach hoffe ich wir sehn Sie bald hier. Machen Sie’s wahr, und kommen Sie bald.

Vielen, vielen Dank für die Grammatik, die meinen kleinen ThomasschülerHempel, Tullius (1822-?) gar zu sehr beglückt hat. Und viele Grüße an UlrikePogwisch, Ulrike Henriette Adele Eleonore Freiin von (1798-1875) von mir, und an Sie beide von meiner CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), die so wohl und blühend ist, Gott sei Dank, wie Sie sie kennen und gesehn haben.

Stets IhrFelix Mendelssohn Bartholdy.Leipzig d. 1sten Dec. 1837
            Liebe Ottilie
Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof nicht nach Berlin geht, und da Clara Novello Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem Interesse bei Ihnen anfragen, – ob Sie ihr rathen über Weimar zu gehn – ob sie dort bei Hofe oder in den ZwischenActen würde singen können – endlich, wie viel Zeit es ihr wohl kosten und wie viel Honorar (ungefähr) einbringen könnte. Entschuldigen Sie daß ich Sie nochmals belästige; was man für sich nimmermehr übers Herz brächte thut man gern für andre. Und ich möchte daß die Novello keine ungünstige Meinung von Deutschlands Musikwesen mit nach England hinübernähme. Darum meine nochmalige Frage und Bitte, und vor allem die, um recht baldige Antwort. Wenn Sie meinen, daß sie dort bei einem 8tägigen Aufenthalt zum Auftreten kommen könnte, so glaube ich daß sie hingeht, und Ihnen prächtige Sachen vorsingt. Sie würden sich freuen.
Noch eine Bitte. Falls sich Gelegenheit fände, daß Sie über einen jungen MusikDirector, Namens Julius Rietz, aus Düsseldorf um Ihr Urtheil oder das meinige gefragt würden, oder etwas zu seinen Gunsten sagen und thun könnten, so bitte ich Sie, sagen und thun Sie es. Er ist ein höchst talentvoller, geübter, umsichtiger Musiker, mir von Kindheit an befreundet und sehr hochgeschätzt (seinen Bruder habe ich wohl oft gegen Sie erwähnt, meinen verstorbnen Jugendfreund) Dann ist er zugleich ein vortrefflicher Cellospieler, von dem schönsten gediegensten Ton – componirt ganz reizende Sachen, namentlich die neueren seiner Compositionen sind trefflich, und so ist er gewiß einer der wenigen ausgezeichneten, wahren KünstlerNaturen die Deutschland jetzt unter den Musikern Dies schreibe ich Ihnen um Sie zu bitten zu seinen Gunsten zu thun, was Sie können, wenn sich vielleicht die Gelegenheit finden sollte – wie wohl möglich.
Über Walter, der sich jetzt körperlich und geistig wohler als je zu befinden scheint, und dessen Entwickelung sichtlich vorwärts schreitet hoffe ich Ihnen mehr zu sagen, als zu schreiben – denn Ihrem Versprechen nach hoffe ich wir sehn Sie bald hier. Machen Sie’s wahr, und kommen Sie bald.
Vielen, vielen Dank für die Grammatik, die meinen kleinen Thomasschüler gar zu sehr beglückt hat. Und viele Grüße an Ulrike von mir, und an Sie beide von meiner Cécile, die so wohl und blühend ist, Gott sei Dank, wie Sie sie kennen und gesehn haben.
Stets Ihr
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipzig d. 1sten Dec. 1837          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1837-12-01-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1837-12-01-02" xml:id="title_76c88a80-f951-4ff3-b7e1-ebebd0e50a4a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar <lb></lb>Leipzig, 1. Dezember 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_bd8baff7-0562-413b-b6e9-f869536d31f6">Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof nicht nach Berlin geht, und da Clara Novello Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_af5fcfb0-90b1-4b9d-9dc4-33c0efb5c369">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 5, 1792</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_ad12ab61-22d2-4085-aa70-197c57307e47"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Weimar</settlement> <institution key="RISM">D-WRgs</institution> <repository>Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">GSA 40/XI,3,2a.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1837-12-01-02" type="letter" xml:id="title_eb035771-ba96-4bf4-b87b-e3e43b97f6ee">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar; Leipzig, 1. Dezember 1837</title> <incipit>Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof nicht nach Berlin geht, und da Clara Novello Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Galerie Gerda Bassenge, Berlin, Auktion 22. November 1973, Nr. 4824 (Teildruck unter dem Datum 4. Dezember 1837, mit Teilfaksimile der zweiten Seite).</bibl> <bibl type="printed_letter">Elvers, Briefe, S. 201 f.</bibl> <bibl type="printed_letter">J. A. Stargardt, Berlin, Katalog 672, Auktion 16. und 17. November 1999, Nr. 733 (Teildruck, mit Faksimile der ersten Seite, S. 291).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-12-01" xml:id="date_d10425d4-1312-416e-9731-de5f3049423a">1. Dezember 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_0da80bfe-932b-4155-9c31-7b790f4233be">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_fa9d5489-3b55-423e-a45b-b206b79a52b4"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0111425" resp="receiver" xml:id="persName_13c95b98-f245-4a43-9bd9-9f106100afa7">Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5ca280f3-248e-4af2-b5dd-bdac977718cd"> <settlement key="STM0100134">Weimar</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_aece3221-adc6-40d1-b2ed-a52b602c210c"> <head> <address> <addrLine>Mme. Ottilie de Goethe</addrLine> <addrLine>à</addrLine> <addrLine>Weimar. / fr.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_b18cc6f1-01d4-42e4-95cc-07ee2d31ebea"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><salute rend="left">Liebe Ottilie</salute><p style="paragraph_without_indent">Da ich höre, daß es nun entschieden ist, daß der Weimarische Hof <hi rend="underline">nicht</hi> nach Berlin geht, und da <persName xml:id="persName_28cf2d36-e23e-43ec-a16d-e9399bdecb63">Clara Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> Ende der nächsten Woche von hier fortzureisen gedenkt, so möchte ich noch einmal in ihrem Interesse bei Ihnen anfragen, – ob Sie ihr rathen über Weimar zu gehn – ob sie dort bei Hofe oder in den ZwischenActen würde singen können – endlich, wie viel Zeit es ihr wohl kosten und wie viel Honorar (ungefähr) einbringen könnte. Entschuldigen Sie daß ich Sie nochmals belästige; was man für sich nimmermehr übers Herz brächte thut man gern für andre. Und ich möchte daß die <persName xml:id="persName_809be4f9-7bda-426f-aba7-9396a8e8955f">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> keine ungünstige Meinung von Deutschlands Musikwesen mit nach England hinübernähme. Darum meine nochmalige Frage und Bitte, und vor allem die, um recht baldige Antwort. Wenn Sie meinen, daß sie dort bei einem 8tägigen Aufenthalt zum Auftreten kommen könnte, so glaube ich daß <persName xml:id="persName_3a68e3b1-9b94-4e6b-985b-3dc726533dcb">sie<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> hingeht, und Ihnen prächtige Sachen vorsingt. Sie würden sich freuen.</p><p>Noch eine Bitte. Falls sich Gelegenheit fände, daß Sie über einen jungen MusikDirector, Namens <persName xml:id="persName_76161fa7-9192-4132-be08-0735facf82bb">Julius Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName>, aus Düsseldorf um Ihr Urtheil oder das meinige gefragt würden, oder etwas zu seinen Gunsten sagen und thun könnten, so bitte ich Sie, sagen und thun Sie es. Er ist ein höchst talentvoller, geübter, umsichtiger Musiker, mir von Kindheit an befreundet und sehr hochgeschätzt (<persName xml:id="persName_07f6115c-d7d0-4f68-a325-472684f923f1">seinen Bruder<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> habe ich wohl oft gegen Sie erwähnt, meinen verstorbnen Jugendfreund) Dann ist er zugleich ein vortrefflicher Cellospieler, von dem schönsten gediegensten Ton – componirt ganz reizende Sachen, namentlich die neueren seiner Compositionen sind trefflich, und so ist er gewiß einer der wenigen ausgezeichneten, wahren KünstlerNaturen die Deutschland jetzt unter den Musikern Dies schreibe ich Ihnen um Sie zu bitten zu <persName xml:id="persName_980984cf-aff9-4159-b810-10c73cba1957">seinen<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> Gunsten zu thun, was Sie können, wenn sich vielleicht die Gelegenheit finden sollte – wie wohl möglich.</p><p>Über <persName xml:id="persName_e555e511-3781-4699-975f-d8f680f327f8">Walter<name key="PSN0111426" style="hidden">Goethe, Wolfgang Walther von (seit 1859) Freiherr von (1818-1885)</name></persName>, der sich jetzt körperlich und geistig wohler als je zu befinden scheint, und dessen Entwickelung sichtlich vorwärts schreitet hoffe ich Ihnen mehr zu sagen, als zu schreiben – denn Ihrem Versprechen nach hoffe ich wir sehn Sie bald hier. Machen Sie’s wahr, und kommen Sie bald.</p><p>Vielen, vielen Dank für die Grammatik, die <persName xml:id="persName_1c9a6086-db44-4dae-9c58-7d9689553a0d">meinen kleinen Thomasschüler<name key="PSN0111871" style="hidden">Hempel, Tullius (1822-?)</name></persName> gar zu sehr beglückt hat. Und viele Grüße an <persName xml:id="persName_9b179864-3263-4b0c-bd36-edf2b8ddc873">Ulrike<name key="PSN0113923" style="hidden">Pogwisch, Ulrike Henriette Adele Eleonore Freiin von (1798-1875)</name></persName> von mir, und an Sie beide von <persName xml:id="persName_1bd8f61f-f1ba-4ce0-8afa-ee9c975d8113">meiner Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, die so wohl und blühend ist, Gott sei Dank, wie Sie sie kennen und gesehn haben.</p><signed rend="right">Stets Ihr</signed><signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Leipzig d. <date cert="high" when="1837-12-01" xml:id="date_6cdc96ac-b686-4425-8dcf-28f411fbe9a7">1<hi rend="superscript">sten</hi> Dec. 1837</date></dateline></div></body> </text></TEI>